„Du? Ich dachte ich sollte mit Niragi zusammen Arbeiten" Ayashi sah Chishiya sichtlich verwirrt an, dieser schmunzelte nur leise. „Vermisst du ihn jetzt schon? Ich dachte ihr hasst euch..anscheinend habe ich mich geirrt"

Ayashi schüttelte sofort den Kopf als sie auf dem Beifahrersitz platz nahm. „Sei still...wir hassen uns auch. Ich war nur ein klein wenig verwundert, nichts weiter" meinte die junge Frau nur leicht genervt als sie aus dem Fenster sah.

„Klar, bestimmt tut ihr das" der weißhaarige schien sich sichtlich einen Spaß daraus zu machen sie so zu ärgern.

Während der Fahrt wechselten die beiden nur ab und an ein paar Wörter, schienen es aber größten Teils zu vermeiden miteinander zu Reden. Jedenfalls Ayashi, denn diese hatte überhaupt keine Interesse daran mit Chishiya ein Gespräch zu führen.

Als sie am Spiel Gelände ankamen stieg Ayashi als erste aus und sah sich kurz um. Es handelte sich hierbei um ein offenes Gelände mit einem großen Gebäude, einem großen Feld und einem großen Teil Wald. Was zur Hölle würden sie hier bitte Spielen? Verstecken?

Chishiya vergrub seine Hände in seinen Jackentaschen und machte sich auf den Weg zum großen Gebäude bevor Ayashi ihm folgte und die Umgebung im Blick behielt. Hier stimmte eindeutig etwas nicht und Chishiya schien genau zu wissen um was es hier ging, wollte es ihr jedoch nicht Mitteilen.

Dieser Arsch. Jetzt wusste sie, wieso sie lieber mit Niragi zusammenarbeitete...weil er seine Klappe sowieso nie halten konnte und ihr längst gesagt hätte was er für ein Spiel ahnte.

In dem großen Gebäude stellte sie fest das sich schon eine Gruppe von 7 Mitspielern versammelt hatte. Hinter dem Tisch auf denen die Handys lagen befand sich eine Wand voller Waffen. Von Schusswaffen, zu Messern und zu verschiedenen Schwertern.

„Was zur Hölle...was ist das bitte für ein Spiel was wir hier Spielen?" fragte sich Ayashi nun laut, als sie sich neben Chishiya stellte und sich ein Handy nahm.

„ich weiß es nicht, aber ich habe eine Vermutung da es sich um die 9 of Spades handelt. Ich denke es wird irgendetwas mit Jagen zu tun haben..." Genau das wird es sein. Wieso sonst sollte das Spiel an so einem großen Platz statt finden und wieso sonst sollten hier so viele verschiedene Waffen hängen. Na das konnte ein Spaß werden.

Jetzt war nur die Frage, was würden sie Jagen?

Es vergingen noch 2 weitere Minuten und es fanden noch 2 weitere Spieler zu ihnen, bevor dann ein piepen ertönte und die Bildschirme der Handys aufleuchteten.

„9 of Spades. Hunt the Wolf" Ayashi schluckte leicht und biss sich auf die Unterlippe. Wieso hatte sie plötzlich ein so komisches Gefühl? Ihre Nackenhaare stellten sich sofort auf und jeder einzelner Muskel in ihrem Körper spannte sich an, als würde sie irgendetwas ahnen.

„Einer ist der Wolf und muss vor den Jägern flüchten. Dem Wolf ist es nicht erlaubt Waffen mit sich zu tragen, er darf sich nur mit Händen und Füßen wehren oder sich solange Verstecken bis das Spiel vorbei ist. Einem Spieler ist es erlaubt die Seite des Wolfes zu ergreifen und diesen zu Verteidigen, jedoch wird auch der Helfer automatisch zur Zielscheibe der Jäger. Ihr habt 45 Minuten Zeit den Wolf zu Jagen und Umzubringen. Doch seit gewarnt, auch für die Jäger wurden Fallen aufgestellt. Viel Erfolg" die Bildschirme der Handys gingen wieder aus und der Fernseher über den Waffen leuchtete auf.

