Ein neuer Pfad
Es ist Mittag, als ich den Waldrand erreiche.Ich bin jetzt ungefär 11 Stunden gelaufen, seit ich die letzte Pause gemacht habe. Das ist sogar ein wenig mehr als geplant. Meine Füße schmerzen, und mein Magen knurrt wie ein Bär. Müde setze ich mich an einen Baum und esse etwas. Dann rufe ich einen meiner Geister. >>Öffne dich Tor zum Steinbock, Capricorn << In diesem Wunderschönen Licht erscheint mein treuer Begleiter. >>Sie haben mich gerufen Lucy-sama, wie kann ich ihnen helfen?<< Ich stehe auf.>>Hallo Capricorn, kannst du mir helfen stärker zu werden? Ich benötige mehr Kraft in den Armen und Beinen<< Er nickt >>aber natürlich Lucy-sama, als erstes werden sie in 3 großen Runden um dieses Lager rennen. Das steigert nicht nur ihre Kraft, sondern auch die Ausdauer. Und nun los<< Etwas überrumpelt renne ich los. Immer wieder muss ich Wurzeln ausweichen, die in meinem Weg sind, um nicht zu fallen. Zu meiner Überraschung bin ich schon nach einer halben Runde völlig KO. Das darf doch nicht wahr sein. Wie kann man denn so wenig Kondition haben.
>>Atmen sie langsamer Lucy-sama, sie bekommen sonst Schmerzen << Ich renne weiter, jedoch atme ich wie er gesagt hat langsamer. Ich atme ein, machen vier Schritte und atme aus. Das wiederhole ich immer wieder. Als ich nach der zweiten Runde über einem bestimmten Punkt hinweg bin,fällt es mir schon viel leichter. Plötzlich werde ich angegriffen. Doch es ist kein Feind, sondern Leo. Aha, ich soll also währenddessen noch Kämpfen. Mit diesem Gedanken kicke ich Leo weg, welcher mir dann jedoch folgt. Vor mir baut sich eine Wand aus Wolle auf. >>Entschuldigung<<.Mit meiner Peitsche reiße ich die Woll-wand ein und renne weiter. Dann geschieht es. Ich stolpere und Loki, welcher die ganze Zeit dicht hinter mir war, setzt zum Angriff an. Im Fall drehe ich mich um und fessele meinen Stellargeist. Dann mache ich einen Salto und renne weiter. Im Ziel angekommen renne ich noch etwas langsamer ein Stück weiter, bevor ich zum Stehen komme. Das war wirklich anstrengend, weshalb ich mich auf den Boden plumpsen lasse. Capricorn, Leo und Aries kommen nun zu mir. >>Das war sehr gut Prinzessin. Morgen Mittag komme ich wieder.<< Ich nicke und bedanke mich bei allen dreien. Dann schlafe ich ein.
Ein schöner Traum zieht mich immer weiter mit sich ins Reich der Vergangenheit. In eine Vergangenheit in der alles noch komplett war.
Ich stehe auf einer Blumenwiese und vor mir spielt ein kleines Mädchen. Sie hat blonde Haare, welche sie bis auf einen kleinen Seitenzopf offen trägt. Ich gehe einen Schritt näher. Erst jetzt bemerke ich, dass sie mir sehr ähnlich sieht. Nein nicht nur das. Sie.. Ich.. Wir sind ein und die selbe Person. Als meine Jüngere Ausgabe ihren Kopf in meine Richtung drehet, erinnere ich mich. An dem Tag habe ich einen Stellarschlüssel beim Spielen gefunden. Ein grelles Licht umhüllt mich und ich stehe in meinem alten Zimmer. Erneut sehe ich die Vergangenheits-Lucy. Sie hält den silbernen Schlüssel fest umschlossen und ruft. >>öffne dich, Tor zum Hasen.<< Ein kleines weißes Wesen, welches mich eher an Plue erinnert erscheint auf dem Fußboden. Ein Schlüssel zum Hasen? Ich besitze diesen doch gar nicht. Warum also.. Während ich in Gedanken versinke, merke ich nicht, wie jemand die Tür aufreißt. Ein Schluchzen reißt mich wieder zur Besinnung. Mein „Vater" steht mit dem Schlüssel in der Hand vor uns. Ich beginne zu realisieren, was jetzt kommt. Er nimmt den silbernen und bricht ihn in der Mitte durch. Mein Schrei durchzieht die Stille des Anwesens gleich doppelt. Ich falle auf meine Knie. Stimmt. Er hat mir meinen einzigen Freund genommen. In diesem Moment, zerbrach etwas in mir. Ich konnte es nicht deuten. Viel zu Jung war ich damals, um zu verstehen was kaputt ging. Dieser Mann, war schon lange vor Mamas Tod kein Vater für mich. Er wusste zwar nicht, dass ich nicht sein Kind war, aber geliebt hat er mich trotzdem nie.
