Kapitel 9 | Escape
„Du glaubst Katherine hat dich manipuliert?", fragte Bonnie. Hastig nickte ich. Ich glaubte es nicht nur. Ich war mir sicher. Es machte alles einen Sinn und hatte einen Zusammenhang. Wieso sonst hätte ich Katherine so oft gesehen? Wieso nicht Klaus? Oder Stefan? „Man muss nur eins und eins zusammenzählen", erklärte ich, „Sie wollte mich schon so lange tot sehen. Und wieso?" „Weil du ihr das Leben ‚gestohlen' hast", fügte Damon hinzu. „Ich verstehe", nuschelte Caroline, „Sie versucht dich durch diese Halluzinationen umzubringen, um dich von Stefan wegzubringen. Und falls ihr das nicht gelingt, bleibt ihr Plan B, dass du dich dadurch in Damon verliebst. Auf beide Weisen bleibst du Stefan fern. Wie besessen kann man bitte nur von einer Person sein?" Damon ging ein Licht auf. Er war sichtlich beeindruckt und überlegte, das einzige was aus ihm kam war ein ‚Oh'. Bonnie hatte ebenfalls verstanden und stimmte uns voll und ganz zu. „Und was unternehmen wir jetzt dagegen?", erkundigte sich Caroline. Bonnie zuckte mit den Schultern und schaute erwartungsvoll Damon in die Augen. Dieser seufzte genervt aus: „Wenn Katherine nicht so schlau war und vergessen hat, dich dazu zu manipulieren, dass dir nichts dagegen helfen kann, dann kann ich dich vielleicht ummanipulieren." Seine Augen wanderten zu mir. „Also wenn das in Ordnung für dich ist", kam es sanft aus ihm. Ich nickte und drehte mich zu ihm um. Vorsichtig zog ich meine Kette aus und legte sie auf den Tisch. Damon drehte sich ebenfalls zu mir. „Und was, wenn sie daran gedacht hat?", kam es von Caroline. Er schaute zu ihr hoch. „Dann bleibt uns nur die Hexe." Wieder widmete er sich mir zu. Hoffentlich hatte Katherine diesen Punkt vergessen. Wenn nicht, hieße es das Ende für mich. Damon hatte wirklich recht. Wenn Katherine jemanden tot sehen wollte, konnte man nichts dagegen tun. Es war, als hätte sie schon deinen Todesurteil unterschrieben. „Du wirst mit den Halluzinationen aufhören und wirst sie vergessen, als sei alles nur ein schlimmer Traum gewesen", manipulierte mich Damon. „Hat's geklappt?", Caroline war ohne jegliche Geduld. „Ich bin nicht Gott", konterte Damon, „Wir müssen warten. Wenn Elena sagt sie halluziniert noch, hat sich die Frage ja wohl geklärt." Nun lag es an mir. Als sei ich ein Schlüssel für irgendetwas. Und das machte mich nervös. Jetzt wartete ich auf eine Halluzination. So schrecklich es auch sein konnte, wollte ich es sehen. Also wartete ich ebenfalls. Auf den nächsten Gedanken zerreißenden Traum.
Nach ungefähr einer Stunde war noch immer nichts passiert, also gingen wir davon aus, dass es vorbei war. Erleichtert konnte ich wieder Damons Hand loslassen und klar denken. Bonnie und Caroline blieben noch ein bisschen und redeten mit uns. „Jeremy hat gestern wieder getrunken", gestand Bonnie. Schockiert riss ich die Augen auf: „Was? Wieso?" Sie hingegen zuckte nur mit den Schultern und erklärte dass er sich in letzter Zeit seltsam verhielt. Wow und mir fiel das nicht auf. Autsch. Ich war echt schrecklich was Verantwortung anging. Anscheinend wollte Jer selbst Bonnie nicht alles erzählen. Genau so wenig wie mir. Ich rieb mir die Schläfen. Ein Problem nach dem anderen. „Ich rufe ihn gleich an und rede mit ihm", ich stand auf, um schon mal mein Handy zu holen. Plötzlich stand Katherine vor mir. Halluzination? Bitte nicht. Ich schaute zu Damon, dieser blickte mich nur verwirrt an. Dann drückte sie mir ohne eine Sekunde zu zögern einen Pfahl in den Bauch. Schmerzen plagten mich. Ich knickte in mich zusammen und schrie laut auf. Meine Hände versuchten die Schmerzen zu vermindern, doch es brachte nichts. Meine Freunde hinter mir standen sofort auf und ich hörte Caroline: „Oh mein Gott! Bonnie! Tu doch etwas!" „Ich kann nicht, das sind keine echten Schmerzen! Mir sind die Hände gebunden!" Meine Schmerzen zogen sich noch tiefer in meinen Bauch und verbreiteten sich. Damon rannte vor mich, hielt mich fest und schaute mich besorgt an, während er überlegte, was er tun solle. „Die Halluzinationen scheinen sich zu steigern. Anfangs konnte nur sie alles sehen, danach konnte man ihre Reaktionen hören und jetzt spürt sie den Schmerz", erklärte Bonnie schnell, um dann schneller nach einer Lösung zu suchen. Damon riss nur seine Augen auf und guckte Bonnie an: „Dann wird das irgendwann auch tödlich für sie enden." Ich weinte und schrie weiter vor mich hin. Es sollte endlich aufhören. Und kurz nachdem ich danach gebeten hatte, wurden meine Augen und mein Körper schwerer, mein Umfeld verschwamm und ich sackte auf den Boden. Danach war alles schwarz.