[07]
Minho PoV
"Du hast ihn Sprite genannt, weil dich die Flecken an Kohlensäure erinnert haben?", lachte ich über die Erklärung des hübschen Jungen neben mir, der daraufhin nur schmollte.
"War doch kreativ oder nicht?"
"Kreativ war es definitiv.", antwortete ich. "Aber Sprite ist echt cool. Auch wenn er so groß ist."
"Weißt du, wenn du dich auf ihm wohlfühlst, kannst du ihn auch im Unterricht und zu den Reitstunden reiten.", bot Jisung mir an.
"Echt?"
"Ja, klar. Sonst hätte ich dir das nicht angeboten. Also, Min? Möchtest du?"
"Gerne. Ich kann dir leider nur eine Sache anbieten, die du reiten kannst."
"Du bist so ein Perversling, Minho! Bleib weg von mir. Komm, mein Hübscher. Wir hauen ab vor diesem Ekelpaket.", lachte er und trabte in einem sportlichen Tempo vor.
"Ey! Warte auf mich!", rief ich und trabte ihm etwas unsicher hinterher, doch fand mich erstaunlich schnell zurecht.
"Garantiert nicht! Mein Arsch bleibt bei mir!", antwortete er und galoppierte an, was Sprite allerdings auch als Aufforderung zum Galopp sah.
"Fuck! JISUNG!", rief ich nach ihm und versuchte mich zu halten, indem ich das nachahmte, was er tat, mich in die Steigbügel stellte und ein Stück nach vorne lehnte. Das war eindeutig angenehmer, als immer wieder mit meinem Hintern in den Sattel zu knallen, auch wenn meine Hände und Beine wahrscheinlich nicht da waren, wo sie sein sollten.
Du würdest hier jetzt nicht runter fliegen, Minho.
"Kannst du dich noch halten?!", rief er zurück, als er sich zu mir umdrehte.
"Geht irgendwie!"
"Sieht doch nicht schlecht aus! Nimm die Zügel kürzer und dann gib Tempo! Aber bleib hinter mir!"
War er jetzt vollkommen durchgeknallt?
"Mach schon, Min! Vertrau mir einfach!"
Ungläubig, dass ich das jetzt tatsächlich machte, fasste ich die Zügel kürzer und trieb ihn dann weiter vorwärts, weshalb er nun langsam aber sicher Jisung's Pferd aufholte. Als Jisung das merkte, gab er ebenfalls mehr Gas, sodass wir zusammen im gestreckten Galopp über den langen, geraden Weg preschten. Verdammt, fühlte sich das gut an, auch wenn ich mich wahrscheinlich anstellte wie der letzte Idiot.
"Langsamer!", rief er, woraufhin ich versuchte, Sprite zu bremsen, während er das Gleiche mit seinem Pferd tat. Zum Glück machte er es mir damit deutlich einfacher, denn er bremste Sprite dadurch mit aus. Ich trabte unelegant neben ihn und ließ Sprite dann wieder Schritt laufen, während Jisung über sein ganzes Gesicht lächelte.
"Du bist verrückt.", stellte ich fest, doch konnte mir ein Grinsen ebensowenig verkneifen wie er.
"Es hat dir Spaß gemacht, gib's zu."
"Ich dachte erst, ich liege gleich im Sand, aber danach war es ziemlich lustig."
"Du hast dich auch gut gehalten, sonst hätte ich das nicht gemacht."
"So viel zum gemütlichen Schritt-Ausritt..."
"Den Plan habe ich halt spontan wieder verworfen."
"Solange du meinen Ausgleich hierfür nicht auch verwirfst.", erwiderte ich und konnte gar nicht anders, als auf seine Lippen zu sehen.
"I-Ich... Hatte... Also... Ich hab das... uhm... n-nur aus Spaß g-esagt...", stotterte er schüchtern, was mir einen kleinen Stich ins Herz versetzte.
