Kapitel 27 | Monster

Damons Sicht:

Sie sollte aufhören, mit mir zu reden. Sie sollte aufhören, sich mit mir zu treffen. Sie sollte aufhören, mich zu mögen. Und sie sollte aufhören, mich als Freund zu sehen. Das alles hatte ich gerade geschafft. Mit einer einzigen Manipulation. Das Einzige, was bleiben sollte, war, mich nicht zu vergessen. Sei die letzte Erinnerung auch die schlimmste ihres Lebens. Dass sie mich wiedererkennen würde, reichte mir. Trotz ihres Flehens hatte ich ihr vorgemacht, uns gestritten zu haben. Und damit ich aufhörte, über Elena nachzudenken, wollte ich mich ablenken. Da ich mir bewusst darüber war, dass Alaric im Grill saß, machte ich mich auf den Weg in seine Richtung. Dieser Idiot saß nur noch dort und trank einen Alkohol nach dem Anderen. Ok, verständlich. Jenna war tot. Ric hatte Jenna verloren. Und ich gerade Elena. Vielleicht hatte ich ja meinen alten Saufkumpan zurück? Angekommen stieg ich aus meinem Auto und lief Schritt für Schritt auf den Eingang zu, durchtrat diesen und erblickte somit schon Ric. „Wie geht's Ric?", grüßte ich schepp grinsend, während ich mich neben ihn setzte. Er exte seinen Whiskey weg und schaute mich dann benebelt an. In meinem Kopf konnte ich ein Geräusch, welches dem ‚falsche Antwort' Button in Fernsehserien ähnelte, hören. Whiskey. Pfh. Anfängerfehler. „Hey", nuschelte Alaric betrübt und ließ sich sein Glas noch einmal voll füllen. Mein misstrauischer Blick wanderte von dem Glas und Ric hin und her. Eindeutig hatte er schon genug getrunken. Er sah jetzt schon fix und fertig aus. Aber ich wollte auch trinken. Das käme schräg rüber, es ihm zu verbieten und sich selbst dann noch einmal eine Flasche zu kaufen. Also beließ ich es dabei. „Was machst du hier?", wollte Alaric wissen, der nur schwer seine Augen offen zu halten schien. Mann, Whiskey war echt nichts starkes, was schnell wirkte. Zumindest auf mich. Wie viel hatte er getrunken? Es müssten zwischen fünf bis zehn Gläser gewesen sein, um in seinen Zustand zu gelangen. Schulterzuckend antwortete ich, während ich nach einer Kellnerin Ausschau hielt: „Wollte dich auf den neuesten Stand bringen. Tuscheln, lästern, tratschen." Alaric lachte kurz auf, gab ein ‚Ok' von sich und trank aus dem kleinen Glas, in seiner Hand. „Hey", rief ich, als ich unseren Kellner erblickte, „Quarterback!" Dann brauchte ich es wenigstens nicht jedem einzelnd zu erzählen, wenn Matt bereits hier war. Und Jeremy wusste sowieso nichts über Elena und mich. Die gute Freundschaft, meine ich. Wahrscheinlich hatte er sogar die Halluzinationssache von Elena verpasst. Appropos Jeremy, musste er nicht eigentlich heute arbeiten? „Hi Mister Saltzman", sprach Matt zu Alaric schauend, bis sein Blick an mir hängen blieb. Wieso musste dieser Idiot von Mensch, Ric immer mit ‚Mister Saltzman' ansprechen? Ich nannte Matt ja auch nicht ‚Mister Donovan'. Oder er mich ‚Mister Salvatore'. Würde er das tun, müsste er in der Zukunft kopflos herumlaufen. So ein Schleimer. „Was willst du, Damon?" Da. Nichts von ‚Mister Salvatore'. Respektlose Jugend. „Ich bin ein Kunde, sei etwas höflicher. Immerhin bist du derjenige, der mein Geld bekommt", zischte ich mit leicht scherzendem Unterton. „Du bezahlst sowieso nicht", konterte Matt desinteressiert und fing an, die Bartheke vor uns, mit einem Lappen, abzuwischen. Leicht schmunzelnd musste ich zugeben, dass er recht hatte. Wozu denn auch, wenn ich alles kostenlos kriegen konnte? Ich meine, nichts übertraf kostenlos. Kostenlos. Hallo? „Na ja, eigentlich stimmt das ja, aber heute", ich schnappte mir ein Glas und stellte es vor mich, „bin ich mal so gut und bezahle." Matt schien sprachlos. Übertreib nicht, Quarterback. „Kriege ich jetzt meinen Bourbon?", wartete ich auf die Bedienung und wackelte das Glas, um die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Er reagierte daraufhin endlich sofort und brachte mir meine bestellte Flasche. Mein erstes Glas Alkohol seit... seit Elena gezwungen war, auf diese Wahrheit-oder-Pflicht-Spiele. Eigentlich war das ja gar nicht so lange her. Aber für einen eigentlichen Alkoholiker kam das vor wie eine Ewigkeit. Irgendwie. Was war jetzt eigentlich mit dem ‚Elena muss sich in Damon verlieben'-Halluzinationsding? Sie erwiderte eigentlich