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen und blickte mich um. Ich lag auf einem Bett. Auf Damons Bett. Außer mir war niemand in diesem Raum. Dachte ich zumindest. Als ich mich langsam aufrichtete, mit noch leichten Schmerzen im Bauch, konnte ich Damon reden hören: „Tut es noch arg weh? Bonnie meinte, die Halluzinationen können sich so rausziehen, wie Schmerzen in der Realität." Sofort fiel mein Blick in seine Richtung. Er stand an den Türrahmen angelehnt, seine Arme waren verschränkt, sein Gesichtsausdruck besorgt. Ich rieb mir kurz den Kopf. „Es zieht noch. Aber es geht mir besser." „War wohl die schlimmste Halluzination, hm?" Ich nickte. „Es hat sich angefühlt als... Als hätte man mich angeschossen und mir das Herz gleichzeitig rausgerissen." Er lachte auf. Wahrscheinlich hatte er jemandem schonmal dieses Schicksal zugeführt. Ohne nachzudenken stand ich von dem Bett auf, woraufhin meine Schmerzen sich wieder zogen, ich aufwimmerte und umknickte. Damon stand augenblicklich neben mir und hielt mich fest, so dass ich mich wieder hinsetzen konnte. „Bonnie versucht ihr Bestes", begann er, „aber sie sieht keinen Ausweg." Ich atmete tief ein und aus. Was sollte ich sonst tun? Katherine würde ich den Gefallen an meinem Tod nicht machen. Nicht freiwillig. „Was soll ich tun, Damon?", kam es leise und schwach aus mir, was mich selbst aufzucken ließ, da es mir unvorhergesehen aus dem Mund fiel. „Wenn Bonnie nichts findet, gibt es nur eine Möglichkeit." Mein Atem stoppte für einen Moment. Sprach er von dem, was ich dachte? An ein Vampirleben? Natürlich wäre das besser, als komplett zu sterben. Aber ich wollte ein Mensch bleiben und kein Blutsauger werden. Sorry. Also schüttelte ich den Kopf: „Ich will kein Vampir werden, Damon." „Aber was wenn wir nichts finden? Wenn du weiter diese Dinge siehst und spürst?" Er hatte ja Recht. Klar hatte er das. Jedoch war ich mir bei diesem Plan unsicher. „Laut Miss Vorurteil", Damon überlegte, „hast du circa noch einen halben Tag, ohne dass die Halluzinationen dich umbringen werden." Einen halben Tag? Dann würde ich sterben? Moment. Wie lange war ich überhaupt ohnmächtig gewesen? Wo waren Bonnie und Care? Als ob Damon meine Gedanken gelesen hätte, antwortete er: „Wir hatten gestern sowieso spät abends. Nachdem du ohnmächtig warst, war es, als hättest du geschlafen." Unklar. Also ungefähr sieben Stunden? Acht? Wow. Dennoch lang. Dafür dass ich nicht bei Bewusstsein war, statt geschlafen zu haben. Meine Augen schauten zur Tür, als ich dort eine Gestalt wahrnahm. Das konnte doch nicht wahr sein. Hatte sie nicht langsam die Nase voll? Mir wäre alles lieber gewesen, aber dort stand wieder Katherine. Kalt schaute ich sie an. Sie war nicht wirklich da, das wusste ich mittlerweile. Dennoch hatte sie mir in den letzten Stunden genau so viel Leid angetan, wie in der Realität auch. „Du armes Ding", lachte sie teuflisch, „Es gibt keinen Ausweg. Du wirst sterben, an einem unechten Tod. Wie heldenhaft." Sarkastisch leise lachend, schüttelte ich den Kopf und griff nach Damons Hand. Er schaute nur verwirrt zu mir, jedoch erleichterter als vorher. „Du wirst das nicht überleben."
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Und jetzt nach dem Kapitel nur nochmal kurz am Rande an meinen kleinen Engel und meine Seelenverwandte♥:
Happy Birthday Kimii♥ Liebe dich♥ Das Wichtigste habe ich dir ja schon gesagt, also nur nochmal eine kleine Gratulation :)♥♥ xxmyWonderworldxx
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