Kapitel 7-Numa und das tanzende Mädchen

„Und Schwesterchen... pass mir ein bisschen auf Chop auf, ja?"
Der Raum war bis auf die Aufnahme stockdunkel. Die Fenster-Luke war am Vorabend geschlossen worden, weil ein gewisser jemand eine ziemliche Langschläferin war, die es nicht mochte, um sechs Uhr morgens von Sonnenstrahlen aufgeweckt zu werden, die ihr ins Gesicht schienen. Numa kniete vor dem kleinen Droiden, die Lautstärke der Aufnahme sehr niedrig gestellt, in der Hoffnung, ihre Mitbewohnerin nicht zu wecken.
Eine Weile schaute das zwölfjährige Twi'lek-Mädchen auf der Aufnahme einfach nur in die Linse und war fast still, summte leise eine sanfte Melodie. Das Bild wurde für ein paar Minuten schwarz, und dann war sie wieder zu sehen. Das war der Teil des Videos, von dem Eleena nicht gewollt hatte, dass ihn alle sahen. Numa konnte ihn schon mitsprechen. Irgendwann hatte sie sich eine Kopie davon gemacht... aber dennoch, jedes Mal, wenn Chopper auf Ryloth war, wollte sie es von ihm abgespielt haben. Es war einfach irgendwie etwas ganz anderes, wenn er das Hologramm projizierte – weil auch er zu Eleena gehörte und sie sich so fühlte, als habe sie mehr von ihr bei sich. Die Twi'lek vor dem Hologramm bekam ganz feuchte Augen, als sie das Lied hörte. Sie erinnerte sich noch viel zu gut an die Nacht, in der sie es zum ersten Mal gehört hatte.

Die Republik hatte endlich die Blockade durchbrochen und es waren ein paar militärische Siege gegen die Separatisten errungen worden. Damals hatte Numa das noch nicht richtig verstanden. Ihr Onkel, der nach dem Tod ihrer Eltern das Sorgerecht für sie hatte, hatte sich gerade dazu entschlossen, sie nach ihrer jüngsten Erfahrung mit den Klonen kämpfen lernen zu lassen, und es war Numas erste Nacht in derselben Trainingsschule gewesen, in der sie jetzt gerade vor dem Droiden kniete. Aufgrund der Siege war in eben dieser Nacht eine kleine Feier abgehalten worden. Und dort, mitten im Saal, hatte die wahrscheinlich hübscheste Kreatur gestanden, die das junge Mädchen in ihrem damals erst kurzen Leben jemals gesehen hatte. Sie selbst war ziemlich schüchtern, traute sich kaum, sich zu bewegen, weil sie nicht angestarrt werden wollte. Weil sie nicht wollte, dass die Jungs aus dem Dorf wieder über sie lachten. Aber die kleine Twi'lek mit der orangenen Haut schien es kein bisschen zu kümmern, wer sie anstarrte. Sie bewegte sich zur Musik und war dabei glücklich, nicht im geringsten im Takt und total ungeschickt, aber es kümmerte sie nicht, ob die ganze Welt dabei zusah... ob jemand sie missbilligend ansah oder über sie getuschelt wurde. Und gerade das machte sie wunderschön.
Und dann... bevor sie wusste, wie ihr geschah, trafen die blauen Augen des tanzenden Mädchens ihre eigenen und sie kam zu ihr rüber und sprach sie an.
„Du bist neu hier, oder? Ich glaube nicht, dass ich dich hier schonmal gesehen habe."
„Ja, ich... mein Onkel... mein Name ist Numa", bekam sie nach ein wenig verlegener Herumdruckserei heraus.
„Eleena. Freut mich. Möchtest du tanzen?" Numa schaute verunsichert auf die Hand, die nach ihr ausgestreckt war. Sie dachte daran, dass alle sie ansehen würden. Sie fühlte sich schuldig bei dem Gedanken, Spaß zu haben, nun da ihre Eltern nicht mehr da waren und es nicht mehr konnten. Das war einfach nicht richtig. Eleena schaute sie betreten an. „Entschuldige, wenn das zu aufdringlich war. Du siehst nur so traurig aus, und... du musst natürlich nicht, wenn du nicht willst."
