♕︎𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓝𝓮𝓾𝓷♕︎
Zögerlich begebe ich mich in Richtung Snapes Büro in der Hoffnung, ihn vorzufinden.
Ich klopfe an die schwere Kerkertür und warte auf eine Regung im Inneren. Nervös streiche ich mir über den anthrazitfarbenen Rock, den ich über einer dicken Strumpfhose trage, um nicht zu frieren.
Die Tür wird aufgerissen und zwei schwarze Augen mustern mich, bevor sie den Gang entlang blicken. Nachdem er niemanden ausmacht, tritt er ein Stück zur Seite und bittet mich stumm herein.
Vorsichtig betrete ich den mir bekannten Raum. Ein Feuer prasselt im Kamin und wärmt das sonst so kühle Zimmer. Auf seinem Schreibtisch liegen Bücher aufeinandergestapelt und ausgebreitete Pergamentrollen, an denen er zweifelsohne gearbeitet hat.
Die Tür fällt mit einem dumpfen Ton ins Schloss und lässt mich zucken. Behutsamkeit drehe ich mich um, und betrachte meinen Lehrer, der mich, an der Tür lehnend, mustert. Wie immer trägt er seine schwarze Kleidung voller Ehrgefühl. Den Kragen hochgeschlossen und enganliegend.
Mein Blick wandert in sein Gesicht, um zu erahnen, was er denkt. Doch wie so oft, zeigt es keine Regung. Die Ungewissheit, was er zwischen uns sieht, lässt mich nervös werden und unruhig beiße ich mir, wie so oft, auf der Unterlippe herum.
»Amanda«, seufzt Snape. »Hör auf damit.«
Fragend sehe ich ihn an. Der Professor kommt auf mich zu und greift nach meinem Kinn. Den Kopf in den Nacken legend, blicke ich zu ihm empor. Sachte, befreit er meine Lippe mit seinem Daumen.
»Du machst mich wahnsinnig«, haucht er mir zu.
Sein warmer Atem streift über mein Gesicht, da seines nur wenige Zentimeter entfernt ist. Sein herber Duft steigt mir in die Nase, während er mich fest im Griff hält. Langsam schließe ich die Augen, um das Gefühl seiner Nähe zu verinnerlichen. Zärtlich streicht sein Daumen über meine Unterlippe und lässt mich seufzen.
»Was findest du nur an mir?«, murmelt er leise zu sich selbst.
Zaghaft öffne ich meine Augen und blicke direkt in pechschwarze Onyxe. Kleine fliegende Kobolde bringen meinen Bauch zum Kribbeln, während mein Herz heftig zu schlagen ansetzt. Stockend hole ich Luft, bevor ich mir über die Lippen lecke, da sie sich trocken anfühlen. Bevor ich auf seine Frage antworte, beugt Snape sich zu mir herunter. Nur Millimeter vor meinem Gesicht hält er inne und sieht mir in die Augen, als würde er stumm um Erlaubnis bitten. Zaghaft nicke ich und Sekunden später trafen seine Lippen auf meine.
Zärtlich erwidere ich den Kuss, krallte mich mit beiden Händen an ihm fest. Angetrieben von meiner Erwiderung, verstärkt der Professor unseren Kuss. Hungrig kollidieren unsere Münder, necken sich, bevor sie zu einer leidenschaftlichen Berührung übergehen. Meine Hände gleiten über seine Brust, erfühlen das heftige Schlagen seines Herzens unter den Handflächen. Ich schiebe sie weiter nach oben in seinen Nacken, um ihn enger an mich zu ziehen. Ungehaltener und besitzergreifender küsst er mich und ich gebe mich ihm hin. Ein leises Wimmern entgleitet meiner Kehle, als seine Lippen nachdrücklich, um Einlass fordern. Begierig, mehr von ihm zu spüren, öffne ich meinen Mund einen Spaltbreit, um ihm Zutritt zu gewähren. Ich seufze, als er gierig über meine Zunge streicht. Miteinander tanzend, liebkosen sie sich, versuchen, sich gegenseitig zu bezwingen. Strom fließt durch meine Adern und verursacht ein Vibrieren in meinen Körper. Seine Hände krallen sich in meine Haare, ziehen mich enger an sich, während sein Kuss hungriger wird. Ein tiefes Stöhnen dringt aus seiner Kehle, bevor er schwer atmend von mir lässt.
»Amanda«, keucht er außer Atem. »Was machst du nur mit mir?«
Ein Prickeln zieht sich durch meinen Körper, als seine brüchige Stimme an meine Ohren dringt. Ich schlage meine Augen auf und begegne seinem dunklen Blick, der mir sofort ein Kribbeln zwischen den Schenkel beschert.
