Runde um Runde
„Okay Jisung, wann hast du dich zum letzten Mal selbst befriedigt?"
Ich wusste schon die ganze Zeit, dass in Jinyoung ein kleiner Teufel verborgen war, möglicherweise sogar ein großer. Jedenfalls schien er sich bei seiner Frage kein Stück zu schämen und ich versuchte genauso selbstbewusst zu antworten.
„Heute Vormittag unter der Dusche, wenn du es genau wissen willst", gab ich ohne verlegen zu werden zurück und schnappte dann die Flasche, um die Aufmerksamkeit nicht noch länger zu beanspruchen. Zum Glück musste ich nicht auch noch sagen, dass ich dabei an einen gewissen Dämon gedacht hatte.
Der Hals der Flasche stoppte vor Seungmin und dieser blickte mich herausfordernd an, wohlwissend dass ich ihm nur wenig Gnade gewähren würde. Allerdings würde ich gefährliche Themen ebenso umschiffen.
„In welcher Stellung machst du es am liebsten Minnie?", fragte ich zuckersüß und glaubte die Antwort bereits zu kennen. Vor allem, als der Jüngere die Augen verdrehte und dann recht schnell hervorpresste.
„Doggy."
„Uhh~ und warum? Was findest du daran gut?", fragte nun Jake, lehnte sich etwas nach vorn und rettete sein volles Glas gerade noch so vorm Umkippen.
Seungmin zuckte unbeholfen mit den Schultern. „Naja... das- der Partner kann dabei tiefer als sonst..." Verlegen schlug er sich die Hände vors Gesicht und ich kicherte.
„Ach echt? Ja, irgendwie logisch", überlegte Sunoo laut und sah so aus, als würde er es sich bildlich vorstellen. Nun griff Minnie ebenso schnell nach der Flasche und als sie vor Karina stehenblieb und diese Pflicht wählte, bewies auch Seungmin einmal mehr, wie heimtückisch er werden konnte, wenn er das denn wollte.
Also musste Karina eine Person ihrer Wahl mit etwas Essbarem – die Chips die bereitlagen eigneten sich dafür wunderbar – füttern und durfte dabei nur ihren Mund zum Weitergeben verwenden. Ihre Wahl fiel schnell auf Giselle mit der Begründung, wenn sie schon einmal Händchen hielten, so konnte sie sie auch füttern. Und es war irgendwie wirklich niedlich zu sehen, wie scheu und vorsichtig die beiden die Chips übergaben und diese kauten. Wenn eine von beiden dann auch noch Blickkontakt herstellte, waren sie noch ein wenig schüchterner und sahen schnell wieder weg. Ich fand es unglaublich süß und hatte mich wieder an Felix gelehnt um zuzusehen.
„Das ist schon echt niedlich anzusehen, findest du nicht auch?", fragte er und ich nickte nur zustimmend.
In den nächsten Minuten durfte ich miterleben, wie Jackson Mark den Hintern massierte und Wonpil durfte erzählen wo er am liebsten mal Sex hätte, wenn er es sich aussuchen könnte.
„Mhm~ ich glaube spannend wäre tatsächlich eine Umkleidekabine oder vielleicht auch der Strand... keine Ahnung. Ich denke es ist ganz abhängig von der Stimmung und dem Partner."
Diese Erklärung leuchtete durchaus ein, denn ich hätte es mit Minho wohl überall getrieben. Mir egal wo, Hauptsache mit ihm. Und sicher kannte der Dämon einige gute Ort, wo man miteinander schlafen konnte. Im Fegefeuer? In der Hölle?
Rasch schüttelte ich den Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden und beobachtete wie Bambam aufstand und lehnte mich zu Felix hinüber, der ihm belustigt hinterhersah.
„Was muss er machen Lix?"
Mein Freund betrachtete mich kurz. Er wollte wohl wissen, wo ich mit meinen Gedanken war aber kicherte dann und antwortete mit funkelnden Augen.
„Er muss einen von Jacksons Nachbarn rausklingeln und nach einem Kondom fragen. Ich bin gespannt ob er eins bekommt."
Keine drei Minuten später kam Bambam freudestrahlend wieder zurück und zeigte seine Ausbeute vor. „Hey Bro, deine Nachbarn sind voll cool drauf, die haben Kondome mit Geschmack und der eine Typ hat sogar gefragt ob ich noch Gleitgel brauche."
Jackson lachte. „Und hast du es gleich mitgenommen? Dann hast du ja schon alles, um nachher betrunken bei Yugyeom aufzukreuzen und ihn anzubetteln dich zu ficken." Bambam schmollte und warf eines der Kondome nach Jackson.
„Ey, nein. Das wäre peinlich."