Ich öffne meine Augen und schaue in die Sterne. Es ist schon ziemlich spät, weshalb ich aufstehe und weiter laufe. Der Wald ist totenstill. Nichts rührt sich. Es scheint, als wäre hier kein Leben möglich. Doch der erste Eindruck täuscht. Die Tiere hier sind nur nicht so zutraulich wie außerhalb des Waldes. Sie verstecken sich vor mir, ohne ein Geräusch zu machen. Das erstaunt mich schon ziemlich. Alles ist dunkel. Nicht mal der Mond schafft es, sein Licht durch das dichte Blätterdach der Bäume zu senden. Mit meiner Magie beleuchte ich mir den Weg, um nicht plötzlich über einer Wurzel zu stolpern.
Stundenlang durchforste ich die Höhlen auf meinem Weg. Drehe jeden Stein um, doch nichts. Ich lasse mich auf einen großen Stein fallen und schlage das Buch auf. Phönixslayer Magie.. Ich bin also völlig umsonst hier. Pausenlos bin ich im dunkeln durch den Wald geirrt, ohne jegliches Lebenszeichen der Gesuchten. Es muss jetzt schon Tag sein, jedoch schafft es die Sonne nicht bis zum Boden hervor zu dringen. Kein Wunder , immerhin bin ich schon so tief in den Wald gegangen. Vermutlich ist sie schon längst auf und davon. Immerhin ist es schon zwei Jahre her, seit Vater sie getroffen hat. Erneut schlafe ich ein. Dabei rutscht mir das Buch aus der Hand und es bleibt aufgeschlagen auf der kühlen Erde liegen. Das sanfte Rascheln der Blätter im Wind ist so beruhigend, dass ich immer tiefer in die Traumwelt gleite.
Im Traum sitze ich neben meinen Freunden in der Gilde. Auf einmal reißt der Boden unter uns auf und alle fallen. Nur ich kann mich festhalten. Meine Augen weit aufgerissen schreie ich die Namen meiner Familie, doch niemand ist mehr da. Nur ich alleine in der plötzlich dunklen Gilde. Ich ziehe mich hoch und lasse mich auf den Boden fallen. Irgendjemand.. Leute.. Eine Stimme ertönt, doch ich kann niemanden ausmachen. >>Du hast sie alle umgebracht.<< Nein, das ist nicht wahr. >>Wegen dir mussten die anderen Gildenmitglieder sterben.<< Ich bin nicht schuld. >>Du bringst jeden in Gefahr. << NEIN DAS STIMMT NICHT. >>Monster.<< Ich sinke zusammen. Kein Wort verlässt meine Lippen, doch die Stimme spricht immer weiter.
