Kapitel 42 | Origin
Carolines Sicht:
Ich lief auf Tyler und Damon zu und ließ meine Arme bereits wieder hängen. „Was zur Hölle machst du hier?", fragte ich Damon sofort gereizt. Als ob Rebekah nicht bereits schlimm genug wäre, musste er noch erscheinen. Mein Blick wanderte nur ganz kurz zu Tyler und ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Auch wenn ich es gerade nicht wollte, müsste ich zu ihm nett sein. Die kalte Schulter hatte er nicht verdient. Also war alles, was er an mir sah, warmer Sonnenschein. „Dich einweihen", erklärte Damon nur ganz kurz und holte einen kleinen Zettel aus seiner Hosentasche. Verwundert beobachtete ich seine Bewegungen. „Du suchst doch so verzweifelt nach Anerkennung von deiner Mutter. Hier." Verzweifelt nach Anerkennung? Wie bitte? Und woher wusste er überhaupt, dass ich- Ach egal. Ich nahm den Zettel zur Hand und las mir alles leise und langsam durch. Das war der Mord. Alle Einzelheiten und Details, die Damon rausgekriegt hatte. Wieso zeigte er mir das? War sein neuer Teampartner nicht Tyler? Da ich ständig still blieb und Damon mir scheinbar noch etwas geheimes mitteilen wollte, schickte er Tyler fort. Nicht gerade freundlich, aber er ging. „Und was soll ich damit?", ich hob die Informationen, die er mir gegeben hatte. Er hob nur die Augenbrauen: „Liz hat mir erzählt dass du nicht gerade erfreut darüber bist, nicht zu helfen. Da dachte ich würde dir ein kleiner Ansporn wohl gut tun." „Hast du es denn nicht verstanden? Mom will meine Hilfe nicht." Weshalb auch immer. Mann. Wieso musste er mich erneut daran erinnern? Das war echt mies. Und erneut kamen die Gefühle hoch, dass ich ihr unbedingt helfen wollte. Mist. „Weil sie glaubt, dass du es nicht kannst", entgegnete er und zeigte auf das Blatt Papier. „Oh, wow. Danke." Ich lächelte ihn unecht und übertrieben an. Wusste ich bereits. Damon tat nichts anderes, als es mir unter die Nase zu reiben. Genervt atmete er laut aus und entriss mir das Blatt wieder: „Und hier drauf stehen Informationen. Dinge, die ich rausgefunden habe, wofür man Köpfchen braucht. Sachen, die deine Mutter noch nicht weiß. Na, klingelts?" Oh. Oh! Er will dass ich- Oh, wow. Wie kam er auf diese Idee? Auf diese wirklich gute Idee, um genau gewesen zu sein. Aber sollte ich mich darauf einlassen? Es hatte ja etwas Gutes. Ich meine, es schadete ja niemandem. Damon gibt mir alle Infos und ich diese meiner Mutter. Das war ja kein Verbrechen, richtig? „Ich soll also-" „Jap." Jap. Das war genau das, womit er mich motivieren wollte. Nur aus welchem Grund? Er machte das doch nie einfach so, um nett zu sein, pfh. Als ob. „Und dann?", prüfte ich ihn dann noch und musterte ihn zwischenzeitig. „Wie wäre es damit? Bei jedem neuen Fall deiner Mom, bringst du mir die wichtigsten Informationen, die sie dir zeigt. Und glaub mir, das wird sie, nachdem du ihr bei dem hier so gut geholfen hast. Ich löse für dich alles und du richtest es deiner Mom aus. Sie glaubt du hast geholfen, du hast deine Anerkennung und ich werde nicht mehr von euch allen genervt." Das war... irgendwie gut. Irgendwie falsch, aber auch gut. Mist. Was jetzt? „Du wirst trotzdem gebraucht." „Ja, aber ich muss mich nicht erst mit Liz treffen, Teams bilden mit einem Werwolf und außerdem löse ich das alles auch so schnell genug." Ich kaute auf meiner Unterlippe herum und blieb ratlos. Etwas hilflos schaute ich mich ebenfalls um. Natürlich musste ich selbst die Entscheidung treffen, aber dennoch wäre ein wenig Hilfe gut. Och menno, keine Ahnung. Eine schlechte Idee war das ja nicht... Wäre ich da nicht selbst drauf gekommen? Auf die ganzen Infos auf dem Zettel, meine ich. Ich wollte ihr helfen. Alles alleine rauskriegen und sie ohne Hilfe stolz machen. Aber anders nahm sie meinerseits nichts an, denn ich hätte wohl aus Trotz nach nichts gesucht. Und bei mir dauerte sowas eindeutig länger. Das würde einen guten Eindruck hinterlassen, dass es so schnell ging. Ich würde Pluspunkte sammeln. Ich könnte Damons Informationen