ja nur, wenn ich anfing. Das könnten wir auch später klären. Eine Bedrohung war es ja nicht. Na dann. Keine weiteren Probleme, solange ich nicht mit ihr schlief, sie küsste oder sie zu sehr berührte. Das sollte ich alles hinkriegen. Dafür war der Abstand ja da. „Ich hab ein paar Neuigkeiten für euch beide. Ihr seid doch der Kummerkasten, richtig?", begann ich sie einzuweihen und beide hörten mir zu. Matt jedoch nur mit einem Ohr, da er beschäftigt mit seiner Arbeit war. Am liebsten hätte ich ihm das andere Ohr abgerissen, der Schwachkopf sollte mir nur ein paar Minuten zuhören. Selbst dafür war er zu dumm. „Offiziell habt ihr mich an der Backe kleben." „Ich dachte du bist Elenas Klette?", stellte Matt sich dumm. Oder versuchte er etwa witzig zu sein? Taten diese Sportler nur auf geistig gestört, waren sie es, oder lag das an den X-BOX versauten Gehirnen? Genervt atmete ich aus und schaute ihn leicht wütend mit aufgerissenen Augen an. „Pass auf, Donovan. Aber abgesehen davon, nicht mehr." „Wie?" „Ist das dein Ernst?", gereizt seufzte ich aus und hoffte, dass wenigstens Alaric es verstanden hatte. „Habt ihr Streit? Gehst du ihr aus dem Weg?", stellte Ric Fragen und warf mir vorwurfsvolle Blicke zu, die ich gekonnt ignorierte. Siehe da. Selbst der Alkoholiker, der gerade total betrunken war, war schlauer als der Sportler. Applaudierend klatschte ich langsam in die Hände. „Ja und ja", gab ich nun zurück und wartete, „Also versucht erst gar nicht, Elena dazu zu bringen, mich mit ihr zu vertragen, klar? Ich werde ihr dennoch aus dem Weg gehen. Freunde oder nicht. Und wenn wir nicht befreundet sind, fällt ihr das wohl auch leichter. Ihr wolltet doch sowieso, dass es so weit kommt." Beide nickten gleichzeitig. Matt hatte es nun vollkommen verstanden, das konnte ich in seinem Gesicht sehen. Alaric eigentlich ja auch, nur hatte ich meine Zweifel, dass er morgen noch daran denken würde. So betrunken wie er war, könnte das vielleicht einen Blackout geben. „Verstanden, Ric?", ging ich auf Sicherheit und er nickte erneut. „Wieso eigentlich?", fiel Matt eine weitere Frage ein. Hatte ich das nicht eben gesagt? Idiot. „Hab ich doch gesagt, damit ich Abstand halten kann." „Ich meine, wieso ihr euch gestritten habt." Still kaute ich auf meiner Unterlippe herum. „Frag doch einfach selbst Elena", antwortete ich schließlich. Matt wollte wieder eine Frage stellen, wurde aber als Kellner gebraucht. Na endlich war der Spielführer unseres Quiz' gegangen. Das war schließlich keine Frage Runde. Oder ‚20 Questions'. Nun musste ich nur noch einer Person sagen, was los war. Eigentlich ja zwei. Aber Caroline könnte Stefan übernehmen, da ich keine Lust hatte, mit Stefan zu reden. Damit er Bescheid weiß und sich Elena annähern kann. Falls er das je macht. Somit griff ich nach meinem Handy und klickte auf Carolines Nummer. ‚Na Blondie? Eine Aufgabe: Elena und ich haben Streit. Wage es dich ja nicht, Elena dazu zu bringen, mich mit ihr zu vertragen. Was das angeht, vertraue ich dir am meisten, da du sowieso Abstand zwischen ihr und mir verlangt hast. Keine weiteren Fragen, hör einfach auf mich. Und sag Stefan er soll zurückkommen. Elena vermisst ihn.' Erledigt. Nun wussten alle wichtigen Personen Bescheid. Bonnie war sowieso nirgends zu finden und hatte nichts davon mitbekommen. Oder? Kurz einmal zurück denken... Nein. Gut. Solange die Schlampe Katherine nicht wieder plötzlich auftaucht, das mitbekommt und aufklärt, wäre alles in der richtigen Ordnung. Denn ich würde mich nicht mehr darum kümmern. Nicht um Bonnie, nicht um Stefan, nicht einmal mehr um Elena. Ich würde mich nur noch um mich kümmern und mein Leben weiterführen. Als den selbstsüchtigen, ich-bezogenen Vampir. Als den damalig bekannten ‚Son of Giuseppe', dem Serienkiller. Als Monster, welches Menschen benutzte, für sein eigenes Vergnügen und Verlangen. Weil ich so egoistisch bin. Damon Salvatore, der kaltblütige, gefühllose, egoistische und herzlose Vampir. Aller Achtung: Das Monster war zurück.

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Tschuldigt bitte, ich habe gestern total vergessen, etwas zu updaten😱

Aber jetzt ist das Kapitel ja da, also alles gut und ich hoffe euch gefällts💕

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