„Nein, ich... es ist nicht... ich will nicht darüber reden."
Die Ältere legte ihr aufmunternd einen Arm um die Schultern.
„Das ist okay. Du musst nicht, wenn du nicht willst. Möchtest du dich setzen? Das Essen ist heute ziemlich gut."
Numa nickte langsam.
„Das ist lieb, danke."
Den Großteil des Abends verbrachten sie damit, zu reden... nicht über den Krieg oder Politik oder das Universum, wie es einige Erwachsenen taten, sondern über ihre Vorlieben... über das Projekt, an dem Eleena gerade bastelte, über das Buch, das Numa gerade las, und schließlich auch über Numas kleines Abenteuer mit den Klonen, die ihr so sehr geholfen hatten, an das sie sich trotz allem gern erinnerte. Eleena hörte total fasziniert zu.
„Das ist so cool", murmelte sie schließlich, als die Geschichte beendet war, und bekam den Mund kaum wieder zu.
„Findest du?"
„Ja, total. Du warst wahnsinnig mutig."
„Ich..." Numa legte sich verlegen die Hand an die Lekku. „Die beiden waren mutig. Ich war... einfach nur irgendwie da."
„Und du hast ihnen geholfen. Mach dich nicht kleiner, als du bist. Die Geschichte ist toll." Eleena knuffte sie zaghaft in die Schulter, als sie beim nächsten Lied anfing, zaghaft mit dem Kopf zu wippen. „Falls du doch noch tanzen möchtest, ich stehe gern zur Verfügung."
„Ich... ich weiß nicht. Dann starren mich alle an, und..."
„Sollen sie doch starren. Und jedem, der dir blöd kommt, hetzte ich meinen Astromech auf den Hals, wenn er denn mal fertig wird."
Sie zwinkerte ihr zu. Numa kicherte leise. Aber sie zögerte noch immer. Im nächsten Moment hatte Eleena ihre Arme um ihre neue Freundin gelegt und drückte sie sanft an sich.
„Ich weiß, dass es schwer ist. Aber sie würden wollen, dass du glücklich bist", flüsterte eine leise Stimme in Numas Kopf, als das Mädchen sie berührte.
Wieso genau sie es tat wusste sie nicht... aber Numa glaubte der Stimme. Sie erinnerte sich an die schönen Momente mit ihren Eltern. An die warmen Arme ihrer Mutter, und an die wirklich, wirklich furchtbare Singstimme ihres Vaters, die sie jedes Mal zum Lachen gebracht hatte. Daran, wie glücklich ihre Eltern immer ausgesehen hatten, wenn sie Zeit miteinander verbracht hatten. Sie hatte es immer glücklich gemacht, ihre Eltern fröhlich zu sehen. Ob es ihre Eltern wohl wirklich auch glücklich machen würde, wenn sie glücklich war? Sie wusste nicht, ob sie ihr zusehen konnten, als sie schließlich doch Eleenas Hand nahm und sich mit ihr zu dem vielleicht schönsten Lied bewegte, das sie jemals gehört hatte. Aber sie hoffte es. Sie hoffte, dass ihre Eltern sie sahen und es sie glücklich machte, dass sie dank diesem wundervollen Mädchen wieder lachen konnte. In jener Nacht hatte das tanzende Mädchen der schüchternen Numa geholfen, ein wenig mehr aus sich herauszugehen.

Und über die viel zu kurze Zeit, die die beiden danach miteinander gehabt hatten, hatte Eleena ihr noch durch sehr viel mehr als nur durchs Tanzen beigebracht, zu sein, wer sie war... und wenn es die ganze Welt aus den Fugen riss.

Numa senkte bei der Erinnerung traurig den Kopf.
Jenes wunderschöne Lied von diesem Abend hatte sie über all die Jahre noch weiter begleitet. Und genau dieses Lied war es auch, das das kleine Hologramm gerade vor sich hin summte.
