Prolog: Erwachen

Akyes letzte Erinnerungen bestanden aus dem Tod ihrer Freunde, dem Entstehen eines ungewollten Kindes und einem künstlichen Koma, das sie zum Staatsexperiment machte.

Es waren keine guten Erinnerungen für eine Gute-Nacht-Geschichte, weswegen die folgende Dunkelheit vermutlich ein lindernder Faktor waren.

Man sollte meinen, dass man in mehreren Jahren vergessen kann.

Doch selbst, wenn man niemanden sah, nichts hörte, war das in diesem Fall ein Ding des Unmöglichen.

-

Ich schnappte nach Luft, plötzlich ertrank ich, ich wusste nicht, wo ich war, was geschah. Ich brauchte Luft.

Da waren Stimmen... Und Lichter... Und Hände auf meinem Körper.

Ich war übersensibel, nahm alles zehn Mal schärfer wahr, es war zu kalt, zu laut, zu grell.

Wie lang hatte ich geschlafen? Warum fühlte ich mich so komisch?

Mein Gehirn brauchte noch, um sich zu fassen, alles zu sortieren.

"Akye..."

Das war ich. Mein Name. Ich. Leute, die mich kannten.

"Akye." Ich glaubte diesen Ton zu kennen, doch er klang anders, fremd in meinen Ohren.

Die Welt um mich drehte sich, das grelle Licht nahm ab, da waren Schemen, dunkle Schatten vor mir.

"Akye, kannst du mich hören?"

Ich brauchte etwas, um mich zu orientieren, es war plötzlich eigenartig Luft auf meiner Haut zu spüren.

Hände fassten meine Schultern, schüttelten mich behutsam, ich blinzelte mehrfach und traf dann konfus den Blick eines Mannes vor mir, ein junger Mann mit langem Haar, großen, besorgten Augen.

"Bist du okay? Siehst du mich?"

Wer war er? Ich kannte ihn irgendwie, aber auch nicht...

"Nimm sie, euch bleibt keine Zeit.", sagte ein zweiter Mann an seiner Seite, ich legte fragend den Kopf schief, als ich ihn sah. Ich verband irgendwie unangenehme Erinnerungen mit ihm.

Erschrocken hob ich die Arme, war überrascht, als es problemlos funktionierte, griff nach dem Mann, er mich fasste

Meine Finger glitten über einen harten Kamm am Rücken des Mannes, der mich nun hielt, sein Griff um meine Hüften und Beine war eigenartig vertraut und willkommen.

"Du musst nachkommen. Wir werden bei Hilg auf dich warten.", sagte mein Träger eindringlich zu dem älteren Mann, hielt mich eng an sich, ich starrte fasziniert die kleinen Hörner an seiner Stirn an.

"Ich muss nurnoch Yongguk finden, dann komme ich sofort nach.", versprach der andere Mann fest und ich kniff erschrocken die Augen zusammen, als mein Träger sich umdrehte und begann auf eine weiße Tür zu zu halten, ich sah die uniformierten Körper von bewusstlosen Männern auf dem Boden.

"Wer bist du?", flüsterte ich ihm kratzig zu, spürte sein Haar an meiner Hand kitzeln.

"Joohyuk, dein Bruder. Erinnerst du dich?" Ja, ja, das tat ich. Meine Erinnerungen waren bereits veraltet, aber da waren welche, ein junges Mädchen mit Haar wie Feuer und der gehörnte Amphibris an ihrer Seite.

Da war noch jemand, eine wichtige Rolle, doch sie entglitt mir wieder.

"Dann..." Ich wusste, wo ich war. Ich wusste, dass das hier das Regierungsgebäude war, dass ich direkt aus einem Sarg kam, von dem aus ich die Menschheit retten sollte.

Es dauerte, bis alles wiederkam, aber der Schock hatte mir damals gereicht.

"Hyungsik... Jichul... Joongki... Soohyun............ Junhong..... Yongguk! Yongguk! Kind! Kind! Was ist mit dem Kind?" Mein Bruder stieß mit der Schulter grob eine Tür auf, trat in die kühle Nacht hinaus, wir befanden uns auf einer Verbidungsbrücke zwischen zwei Türmen.

"Das musst du Yongguk fragen. Jichul ist auf der Suche nach ihm."

"...er lebt?"

Nun lachte mein Bruder tatsächlich, er tippte kurz etwas an seinem Ohr an.

"Das tut er, ja. Es gab... Probleme, sie konnten sich ihm nicht so einfach entledigen."

Ich prozessierte noch immer, es war viel auf ein Mal.

Ich durchforstete immernoch meine Erinnerungen, war mir weiterhin nicht sicher, was genau geschehen war und warum ich einige Lücken hatte.

"Wie lang war ich weg?", erkundigte ich mich also, tastete erneut über sein langes Haar, um mich zu vergewissern, dass es echt war.

Viel Zeit war vergangen.

"Knapp zwei Jahre. Es ist nicht zu lange, wenn man es von außen betrachtet, aber... Viel ist geschehen."

Zwei Jahre.

12 hätten es sein sollen, um die Kräfte zu erben, dann weitere unzählige, um das Überleben der Rasse zu sichern.

Doch es waren nur zwei Jahre vergangen.

Warum?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top