8. Kapitel
Allison
Während der Autofahrt sprach meine Mutter kaum. Ich versuchte erst gar nicht ein Gespräch anzufangen, sondern beobachtete die Umgebung. Ich konnte kaum glauben, dass meine Mum mich nun wirklich mit zur Organisation nahm. Die Fahrt dauerte lange. Wir fuhren aus der Stadt raus in den Wald. Nach einer Zeit bogen wir von der Hauptstrasse auf eine kleinere Strasse. Es war schon relativ spät und wir begegneten keinem einzigen Auto. Nach einer Weile bogen wir auf eine Strasse, welche nicht mehr geteert war. Es holperte ein wenig, aber die Strasse war in einem guten Zustand. Wahrscheinlich wurde sie ziemlich oft befahren, durch die Leute in der Organisation. „Wir sind bald da", meldete sich meine Mutter zum ersten Mal, seit wir losgefahren waren. Ich merkte wie meine Hände vor Aufregung anfingen zu schwitzen. „Ich möchte, dass du weisst, dass es einiges gibt was ich dir nicht sagen durfte. Egal wie sehr ich es wollte. Du wirst nun wahrscheinlich einiges erfahren, was dich verwirren wird. Aber ich möchte, dass du ruhig zuhörst und dir Zeit nimmst alles zu verdauen. Okay?", erklärte meine Mutter. Ich schaute sie verwirrt an. „Was werde ich den erfahren?", fragte ich unsicher. „Das werden sie dir bald erklären. Und ich werde verstehen, wenn du wütend auf mich sein wirst, aber ich hoffe, dass du erkennst, dass ich keine andere Wahl hatte und ich nur das Beste für dich wollte. Vielleicht wird es in deinen Augen nicht wie das Richtige erscheinen, aber in meinen Augen war es das Richtige. Und ich werde dir Zeit geben alles zu überdenken und ich werde dir jede Frage beantworten die du hast. Okay? Ich liebe dich mein Schätzchen, dass weisst du. Oder?", fragte meine Mutter. „Mum? Was ist los?", erwiderte ich ängstlich. „Ich..." meine Mum schluchzte auf. „Es ist okay. Ich möchte nur wissen was los ist", versuchte ich kläglich sie aufzumuntern. „Sie werden es dir erklären, aber du musst wissen, dass es einen Grund gibt, weshalb ich dich von dieser Organisation rausgehalten habe... Vielleicht hättest du es früher erfahren sollen, aber... ich wollte dir doch nur ein normales Leben bieten...", schluchzte meine Mum. Ich schaute meine Mutter an. Noch nie hatte ich sie weinen sehen. Ich bekam das Bedürfnis mich an sie zu schmiegen und einfach die wohlige Wärme einer mütterlichen Umarmung zu geniessen. Alles kurz zu vergessen und zu glauben, dass alles okay ist. „Egal was es ist, Mum. Ich verspreche, ich werde nicht gleich sauer sein. Ich werde versuchen es von deiner Seite zu sehen und zu verstehen. Aber du musst mir versprechen, dass du mir alle Fragen ehrlich beantwortest und das es von nun an keine Geheimnisse zwischen uns gibt? Das du mir alles erzählst." Meine Mutter schaute mich kurz an, bevor sie ihren Blick wieder auf die Strasse setzte. Dann nickte sie und biss sich auf die Lippen. „Ich verspreche es meine Kleine. Danke. Du bist einfach schon so schnell gross geworden." Ich nickte nur und schaute ebenfalls wieder auf dir Strasse. „Willst du inmer noch der Organisation beitreten?", fragte meine Mutter nach einer kurzen Weile des Schweigens. Ich nickte. „Ich denke schon." Meine Mutter nickte ebenfalls. „Gut, denn ich denke, es führt kein Weg mehr dran vorbei." Ich atmete kurz aus. Endlich würde ich alles erfahren. Keine Geheimnisse mehr. Auch wenn das heisst, dass ich was erfahren werde, was mir wohl nicht so gefällt. „Du weisst aber, dass das keine leichte Bürde ist. Die Organisation? Es ist nicht nur ein spass. Da steckt viel Verantwortung und Herzblut mit drin. Das weisst du, oder?", fragte meine Mum. Sie hatte aufgehört zu weinen und hatte sich anscheinend wieder gefasst. „Du kannst nach einer Woche nicht einfach sagen, dass du nicht mehr willst." „Ja ich weiss. Das hast du mir schon tausend mal gesagt", erwiderte ich. „Gut. Dann denke ich, dass es nun wirklich an der Zeit ist." Genau in dem Moment hielten wir vor einem Tor. Es war etwa drei Meter hoch und hatte silbergraue Gitterstäbe. Links und rechts ging eine ebenfalls ziemlich hohe Mauer aus grauen Steinen ab. Vor dem Tor standen zwei Wachmänner. Der eine kam nun auf unser Auto zu und meine Mutter liess die Scheibe runter. „Mrs Montgomery und...", Der Wachmann liess seinen Blick zu mir wandern. „und Miss Montgomery? Nehme ich jetzt mal an?", fragte er. Meine Mutter nickte „Meine Tochter Allison." Der Mann nickte ebenfalls. „Schön sie mal kennen zu lernen", meinte er dann zu mir gewandt. „Also dann lasse ich sie mal rein", sagte er noch und trat von der Autoscheibe weg. Anschließend gab er dem 2. Wachmann ein Zeichen und dieser öffnete uns das Tor. Meine Mutter liess die Scheibe wieder hoch und fuhr langsam durch den Eingang. Der Weg war gepflastert und führte durch eine Baumallee. Viel konnte ich jedoch nicht erkennen, da es Nacht war und wir uns immer noch im Wald befanden. Meine Mutter fuhr langsam. Als würde sie noch ein bisschen Zeit schinden wollen. Ich schaute neugierig hinaus, in der Hoffnung etwas erkennen zu können. Vor uns tauchte ein grosses Gebäude auf. Es brannte überall Licht drinnen. Es war ein U-förmiges Gebäude aus dunkelgrauen Steinen. Wie ich von aussen ausmachen konnte gab es 3Stockwerke und ein Dachboden. Es war ein älteres Gebäude.
