5 | die Schlacht
„Du magst es selber nicht, wenn man deine Gespräche belauscht, aber die anderer ist okay, oder was?", fragte Kaden, als Damian die letzten paar Meter, die uns trennten, auf uns zu gelaufen kam.
Dabei behielt er seine Augen jedoch starr auf mir, was nur mehr als deutlich machte, dass er ich in seiner Gegenwart nicht erwünscht war.
„Gespräche zu belauschen, in der du unsere ganze Entstehungsgeschichte nochmal wiederholst, ist glaube ich nicht so schlimm. Schließlich kann unsere kleine Fehlbildung auch einfach ein Buch aus unserer Bibliothek lesen, anstatt die Hörbuchversion von dir zu bekommen"
„Damian!", ermahnte Kaden ihn in einem etwas genervten Ton, wobei es aber eher so klang, als wäre der Ausruf seines Namens in dieser Tonlage bereits schon Normalität. Anscheinend hatte dieser Typ öfter solche Phasen oder besser gesagt immer.
„Was machst du eigentlich hier, wenn du uns nicht belauscht hast", wechselte Kaden schließlich das Thema, wobei er sich aber nicht nehmen konnte, während des Sprechens mit seinen Händen ein paar Gänsefüßchen zu machen.
„Valencia hat Essen geholt und ich soll sie von euch holen"
„Essen?", fragte Kaden verwundert. „Ist es dafür nicht noch etwas früh"
„Ja, aber sie will nachher noch raus und du kennst sie ja. Mit leerem Magen geht es auf keine Party"
„Na dann", murmelte Kaden und wandte sich mit einem leichten Lächeln an mich, wobei er eine einladende Handbewegung machte. „Würde ich sagen, wir statten der Küche mal einen Besuch ab"
Ich folgte den beiden Jungen darauf die Treppen herunter und weiter durch die langen und großen Flure, welche alle von kunstvollen Gemälden geschmückt waren, bis wir in einer etwas kleineren Küche ankamen.
Dort befand sich ein runder Tisch, welcher bereits gedeckt war. Valencia dagegen eilte aber trotzdem noch vom Kühlschrank immer wieder zum Tisch. Dabei hatte sie ihre langen glatten braunen Haare in einen Dutt hochgesteckt, wobei ihr ein paar Haarsträhnen herausgefallen waren, was sie nur noch schöner wirken ließ, als sie eigentlich schon war.
Die meisten Mädchen würden wahrscheinlich für die langen und dunklen Wimpern töten, die ihre Augen umrahmten sowie die Augenbrauen, die wirklich identisch aussahen und dazu noch perfekt.
„Da seid ihr ja endlich. Ich habe mich nicht umsonst so beim Chinesen beeilt, nur damit ihr wieder tröddeln könnt", schimpfte sie auch schon drauflos, als die Jungen zusammen mit mir im Schlepptau hereinkamen.
„Fahr dich runter, du brichst dir schon keinen Zacken aus der Krone, wenn du mal fünf Minuten warten musst", entgegnete Damian nur und ließ sich auf einen Stuhl an dem Tisch fallen, um sich anschließend auch schon über die chinesischen Nudeln zu beugen.
Sofort spürte ich einen Stich in meinem Magen, als ich den Geruch der dampfenden Nudeln einatmete. Nicht weil ich seit mehreren Stunden nichts gegessen hatte, sondern weil sie mich an Lukes, Blue und meine Oma erinnerten.
Ich hatte ebenfalls dieses Essen geholt, kurz bevor ich von ihnen überrascht worden war.
Angespannt biss ich mir einmal auf die Lippe. Wenn ich jetzt vor ihnen weinte, dann war es aus mit mir.
Kaden war vielleicht noch der Einzige von ihnen der Mitgefühl mit mir haben würde, aber bei Damian war ich mir zu hundert Prozent sicher, dass er reinste Schadenfreude empfinden würde.
Wohingegen ich Valencia noch unschlüssig gegenüberstand. Aber bestimmt würde sie auch keinen großen Wert auf Mitgefühl setzten.