Als ich aufwache, liege ich auf einem weichen und bequemen Untergrund. Wie komme ich hier her? Ich bin doch draußen eingeschlafen. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich nicht alleine bin. Neben mir liegt ein riesiges Wesen, welches ich vorher nur in Büchern gesehen habe. Ein Phönix. >>Hallo, wie ich sehe geht es dir jetzt wieder besser. << Ich nicke. >>Ja, vielen Dank. Ich habe nach dir gesucht. << Sie scheint zu überlegen. >>Ich bin Sylvania und du? Und weshalb hast du nach mir gesucht?<< Vorsichtig stehe ich auf. >>Mein Name ist Lucy Dragneel. Ich bin Zeref Dragneels Tochter.<< Die Phönixdame sieht mich überrascht an. >>Welch eine Überraschung. Deinen Vater lernte ich vor zwei Jahren kennen. Ich stehe noch immer in seiner Schuld. Aber sag, wie kann ich dir helfen?<< Ihre Stimme ist freundlich und sanft. Meine Mutter hat mir mal etwas über diese Wesen erzählt. Sie leben versteckt in Wäldern und Höhlen, weil die Menschen durch ihr Blut Unsterblichkeit erlangen wollen. >>Ich muss stärker werden, um meine dunkle Magie in Schach zu halten. Bitte trainiere mich. << Ohne zu Zögern nickt sie. >>In Ordnung. Ich werde dich Ausbilden. Allerdings kann ich dir sagen, dass die nächste Zeit sehr anstrengend wird.<< Lächelnd sehe ich sie an. >>Dessen war ich mir bewusst. Ich bin bereit, alles zu geben. Nur muss ich erstmal etwas Essen. << Mit diesen Worten nehme ich mir meine Tasche und verzehre etwas von dem Proviant, den mir mein Vater eingepackt hat. Dann beschwöre ich Loki und gebe ihm einen Brief, den er ins Schloss bringen soll. Sylvania beobachtet mich dabei. >>Ich bin übrigens der Phönix der Elemente. Demnach werde ich dir auch die Phönixslayer Magie der Elemente beibringen. Du wirst dann zum Ende hin auch in der Lage sein, Phönixforce anzuwenden. Dies ist eigentlich wie bei der Dragonslayer Magie, nur stärker und anstrengender. <<
Ich nicke>> Ich kann bis jetzt nur Stellarmagie und zwei Schwarzmagien anwenden, jedoch will ich mich auf keine verlassen. << Sylvania hört mir schweigend zu. >> Ich verstehe. Ich kann dir nach der Phönixslayermagie noch Heilmagie beibringen. Wenn du weitere Magien erlernen willst, empfehle ich dir Lichtmagie, weil diese deine Stellarmagie verstärkt. Außerdem solltest du alle Stellarschlüssel finden. (Die besitzt Yukino nicht) << Ich denke nach. >>Ja das ist eine gute Idee. Vielen Dank Sylvania. << Sie lächelt. >>Nichts zu danken. Immerhin bist du ja etwas Besonderes. << Sie geht raus und ich folge ihr. >>Welches Element wirst du mir als erstes beibringen?<< Einen Moment überlegt sie. >> Am besten probierst du erst die Feuermagie aus, die ist die schwierigste.<< Ich nicke und setze mich hin, um dann auf Anweisungen meiner neuen Meisterin zu warten. Diese kommen auch sofort. >>Als erstes musst du dir vorstellen, dass in dir deine Seele ruht. Diese hat die Form einer Flamme.<< Ich konzentriere mich und versuche das zu machen, was sie mir erklärt. Leider gestaltet sich dies als wirklich schwierig. >> Ich kann es mir nicht vorstellen.<< Sylvania beobachtet mich. >>Du bist die Flamme. Erst nur ganz winzig klein, und dann immer größer. Du bist ein loderndes Feuer. Ein Waldbrand. Ungezügelt und wild. << Ich horche in mich hinein. Ich.. bin eine Flamme. In mir breitet sich eine wohlige Wärme aus.