Die Aussenmauer hatte wunderschöne Verziehrungen und das Dach hatte schwarze Ziegel. Wir fuhren auf die Auffahrt zwischen dem West- und Ostflügel. In der Mitte, parallel zur Eingangstür beim Hauptgebäude oder dem Verbindungsgebäude der beiden Flügel, stand ein Springbrunnen. Meine Mutter schaltete den Motor aus. Ich schaute sie an. „Bist du bereit?", fragte sie mich. Ich nickte. „Dann mal los." Ich stieg aus dem Auto und nahm meine Tasche von der Rückbank. Ich schloss die Autotüre und drehte mich Richtung Eingang des Gebäudes. Ich lief mit meiner Mutter die Stufen zum Eingang hinauf und betrat das riesige Gebäude. Ich stand in der Eingangshalle. Der Boden war aus dunklem Marmor und die Decke war sehr hoch. Rechts und links gingen zwei zweiflügelige Türen ab, welche in den Ost- und Westflügel führten. In der Mitte ging eine grosse Treppe hinauf, welche sich in der Mitte teilte und eine weiter zum Westflügel führte und eine weiter zum Ostflügel. Rechts und links unter der Treppe gab es noch zwei Türen die nach draussen führten. Ich blickt hoch zur Decke und drehte mich einmal um mich. Die Eingangshalle war riesen gross und wunderschön. „Die linke Tür führt in die Bibliothek und die rechte in den Esssaal und die Küche", erklärte mir meine Mutter. Sie zog mich weiter zur Treppe. Nach rechts gehts zum Westflügel und nach links zum Ostflügel. Wir stiegen weiter die Treppe hinauf zum Westflügel. „Ich bringe dich erstmal in James Büro. Er wird dir dann erstmals alles erklären und den Rest des Gebäudes kannst du dir immer noch später ansehen." Ich spürte wie angespannt meine Mutter war. Wir kamen im 1. Stock an und betraten den Westflügel. Es gab viele Räume mit dunkelbraunen Holztüren. „Hier befinden sich die Büros der ‚wichtigen Leuten' und deren Schlafräume", erklärte meine Mutter mir. „Mein Schlafraum ist die Nummer 112 und mein Büro die Nummer 105. Okay?" Ich nickte. „James Büro ist die Nummer 104, direkt neben meiner." Sie steuerte mich Richtung Zimmer 104 und öffnete die Tür. Das Büro war leer. „Warte hier kurz. Ich gehe mal James holen und sag ihm Bescheid, dass du da bist. Ist das okay?", fragte mich meine Mutter besorgt. Wahrscheinlich war es ihr nicht so wohl, mich jetzt schon alleine in dieser fremden Umgebung zulassen. In dem fremden Büro eines Mannes namens James. Ich nickte wieder nur. „Gut. Dann geh ich mal. Kannst dich sonst schonmal setzten." Sie verliess das Zimmer und schloss die Tür. Ich blickte mich ersteinmal wieder um. Der Boden war aus dunkelrotem Teppich und die Wände waren aus Holz. Der Raum hatte zwei Fenster Richtung Süden. Rechts an der Wand stand ein Regal, mit allerlei Ordnern und Akten. Links in der Ecke stand ein kleiner Tisch mit einer Kaffeemaschine. Mitten im Raum stand ein grosser Holzschreibtisch mit einem Computer darauf. Vor dem Schreibtisch standen zwei Sessel, auf welchen einen ich mich setzte und wartete.
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Heii...
Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt? Versteht man es, mit den zwei verschiedenen Perspektiven?😅
Ich weiss das Kapitel ist vielleicht nicht so spannend, aber ich wollte das Gebäude und all das gut beschreiben, da es ein wichtiger Ort ist🙈
Schönen Tag euch noch☺️
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