Anstatt meinen Gefühlen weiter Einfluss auf mich zu geben, ließ ich mich nur auf einen der freien Stühle sinken, wobei ich jedoch das Pech hatte, dass nun Damian gegenüber von mir saß.
Na ja, zumindest besser als neben mir, wobei eigentlich beides gleich schlimm war.
Ich verspeiste nicht sonderlich viel von meinen Nudeln, was aber glaube ich, kaum jemand zu bemerken schien. Irgendwie waren sie alle mehr damit beschäftigt die unangenehme Stille zu überspielen und so zu tun, als würde es sie nicht stören.
Aber schaffen taten sie das nicht. Wahrscheinlich waren sie es einfach nicht gewöhnt, wenn eine weitere Person mit an ihrem Tisch saß.
„Habt ihr nochmal auf die Karte geschaut?", durchschnitt Valencia schließlich die Stille, die ihr nun anscheinend eindeutig zu unangenehm war.
„Ja, keine weiteren Signale von Rosalia, aber auch nicht von Santiago"
„Santiago?", murmelte ich verwirrt. Wer war das jetzt schon wieder? Anstatt, dass aber auch nur irgendeiner mir eine Antwort auf meinen fragenden Blick gab, schauten sie mich nun mindestens genauso verwirrt an.
„Ähm...", brachte Valencia schließlich heraus und richtete ihren Blick auf die die beiden Jungen. „Habt ihr sie eingeweiht?"
Dabei nickte sie einmal leicht in meine Richtung.
„Ja, ich habe ihr vorhin davon erzählt", antwortete Kaden gelassen und nahm einen weiteren Bissen von seinen Nudeln, als er kapierte, worauf seine Schwester hinaus wollte.
„Alles, alles erzählt?", hakte seine Schwester genauer nach, wobei ihre Stimme nun etwas höher klang sowie ihre Augen etwas größer waren. „Ja, alles. Jetzt weiß sie auch, was du immer machst, wenn du dich rausschleichst nachts", mischte sich Damian ein und schenkte Valencia einen gehässigen Blick. „Ist ja schließlich nicht schwer mitzubekommen, wem du da einen Besuch abstattest"
Diese dagegen schnappte darauf einmal nach Luft und hob im nächsten Moment leicht ihre Fingerspitzen, worauf Damians Kopf plötzlich wie bei einer Backpfeife leicht zur Seite flog.
Perplex starrte ich zwischen den beiden hin und her. Hatte sie ihm da gerade wirklich eine Ohrfeige verpasst, ohne auch nur etwas die Hände zu bewegen.
Also wenn man als Wächter sowas konnte, dann konnte ich mir schon vorstellen, warum sich so viele Menschen damals die Krone aufsetzten lassen hatten.
Obwohl sie dabei hätten daraufgehen können.
Zumindest, als sie noch nicht mit Cilium zerstört wurde.
„Bitch", konnte ich Damian noch murmeln hören, was Valencia aber nicht mitzubekommen schien. Wobei ich aber echt nichts dagegen gehabt hätte zu sehen, wie sie ihm erneut eine verpasste.
Valencia war aber bereits damit beschäftigt sich vom Tisch zu erheben und ihren schmutzigen Teller in die Spülmaschine zu räumen. Auch Kaden stellte drauf seine Sachen zusammen genau wie Damian, der ebenso als Erste aus der Küche verschwunden war.
Valencia und Kaden dagegen räumten noch die restlichen Sachen weg, wobei ich ihnen zaghaft zu schaute und eigentlich mehr in der Gegend herum stand, als irgendwas zu tun.
„Ich geh mich fertig machen, kommst du dann runter?", richtete sich Valencia schließlich an ihren Bruder, nachdem die beiden fertig waren mit Geschirr einräumen.
Dieser nickte darauf einmal, bevor sein Blick schließlich auf mir landete.