„Ach komm, er will dich sowieso." Unser Gastgeber versuchte den Tailänder zu überzeugen, doch dieser setzte sich wieder und tippte auf seinem Handy herum. Schließlich legte er es zur Seite und ließ die Schnapsflasche das nächste Opfer auswählen.
Diesmal war es Jake, der die ruhmreiche Aufgabe bekam, mit seinem rechten Nachbarn, also Sunoo, ein Dirty Talk Gespräch zu führen und das für die nächsten zwei Runden. Dabei schonte er den kleinen Sonnenschein kein Stück und brachte ihn nach nicht einmal einer halben Runde schon heftig zum Erröten.
„Hätte ich nicht schon zu Abend gegessen, würde ich dich glatt vernaschen, Kleiner."
Jedoch fing sich Sunoo schnell wieder und ließ uns mit seiner Erwiderung alle sprachlos zurück. „Du bist unersättlich Hyung aber wenn du dachtest, dass letzte Nacht schon heiß war, dann warte erstmal diese ab." Er zwinkerte anzüglich und kicherte dann aber so süß, dass man ihm diese Phrase nicht ganz abkaufte. Trotzdem waren die nächsten Runden wesentlich witziger mit den Zwischenbemerkungen der beiden.
„Mhm~ ich sehne mich schon den ganzen Tag nach dir~"
„Wie wäre es dann, wenn wir nachher noch eine Runde zusammen im Pool schwimmen, dann kannst du mir die Farbe deiner Unterwäsche zeigen."
„Das kann ich auch so tun." Jake war kurz davor, seine Jeans an der Seite herabzuschieben, als ihn Jinyoung stoppte.
„Halt. Nicht hier ihr zwei. Verlegt das auf später... danke."
Ich selbst kicherte, nahm Felix Hand in meine und hauchte dann gegen seinen Hals. „Soll ich dir auch ein paar schmutzige Worte zuflüstern? Wie heiß ich es finden würde, wenn du mich nachher gegen die Wand drückst und mich so lange küsst, bis ich für dich stöhne."
Voller Genugtuung drückte ich ein Küsschen auf die entstehende Gänsehaut und summte leise, bevor mich Vernon aus den aufsteigenden Gedanken riss.
„Mark, Wahrheit oder Pflicht?"
„Pflicht." Der Junge mit den spitzen Eckzähnchen schielte zu Jackson, so als würde er schon auf eine Aufgabe hoffen, die die beiden wieder näher bringen würde, doch stattdessen grinste Vernon und meinte dann lässig.
„Du darfst dich jetzt von einem aus der Runde für eine Minute lang in sämtlichen sexy Posen fotografieren lassen, die dir einfallen."
„Ich mach die Fotos", bot Jackson natürlich vollkommen uneigennützig und selbstlos an. Mark lächelte ihn glücklich an und setzte seinen Körper wirklich toll in Szene, um dem Jüngeren einen perfekten Blick auf seine Vorzüge zu geben. Er knöpfte dafür sogar sein Hemd fast ganz auf und ließ sich schließlich auf die Knie sinken und sah unschuldig nach oben, während er verführerisch an seiner Lippe kaute.
„Geht es nur mir so oder ist es in diesem Zimmer echt warm?", fragte Jackson nach Beendigung des Shootings. Diesmal kicherte Jeongin und meinte dann vorlaut.
„Nein, das ist nur weil du so auf Mark abfährst."
Als nächstes durfte Wonpil die Frage beantworten, was er als erstes tun würde, wenn er für einen Tag das andere Geschlecht hätte. Er lachte.
„Sehr wahrscheinlich das, was jeder vernünftige Mensch tun würde. Mir meinen neuen Körper sehr genau ansehen und dann austesten wie sich Sex in dieser Situation anfühlt."
Ausnahmslos alles stimmten ihm verbal oder mit einem kurzen Nicken zu und fanden es einigermaßen unterhaltsam.
„Seungmin, setz dich auf Jeongins Schoß und reite ihn." Diese Aufgabe konnte nur von Jackson kommen, der gerade noch den letzten Schluck des Drinks herabgewürgt hatte, den Karina ihm aus sämtlichen verfügbaren Getränken mischen sollte.
Auch diesmal beschwerte sich Seungmin kein Stück und es schien ihm nicht sonderlich viel auszumachen, als er auf Jeongins Schoß stieg und sich vertrauensvoll an den Jüngeren schmiegte. Sekunden später bewegte er sich geschmeidig gegen Innies Körper und kreiste leicht sein Becken. Jedoch schien unser Maknae etwas abgelenkt, denn er legte zwar sanft einen Arm um Minnies Taille, doch so richtig heiß machte es ihn offenbar nicht. Vielleicht musste er zu sehr an Hyunjin denken.
