Kapitel 1: Askaban
Ich wurde in den Gerichtssaal gezerrt. Ich trat um mich herum, doch die Typen, die mich festhielten – und das waren vier – wichen mir immer wieder aus. Dann zwangen sie mich, mich auf so einen Stuhl, bestimmt wieder so einer, wie Dumbledores, zu setzen.
Dann schlangen sich – wie erwartet – mehrere Ketten um den Stuhl. Doch diesmal fiel dazu noch ein Käfig von der Decke herab und dann erst lösten sich die Ketten wieder. Ich rüttelte verzweifelt am Gitter. Ich trat dagegen, aber das Eisen blieb unversehrt. Ich hörte Fudge kurz auflachen.
„Nun gut. Wir haben uns hier versammelt, da wir eine Todesserin gefangen genommen haben und hier entscheiden, was mit ihr passieren wird."
Ich schrie genervt: „Sie entscheiden nicht, was mit mir passiert! Das entscheiden nur zwei Leute: Ich und der Dunkle Lord."
Viele lachten belustigt auf.
„Fahren wir fort: Wer ist dafür, dass Hermine Granger nach Askaban verfrachtet wird?"
Der Zaubereiminister meldete sich und der Rest des Rates auch.
„Die Entscheidung ist gefallen!", verkündete Fudge.
Alle klatschten. Nur ich trat weiter gegen den Käfig, obwohl ich wusste, dass es sinnlos war. Ich wollte nicht nach Askaban! Ich stieß mich mit aller Kraft gegen das Gitter.
Dann kamen mehrere Typen herbei und der Käfig flog wieder zurück an die Decke. Ich lief los, wurde jedoch von diesen Typen aufgehalten. Ich trat wieder um mich, doch dann wurde mir irgendetwas auf den Kopf geschlagen – vielleicht eine Hand oder ein Stock? – und mir wurde schwarz vor Augen.
Als ich wieder zu mir kam, blickte ich mich schnell um. Ich saß in einem kleinen – oder eher winzigen – Raum. Es war sehr finster und es gab auch ein Fenster. Doch das Fenster bestand nicht aus Glas, sondern aus vier dicken Gitterstäben. Als ich hinausschaute, erblickte ich eine höllische Tiefe, dann das Meer – es roch nicht nach Salz, also war es wahrscheinlich Süßwasser – und zuletzt...Dementoren. Askaban. Dann sah ich, dass auch Gitterstäbe an der Stelle, wo eigentlich eine Wand hingehörte, befestigt waren.
Eilig stand ich auf und bemerkte zu meinem Entsetzen, dass ich an die Wand festgekettet war. Die Ketten saßen fest und waren an meinen Handgelenken befestigt. Ich versuchte, meine Hände herauszuziehen, doch damit scheuerte ich mir meine Handgelenke auf. Doch ich gab – wie immer –nicht auf. Ich zerrte weiter an den Handschellen und nach einer gefühlten Viertelstunde triefte schon ganz viel Blut von diesen.
Ich hockte mich auf den Boden. Dort hämmerte ich die Handschellen, die an meinen Handgelenken befestigt waren, auf den harten, kalten Steinboden. Es war hoffnungslos, soviel wusste ich, aber ich musste es einfach versuchen.
„Ich werde schon irgendwie hier raus kommen! Irgendwie... Irgendwann...", schluchzte ich verzweifelt.
Hoffentlich würde der Dunkle Lord mich hier raus holen. Aber wenn er zu spät kam, dann...würde ich schon hier vergammelt – wie Bellatrix – herumliegen.
Betrübt und mit Tränen in den Augen kauerte ich mich in eine Ecke der Zelle und starrte die Gitterstäbe vor mir an. Irgendwann schloss ich die Augen und schlief unruhig ein.
Und ich träumte: Ich befand mich im Verbotenen Wald, der sich neben Hogwarts befand, auf einer dunklen Lichtung. Ich rannte. Dann blieb ich kurz stehen, um innezuhalten.
„Du hast mich enttäuscht."
Ich wirbelte herum und starrte ins Gesicht vom Dunklen Lord.
Ich zögerte kurz, dann erwiderte ich: „Was? Warum?"
„Das weißt du nur zu gut."
Ich schüttelte verwirrt den Kopf.
Mein Herr antwortete entkräftet: „Du hast mich getötet..."
Da sah ich, dass ich einen blutigen Dolch in der linken Hand hielt und dass der Dunkle Lord blutete. Das Blut tropfte von seinem Gewand. Dann sank mein Herr auf den Boden und sah mich ein letztes Mal an.
„Ich liebe dich – das kann nichts ändern.", flüsterte er leise und schloss die Augen.
Alles wurde schwarz um mich.
Ich schrak hoch. War das echt gewesen? Nein, ich war ja noch immer hier in Askaban. Würde das vielleicht noch passieren? Oder war es vielleicht einfach nur ein Traum gewesen, an dem überhaupt nichts Wahres dran war?
Ich konnte es nicht wissen. Ich kam mir so dumm vor. Und das ist etwas Schlimmes. Wenn man dumm ist, weiß man nichts und kann so leicht sterben. Manchmal hatte ich mich sogar gefragt, wie Ron überlebte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top