David gegen Goliath
Triggerwarnung: Blut, physische Gewalt
❗Andeutungen von sexuellem Content ❗
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Seungmins Pov:
Noch hielt dieser seinen Daumen waagerecht und wartete das Urteil der Masse ab, bevor er langsam, ganz gemächlich den Daumen hob und damit das Todesurteil des Unterliegenden besiegelte.
Ich hielt den Atem an und krallte die Finger in die Umrandung der Balustrade, als sich der Retiarius zu seinem am Boden liegenden Gegner umdrehte, seinen Dreizack anhob und mit zwei Schritten direkt über dem Secutor stand. Er sah sich ein letztes Mal in der Arena um und empfing die auffordernden Rufe endlich Blut zu vergießen und der Menge das zu geben, wofür sie heute hergekommen war.
Und natürlich bekam sie das, was sie verlangte.
In einer anmutenden Bewegung hob der Gladiator seine Waffe und stieß den Dreizack in einer raschen Bewegung hinab in die Brust des gepanzerten Mannes. Die Spitzen der Waffe drangen durch die Brustplatte und bohrten sich in den Oberkörper. Der getroffene Körper zuckte auf, verkrampfte sich und im Sterben versuchte der Krieger die Waffe, die seinen Leib durchstoßen hatte zu fassen und herauszuziehen. Dann jedoch sank die Hand kraftlos zurück, während der Körper noch immer gegen die Verletzungen ankämpfte.
Die gesamte Arena tobte und auch ich wandte den Blick keine Sekunde ab, als der Sieger nun seinen Dreizack aus der Wunde zog und augenblicklich das Blut hervorquoll. Es durchnässte zunächst den Brustpanzer und lief anschließend hinab in den hellen Sand des Kolosseums. Ich starrte auf die rote Flüssigkeit, konnte mich einfach nicht abwenden und kurz spürte ich doch den kalten Schauer auf meiner Haut, als ich unangenehm an meine eigene Begegnung mit Christian erinnert wurde. Für einen Moment sah ich mich selbst in dem Mann, der dort am Boden der Arena lag und gerade verblutete, während alle um ihn herum seinen Tod feierten.
„Seungmin." Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ließ mich aufschrecken. Mein Kopf schnellte herum und ich erkannte Chan, der immer noch dicht neben mir stand und meinen heiklen Gemütszustand sofort bemerkt hatte. „Das wird dir nicht passieren." Seine Stimme war so ruhig und endgültig, dass ich ihm glauben musste.
Beschämt wegen meiner Schwäche, senkte ich den Kopf und nickte langsam.
„Wenn du gehen willst, dann musst du es nur sagen."
Eilig schüttelte ich den Kopf und blickte ihm direkt in die Augen. „Ich schaffe das. Ich-ich will es sehen."
Ein verstehendes Schmunzeln erschien auf Chans Gesicht. Flüchtig berührte sein Zeigefinger mein Kinn und hob es leicht an. „Du überraschst mich immer wieder, Seungmin. Du bist stärker als du es glaubst. Und du musst es mir nicht erst beweisen... ich sehe es in dir."
Erstaunt und auch wieder nicht, dass er meine inneren Gedanken kannte, starrte ich in seine Augen und brachte dann eine halbwegs sinnvolle Antwort zustande.
„Ich hoffe, du hast recht."
Aber schon wurde unsere Aufmerksamkeit auf den nächsten Kampf gelenkt, der gerade seinen Anfang nahm. Der tote Gladiator der Vorrunde war mittlerweile vom Platz geschleift worden, sodass nun die beiden neuen Kämpfer sich gegenübertreten konnten. Man erkannte nur noch einen Blutfleck und einige Schleifspuren, dort wo man den Leichnam über den Sand gezogen hatte.
Die beiden neuen Gladiatoren waren ebenso ein sehr ungleiches Paar. Der erste trug einen Panzer an Armen und Beinen, hatte eine Lanze bei sich und war ein Riese von einem Mann. Er ragte hoch neben seinem Gegner auf, der eher klein und schmal war. Ich erkannte in seiner Hand einen gebogenen Säbel und auch seine Kleidung war alles andere als kampftauglich. Es sah eindeutig schlecht für den Kleineren aus und ich fragte mich schon, warum er so schmächtig war und man ihn hier antreten ließ.
„Das ist wirklich außergewöhnlich... Sie lassen einen der Sklaven kämpfen, der fast noch ein Anfänger ist. Sehr ungewöhnlich."
Ich blickte zu Chan und fragte so leise, dass nur er mich verstehen konnte. „Warum? Ich meine, das ist doch ein sehr unfairer Kampf."