als kleine Starthilfe nehmen und den Rest alleine machen... „Ich schreib dir", antwortete ich also nur darauf bezogen, falls es neue Fälle geben sollte und ich ein wenig mehr Ansporn brauchte. Ich nahm den Zettel wieder und faltete diesen zusammen, packte ihn dann ein. „Und sei nie wieder so bissig zu Tyler, klar? Er hat das besser drauf", zischte ich noch, zwinkerte ihm zu und lief zurück in die Richtung der Anderen. Ok, das alles war jetzt echt unerwartet. Aber gut. Geschummelt, aber ausgefuchst. Plötzlich hielt mich noch jemand kurz fest, so dass ich stehen blieb und drehte mich um. Tyler. „Hey", lächelte ich ihn breit, wieder mit Hoffnung und Freude an. Er erwiderte mein Grinsen warm. „Hey. Was hat Damon mit dir besprochen?" „Oh, ehm-", oh Mist, oh Gott, lass dir was einfallen und bleib ruhig, „Nur... den Zettel. Die paar Informationen. Ich soll sie meiner Mom ausrichten und Damon hat einige Dinge vergessen aufzuschreiben. So ein Tollpatsch." Ich schwankte etwas zur Seite und versuchte ruhig zu wirken. So ein Tollpatsch? Im allen ernstes Caroline? Wann zur Hölle hatte ich je sowas gesagt? „Oh, okey", sprach Tyler leicht verwundert, schien es mir aber abgekauft zu haben, „Wegen dem Maskenball. Muss ich auf etwas Bestimmtes achten? Farbe vielleicht?" Er schmunzelte mich an. Sicher hatte er das bereits erwartet. Was sonst? Ich plante und organisierte ja auch eigentlich alles. Für gewöhnlich. Nur, nun ja, dieses Mal nicht. Ich Tollpatsch, huh? „Um ehrlich zu sein, hab ich noch... gar nichts... festes im Kopf", murmelte ich verunsichert. Das war so ungewohnt, normal sagte ich nie sowas. Normalerweise hatte ich immer etwas im Kopf, sei es auch nur Plan Z, ich hatte immer etwas, aber dieses Mal? Nichts. Verwirrt zog Tyler die Augenbrauen zusammen, dennoch amüsiert: „Du verarschst mich doch." „Nein!", ich legte meine Hände kurz überfordert auf mein Gesicht, musste aber leicht lachen, „Ich hab etwas geplant bis zum Schulschluss. Versprochen. Ich... Ich schreib dir, ja?" Liebevoll blickte ich ihm in seine Augen, die diesen Blick von mir erwiderten. Das war echt schön. So vertraut zu sein mit jemandem. Mit ihm. Wieso fiel mir das erst jetzt so richtig auf? Das hatte irgendwie... etwas Besonderes. Was es bei keinem anderen zuvor hatte. Oh. Okey Caroline, das reicht. Hör auf so zu starren und mach dir lieber einen Kopf um den Maskenball! Ich riss mich selbst aus meinen Gedanken und musste mir ein Lachen verkneifen. „Dann... Bis heute Abend. Und dieses mal wirklich?" „Dieses Mal wirklich", nickte er einstimmig und lief bereits kleine Schritte zurück. Puh, okey. Shoppen, planen, Tyler helfen beim Fluch. Und am besten Elena noch ein Date verschaffen. Sei es auch nur Matt, besser als alleine hinzugehen! Er ging doch auch alleine, oder? Perfekt! Matt und Elena, dann hätten wir das ja bereits... Wann genau war Vollmond? Um... 21:36? Sowas in der Richtung. Am besten bin ich einfach um neun Uhr bei ihm, dann klappt das schon. Also hätte ich Zeit bis um neun zu Shoppen. Nein! Tyler muss sich auch noch was kaufen. Er braucht dafür sicher doch auch mindestens zwei Stunden. Wann schlossen die Geschäfte überhaupt? Egal, ok, gegen neun ist der Fluch, gegen sieben muss ich mit shoppen fertig sein. Ich muss Elena dazu bringen, Matt zu fragen, da sie sich für die Salvatore Brüder ja zu stur ist, und mein Outfit planen. „Zerbrich dir nicht den süßen Kopf", rief Tyler noch, der mich nun aus meinen Gedanken riss, während er rückwärts langsam weiter lief und mich beobachtete, „Ich seh's schon dampfen." Ich musste leicht bei seinen Worten kichern und nickte. Das meiste hatte ich ja jetzt schon. Nur noch... mein Outfit. Und Elena stand nicht fest. Der Rest war geplant. Ich hatte mir einfach keine Gedanken darum gemacht. Wegen Rebekah und dann war Bonnie weg und dann dass Elena- Wir wissen es, Caroline. Ich atmete nochmal tief ein und lief dann wieder zurück zu den Anderen. Und dieses Mal wirklich.
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