„Lust mitzukommen?", fragte er schließlich und schenkte mir ein kleines Grinsen. Dabei wurde er jedoch von der Stimme seine Schwester unterbrochen. „Ich würde das lieber lassen", murmelte sie, wobei sie im nächsten Moment aber schnell mit den Händen abwinkte, als wollte sie verhindern, dass ich etwas falsch verstand.
„Also nicht in diesem Sinne. Es ist glaube ich nicht so eine gute Idee dich mit rauszunehmen. Wenn wir mal wieder angegriffen werden und es viele sind, dann wird es schwer unseren eignene Hintern zu retten und auch noch aufzupassen, dass du nicht zu schaden kommst"
Langsam nickte ich nur, auch wenn ich nicht ganz checkte, von wem sie angegriffen werden konnten. Etwa diesem Santiago?
„Ich glaube sie hat recht. Es ist doch okay, wenn du den Abend alleine verbringst. Schau dich einfach einbisschen hier um oder nimm dir ein paar Bücher aus der Biliothek", richtete Kaden sich schließlich wieder an mich.
Ich dagegen nickte nur langsam mit dem Kopf.
Okay, war es schon, wenn ich alleine auf dem Bett in dem riesigen Saal saß, aber trotzdem machte mir all dies hier noch ziemliche Angst. Insbesondere Damian, wenn er seine Wutanfälle hatte.
Da hatte das Gespräch vorhin mit Kaden schon ganz gutgetan. Auch wenn ich ihn die meiste Zeit über eher für verrückt erklärt hatte.
„Gut", murmelte Kaden schließlich und lächelte mich etwas zaghaft an. Anscheinend wusste er auch nicht ganz genau, wie er mit der Situation umgehen sollte.
„Wahrscheinlich sehen wir uns erst morgen früh beim Frühstück"
Ich nickte nur einmal und zog ebenfalls leicht meine Mundwinkel hoch, wobei das bei mir wahrscheinlich noch lange nicht so gut aussah wie bei ihm oder seiner Schwester, die bereits schon im Türrahmen stand.
„Bis morgen dann", anschließend vernahm ich nur noch das quietschende Geräusch der Küchentür, welche anschließend ins Schloss fiel. Dann waren beide aus dem Raum verschwunden.
Ich dagegen hatte nun freie Aussicht auf eine leere Küche. Zumindest bis ich mich ebenfalls langsam auf die Tür zu bewegte, sodass sich schließlich meine Finger um den Türknauf schlossen. Anschließend drehte sie diesen herum, sodass die Tür aufsprang.
Nun hatte ich einen langen Gang vor mir, der durch ein paar schwache Lampen, die eine Lichtqualität von einer Kerze hatten, erhellt wurde.
Mit einem Seufzen machte ich ein paar Schritte aus der Küche und zog die Tür hinter mir zu, sodass der dumpfe Schlag, welcher dabei entstand noch an den Wänden des Flures zu hören war.
Mal schauen wo es hier zur Bibliothek führte. Schließlich wollte ich mich nun auch nicht drei Stunden auf der ungemütlichen Matratze meines Betts herumwälzen, um erst ein paar Stunden später einzuschlafen.
Langsam schlich ich die Gänge herunter, wobei mich immer mehr die Angst überkam, dass ich mich doch verlaufen haben könnte.
Glücklicherweise war es so aber nicht, denn irgendwann erreichte ich eine Tür, wo in verschnorkelten Großbuchstaben das Wort Bibliothek stand.
Erleichtert und euch irgendwie neugierig zu gleich drehte ich vorsichtig den Türknopf herum und schlüpfte anschließend durch den kleinen Spalt.
Nun stand ich auch schon in einem riesigen Saal, welcher gefühlt zehn Meter hoch war und mehrer Bücherregale besaß, welche alle randvoll waren.
Langsam stieg ich die Steintreppen herab, die an die Tür angerenzt hatten, sodass ich nun komplett im Saal stand und zu dem auch noch Aussicht auf eine riesige Fensterscheibe hatte, die einem die leuchtenden Hochhäuser von New York zeigten.