„Hey Numa. Ich denke du weißt, was das hier soll, oder?", sprach Numa die Worte ihres Holo-Gegenübers leise mit, die sie schon so oft gehört hatte.
„Ich weiß nicht, wie viel von uns du bereit bist, mit der Welt zu teilen, und das ist nicht meine Entscheidung. Außerdem geht das nur uns zwei wirklich etwas an. Es tut mir leid, dass wir nicht die Chance haben, herauszufinden, was unser »wir« eigentlich genau war. Es war verwirrend und viel zu kurz... aber was auch immer es war, es war wunderschön. Weine nicht zu sehr meinetwegen, ja? Ich weiß, dass du es wirst." Das Holo-Bild wischte sich eine Träne weg. „Ein Teil von mir wird immer bei dir sein. Danke, dass ich ein Teil deines Lebens sein durfte, Numa Gella. Du wirst eines Tages sehr glücklich mit jemandem werden. Ich weiß es, wie ich... manche Dinge einfach weiß. Es tut mir leid, dass ich dir das alles nicht persönlich sagen konnte... aber du hättest mich niemals hier gelassen, wenn du es gewusst hättest, und ich habe meine Aufgabe hier. Du bist so wundervoll. Und du bist wahnsinnig stark geworden. Bitte lass dir von niemandem sagen, wer du zu sein hast. Von keiner Person, keinem Gesetz. Sei du selbst, auch wenn du nicht ins Bild passt. Du hast ein Recht dazu, glücklich zu sein, genau so wie du bist. Lass sie dich nicht verbiegen. Versprich mir das." Ihre Stimme war ganz sanft. Im Hintergrund war ein lauter Knall zu hören. „Die Göttin ruft mich nach Hause. Bitte lass dir viel Zeit, mir zu folgen, in Ordnung?"
Sie konnte nicht anders, als jedes Mal aufs Neue zu weinen, wenn sie diese Worte hörte. Als sie ihre Eltern verloren hatte, hatten sie nicht einmal die Chance dazu gehabt, sich von ihr zu verabschieden... und im Nachhinein war sie sich nicht sicher, was schlimmer war. Auch wenn die Wunde auf ihrem Herzen inzwischen einige Jahre alt war, war die Narbe immer geblieben, und es fiel ihr noch immer schwer, sich damit auseinanderzusetzen. Manchmal erwischte sie sich dabei, voller Sehnsucht daran zu denken, was hätte sein können, wenn Eleena nicht so früh gestorben wäre.
Sie war eine wundervolle Person gewesen – viel selbstloser, als gut für sie gewesen war, und viel weiser, als irgendjemand es bei einem Kind in ihrem Alter für möglich gehalten hätte, aber auch frech und manchmal sehr ungeschickt und wahnsinnig temperamentvoll. Und wenn es um Technik ging, hatte sie jeden totquasseln können, unabhängig davon, ob die Person auch nur das geringste Interesse an dem Thema hatte oder nicht. Und Chopper war ihr absolutes Lieblingsprojekt... ihr ganzer Stolz gewesen.
Eleena hatte auch nie Angst davor gehabt, sie selbst zu sein, ganz egal, was die Galaxis von ihr dachte. Das war etwas, was Numa an ihr immer wahnsinnig bewundert und auch ein wenig beneidet hatte... und eine Lektion, die sie ohne ihre Freundin wohl nie gelernt hätte.