Der Dämon lehnte sich ebenso vertraulich zu mir und zuckte knapp mit den Schultern. „Es könnte sein, dass sein Besitzer das Geld braucht oder er keine besseren Kämpfer zur Verfügung hat. Oder es gibt andere Gründe."
„Ich hoffe er gewinnt", platzte es aus mir heraus, obwohl die Chancen denkbar schlecht standen und es jeglicher Logik widersprach auf ihn zu wetten. Chan schien ebenso überrascht, drehte seinen Kopf zu mir und lächelte dann aber, als er meine entschlossene Miene sah.
„Du hast offenbar eine Vorliebe für die Gebrochenen und Hoffnungslosen."
Herausfordernd starrte ich in seine Augen und erwiderte frech. „Was ist? Hast du etwa Angst ich könnte mit meiner Wette wieder richtig liegen?"
Der Höllenprinz grinste verschmitzt und lenkte ein. „Schon gut, ich werde nicht so schnell aufgeben. Aber ich denke nicht, dass dein neuer Liebling eine Chance hat."
Das befürchtete ich zwar auch, dennoch war ich zufrieden mit seiner Aussage und wandte mich erneut dem Kampf zu. „Das werden wir ja noch sehen."
Die nächsten Minuten waren selbst für mich nervenaufreibend und langsam verlor ich den Mut, da der kleinere Krieger deutlich unterlegen war. Er kam kaum dazu seinem Gegner eine Wunde zuzufügen oder ihn zu täuschen, da dieser mit solcher Kraft und Entschlossenheit auf ihn losging. Ich sog scharf die Luft ein, als dieser Hüne von einem Mann dem Sklaven kurz darauf auch noch das gebogene Messer aus der Hand schlug und ihn in den Sand stieß.
Angespannt lehnte ich mich vor und beobachtete, wie der angeschlagene Gladiator sich aufrappelte und einem Lanzenstich auswich.
Die Menge tobte auf den Rängen und schrien schon danach, den schlecht vorbereiteten Krieger zu töten. Und als der gut gerüstete Gladiator diesen mit seinem Schild erwischte und ihn wieder in den Sand der Arena stieß, sah das schon nach einem Urteilsspruch aus.
Auch der Imperator hatte mittlerweile den Daumen gehoben und erlaubte so dem Überlegenen den entscheidenden Streich auszuführen. Dieser drehte sich nun um, als der Sklave einen versteckten Gegenstand aus seinem Gürtel zog.
Jetzt erkannte ich eine kleine Schleuder, die der Sklave gerade mit einem Stein bestückte und dann spannte. Als hätte eine höhere Macht selbst dieses Schauspiel verfolgt, brach plötzlich die Sonne durch eine Wolke, blendete den herantretenden Gladiator und gab seinem Gegner die Chance, die er brauchte.
Schon schleuderte er ihm den Stein mit all seiner verbleibenden Kraft entgegen, der zielgenau die Stirn des Hünen traf und dort den Knochen zerschlug.
Kurz war es unglaublich still im gesamten Amphitheater. Alle beobachteten, wie der Gladiator im Schritt stoppte, noch einen Augenblick schwankte und dann auf die Knie sank und schließlich tot vornüber in den Sand stürzte.
Ich jubelte und war selbst ganz überwältigt davon, dass der Sklave das überlebt hatte. Sekunden später stimmten auch andere in den Jubel ein. Jedoch war er diesmal etwas verhaltener und ich fand es fast schon bedauerlich von den anderen Menschen, dass sie sich nicht so freuten, nur weil der Sieger diesmal nicht ihr Favorit gewesen war.
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„Ich hoffe, dass du einen angenehmen Vormittag mit mir hattest."
Das waren die ersten Worte, die Chan sprach, als wir wieder in meinem Zimmer standen und er meine Kleidung zurückverwandelt hatte. Er selbst trug jetzt wieder das lockere schwarze Hemd und die enge Jeans von vorhin, wobei diese gefährlich tief auf seinen Hüften saß und als er sich zu mir streckte, sah ich die helle Haut aufblitzen.
„Es war sehr... lehrreich", meinte ich immer noch ein wenig abgelenkt von seinem Körper und das folgende Lachen perlte in meinen Verstand, bevor ich auch schon an Chans breite Brust gezogen wurde.
„Übrigens darfst du dir noch aussuchen, was wir jetzt tun", raunte mir der Dämon zu und ich erkannte den anzüglichen Unterton, der mir genau sagte, welche Art des Vergnügens er bevorzugen würde. Und ich musste mir eingestehen, dass ich ähnlich dachte. Es war zu lange her, dass ich diese Lust verspürt hatte und mich meinen Bedürfnissen unterworfen hatte. Ich musste den Starken spielen, nicht nur für meine Freunde, sondern auch für mich. Ich wollte selbst nach der Sache mit Christian nicht hilfsbedürftig wirken, aber mich jetzt einfach Chans Gnade zu unterwerfen und den Kopf abschalten zu können, erschien mir eine gute Gelegenheit.
