Familiengeheimnisse

Jisungs Pov: 

„Warum genau hast du das vorhin zu meiner Großmutter gesagt? Was hatte dieses ganze Verhalten zu bedeuten?", fragte ich, als ich nun halbwegs entspannt im Aston Martin saß und Minho auf die Hauptstraße einbog.

„Genau das, was ich gesagt habe." 

Leise schnaubte ich bei seiner kryptischen Antwort. Doch schon legte sich eine Hand auf meinen Oberschenkel und der Daume zog langsam seine Kreise. „Bitte raste jetzt nicht gleich aus, wenn ich es dir erzählte."

Diese Worte machten es nur noch schwieriger für mich, aber als er mich kurz ansah, atmete ich tief durch und nickte. „Ist gut."

„Deine Großmutter... sie hat einen Deal geschlossen."

„Bitte was?!" Ich spürte die Wärme in mir aufsteigen, die Flammen wollten wieder die Kontrolle und erneut drückte der Dämon seine Finger beruhigend in meine Haut und sprach dann weiter.

„Nicht mit mir, falls du das glaubst. Allerdings erkenne ich die Signatur eines Dämons, die hinterlassen wird, wenn dieser mit dem Menschen einen Vertrag abschließt. Und diesen Dämon kenne ich zufälligerweise besonders gut." Einige Sekunden lang schwieg er und fügte anschließend hinzu. „Und ich weiß, um was sich der Deal drehte." Er warf mir einen knappen Blick zu und als er bemerkte, dass ich ihn nur anstarrte, um den Rest der Geschichte auch zu erfahren, fuhr er fort.

„Genau genommen sind es zwei verschiedene Abkommen gewesen. Deshalb kann ich mich so genau daran erinnern. Es ist selten, dass Menschen zweimal den Fehler machen sich mit dem Bösen einzulassen." Minho beschleunigte und legte dann seine Hand zurück auf mein Bein. „In ihrem ersten Deal hat sie darum gebeten, deinen Großvater zu heiraten. Nachdem ich sie kennengelernt habe, vermute ich, es ging damals um sein Vermögen."

Ich schnappte nach Luft und versuchte mich selbst an die Familiengeschichte zu erinnern. „Ja, mein Großvater stammte aus einer äußerst wohlhabenden Familie. Ich habe aber keine Ahnung, unter welchen Bedingungen er meine Großmutter kennengelernt hat."

„Nun, sie hat etwas nachgeholfen, um an sein Herz und an sein Geld zu kommen", meinte Minho trocken und setzte den Blinker, um von der Hauptstraße abzubiegen. „Der zweite Teil des Deals wurde viele Jahre später geschlossen... genauer gesagt vor acht Jahren."

Ein ungutes Gefühl überkam mich und mein Kopf schnellte zu ihm herum. „Das kann nicht sein. Du musst dich irren." Jedoch war ich selbst nicht überzeugt von meinen Worten. Leise, fast schon im Flüsterton fügte ich hinzu. „Das-das ist das Jahr in dem mein Opa gestorben ist."

„Ja, weil sie ihren Deal dahingehend erweitert hat... Sie wollte ihren Mann loswerden und hat dem Dämon dafür auch gleich seine Seele versprochen."

Meine Lippen pressten sich fest zusammen. „Sie hat sein Leben geopfert? Warum? Und wie?" Die unbändige Wut in mir wollte sich liebend gern an die Oberfläche kämpfen, aber ich hielt mich zurück und wollte erst die ganze Geschichte hören.

„Vermutlich weil die Welt nicht mehr so rosarot war wie zu Beginn ihrer Beziehung. Möglicherweise war der erste Deal mit dem Dämon nicht präzise genug. Sie könnte sich einfach gewünscht haben, ihn zu heiraten und von seinem Geld zu leben. Das ihm aber in den nächsten Jahren aufgefallen sein könnte, dass ihr nichts an ihm sondern nur an seinem Vermögen lag, könnte Konsequenzen gehabt haben. Wie kann ich nicht genau sagen, wahrscheinlich hat sie dem Dämon sein Blut geopfert."

Verstehend nickte ich und ballte meine Hand zur Faust. „Sie hat also zuerst die Familienehre beschmutzt... sie ist diejenige, die sich schämen sollte." Als ich jedoch länger darüber nachdachte, kam mir noch eine beängstigende Frage in den Sinn. „Was hat sie dem Dämon für den ersten Deal als Bezahlung geboten?"

„Eine weitere Seele, Jisung. Sie hat ihr erstgeborenes Kind als Gegenleistung hergegeben."

Ich zog die Stirn in Falten und dachte kurz nach. „A-aber davon weiß ich gar nichts. A-außerdem ist meine Mutter die Erstgeborene."

Doch rasch schüttelte Minho den Kopf. „Nein, nicht ganz. Der Dämon hat seine Bezahlung damals erhalten... gleich nach der Geburt des Kindes. Deine Mutter ist also nicht die Erstgeborene und vollkommen sicher vor der Hölle."

Ein bisschen erleichtert stieß ich die Luft aus und rieb mir über die Stirn. „Meine Familie ist also noch abgefuckter als gedacht und wir haben schon seit Generationen Kontakt mit der Unterwelt. Ich sollte wohl froh sein, dass niemand bisher meine Seele verkauft hat oder wir uns eher kennengelernt haben."

Minho lachte plötzlich rau und bog bereits in meine Wohngegend ein. Es waren höchstens noch ein oder zwei Minuten bis zu meinem Elternhaus.