„Wolf: Ayashi Mikoto. Flucht Vorsprung 3 Minuten"

„Das kann nicht Wahr sein..." zischte die Schwarzhaarige, als ihr Blick auf Chishiya fiel, dieser hatte sich schon eine Waffe geschnappt und grinste sie an. „An deiner Stelle würde ich Flüchten. Außer du willst es uns einfach machen zu Gewinnen"

Ayashis Augen weiteten sich leicht. Das konnte nicht sein ernst sein. Sie waren ein verdammtes Team und jetzt zog er sich einfach zurück nur um zu Gewinnen? Ayashis Miene verfinsterte sich. „Das wirst du bereuen...dich lege ich als erstes um" zischte die junge Frau, bevor sie nicht lange zögerte und aus dem Gebäude flüchtete. Sie rannte direkt in den Wald, denn für sie schien es am logischsten dorthin zu Flüchten.

Im Wald angekommen sah sie sich suchend nach einem Versteck um und seufzte leise. „Sie werden ebenfalls sofort den Wald durchsuchen...wie soll ich mich hier bitte Verstecken?...das ist Unmöglich" murmelte Ayashi zu sich selbst als sie sich umsah und ihr dann ein großer Baum ins Auge fiel.

Wenn sie in einem gut war, dann war es Klettern.

Sofort rannte sie zu dem Baum und überlegte nicht lange als sie schon anfing sich an diesem hoch zu ziehen, bevor sie sich auf einem Ast nieder ließ der voller Blätter war die sie Tarnten.

Sie konnte hören wie die Stimme verkündete das die Jagd nun begonnen hatte, während Ayashi immer noch überlegte wie sie diese 45 Minuten Überleben sollte.

„Sie muss irgendwo im Wald sein, auf offenem Feld hätten wir sie schon längst gefunden" hörte sie eine ihr bekannte Stimme und Ayashi knurrte leise. Chishiya.

Sie hörte wie die Schritte immer näher kamen und obwohl man ihren Atem so oder so nicht hören konnte, hielt sie diesen an und starrte runter zu den Spielern die sich suchend nach ihr umsahen.

Chishiya hatte sein typisches lächeln auf den Lippen als er die Umgebung musterte während er ein Messer in der Hand hielt. Wieso hatte er sich nicht eine Schusswaffe genommen? Ayashi schüttelte leicht den Kopf und hoffte das die Gruppe einfach weiter gehen würde.

Das tat sie auch nachdem sie alle Büsche durchsucht hatten, doch Chishiya blieb plötzlich stehen bevor er seinen Kopf hob und Ayashis und Sein Blick sich sofort trafen.

Ihr blieb in diesem Moment der Atem stehen und sie wusste nicht was sie jetzt machen sollte. Er würde sie 100 prozentig Verraten.

Doch er sagte nichts. Er nickte ihr nur kurz zu, bevor er in die Richtung der anderen Mitspieler deutete die schon weiter vor gelaufen waren.

Mit seinem Mund formte er die Wörter „Eine Falle....sie laufen genau in die Falle"

Nun verstand Ayashi wieso er genau hier stehen geblieben war.

Er hatte überhaupt nicht vor gegen sie zu Spielen, er wollte sich nur nicht gleich zu Anfang als Mitspieler melden.

Ayashi überlegte nicht lange und rutschte den Baum hinunter als die anderen Mitspieler weit genug entfernt waren. „Ich dachte wirklich das du mich Verraten würdest!" zischte Ayashi sauer, als sie vor Chishiya stehen blieb, dieser schmunzelte nur. „Dann müsste ich Hatter erklären wieso eine Spielerin gestorben ist die eine 100 prozentige Gewinner Chance in diesem Spiel hatte und dazu müsste ich mich noch mit einem wütenden Niragi auseinandersetzen...ich verzichte"

„Ach was...der würde ganz schnell ein neues Opfer finden" meinte Ayashi nur knapp, worauf Chishiya nur mit den Schultern zuckte. „Das sagst du, aber jeder andere weiß es besser. Das ist auch der Grund wieso du nur mit Niragi oder mir auf Spiele gehst. Hatter würde es sich nicht erlauben dich zu Verlieren, aus dem einfachen Grund das seit du da bist Niragi weniger eine Gefahr darstellt als zuvor. Er scheint mit dir genug Abgelenkt zu sein. Du bist die erste Person die ihn so Ablenken kann und davon abhalten kann ein Massaker zu verrichten"

Ayashi lachte nur spottend. „Ja ja und mein Vater ist der Weihnachtsmann. Komm, Wieso erzähhlst du nicht jemand anderen deine Märchen?" fragte sie sarkastisch, als sie sich von Chishiya abwandte und sich im Wald umsah. Sie warf einen kurzen Blick auf den Timer. 25 Minuten noch.