Bevor sie sich getroffen hatten, hatte Numa gedacht, sie wusste, wer sie in Zukunft sein würde... wer sie sein musste. In der Schule, zuhause... selbst als sie noch so jung gewesen war, hatte man ihr immer gesagt, wer sie zu sein hatte. Dass sie alles tun musste, um eines Tages eine gute Ehefrau für einen Mann zu sein, der sie beschützen konnte. Aber dann hatte sie Eleena kennengelernt und ihr war klar geworden, dass es mehr als diesen einen Weg gab, auch wenn die anderen der Gesellschaft vielleicht nicht passen würden, und keiner von ihnen so leicht war wie einfach mit dem Strom zu schwimmen. Und mit jedem vergehenden Tag, an dem sie gelernt hatte, zu kämpfen, war ihr mehr klargeworden, dass sie keine Lust hatte, das nette Accessoire für irgendeinen Mann zu sein, den sie den ganzen Tag bekochte, während er sie ununterbrochen anbrüllte und sie je nachdem sogar schlug – was ja laut der Gesellschaft sein gutes Recht war. Und dann hatte sie Eleena geküsst... und ein paar Jahre später dann Alema, und dann Lyn, und ihr war klargeworden, dass sie überhaupt nie einen Ehemann wollte.
Sie wusste nicht, wie sich die Beziehung von ihr und Eleena entwickelt hätte, wenn sie jetzt noch am Leben gewesen wäre... aber sie mochte den Gedanken, dass sie in einer anderen Galaxis jetzt vielleicht verheiratet gewesen wären.
Vielleicht war es bescheuert, dass sie immer noch ab und an darüber nachdachte. Vielleicht hätte sie auch nicht mehr deswegen weinen sollen. Wahrscheinlich war es selbstsüchtig von ihr, auch nur daran zu denken.
„Numa, komm bitte wieder ins Bett. Es ist noch viel zu früh zum Aufstehen", maulte eine verschlafene, sanfte Stimme.
Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht der Twi'lek ab. Daesha war also doch wach geworden, geringe Lautstärke hin oder her. Natürlich war sie das.
Eleena hatte recht behalten mit dem, was sie gesagt hatte. Numa war mit jemandem glücklich – auch wenn es ein paar Versuche gebraucht hatte, um die richtige Person zu finden. Sie erinnerte sich gern an ihre Zeit mit Eleena, und ab und an konnte sie nicht anders, als sich vorzustellen, wie es gewesen wäre, wenn sie nicht gestorben wäre. Aber das Leben, das sie jetzt, hier, mit Daesha hatte, hätte sie um nichts in der Galaxis eingetauscht.
Das erste Mädchen, das sie je geliebt hatte, hatte sie zwar verloren – lange bevor ihr überhaupt richtig klar gewesen war, was diese Beziehung zwischen ihnen eigentlich wirklich bedeutet hatte –, aber sie hatte jemanden gefunden, der sie mehr als glücklich machte. Auch wenn sie diesen Gedanken an ein anderes Leben mit dem Mädchen mochte, das ihr so viel beigebracht und ihr so sehr geholfen hatte, aus sich herauszugehen, fühlte sie sich etwas schuldig deswegen. Sie hatte jetzt ein gutes Leben. Natürlich war alles weit entfernt davon, perfekt zu sein – besonders mit dem Imperium, dessen stählerner Griff sich jeden Tag fester um die Galaxis schloss.... aber sie war jetzt eine Kämpferin, eine Rebellin, und man nahm sie als solche ernst – und wer das nicht tat, lernte schnell, es zu bereuen. Sie hatte eine wundervolle feste Freundin, die ihre ganze Galaxis war und die sie um nichts im Universum je wieder verlieren wollte.
Sie war so glücklich, wie jemand es in dieser unterdrückten, imperfekten Galaxis nur sein konnte, der jeden Tag auf die ein oder andere Weise für dessen Befreiung kämpfte.
Noch war ihre Bewegung hauptsächlich im Untergrund unterwegs und damit beschäftigt, Leute anzuwerben und imperiale Transporte zu überfallen, um den Besatzern eins Auszuwischen und die Ressourcen dem Volk zu geben, das sie so dringend benötigte... aber ihnen allen war klar, dass das nicht ewig so weitergehen konnte.
