Kapitel 21 | Myth

„Dort stand, dass Amara und Silas sich ineinander verliebten. Sie wollten für immer zusammen sein, den Tod austricksen und unsterblich bleiben. Gemeinsam. Silas brauchte aber Unsterblichkeitstränke, also hat er eine Hexe gesucht. Und dann so getan, als ob er sie liebt. Ich glaube, ihr Name war Qetsiyah", Caroline blickte nochmal auf ihr Handy, um sicherzugehen, „Sie dachte, Silas liebt sie. Er wollte aber nur diese zwei Mittel von ihr haben. Qetsiyah wusste nur, dass die Mittel für Silas und sie sind, so hatte sie ihm versprochen, für ihre Hochzeit welche zu zaubern, damit sie sie gemeinsam trinken könnten. Eine Art Ring-Ersatz oder so, denke ich mal. Auf ihrer Hochzeit dann aber stahl Silas das Mittel, trank das Erste bereits selbst und machte sich mit dem Anderen auf den Weg zu Amara, die das Zweite trank. Qetsiyah hatte von seinem Plan und seiner heimlichen Liebe auch schon erfahren. Er ist nicht auf der Hochzeit erschienen, irgendwie logisch. Sie hat dann Amara mit einem Heilmittel umgebracht. Silas wurde versteinert und versteckt, Amara ist tot." Wow. Das war... mies. Die große Liebe umbringen. Autsch. Selbst bei so einem grausamen Betrug war das sicher nicht das Richtige. Aber ich verstand trotzdem nicht genau, was Caroline uns damit sagen wollte. Es hatte ja nicht wirklich was mit Stefan und mir zu tun. So hörte es sich zumindest für mich an. Also für mich ergab das null Sinn. Bisher zumindest. Und für Damon wohl auch nicht: „Alles schön und gut, aber ich verstehe immer noch nicht, was das mit Elena auf sich hat." Caroline klatschte sich mit ihrer Handfläche auf die Stirn. „Mist, ich Idiot hab den wichtigsten Teil vergessen", murmelte sie vor sich hin, „Die Legende besagt, dass das Schicksal immer die zwei Doppelgänger zusammenführt. Und wenn sich irgendetwas oder jemand in den Weg stellt, hat das seine Konsequenzen." Noch immer war mir einiges unklar. So viel hatte ich verstanden: Das Schicksal hatte anscheinend Stefan und mich zusammen geführt, die Doppelgänger also, und wollte, dass wir zusammen blieben. Aber nichts versperrte den Weg. Ich liebte immer noch Stefan, mit dem Unterschied, dass er weg war. Irgendwie. Irgendwo in Mystic Falls. Doch nicht genau hier. Oder lag es nicht an meiner Seite? Liebte Stefan mich nicht mehr? „Die schuldige Person, bekommt die Konsequenzen ab", fügte Caroline hinzu und starrte zu mir nach oben, da ich seit kurzem vor ihr stand. Langsam fing ich wirklich an zu glauben, dass Vampire Gedanken lesen konnten. Also war doch ich Schuld? Wo stand ich unserer Liebe im Weg? Ich vermisste und liebte Stefan. Nichts und niemand stand uns im Wege. „Elena?", nannte Caroline misstrauisch und prüfend meinen Namen. „Ich kenne niemanden, der uns im Weg steht." „Aber anscheinend gibt es einen, denn du verblutest hier so gut wie!", konterte Caroline. Woher sollte sie denn wissen, dass mein Husten etwas mit diesem Doppelgänger Schicksalskram zu tun hatte? Es war ein Mythos, eine Legende, eine Geschichte. Und ich war krank. Also ich bemerkte keinerlei Zusammenhang dazu. Als Damons Handy einen kleinen Ton von sich gab, erwachte ich aus meinen Gedanken und warf ihm einen fragenden Blick zu. „Ric ist im Grill, ich soll auch kommen. Ich schau was sich wegen unserer Hexe machen lässt. Sagt mir Bescheid, wenn ihr mehr herausfindet", befahl Damon