„Wow", murmelte ich nur leise und machte ein paar Schritte weiter durch den Raum. Vielleicht waren die anderen Räume dieses Gebäudes nicht so schön, aber bei diesem hatte man sich dafür eindeutig übertroffen.
Es wirkte, wie als wäre die Bibliothek das Herzstück des gesamten Gebäudes.
Mein Mund wollte sich vor Staunen gar nicht mehr schließen, sodass sich meine Augen stattdessen verwundert öffneten, als auf einmal Marian ein paar Meter weiter von mir auftauchte.
Auf ihren Lippen dagegen zierte ein Lädcheln und ich beobachtete sie dabei, wie sie ein paar Schritte auf mich zu kam.
„Ich glaube, ich bin mittlerweile nicht mehr die Einzige, die diesen Raum ihren lieblings Raum im gesamten Haus nennen darf, oder?"
„Demnächst wahrscheinlich nicht mehr", murmelte ich und konnte gar nicht aufhören meine Augen über die verschiedenen Bücherregale wandern zu lassen.
„Weißt du dieser Raum hier ist schon ziemlich alt", fing Marian auch schon an zu erzählen und ich konnte sehen, wie sie sich auf ein Regal zu bewegte und dort ein dickes in Leder gebundenes Buch aus dem Regal holte.
Anschließend kam sie mit diesem in der Hand zu mir zurück und legte es auf den großen, runden Tisch , der sich in der Mitte der gesamten Bibliothek befand und mit feinen Schnitzerein verziert war.
„Ich nehme mal an die Jungs haben dir schon die meisten Fragen über uns beantwortet?", riss mich Marian etwas aus den Gedanken und schlug anschließend das Buch auf , worauf ich nickte.
„Ja, Kaden hat mich vorhin etwas herumgeführt und mir dabei mehrer Fragen beantwortet"
„Ach Kaden, der Junge ist schon ein richtiger Gentleman", murmelte sie und wobei sie sich eine der schon leicht grauen Haarsträhnen hinters Ohr strich. „Im Gegensatz zu Damian natürlich"
„Sind die beiden eigentlich Geschwister?", rutschte mir plötzlich die Frage heraus, worauf Marian leicht schmunzelte und anschließend den Kopf schüttelte.
„Nein, sie kennen sich aber schon seitdem sie klein sind"
„Was bist du denn für sie?", fragte ich vorsichtig, worauf das Lächeln auf ihren Lippen etwas größer wurde. „Keine Sorge ich bin nicht ihre Mutter und auch nicht ihre Oma, wobei glaube ich viele das meinen. Ich bin lediglich ihre Mentorin oder Trainerin, wie man es nennen mag"
Etwas verwundert schaute ich sie an. „Und was macht man so als Mentorin von Wächtern? Bist du den selber auch eine Wächterin?"
Nun nickte Marian mit dem Kopf. „Ja, bin ich und es ist eigentlich nicht schwer zu verstehen. Meine Aufgabe ist es die Drei zu trainieren und ihnen unsere Fähigkeiten zu lernen, wobei sie alle demnächst aber wahrscheinlich fertig sein werden. Zumindest Damian und Kaden. Die beiden sind bereits 19 und in diesem Alter dauert es nicht mehr lange bis sie irgendwann raus wollen"
„Raus wollen? Wo wollen sie denn dann hin?", hakte ich genauer nach.
„Nach Los Angeles dort, wo sich die meisten von uns befinden"
„Und was ist mit ihren Eltern? Wohnen die auch dort oder sind sie hier in New York", sprudelten die Fragen auch nur so aus mir heraus.
„Valencias und Kadens Eltern sind in Los Angeles, weil sie dem Bündnis angehören und Damians Eltern...", konnte ich sie sagen hören, wobei sie aber etwas stockte.
„Sie kamen damals in der großen Schlacht um"
„Große Schlacht?", hakte ich verwirrt nach, worauf Marian einmal nickte und anschließend das große Buch mit dem Ledereinband aufschlug, sodass nun ein Bild zum Vorschein kam.