Jetzt gerade waren ein paar Tage Ruhe – diese Tage gab es immer mal wieder, um das Imperium von ihrer Fährte abzubringen und nicht allzu verdächtig zu wirken. Auch an diesen Tagen gab es immer genug zu tun – wenn Numa nicht aktiv an einem Angriff gegen das Imperium beteiligt war, half sie als Ausbilderin beim Training der neuen Rekruten. Darüber hatte sie auch die wundervolle Frau kennengelernt, die ungeduldig maulend darauf wartete, dass sie zurück ins Bett kam.
„Ja, Ma'am." Sie seufzte leise und wartete, bis die Aufnahme ihrer verstorbenen besten Freundin vollends in der Dunkelheit verblasste. Dann legte sie kurz den Kopf an Chopper und flüsterte ein leises „Danke", bevor sie der Bitte nachkam.
Der Droide brummte und verließ dann dann mit einem traurigen Piepsen den Raum. Die Aufnahme zu sehen, die das Mädchen ihm geschickt hatte, das ihn über Jahre so mühevoll zusammengesetzt hatte, kurz bevor sie gestorben war, machte ihn auch immer irgendwie traurig... so traurig, wie der grummelnde Astromech eben sein konnte. Hinter ihm schloss sich die Tür wieder und hüllte den Raum in fast vollkommene Dunkelheit.
„Du hast dir wieder die kleine Syndulla angeschaut, hm?", kam die sanfte Stimme der Twi'lek, mit der Numa seit nunmehr einem halben Jahr fast nächtlich das Bett teilte und die sie schon eine ganze Weile länger kannte, als sie wieder zu ihr ins Bett schlüpfte. „Scheint ein tolles Mädchen gewesen zu sein. Ich verstehe, warum du sie vermisst. Wo immer sie jetzt ist... ich bin sicher, sie ist wahnsinnig stolz auf dich."
Es war nicht das erste Mal, dass Daesha dieses Holo zu Gesicht bekommen hatte – beim ersten Mal waren sie und Numa allerdings noch nicht zusammen gewesen. Und sie verstand vollkommen, warum ihre feste Freundin an der Erinnerung festhalten wollte, auch wenn sie wusste, dass es nicht leicht für diese war, die Aufnahme anzusehen.
Numa bekam einen sanften Kuss auf den Kopf, und dann nahm ihre feste Freundin sie in den Arm und strich ihr liebevoll über den Rücken.
„Danke..."
Ein paar Minuten hielt Daesha sie einfach nur, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte, und wischte ihr dann liebevoll die Tränen weg.
„Geht's wieder?"
Sie nickte langsam.
„Einigermaßen... Ich danke dir. Du bist immer da, wenn ich dich brauche."
„Das ist das mindeste. Und wenn wir ehrlich sind, bin ich eindeutig die schwierigere Freundin von uns beiden. Ich... ich wollte auch nochmal danke sagen. Für neulich. Es tut mir leid, dass ich oft so-"
Numa ließ sie gar nicht ausreden.
„Sag das nicht. Es ist okay. Du bist nicht schwierig. Das gehört bei dir einfach dazu, und es ist nicht deine Schuld. Ich liebe dich, Daesha. Ich liebe dich genau so wie du bist. Meine perfekte, wundervolle Freundin." Sie gab ihr einen Kuss und grummelte dann leise. „Oh bei der Göttin, ich könnte Shiri für diesen dummen Spruch immer noch den Hals umdrehen."
„Das ist wahnsinnig süß von dir, aber bitte mach das nicht. Ja, meine Schwester hat mir wahnsinnig weh getan... aber sie weiß es einfach nicht besser. Die wenigsten hier tun das. Sie ist leider so erzogen. Wenn ich nicht wäre, wer... was ich bin, wäre ich vermutlich genauso ignorant. Diese Welt wird es wahrscheinlich nie lernen... Und erst recht nicht unter dem Imperium. Aber solange ich dich habe, ist mir das egal."
Numa wusste, dass es immer mal wieder Momente geben würde, in denen es das nicht war. Und das war auch okay. Es gehörte einfach dazu.
Sie lächelte und zog ihre Freundin in einen sanften Kuss.
„Na, was meinst du? Halbe Stunde kuscheln und dann Frühstück?", fragte sie dann, als die beiden sich voneinander lösten.