Erst jetzt, wo ich meine Augen öffne, fällt mir auf, dass mein ganzer Körper in Flammen gehüllt ist. Zu meiner Überraschung ist das Feuer kein bisschen heiß. >>Meine.. Flamme<< Ich sehe im Moment sicherlich aus wie Natsu. Ich sehe zu der Phönix Dame. Sie lächelt. >>Sehr gut Lucy, du hast grade mal 4 Stunden benötigt, um die Grundlage dieses Elements zu erlernen, doch ohne Angriffe bringt dir auch das nichts. Ich werde jetzt in unsere Höhle gehen. In zwei Stunden werde ich nach die sehen.<< Ich nicke und konzentriere mich wieder. Am Anfang sind alle meine Versuche lediglich winzige Feuerbälle. Sowohl mein Gebrüll, als auch der Flügelschlag des Feuerphönix. Sylvania hatte recht. Dieses Element ist wirklich schwierig zu erlernen. Immerhin hat Natsu mal erzählt, dass er Jahre dafür benötigt hat. Wenn wir schon von Natsu reden... Ich frage mich, was er gerade macht. Irgendwie vermisse ich ihn sehr. Völlig in Gedanken versunken, bemerke ich gar nicht, wie mein Feuer immer größer wird. Erst ein lauteres Knacken reißt mich zurück in die Realität. Der Stein, auf den ich meine Angriffe projiziert habe, ist in der Mitte durchgebrochen. Ich sinke erschöpft zu Boden. Ebenso wenig habe ich mitbekommen, dass ich sämtliche magische Kraft in meinem Körper aufgebraucht habe.
Während ich einfach auf der Erde einschlafe, hebt mich meine Lehrerin hoch und bringt mich zurück in die Höhle. Dann umhüllt mich die Finsternis.
In meinem Traum höre ich die liebevolle Stimme meiner Mutter. Ich erinnere mich an jenen Tag, als mir meine Mutter etwas wichtiges sagte. >>Lucy, hör mir bitte gut zu. Du bist etwas ganz besonderes, weil du jede Magie Art in dir trägst. Du kannst sie zwar erst verwenden, wenn du auch gelernt hast, damit umzugehen, doch selbst jetzt kannst du bereits zwei davon benutzen. Die eine ist die Stellarmagie, und die andere ist versiegelt. Sie wird dann zum Vorschein kommen, wenn dein Leben in größter Gefahr ist. Versprich mir, dass du niemals jemandem, den du nicht vertraust, davon erzählst. Je weniger Leute es wissen, desto besser ist es für dich. << Dieses Gespräch ist schon so lange her, dass ich es glatt vergessen habe. Dann hatte Dad also damals etwas geflunkert. Ich nehme mal an, Dark Fairy hat sich entsiegelt, als ich vor etwas mehr als zwei Jahren schwer verletzt wurde. Meine Magie hat mir also sozusagen das Leben gerettet.
Als ich meine Augen öffne ist es bereits recht dunkel. Ich habe ja fast den ganzen Tag trainiert. Also kann ich jetzt auch nur circa zwei Stunden geschlafen haben. Ich gehe aus der Höhle raus und rufe Capricorn, um mit ihm meine Schlagkraft zu stärken. Sein Training ist wirklich anstrengend, doch es lohnt sich. Schlag auf Schlag tauschen wir unsere Angriffe ohne jegliche Magie aus. Das war bis jetzt immer meine Schwäche. Ohne meine Magie, war ich hilflos. Natürlich verlasse ich mich jetzt nicht mehr auf die Hilfe der Stellargeister, aber auch so würde ich nur Magie nutzen. Und darin besteht nun mal kein großer Unterschied. Mein Kampfpartner befiehlt mir, meine Augen zu schließen. Als er es selbst tut, folge ich seiner Anweisung. Dann greift er an. Der erste Schlag kommt überraschend. Dann verstehe ich, was er damit bezweckt. Ich soll so meine anderen Sinne schärfen. An erster Stelle meine Ohren. Also rege ich mich keinen Zentimeter, um danach dem nächsten Angriff auszuweichen, und nachzusetzen. Ich merke bereits, dass mein hartes Training erste Früchte trägt.
Der Stellargeist bleibt stehen. >>Ich werde jetzt in die Stellarwelt zurückkehren Miss Lucy. Sie machen bereits Fortschritte. Ich soll ihnen außerdem von Leo ausrichten, dass er morgen Nachmittag mit ihnen das Ausdauertraining fortsetzt. << Ich nicke und bedanke mich. Dann verschwindet er.
Fix und Fertig lege ich mich wieder auf mein „Bett", welches aus riesigen Blättern und weichen Materialien besteht. Zufrieden mit mir selbst schließe ich diesen Tag ab.
2176 Wörter
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