Auf diesem war das reinste Gemetzel zu sehen. Häuser, die in Flammen standen und Menschen, die am Boden lagen oder gegen einander kämpften ... jedoch ohne irgendwelche Waffen.
Wenn man nicht wusste, wobei es sich um dieses Bild handelte, hätte man meinen können, dass es gestellt gewesen war, da man keine einzige Waffe sah, mit der man seinen Gegner verletzten konnte.
Aber die nicht sichtbaren Kraftfelder hatten anscheinend genug Schaden angerichtet, denn in fast jeder Ecke des Bildes konnte man Menschen erkennen, die nicht wirklich lebendig aussahen.
„Hat dir Kaden schon etwas von dem Namen Santiago erzählt?", fragte Marian vorsichtig, nachdem ich das Bild mit meinen Augen studiert hatte, worauf ich nur den Kopf leicht abwog.
Er hatte lediglich erwähnt, dass es Menschen gab, die sich die Macht der Krone gerne zum Nutzen machen wollten, aber nie irgendwelche Namen genannt.
Mittlerweile kam mir aber immer mehr der Gedanken, dass dieser Santiago mit der ganzen Sache ziemlich etwas am Hut hatte.
„Santiago war einer der Hauptgründe, warum es zu dieser Schlacht kam oder besser gesagt durch die Taten, welche er ausübte", fing Marian an zu erzählen, wobei ihre Miene einen dunkleren Ton annahm.
„Was hat er denn gemacht?"
„Eine Menge für das ihn die meisten Wächter heute hassen. Bestimmt hat dir Kaden schon was von Rosalia erzählt oder?"
Langsam nickte ich.
Dieser Name sagte mir nun eindeutig mehr, als der von Santiago.
„Santiago war damals in Rosalia verliebt und sie auch in ihn, jedoch zählte Rosalia zu den Vollblutlinie und Santigao eben nicht. An sich kein schlimmer Unterschied. Schließlich verben sich die Vollblüter dominant, wodurch sie eigentlich jeden hätte heiraten können außer einen reinen Menschen natürlich", erklärte Marian, worauf ich verständnisvoll nickte.
„Und warum hat sie dies nicht getan? Sie hat ihn doch geliebt"
„Das Problem waren ihre Eltern. Sie hatten jemand anderes für sie vorgesehen. Nachdem Santiago von der zukünftigen Hochzeit erfuhr, war seine Wut nicht mehr zu kontrollieren", erzählte Marian weiter, wobei ihre Stimme etwas stockte und ich sehen konnte, wie sie mit ihren Fingerspitzen vorsichtig über das raue Papier strichen.
„Santiago brachte ihre komplette Famillie um. Die gesamte Linie der Vollblüter, welche eh schon klein war, tötete er in der großen Schlacht. Rosalia war die einzige Überlebende in ihrer Familie, die es anschließend auch noch schaffte zu fliehen"
„Und Santiago ist jetzt hinter ihr her?", hakte ich vorsichtig nach, worauf Marian leicht nickte. „Ja, einerseits wahrscheinlich aufgrund seiner Liebe zu ihr, wobei ich mir bei diesem Biest vorstellen kann, dass er sie nur wiederhaben will, weil sie eine Vollblüterin ist"
„Er will also die Macht der Krone für sich haben", murmelte ich leise, worauf Marian erst verwundert aufschaute und anschließend nickte. „Ja, das ist sein Ziel. Anscheinend hat Kaden dich ja schon gut eingeweiht"
Mit einem leichten Schmunzeln nickte ich einmal, als mir der Gedanke wieder hochkam, wie Kaden und ich bestimmt zehn Minuten vor dem Gemälde gestanden und dies einfach angestarrt hatten.