Daesha stöhnte leise.
„Numa... Es ist noch viel zu früh", murmelte sie gähnend.
„Keella*, es ist halb neun. Du weißt, dass ich um zehn eine Trainingseinheit abhalte? Außerdem möchte ich dir noch jemanden vorstellen."
Ein leises Seufzen folgte.
„Ugh, na gut. Aber du schuldest mir was."
Numa lachte leise, schmiegte ihren Kopf an den Hals ihrer Freundin und schloss wieder die Augen.
„Was auch immer du willst, Keella. Was auch immer du willst."

A/N: *Falls jemand eben verwirrt war, weil Numa Daesha Keella genannt hat, obwohl das nicht ihr Name ist: „Keella" ist das Ryl-Wort für Liebling.
Das ist wieder eines dieser Kapitel, bei denen eigentlich der vollständige Dialog auf Ryl geführt wird, da es aber nicht genug existierende Worte gibt, um die Gespräche auf diese Art in Ryl zu verfassen, wollte ich zumindest dieses eine Wort so einbauen, auch weil ich die Bezeichnung ziemlich süß finde. Ich werde versuchen, in Zukunft hier ein wenig mehr Ryl einzubauen, zumindest in Szenen, in denen Kanan dabeisteht, und als jemand, der die Sprache nicht spricht, beispielsweise etwas nicht verstehen soll, einfach auch damit ihr ein bisschen was von dieser Sprache mitnehmt.
Oh, und wo wir gerade bei der Sprache sind:
„Numa" ist nicht nur ein weiblicher Name sondern auch das Ryl-Wort für „Schwester" (was nicht nur ausgehend von der Folge, in der sie vorkam, wahnsinnig unkreativ ist, sondern was ich mir im Dialog auch wahnsinnig verwirrend vorstelle, weil jeder Außenstehende Zuhörer ja dann automatisch denken würde, sie wäre die Schwester von der Person, mit der sie spricht, aber das mal nur so nebenbei😂)
„Gella" bedeutet „blumig" und „Daesha" bedeutet „Herrscherin".
Dieses Kapitel war irgendwie das „falls einer von euch sich gefragt hat, wo eigentlich Chopper abgeblieben ist"-Kapitel😅
Das ist mal wieder eines der Kapitel bei denen ich mir extrem unsicher bin, ob sie gut sind. Bei dem hier besonders, weil ich mir nicht sicher bin, ob es überhaupt in die Geschichte passt, in der es ja nun eigentlich um Kanan und Hera geht. Ich hatte auch überlegt, es einfach als Oneshot zu posten, mir ist aber absolut klar, dass es in dem Fall...
1.) ...endgültig kein Mensch lesen würde, was ich sehr schade fände, auch einfach deshalb weil dieser Teil der Geschichte mir aus persönlichen Gründen sehr am Herzen liegt.
2.) ...irgendwie komisch und unvollständig wirken würde, weil es ja, auch wenn ich mir nach wie vor nicht sicher bin, ob es hier richtig reinpasst, irgendwie doch zu dieser Geschichte dazu gehört.

Ich habe mittlerweile das Kapitel dreimal überarbeitet, einmal davon habe ich ungelogen die Hälfte der Handlung rausgeworfen und neu geschrieben, was... wahnsinnig spaßig war🙈

Ich hoffe, es gefällt euch, und das wäre mal wieder eines der Kapitel, bei dem ich es aufgrund meiner persönlichen Unsicherheit wirklich, wirklich wertschätzen würde, wenn ihr etwas mehr als einen Satz oder wenigstens überhaupt Feedback in irgendeiner Form schreiben würdet.

Dieses Kapitel ist Mandalorian_General gewidmet, der ein wirklich, wirklich wundervoller Autor ist, allgemein ein toller und wahnsinnig netter Mensch ist und mich dazu inspiriert und motiviert hat, euch ein bisschen mehr von Numas und Eleenas Geschichte zu erzählen.

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