Langsam weicht er von mir und sieht auf mich herab. Schwer atmend versuche ich meine Lunge mit Luft zu füllen, bevor ich zu sprechen anfange.
»Professor ... Ich wollte wissen, was zwischen uns ... auf dem Astronomieturm und äh, gerade eben ... Was ist das zwischen uns?«, stottere ich leise.
Aus Angst ihn anzusehen, betrachte ich den Steinboden unter meinen Füßen.
»Was erwartest du jetzt von mir?«, fragt er trocken.
Erschrocken blicke ich zu ihm auf und wappne mich vor seiner emotionslosen Mimik. Doch nicht wie erwartet, sieht er mich an. Ein zärtlicher, fast sehnsüchtiger Ausdruck liegt in seinen Augen.
»Ich bin dein Lehrer, du meine Schülerin«, wiederholt er seine Bedenken. »Wenn jemand erfährt, was ich getan habe ...«
Er unterbricht sich selbst, indem er sich über sein Gesicht reibt.
»Professor Snape«, stammle ich.
»Amanda. Bitte nenn mich Severus, wenn wir alleine sind«, fällt er mir ins Wort.
Lächelnd gehe ich auf ihn zu und berühre seine Hand. Dass er mir das Du angeboten hat, bestärkt mich in meiner Rede.
»Ich fühle dasselbe wie du, Severus. Warum länger leugnen, wenn wir doch zueinander gehören?«, frage ich ihn leise.
»Niemand darf auch nur ahnen, dass etwas zwischen uns ist. Verstehst du Amanda? Das bleibt unser Geheimnis«, redet er auf mich ein.
»Es ist mir egal. Hauptsache ich kann bei dir sein«, antworte ich.
Ein Seufzen verlässt seinen Mund. »Was siehst du nur in mir?«
Ich lächle und streiche über seine Wangen, bevor ich ihm antworte. »Einen intelligenten, loyalen und aufrichtigen Mann. Du zeigst mir eine einfühlsame Seite an dir, deine zärtliche und liebevolle Art«, gestehe ich ihm.
Severus keucht, bevor er ein weiteres Mal mich an sich zieht und mir einen sanften Kuss auf die Lippen gibt.
»Danke, Amanda.«
Er zieht mich an seine Brust und lächelnd schmiege ich mich an ihn, fühle mich geborgen in seiner Umarmung. Minutenlang verharren wir in dieser trostspendenden Stellung, bevor ich mich sachte von ihm drücke.
»Sehen wir uns jetzt öfters?«, stelle ich die Frage leise.
»Wenn du dies wünscht«, antwortet er mir.
Sein Mundwinkel zuckt und ein kleines Lächeln erscheint auf seinen Lippen. Eine innere Wärme breitet sich in mir aus und ein breites Grinsen tritt auf meinen Mund.
»Bedeutet dass, wir machen das nun öfters?«, frage ich gespielt schüchtern, was ihn sogar ein Lachen entlockt. Bei diesem Ton fängt mein Bauch abermals an zu rumoren.
»Möchtest du das?«, fragt Severus mich ernst.
Ich stelle mich auf Zehenspitzen, um ihm meine Antwort zu geben, und recke mich ihm entgegen. Zärtlich nimmt er meine Lippen in Empfang und küsst mich gierig. Wie schon so oft an diesem Abend, fängt mein Körper wie verrückt an zu spielen. Ich kralle mich in seinen schwarzen Umhang fest, um halt zu finden, als sein Kuss wilder und ungehaltener wird. Sein Körper presst sich an meinen und ein Keuchen verlässt meine Kehle, als ich ihn an mir spüre. Schwer atmend lässt er von mir und bedauerlicherweise rückt er ein Stück weg.
»Du solltest jetzt besser gehen«, presst er zwischen den Lippen heraus.
Ich sehe die Anspannung, die es ihn kostet, mich nicht wieder an sich zu ziehen, daher nicke ich langsam. Wir hatten heute unser erstes richtiges Gespräch, somit möchte ich es ebenfalls nicht überstürzen. Ein Lächeln umspielt meine Lippen, bevor ich Richtung Tür gehe.
»Einen schönen Tag noch, Professor«, flüstere ich spielerisch.
Anschließend öffne ich die Tür und trete auf den kühlen Korridor hinaus.
»Dir auch einen schönen Tag, Amanda«, wispert Severus.Ein Lächeln erscheint auf meinen Lippen, bevor ich um die nächste Ecke verschwinde.
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