„Was genau sind den seine Ziele, wenn er es wirklich schaffen sollte an die Krone zu kommen? Also was möchte er machen", kam mir schließlich die Frage in den Kopf
„Das weiß keiner genau, aber ich kann mir vorstellen, dass er eine Armee aus Halbdämonen haben will. Sie würden im Gehörchen wie Hunde ihrem Herrchen. Somit könnte er das Bündnis stürmen"
Angespannt ließ ich etwas die Luft aus meinen Lungen. „Wow, das ist wirklich ein ziemlich krasses Machtspielchen"
„Ja, so kann man es beschreiben", murmelte Marian und fuhr wieder vorsichtig an den Seiten des Bildes entlang, die leicht vergoldet waren.
Es herrschte kurz Stille, bis ich schließlich wieder das Wort ergriff, als mir auf einmal die Worte von Kaden durch den Kopf schossen.
„Kaden meinte vorhin, dass keiner genau weiß wie Rosalia aussieht oder wie alt sie genau ist, wodurch es schwer sei sie zu finden"
„Ja, da hat er Recht. Die Vollblutlinie hat allgemein noch nie wirklich gernse etwas über sich presigegeben. Das Meiste über sie wurde vor den anderen geheim gehalten. Anderseits ist auch viel in der Schlacht verloren gegangen. Kaum Leute, die ich kenne besitzen Bilder der Familie. Nicht mal genaue Angaben über Rosalias Alter gibt es, zudem sie auch kaum jemand kannte. Santiago war einer der wenigen, der Kontakt mit ihr hatte. Sie hätte erst 17 sein können genau wie Valencia oder bereits 30 und eine erwachsene Frau", konnte ich Marian sagen hören, wobei ihre Stimme etwas stockte.
Wieder herrschte Stille zwischen uns zwei, bis Marian das dicke Buch zu klappte, sodass das Bild der Schlacht nicht mehr zu sehen war.
„Ich denke, dass ist genug Geschichte von uns. Sonst klappst du mir hier am Ende noch zusammen", murmelte sie und musterte mich etwas besorgt, wobei ich aber einmal leicht abwinkte.
„Keine Sorge, in den letzte paar Stunden hat sich mein komplettes Leben einmal umgekrempelt, da kommen mir nun einige Dinge nicht mehr so verrückt vor, wie vor wenigen Wochen.
Leicht schmunzelnd betrachtete mich Marian. „Du sollest dich vielleicht etwas ausruhen. Zwar hast du wahrscheinlich den gesamten Morgen geschlafen, aber Ruhe findet in man in unserer Welt wenig, deswegen sollte man jedes kleinste Angebot nutzten"
Ich nickte einmal und schaute ihr dann dabei zu, wie sie das Buch zurück ins Regal stellte. Anschließend wandte sie sich wieder an mich. „Schau dich ruhig noch etwas um, aber denk daran, was ich gesagt habe"
Ich nickte nur und beobachtete sie, wie sie die Steinstufen zu der großen Tür hinaufstieg und anschließend aus ihr verschwunden war. Nun war ich alleine in der Bibliothek, die von ein paar Kronleuchtern mit Kerzen erhellt wurde sowie denn leuchtenden Hochhäusern von New York City.
Faszinierend trat ich näher an die große Scheibe und betrachtete den leuchtenden Verkehr, den man von hier oben erkennen konnte.
Ich wollte schon immer mal nach New York, wobei Chicago eigentlich schon große Ähnlichkeiten hatte zumindest vom Stil her.
Trotzdem war es einfach nicht das Gleiche.
Deswegen war meine Aufregung jetzt nur noch größer. Mit einem letzten Blick zog ich den atemberaubenden Ausblick auf die Stadt in mich, bevor ich mich umdrehte, und anfing das erste Bücherregal zu druchforsten.
Nun brauchte ich erstmal etwas mehr Input über diese Schlacht, denn das Thema hatte nun mein Interesse geweckt. So schwer konnte es doch bestimmt nicht sein, ein paar Informationen über Rosalia herauszufinden.
Schließlich war diese Bibliothek nur so vollgestopft mit Büchern.
Wieder Mal etwas „Input" aber in den nächsten Kapiteln wird mehr Action folgen und natürlich auch Draaaama hehehe
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