Ayashi zuckte kurz zusammen, als plötzlich Schreie durch den Wald hallten und Schüsse ertönten. Es dauerte nicht lange als sie erkannte wie zwei Mitspieler auf die beiden zu gerannt kamen. Blut lief ihnen übers Gesicht und pure Panik war in ihren Gesichtern zu sehen.

„Ein Wolf! Ein verdammter Wolf!" Schrie einer der beiden Männer, bevor sie inne hielten als sie Ayashi neben Chishiya entdeckten. „Da ist sie! Los, erschies sie!" rief der andere Mann, als beide ihre Waffen erhoben und auf sie Schießen wollten. Doch so weit kam es überhaupt nicht.

Der erste wurde plötzlich von den Füßen gerissen und landete schreiend auf den Boden als sich die rasier scharfen Zähne des Wolfes durch seine Haut bohrten und ihm jegliches Fleisch von den Schultern rissen.

Der Wolf zerfetzte den Mann in kleine stücke, bis er kein laut mehr von sich gab und leblos auf den Boden liegen blieb.

Ayashi ging einen Schritt zurück als sie die Augen des Wolfes sah. Gelb. Es war ein leuchtendes Gelb. /Das kann nicht sein. Wir sind alle am Strand...wie kann das sein?/ ging es ihr durch den Kopf. Doch ihre Gedanken wurden von einem stechenden schmerz in ihrem Brustkorb unterbrochen.

Ein stummer Schrei entwisch ihre Lippen als sie ein paar Schritte nach hinten taumelte und ihr Blick langsam an ihr herunter glitt.

Selbst Chishiyas Augen waren leicht geweitet als ein Pfeil durch die Wälder schoss und Ayashi zwischen Schlüsselbein und Herz traf.

Blut lief aus der Wunde und Ayashi biss die Zähne zusammen als sich der Schmerz durch ihren ganzen Körper zog. Währenddessen hatte sich der Wolf auch um den zweiten Mitspieler gekümmert und diesen ebenfalls bearbeitet.

Nun lag seine Aufmerksamkeit auf Ayashi und Chishiya, bevor seine Augen auf den Pfeil trafen.

Ein leises knurren entwisch seiner Kehle und sein Kopf drehte sich nach Links, als wüsste er genau woher der Pfeil geschossen wurde.

Mit einem lauten knurren sprang er direkt ins Gebüsch und das nächste was man hörte war ein Mann der schrill aufschrie.

„Ayashi!" der Weißhaarige stützte die junge Frau sofort ab als diese zu schwanken anfing. „Verdammt...wieso habe ich den nicht gesehen?...Ich will so sicherlich nicht sterben..." murmelte Ayashi, als diese sich nur noch schwer auf den Beinen halten konnte.

Nur noch 5 verdammte Minuten ...Das musste sie schaffen.

Die Schreie verstummten langsam und Chishiya sah sofort in die Richtung des Gebüschs. Aus genau diesem kam der Wolf hinaus gesprungen. Sein vorher Schnee weißes Fell war Blut verschmiert und seine Augen trafen die von Chishiya, dieser überlegte wie er nun Handeln sollte. Er konnte Ayashi nicht los lassen, zugleich konnte er aber auch nicht den Angriff des Wolfes blocken so lange er Ayashi stützen musste.

Der Wolf sah zwischen Ayashi und Chishiya hin und her und schien zu zögern, als würde er sie nicht Angreifen wollen. „Was ist mit diesem Vieh? Grade hat es jeden kaltblütig ermordet...und jetzt zögert es?" doch dann traf es Chishiya wie ein Schlag. Als Ayashi von dem Pfeil getroffen wurde, hatte der Wolf darauf sofort reagiert und schien nicht einmal den Gedanken zu haben sie anzugreifen...er hatte sich sofort in die Richtung gedreht aus der der Pfeil kam und die Person sofort attackiert....So würde sich ein normaler Wolf niemals verhalten. Nun fielen ihm auch die Augen auf. Ein grelles Gelb. Er hatte noch nie einen Wolf mit grell gelben Augen gesehen.

Genau im selben Moment ging ihm eine Szene durch den Kopf die sich vor 1 Woche am Strand abgespielt hatte. Als Ayashi mit Niragi gekämpft hatte und sie wütend geworden war, hätte er schwören können das ihre Augen für wenige Augenblicke Gelb gefunkelt hatten.

