Kapitel 4 | Let the games begin

Plan B. Was war Plan B? Ich brauchte einen Plan B! Normalerweise war Damon derjenige, der die Pläne schmiedete. Doch dieses Mal war ich auf mich alleine gestellt. Und was Pläne schmieden anging, war ich unter Zeitdruck, eine echte Niete. Okey, zuerst Damon verstecken. Richtig? Um Damon in Sicherheit zu bringen, also ihn wegzutragen, drehte ich mich in Richtung Couch. Wo sollte ich ihn hinbringen? Und wie genau konnte ich ihn verstecken? Moment. Damon war nicht einmal mehr auf der Couch. Er war weg. Oh nein. Aber vielleicht hatte es ja auch etwas Gutes? Somit musste ich ihn nicht mühevoll davontragen. Ich hatte nicht bedacht, dass Damon immun gegen so wenig Eisenkraut war. Es war die genaue Portion wie sie in seinen Getränken untergemischt waren, damit ihm genau sowas nicht passieren konnte. Dennoch musste er noch im Haus sein. Die Tür hatte ich nicht zuknallen gehört. Beängstigt sichtete ich mich um. „Damon?", rief ich. Ich konnte eine Gestalt im Vamp-Speed Tempo um mich erkennen. Als ich meine Eisenkraut Kette festhalten wollte, bemerkte ich, dass sie weg war. Damon. „Damon. Ich- Ich wollte doch nur Stefan helfen." Bevor ich noch einen Ton sagen konnte, stand Damon vor mir und schaute tief in meine Augen. „Du wirst nicht schreien und nicht wegrennen", befahl er sichtlich traurig. Es tat ihm leid, „Wir haben keine Blutbeutel mehr. Und ich brauche Blut, Elena. Bitte." Er strich meine Haare an meinem Hals nach hinten, schüttelte schwach den Kopf und griff nach meinem Handgelenk. Hungrig biss er hinein und saugte das Blut aus meinem Körper. Ich stöhnte vor Schmerz, es war unangenehm. Und es schien vorerst kein Ende zu nehmen. Für einen Moment dachte ich, er könnte nicht mehr aufhören und ich würde sterben. Doch er war kein Ripper, wie Stefan. Damon stoppte noch, bevor ich ihm umkippte. Sobald er seinen Kopf hob, sah ich Blut rund um seinem Mund kleben und runter tropfen. Mein Blut. Unter seinen Augen waren noch Adern sichtbar, welche er unterdrückte. Dann rannte er weg. Vorsichtig musterte ich mein Handgelenk. Verdammt. Es sah so schmerzhaft und so... brutal aus. So wie es eben auch war. Damon tauchte in Sekundenschnelle vor mir, mit einem großen Pflaster auf, dieses legte er auf meine verwundete Stelle. Besorgt strich er meine Haare aus meinem Gesicht und musterte mich. „Danke", wisperte er, biss sich in sein eigenes Handgelenk und ließ mich ein wenig davon trinken. Ekelhaft. Na ja, es half. Daraufhin konnte ich mich wieder bewegen. Ich wäre aber sowieso nicht weggerannt. Er brauchte Blut, da es ihm schlecht ging. Und wieso? Weil die großartige Elena Gilbert ihm Eisenkraut einflösen musste. Er hatte mir zwar Angst gemacht, er hatte mich verletzt, aber es war meine Schuld. Wie immer. Stattdessen davon, wegzurennen, spazierte ich zu ihm und umarmte ihn sanft. Irgendetwas bedrückte ihn und ich wollte ihn wissen lassen, dass er mit mir reden konnte. „Er wird Lillian umbringen", dachte er. „Wieso bist du dir da so sicher?" „Sie haben eine Vergangenheit zusammen. Ich kenne Klaus mittlerweile. Wenn er sie finden will, soll er sie selbst suchen." Immernoch verstand ich nicht, was Damon mit ihr damals zu tun gehabt hatte. „Sie waren zusammen?" „Nein. Aber sie haben viel zusammen durchgemacht." „Warum ist sie dir so wichtig?" Keine Antwort. Stille. Anscheinend wollte Damon es mir nicht verraten. Das war jedoch ok. Er musste nicht, wenn er nicht wollte. „Ich- Ich wollte nur die Chance ergreifen. Für Stefan, Damon." „Dann tu es. Hast du nicht nach einem Plan B gesucht?" „Woher weißt du das?", ich legte meine Hände in mein Gesicht, „Habe ich laut gedacht?" „Jap. Ich wusste ja schon immer, dass du mich sexy findest." Er wackelte mit seinen Augenbrauen. „Damon", lachte ich und boxte spielerisch gegen seine Schulter. „Oh und", er reichte mir eine silberne Kette. Es war meine Eisenkrautkette, die er mir davor geklaut hatte. Ich nahm sie in meine Hand. „Also Damon", begann ich, „Was ist dein Plan B?" „Oh, das wird dir gefallen. Deine Lieblingsbeschäftigung. Wir lügen."

