XVII

Der kurze Aufenthalt auf Rosings Park hatte für Fitzwilliam Darcy die Grundfesten all seiner Anschauungen verändert.

Darcy hatte sich nach dem Besuch in Rosings Park in einen Gasthof nahe Rochester gerettet. Hier erhoffte und suchte Fitzwilliam Darcy über mehrere Tage für sich Klarheit über das Vorgefallene. Er ging spazieren, machte dem Earl von Rochester sogar seine Aufwartung.

Doch zumeist überdachte er die vorgefallenen Ereignisse.

War es denn wirklich so unmöglich, ein normales und glückvolles Leben anstreben und gestalten zu wollen?

Darcy hatte für sich einige Entschlüsse gefasst, da er sich nicht offen gegen seine Tante auflehnen konnte oder durfte.

Rosings Park würde ihn kaum noch wiedersehen- diesen Entschluss hatte Darcy für sich fest gefasst. Und zudem einen weiteren Entschluss, den er in jedem Fall für sich allein behalten musste und der sein Geheimnis für die Zukunft sein würde.

Dieses Mal hatte sich die Tante, Lady de Bourgh, erfolgreich durchgesetzt- nur, da Fitzwilliam Darcy seiner Tante aus familiärem Pflichtempfinden beigezogen hatte.

Doch sie, Lady Catherine, hatte nach Darcys Empfinden den Bogen überspannt- wie es im Volksmund hieß.

Sollte sich jedoch in ferner Zukunft für ihn selbst die Aussicht darauf ergeben, die wahrhaftige Liebe zu einer Frau empfinden zu dürfen, so würde er sich jedoch nie mehr von ihr beirren lassen. Und dies, gleich welchen Standes diese Frau sein würde. Denn in dem Fall, dass Darcy selbst irgendwann in ferner Zukunft das Gefühl haben könnte, es ist diese eine Partnerin für sein Lebensglück, die Eine, welche sein Herz jetzt bereits suchte- so würde er sich über jede Entscheidung seiner Tante gern freudig hinwegsetzen.

Doch dieses sich selbst gegebene Versprechen durfte niemals jemandes Ohren erreichen. Es wurde in Darcys Inneren für Jeden verschlossen bleiben müssen.

Nicht einmal seine engsten Vertrauten, wie Schwester Georgiana oder sein Cousin Hugh Fitzwilliam konnte er von diesem, fest gefassten Entschluss jemals unterrichten.

Die Maßgabe der Tante, dass Darcy selbst sich in einem Verlöbnis mit ihrer Tochter Anne de Bourgh bereits befände, würde er nie irgendwo öffentlich bekräftigen.

Dementieren konnte er es aus Gründen der Familienehre auch nicht. So wollte er Anspielungen dahingehend einfach überhören.

Und auch andere Entscheidungen, welche die Tante zu verantworten hatte oder ihr zukünftig zuzuschreiben waren, würden sofort widerrufen werden, sollten sie auch nur den Hauch von Unrecht gegen ihn und sein Umfeld in Pemberley in sich tragen. Darcy würde ihrem Wortgewitter zukünftig zuhören müssen, da es die Art der Tante war, gleichwohl würde er dennoch die letztlichen Entscheidungen, soweit diese Entscheidungen ihn betrafen, selbst treffen.

Und auch für Georgiana wollte er sich verwenden, sollte die Schwester seinen Schutz erhoffen und seiner Fürsprache bedürfen. Auch dazu war Fitzwilliam Darcy nun fester entschlossen, als je zuvor.

Das unbefangene Leben im Gasthof bot eine willkommene Ablenkung von allen Überlegungen.

Den Rest von Klarheit verschaffte Sich Darcy an klarer Morgenluft und mit der Nase im Wind über den Weideflächen. Es wirkte befreiend schnell.

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