Chishiyas Blick wanderte nun zu Ayashi, diese wurde von Sekunde zu Sekunde Blasser und fing an zu schwitzen, während ihre Aufmerksamkeit auf dem Wolf landete, dieser machte ein paar Schritte zurück und fiepte leise, bevor er sich plötzlich einfach Umdrehte und weg rannte.

„Herzlichen Glückwunsch. Der Wolf und sein Gehilfe haben das Spiel erfolgreich bestanden" genau im selben Moment spürte Chishiya wie das Gewicht um seine Schulter schwerer wurde und als er erneut zu Ayashi sah musste er feststellen das sie das Bewusstsein verloren hatte.

Chishiya seufzte nur leise. Sollte er sie einfach hier liegen lassen? Aber dann erinnerte er sich wieder daran was Hatter gesagt hatte, weshalb er sich dazu zwingen musste Ayashi auf seinen Rücken zu heben und Richtung Auto zu tragen.

Er wusste auf jeden Fall das er Ayashi auf den Wolf ansprechen würde wenn sie wieder Wach war. Denn wenn seine Vermutung stimmen würde, dann wäre sie perfekt geeignet für seinen Plan.

Am Strand angekommen wurde er sofort von Kuina empfangen, diese lächelte bis sie die bewusstlose Ayashi auf seinem Rücken entdeckte. „Himmel..was ist mit ihr passiert?" fragte sie besorgt. Zwar hatte sie nicht all zu viel mit der jungen Frau zu tun, doch gut leiden konnten sich die beiden auf jeden Fall, zumal Ayashi sie schon öfters von Niragi gerettet hatte.

„Sie war unaufmerksam im Spiel und wurde von einem Pfeil knapp am Herz verfehlt. Ich bringe sie zu Ann..." meinte er nur knapp als er an ihr vorbei lief Richtung Keller wo sich Ann meist befand.

Auf dem weg lagen einige Blicke auf ihm, jedoch vermutete er mehr das sie eher an Ayashi interessiert war. Sie war wirklich beliebt am Strand, vor allem weil jeder wusste das sie ihren hohen Rang und ihre Waffen niemals dafür missbrauchen würde um den Mitgliedern zu schaden.

Genau deshalb schienen nun alle besorgt zu sein das Ayashi es nicht schaffen würde.

Chishiya war sich jedoch mehr als nur sicher das sie es schaffen würde, vor allem wenn seine Vermutung war wäre.

Bei Ann angekommen ließ er Ayashi recht grob auf einen der Tische fallen, woraufhin er nur einen Vorwurfsvollen Blick von der Frau zugeworfen bekam.

„Was denn? Sie ist verdammt schwer und sie kann froh sein das ich sie überhaupt mitgenommen habe" meinte er nur Schulter zuckend, als er sich daraufhin leicht die Schultern rieb.

„Das ist kein Grund sie so zu behandeln. Was ist überhaupt passiert?" fragte Ann als sie sich die Wunde und den Pfeil ansah der immer noch drinnen steckte. „Sie hat nicht aufgepasst und wurde getroffen. Es scheint ihr Herz knapp verfehlt zu haben, jedoch hat sie auf dem Weg hier her viel Blut verloren" erklärte Chishiya knapp, woraufhin Ann nur nickte.

„Ich kümmere mich um sie. Versuch dafür zu Sorgen das Niragi nichts davon mitbekommt. Ich würde sie gerne in Ruhe behandeln, zumal sie danach sowieso ein paar Tage ruhe gebrauchen wird" erklärte Ann knapp, woraufhin der weißhaarige nur kurz nickte, bevor er den Raum verließ um zu Kuina zu gehen.

Es vergingen gut 2 Stunden während Ann sich um die Wunde kümmerte und sicher ging das auch ja keine innere Blutungen durch den Pfeil entstanden waren, bevor sie ihr noch den Oberkörper verband und ihr ein neues Oberteil anzog. Sie wollte grade zur Tür laufen um Felix zu holen, damit er sie in ihr Zimmer tragen könnte, als die Tür schon mit Gewalt aufgestoßen wurde.

„Wo ist sie?!" Ann seufzte laut, als es sich um niemand anderen als Niragi handelte. Es hätte sie auch gewundert wenn es ein Geheimnis geblieben wäre.