„Wo ist unsere Abmachung?", hörte ich Klaus an der Tür hereinlaufen. „Hier." Sein Blick fiel auf mich, dann auf Damon. War es Klaus egal, dass ich noch am Leben war? Wenn ja, wieso? Wieso griff er mich nicht an? Versuchte mich umzubringen? Natürlich war es besser, wenn er keinem von uns Rache dafür schwor, trotzdem verwunderte es mich. „Hallo Damon", er grinste herrisch, „Wo steckt Lillian?" „In Denver", gab Damon ihm eine Antwort. Erneut lachte er. „Ich glaube dir nicht." Klar tatest du das nicht, er hatte zu schnell geantwortet. „Es ist die Wahrheit", gab ich leise im Hintergrund dazu. Klaus musterte mich nachdenklich. Vielleicht fiel ihm erst jetzt auf, dass ich tot sein sollte? „Dann testen wir das mal", sprach er und schaute mir tief in die Augen. Wollte er mich gerade manipulieren? Damon riss seine Augen empört auf, als ihm auffiel, dass meine Eisenkrautkette, um meinem Hals, fehlte. „Wo steckt Lillian?", manipulierte Klaus mich. „Sie ist in New Orleans", beantwortete ich ehrlich. Was hatte ich schon für eine Wahl? Klaus lachte teuflisch, Damon hingegen rieb sich seine Zähne im Hintergrund aneinander. Wir waren aufgeflogen. Entgültig. „Ich werde dir Stefan morgen bringen. Den gesunden, gefühlsvollen Stefan. Damon bekommt wohl seinen Rivalen zurück. Richtet der wunderschönen Caroline aus, dass ich gegangen bin." Somit verließ Klaus uns. Das ging mir alles zu schnell. Was war gerade alles passiert? War alles vorbei? Wortlos beaugapfelten Damon und ich uns. Nach ungefähr einer halben Minute, unterbrach er die Stille. „Er hat es uns abgekauft", bestätigte Damon noch einmal. Plan B? Wir wussten, dass Klaus niemals Damon glauben würde. Genau aus diesem Grund hatte ich mir die Eisenkrautkette in die Hosentasche gelegt, um Klaus noch eine Lüge aufzutischen. Ich packte meine Kette aus. „Könntest du mir vielleicht die Kette-" „Oh, klar." Ich legte ihm die Kette in die Hand, drehte mich um und hielt meine Haare nach oben. Damon wickelte die Kette sanft um meinen Hals und schloss den Verschluss. „Fertig." Dankend drehte ich mich zu ihm und grinste. Er ebenfalls. Danach fielen mir Klaus' Worte ein. Damons Rivale. Beide kämpften um mich, während ich schon meine Wahl getroffen hatte. Und zwar Stefan. Natürlich. Ich liebte Damon. Aber nicht auf die selbe Art und Weise, wie er es für mich tat. „Ich geh zum Grill. Kommst du mit?", wollte Damon wissen. „Gerne. Aber davor will ich nochmal nach Jeremy schauen. Ob bei ihm alles Ok ist, seitdem ich ausgezogen bin." „Klar."

Ich drehte an dem Schlüssel, welches im Schloss an der Tür hing und diese öffnete sich mit einem Klick. „Jeremy?", rief ich durch das Haus, ohne eine Antwort zu bekommen. Dennoch konnte ich Geräusche wahrnehmen. Irgendjemand musste ja da sein. Geräusche kamen nicht einfach so aus dem Nirgendwo. So versuchte ich mein Glück erneut: „Jer? Wo bist du?" Wieder keine Antwort. Wer war dann im Haus? Vielleicht Damon? Wollte er mir einen Streich spielen? Oder Alaric? Er hätte doch geantwortet, oder nicht? „Ric?" Nichts. Übervorsichtig betrat ich das Haus und schaute mich um. Ich verfolgte die Geräusche, die aus dem Nichts in meiner Nähe auftauchten. Bis ich eine kalte Briese um mir spürte. Es war ein Vampir. Augenblicklich versteifte ich. Die Briese stoppte nach einigen Sekunden, somit drehte ich mich vorsichtig um. Und dort stand sie. Meine verhasste Doppelgängerin. Katherine. Schwer schluckte ich. „Katherine." „Elena. Wie geht's? Hab von deinem Stefan Verlust gehört, tut mir echt leid. Vielleicht hab ich ja Glück bei ihm. Außerdem fällt mir auf, fehlt deine Kette." Was? Hatte sie mir meine Kette abgenommen? Bevor ich weiter nachdenken konnte, starrte sie mir in meine Augen und sprach: „Du wirst halluzinieren, als hättest du tödliches Gift geschluckt, und dann langsam und qualvoll sterben. Gott, wie ich dich hasse. Wenn ich nicht mein Leben so führen kann, wie ich es immer wollte, dann kann es keiner. Und halte dich von Stefan fern! Vergiss dieses Gespräch, oder dass ich hier war. Oh und, nichts und niemand kann diese Halluzinationen heilen oder lindern, klar? Auch nicht deine kleine Hexenfreundin. Außer ich, verständlich." Danach war sie weg. Ich schloss aus reflex meine Augen und öffnete sie wieder. Ich fühlte mich seltsam. War gerade irgendetwas passiert?

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