und ging mit wenigen Schritten aus dem Haus. Mein Blick blieb an der Tür hängen, während ich weiter nachdachte. Meine Arme ineinander verschränkt. „Elena?", wiederholte sich Caroline und ich schaute ihr tief in die Augen, nachdem Damon weg war, „Ist Damon vielleicht die Person, die euch im Weg-" „Was? Nein. Nein, da ist nichts zwischen Damon und mir", frustriert setzte ich mich schwach neben sie auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich wusste, was sie meinte. Doch nie war mir aufgefallen, dass ich anscheinend irgendwelche Gefühle für ihn hatte, die Stefan und mir ‚im Weg' standen. Lag es an Damons Worten und an der Tatsache, dass er mich vor seinen eigenen Bruder stellte? Hatten mir seine Worte den Kopf verdreht? „Oh, komm schon Elena. Das sieht doch jeder Blinde. Damon Salvatore hat sich unter deine Haut gesetzt und in deinen Kopf gepflanzt! Und außerdem- Moment. Elena, was ist das an deinem Hals?", schockiert riss Caroline ihre blau-grünen Augen auf. Ich hatte wieder vergessen, es ihr zu sagen. Zwar war die Wunde weg, aber wie es aussieht hatte ich das Blut nicht gut genug abgewischt. „War das-", sie verdutzte an ihren eigenen Worten und fuhr hoch. Halt. Dachte sie Damon war das? Oder war sie schlau genug, um zu wissen, dass es Stefan war? „Ich werde ihn zu dem fiesesten Zahnarzt der Gegend bringen und ihm die Zähne ziehen lassen!" „Caroline", rief ich ihr kraftlos entgegen, „Das war nicht Damon." Sie blickte mich verwundert an. „Wer war das dann?" Die Stunde der Wahrheit war gekommen. Irgendwie... Statt Damon würde sie nun Stefan zum Zahnarzt schleppen. Sie würde ihn sicher kalt machen. Er tat mir jetzt schon leid. Wobei... Vorsichtig begann ich, unter einem kleinen Husten, zu erzählen: „Das war eigentlich, wieso ich dich gestern gebeten hatte, zu kommen. Als du gestern bei mir warst und ich telefoniert hab, war das nicht Alaric am Telefon." „Das war mir schon klar, wer war es denn?", angespannt wartete sie auf meine Antwort. Sie wusste das? Wieso hatte sie nichts gesagt? Normal ist sie doch so neugierig. „Stefan. Er hat mir eingeredet, dass er Jeremy entführt hat und er ihn verletzen würde, wenn ich nicht alleine komme. Und das hab ich dann eben getan." Oh Gott, sie sollte mich jetzt bitte nicht anschreien. Lieber versank ich dann doch im Erdboden. „Elena!", schrie Caroline unerwartet laut auf und blickte mich wütend an. Nun ja... So unerwartet war das ja auch nicht. „Gott, wieso hast du mir das nicht gesagt?" Mit ihren Händen hielt sie ihren Kopf. Hatte ich den Teil vergessen, in dem Stefan mich gewarnt hatte, es niemandem zu erzählen? „Ich sollte alleine kommen." Na ja. Einen Fluchtweg hatte ich mir trotzdem gebaut. Ob sie das wütend machen würde, wenn ich ihr erzählte, dass ich Damon zur Hilfe geschickt hatte? Ich musste es ihr sagen. Sonst wäre sie anders darauf gekommen und dann wäre ich ihr noch eine Erklärung schuldig gewesen. „Ich hab aber gehört, dass jemand ins Haus gekommen ist, also hab ich schnell einen Zettel geschrieben und diesen in die Hand der Person gedrückt. In Damons", meine Stimme wurde zum Ende immer leiser. Gleich würde sie sicher durch das ganze Haus schreien. „Oh, klar, einen Zettel schreiben ist ok, aber es kurz mal nebenbei zu erwähnen ist zu riskant. Gott, Elena!", sie warf ihre Arme in die Luft und lief durch das Zimmer umher. Die