Jedenfalls erlaubte Jackson unserem Puppy bald wieder auf seinen Platz zurückzukehren und wir spielten friedlich weiter. Langsam wirkte der Alkohol nicht nur ein bisschen, sondern trübte mein Urteilsvermögen schon ziemlich. Gleichzeitig stieg damit auch meine Lust auf meinen Sitznachbarn an. Immer wieder warf ich Lix kurze Blicke zu und als er mir einmal sanft übers Haar strich, schloss ich genießend die Augenlider.
„Jisung, hey! Wahrheit oder Pflicht?!"
Ich öffnete träge die Augen und blinzelte kurz, bevor ich gedankenlos sagte: „Pflicht."
Jedoch setzte mein Herz kurz aus, als ich meine geschätzte Aufgabe hörte.
„Erzähl uns von deiner schmutzigsten Sexfantasie."
Scheiße, was sollte ich den jetzt erzählen? Immerhin ließ ich mich ja schon unglaublich gern von einem Dämon dominieren und hätte ihm wohl die Erlaubnis zu so gut wie allem gegeben. Ich dachte kurz an unser letztes Zusammentreffen. Daran wie er mir im Flur einen geblasen hatte. Dann betrachtete ich meinen besten Freund aus dem Augenwinkel und auf einmal formte sich eine recht klare Vorstellung in meinem Geist.
„Ich weiß nicht, ob das die schmutzigste Fantasie ist, naja, zumindest im Moment ist sie es. Aber ich würde gerne mal einfach mit mehreren Leuten im Bett landen."
„Also eine Orgie?", platzte es aus Bambam heraus..
„Ja, schon... aber ich denke ich will nicht mit jedem schlafen. Es reicht schon, die anderen anfassen zu können oder sie zu küssen oder so."
„Uhhh~ es klingt auf jeden Fall heiß. Ich bin dafür sowas zu machen." Unser Gastgeber war wirklich schon gut angetrunken und auch die anderen lächelten, als Mark ihm sanft gegen die Schulter schlug.
„Jetzt hör auf, so unverschämt zu sein."
Ich durfte Jinyoung noch eine Frage stellen und bekam so endlich die Infos, die wir vorhin noch vermisst hatten. Er antwortete uns recht freimütig, dass er es sich durchaus vorstellen konnte, mit Mark und Jackson einen Dreier zu haben und erhielt von beiden tiefe Blicke.
Jinyoung jedoch verstand es, ebenso dreiste Fragen zu stellen und diesmal traf es meinen besten Freund.
„Bist du aktuell verliebt, Felix?"
Neugierig sah ich ihn von der Seite an als er sich Zeit mit seiner Erwiderung ließ. Er schien erst gründlich nachzudenken, doch dann nickte er langsam.
„Ich denke schon. Ja."
Noch einen Augenblick lang betrachtete ich ihn von der Seite und versuchte mir darüber klar zu werden, ob es dann überhaupt ok war, wenn wir uns noch so nahe kamen. Klar, wir verfielen diesen Dämonen immer weiter und ich konnte nicht leugnen, dass mein Herz sich nach Minho verzehrte. Dennoch fühlte ich bei Felix immer noch diese Geborgenheit. Von ihm bekam ich die Zärtlichkeit und die Zuneigung, die ich so sehr brauchte und genauso war es wohl auch andersherum.
Schließlich entschieden wir, dass wir genug gespielt hatten und nun noch etwas „tanzen" gehen wollten, wie es unser Gastgeber so geschickt ausdrückte.
So lief ich ihm mit meinen Freunden nach und dann zerstreute sich unsere kleine Gruppe irgendwo auf der Tanzfläche. Schnell hatte ich Felix wieder zu mir gezogen und lehnte mich vertrauensvoll an ihn. Ich musste unbedingt mit ihm über meine Gedanken reden, doch erst wollte ich noch kurz seine Nähe genießen.
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Seid ihr auch so begeistert von dem neuen Stray Kids Trailer? Ich bin wahnsinnig gespannt. 🥰
Und ja, ihr habt das im vorletzten Kapitel schon ziemlich gut erkannt. Ich habe Jackson, den Partykönig, mal wieder in meine Geschichte eingebaut. Ich hatte tatsächlich kurz mit dem Gedanken gespielt ihn in der Rolle eines Dämonen spielen zu lassen, einfach weil sein Comeback ja quasi eine perfekte Vorlage ist. (Seht es euch an, dann wisst ihr, wie ich mir Chans gelbe Augen vorstelle.) Aber in dieser Rolle ist er einfach noch legendärer.
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