Ich blickte zu ihm auf, entspannte mich weiter und gab ihm die Einwilligung, die er verlangte. Offenbar hatte er meine Gedanken genau verfolgt, denn im nächsten Atemzug schob er seine Hand in meinen Nacken, packte mich fest und ließ unsere Lippen hart aufeinandertreffen. Ohne nachzudenken lockerte ich meinen Körper, folgte seinen vorbestimmten Bewegungen und öffnete meinen Mund, um seine heißen Küsse erwidern zu können.
Der Dämon schaffte es mit wenigen Küssen und einem Knabbern an meiner Unterlippe, mein Denken auszuschalten und beinahe bekam ich Angst, dass ich meinen Verstand auf ewig einbüßen würde, wenn wir weiter hier in meinem Zimmer standen und uns hungrig küssten. Aber um nichts in der Welt hätte ich diese Tatsache ändern wollen.
Dann packte seine Hand mich fester, seine Lippen lösten sich, schwebten aber Millimeter über meiner empfindlichen Haut und als er sprach, berührten mich seine Lippen immer wieder zart.
„Ich habe es fast schon vermisst, wie gehorsam du sein kannst." Seine Augen wanderten begehrend über mein Gesicht, sogen jedes Detail auf und ich schluckte schwer, als seine Iris allmählich heller wurde. „Wirst du brav sein und dich von mir ficken lassen, Puppy?", fragte er mit tiefer Stimme und seine gesamte Haltung änderte sich. Er schien über mir aufzuragen und hielt mich mit Leichtigkeit unter seiner Kontrolle.
Ein leises, williges Wimmern kam zuerst über meine Lippen und sogleich färbten sich auch meine Wangen rötlich. Doch für Scham war gerade wenig Platz in meinem Kopf. Alles wurde von Chan ausgefüllt. Ich wollte ihm dienen, ihm genau das geben was er verlangte, solange wie er es für richtig empfand.
Seine Augen glommen strahlend gelb auf und gleich darauf riss er mich erneut nach vorn, küsste mich gierig und schlang seinen zweiten Arm eng um meinen Körper, um ihn gegen seinen eigenen zu pressen. „Sag es Puppy", forderte er knapp und kniff fest in meinen Hintern.
„Ahh~ ich- tu alles, was du willst." Mit großen Augen blickte ich ihn an, erschauderte bei seiner so dämonischen Ausstrahlung und wollte mich ihm tatsächlich hingeben.
„Wirklich alles?", fragte er lauernd und führte seine Lippen zur empfindlichen Haut in meinem Nacken. Er hauchte seinen warmen Atem über die fragile Oberfläche und leckte dann darüber. „Was ist, wenn ich deinen Körper schlagen will, dich brechen will, solange bis du nicht mehr derselbe bist, Babyboy. Lässt du mich das auch tun?"
Diesmal war es mein Körper, der für mich antwortete. Es war die Lust und das ungezügelte Verlangen nach seiner Anerkennung, seiner Zufriedenheit.
Ein Knurren war zu hören, bevor seine Zähne über meine Haut rieben und dann eher behutsam an ihr knabberten. „Worte, Seungmin... Nutze sie oder ich werde dich so lange ficken, bis du dich nicht mehr an deinen eigenen Namen erinnerst. Dann kannst du nur noch meinen Namen stöhnen, Puppy." Seine Finger kneteten erneut meinen Hintern, drückten das nachgiebige Fleisch zusammen und allein die Berührungen an dieser intimen Stelle ließen mich vollkommen durchdrehen.
„Egal was du tun willst, ich werde es akzeptieren... für dich. Ich bin dein."
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Diesmal war der Titel mehr eine übertragene Handlung auf den zweiten Gladiatorenkampf. Allerdings verfolgt mich dieses Motiv von David und Goliath dank einigen Kunstgeschichtsvorlesungen bis heute. Außerdem habe ich erst letztens festgestellt, dass es auch in dem oben verlinkten Musikvideo genutzt wird. Ich kenne den Song schon so lange und habe nie das MV angesehen (Asche auf mein Haupt) Aber als ich es gesehen hatte, war ich einfach hellauf begeistert, wie gut das zu dem gepasst hat, was ich hier geschrieben habe und wie gut durchdacht dieses Konzept von dem MV ist.
Ich werde das zweite Kapitel morgen hochladen. Es ist ziemlich lang und ich hatte heute einfach nicht die Zeit es zu korrigieren. Ich hatte so gehofft, dass meine Vorweihnachtszeit ruhiger wird... aber bis jetzt merke ich nichts davon. 🙃
I love you 💕
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