Idee war nicht überdacht gewesen. Ich hatte einfach gehandelt. Um die große Angst um Jeremy. Und wenn jemand geschick in kurzer Zeit handeln konnte, war das Damon. Zu meinem Glück, war er auch gekommen. Wer weiß, was mit mir wäre, wenn er den Zettel nicht gefunden hätte. „Ich hatte Angst. Ich dachte, er hat Jeremy", stotterte ich zurückhaltend. Diese ganze Aufregung war mir zu viel. Und wie es aussah auch meiner Krankheit, denn mein Kopf fing immer mehr an zu dröhnen. Übelkeit breitete sich in mir aus und ein Kitzeln in meinem Hals trieb sein Unwesen. Mein Sichtfeld färbte sich leicht schwarz, als drohte es mir gleich umzukippen. Sank mein Blutdruck? „Elena?", konnte ich schwach im Hintergrund wahrnehmen, ignorierte aber die Person, die meinen Namen ausgesprochen hatte. Dann kam es erneut. Dieses Mal konnte ich es stärker wahrnehmen. Doch immer noch nicht in der normalen Lautstärke, wie jeder von uns sie kannte. Noch immer abgedämpft. „Elena?", fragte Caroline dann ein drittes Mal und ich verstand sie ohne jegliche Probleme. Mein Kopfdröhnen, Kitzeln im Hals und meine Übelkeit verschwanden in einem Knopfdruck, mit dem Schwarz vor meinen Augen. „Du bist so blass. Ist alles ok?", ging Care auf eine Nummer sicher. „Ich bin nur krank, das ist normal", ich lächelte sie so beruhigend an, wie möglich, auch wenn ich mir selbst nicht ganz so sicher dessen war, „Denke ich." „Du solltest dich wieder schlafen legen. Das war bestimmt zu viel Stress für dich. Wenn irgendetwas ist, wecke ich dich." „Ich bin nicht müde, Caroline", lehnte ich freundlich ab, doch sie nahm diese Entscheidung nicht an. Ich wollte gar nicht schlafen, also wieso mir aufzwingen? „Elena. Du legst dich jetzt hin. Ich kümmere mich solange um Jeremy, um dich und um das Bonnie-Rätsel", versicherte sie mir und lehnte mich nach hinten. Somit war ich gezwungen, mich schlafen zu legen. Klar, ich überließ so viel Verantwortung einer Betrunkenen. Na ja, Caroline war trotzdem sehr vertrauenswürdig. Und ganz so betrunken kam sie mir jetzt auch nicht rüber. Vielleicht war das nur eine Ausrede für ihre netten Worte an Damon? Ihren sehr netten Worte. Und ‚das Bonnie-Rätsel'? Gute Wortwahl, Care. Wo war Bonnie? Ich machte mir langsam echt große Sorgen. Keine einzige SMS von ihr, keine Anrufe. Nichts. Kein Anzeichen für irgendetwas. Ihr ging es doch gut, oder? Sie war doch nur bei ihrer Familie, stimmts? In diesem Moment piepte mein Handy kurz auf und riss mich aus meinen Fragen. Da es in meinem greifbaren Bereich lag, schnappte ich müde danach und las, von wem die Nachricht an mich so plötzlich kam. ‚Bonnie' stand auf meinem kleinen Bildschirm und sofort ging in meinen Augen ein kleines Funkeln auf. Na endlich. Und das dann, als ich anfing zu zweifeln. Hoffnungsvoll öffnete ich die Nachricht. ‚Hey. Hab mitbekommen, dass ihr nach mir sehen wollt. Tut mir Leid, habe zurzeit echt viel Stress und wenig Zeit. Mir geht's aber gut. Bin momentan bei Jeremy, ich melde mich danach bei euch.' Bei Jeremy?

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Ich bin mir mit der Geschichte über Silas und Amara nicht ganz sicher, aber ich hoffe doch sie ist richtig xD

Und die Konsequenzen... nun ja, hab ich bisschen verändert :D Hoffe ist trotzdem gelungen und ansonsten, danke fürs Lesen.♥

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