„Das wäre doch ganz nett geworden, dann hätte ich dich immer zum Tee besuchen können und deine Eltern wüssten jetzt, dass du dich mit einem Dämon vergnügst."

„Hör mir auf", jammerte ich und erinnerte mich daran, dass Minho nicht nur mit einer meiner Großmütter ein Geheimnis teilte. „Apropos, was hat meine Oma vorhin zu dir gesagt, beziehungsweise was hast du erwidert?"

Der Dämon grinste schelmisch. „Du bist heute besonders neugierig." Er bog in die Straße ein, in der ich wohnte und manövrierte den Aston Martin geschickt an einigen geparkten Autos vorbei. „Warum soll ich es dir eigentlich verraten?", stellte er die freche Gegenfrage und ich brummte dezent frustriert, während er in unsere Einfahrt einbog und vor dem Tor stoppte. Er stellte den Motor ab und schon funkelten mich seine roten Augen an. „Vielleicht kann ich es dir ja zeigen Jisung."

Ich hob meine Augenbraue und schluckte im nächsten Moment trocken, da in mir die Erinnerung von vorhin im Waschraum erneut aufstieg. Beinahe vergaß ich, was ich ihn gerade gefragt hatte und stattdessen tastete ich nach dem Türöffner. Als ich ihn endlich in der Hand hatte, drückte ich die Autotür auf und wusste nicht so recht, ob ich vor Minho fliehen sollte oder doch eher fordern wollte, dass er sein Versprechen von vorhin einlöste.

Der Dämon tat es mir gleich, stieg aus dem mattschwarzen Luxuswagen aus und folgte mir zur Haustür. Er wartete geduldig, bis ich in die Kamera sah und legte dann provozierend seine Hand auf meinen Hintern. Er schob mich in den Flur, sobald sich die Tür für uns öffnete und gab mir einen kleinen Klaps. Irgendwie schaffte er es dabei, seine Lippen dicht neben mein Ohr zu bringen.

„Deine Oma war sich sicher, dass wir eher gehen, um noch ein wenig Spaß zu haben... und ich habe ihr gesagt, dass ich dir alles geben würde, um was du mich bittest."

Mein Atem stockte und mein Körper erstarrte in der Bewegung.

„Und? Ist das so? Du gibst mir was ich will? Das wäre das erste Mal, dass ich nicht darum flehen muss", meinte ich leicht zynisch, um mir meine Erregung nicht anmerken zu lassen. Aber genau in diesem Moment spürte ich die Hitze wieder. Das Feuer, das durch meine Adern rauschte und was mich mit dem Dämon dicht neben mir verband.

Eine Hand schlug auf meinen Po und ich quiekte leise.

„Ich musste ihr ja auch nicht alles verraten, oder Jisung? All die schmutzigen Details wollte ich gern der Fantasie überlassen... außerdem wissen wir beide, dass du zu gern bettelst." Seine Lippen berührten mein Ohr, knabberten an dem Ohrläppchen und bissen dann zärtlich zu. Ich zuckte zusammen und suchte automatisch an seinen Schultern Halt. Meine Finger griffen nach seinem Hemd und endlich hatte ich meinen Körper immerhin so weit unter Kontrolle, dass ich meinen Kopf zu ihm drehen konnte und unsere Lippen hart aufeinandertreffen ließ.

Sekunden später fand ich mich mit dem Rücken gegen die Wand gepinnt wieder und meine Mundhöhle wurde von seiner talentierten Zunge erkundet. 

Diesmal würde nichts und niemand uns unterbrechen. Ich spürte es und gab mich dementsprechend meinen Bedürfnissen hin, die sich nach dem höllischen Wesen gesehnt hatten und gleichzeitig hofften, dass er dieses Feuer in mir zu bändigen wusste.

Meine Finger krallten sich in das Haar in seinem Nacken und ich keuchte begeistert in seinen Mund, als er fester an meiner Lippe sog und seinen Körper aufreizend gegen meinen drückte. Dann besaß er doch tatsächlich die Frechheit, seinen Schenkel enger gegen meinen Schritt zu pressen, sein Knie anzuheben und es kreisen zu lassen.

„Scheiße~", stöhnte ich leise, ließ den Kopf in Verzückung zurücksinken und konzentrierte mich kurzzeitig nur auf die Lust, die meinen Körper in Wellen traf. Mein Innerstes erwärmte sich. Ich spürte die Flammen diesmal bevor sie ausbrachen und als ich rasch blinzelte, tanzten sie nur sanft über meine Haut, so als würde ich sie wirklich beherrschen können. Anschließend sah ich in Minhos glühend rote Augen und diese schienen den selben Fleck Haut zu betrachten. Anschließend trat er einen kleinen Schritt zurück, legte seine Hand an meine Wange und strich hinab bis zu meinen Lippen.

„Komm Jisung, lass uns in deinem Zimmer weitermachen." Er lehnte sich nochmal vor und wisperte knapp vor meinen Lippen. „Außer du stehst darauf, dass ich dich hier gegen die Wand ficke." Seine zweite Hand kniff in meinen Po und ich keuchte überrascht, aber zeigte mehr Eigeninitiative, indem ich seine Hand nahm und mit leicht wackeligen Beinen die Treppe hinaufstieg und schließlich in mein Zimmer trat.

Ich lief weiter in den Raum hinein, drehte mich dann jedoch um und musterte etwas atemlos von der wilden Knutscherei den dunkelhaarigen Dämon.

„Und was hast du jetzt mit mir vor?", fragte ich neugierig, was den Älteren zum Schmunzeln brachte.




„Ich werde dich vor Lust brennen lassen Jisung."



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