"Richtig... Woran habe ich denn gedacht...?", fragte ich verbittert. "Daran, dass du mich tatsächlich küssen willst? Ich meine... Warum solltest du das auch wollen?"
"Minho, ich-"
"Lass gut sein, Jisung."
"Wenn wir uns ein bisschen besser kennen...", begann er und wurde dann so leise, dass ich ihn kaum hören konnte. "Dann würde ich dich sehr gerne küssen..."
Ein kleines, trauriges Lächeln schlich sich auf meine Lippen, doch für die restliche Viertelstunde, die wir noch ritten, blieb es still. Selbst beim Absatteln sagte keiner von uns ein Wort. Erst als wir gleichzeitig in der Sattelkammer standen und unser Zeug weg gepackt hatten, sprach er mich wieder an.
"Minho?", fragte er vorsichtig, weshalb ich ihn direkt ansah. Er sprach nicht weiter, sondern kam zu mir, um mir eine Hand an die Wange zu legen. Dann lehnte er sich zu meiner anderen Wange und drückte zaghaft einen Kuss darauf, weshalb sie begann zu kribbeln. "Ich will meine Versprechen halten, weißt du?"
"Wenn das deine Versprechen sind, dann wirst du mir öfter mal etwas versprechen müssen.", antwortete ich und ließ kurz meine Hand über seine streichen.
"Aber dann musst du mir auch etwas versprechen."
"Was soll ich dir versprechen?"
"Dass du nicht mit mir spielst. Und dass das hier nicht nach zwei Wochen einfach vorbei ist."
"Ich verspreche es dir. Ich meine das hier ernst, Jisung."
"Danke, Minho.", antwortete er und umarmte mich einmal kurz, ehe er wieder zu seinem Pferd ging und es weg brachte, was ich ihm gleich tat. Dann machten wir uns auf den Weg zum Abendessen, wobei auch dieses Mal die verstohlenen Blicke nicht ausblieben.
"Bleibst du noch bei uns?", fragte Sora nach dem Essen, als wir zusammen abräumten.
"Ich geh gleich mit Jisung aufs Zimmer."
"Ohhh dann hoffe ich mal, dass ihr Gleitgel und Kondome habt.", grinste sie.
"Wir-... Ich werde nicht mit ihm schlafen.", zischte ich zurück. "Wir wollen uns erst besser kennen lernen, bevor auch nur irgendwas passiert."
"Man kann sich auch beim Sex besser kennenlernen."
"So machen wir es aber nicht. Erst kennen lernen, dann alles andere. Also wenn du mich jetzt entschuldigst..."
"Jaja, hau schon ab."
Ich schüttelte nur den Kopf, während ich in Jisung's Zimmer ging. Der Jüngere war gerade noch unter der Dusche, weshalb ich mir eine Jogginghose anzog und mich dann in sein Bett legte, wo ich meine Zeit damit verbrachte, meine Freunde zu zu spammen, bis er wieder kam. Allerdings war er sichtlich überrascht davon, dass ich in seinem Bett lag.
"Du wolltest kuscheln, deshalb habe ich es mir einfach schonmal bequem gemacht.", erklärte ich und legte mein Handy beiseite.
"Achso. Dann... Darf ich jetzt einfach zu dir kommen und kuscheln?", fragte er unsicher, woraufhin ich nickte. Er kletterte langsam aufs Bett, wo er seine Arme um meine Hüften legte und sich an mich kuschelte. Süß...
Ich begann ihm durch die Haare zu fahren, während er sein Gesicht eher zurückhaltend an meine Brust drückte.
"Erzählst du mir was von dir, Minho?"
"Natürlich, Jisungie."
Ich begann zu erzählen, was darin endete, dass Jisung irgendwann auch lustige Geschichten von sich erzählte, bis er in meinen Armen einschlief. Im Gegensatz zu ihm schlief ich allerdings nicht ein, sondern genoss lieber noch die Nähe und Wärme, die er mir gab, selbst wenn mir langsam ein wenig zu warm wurde. Er drehte sich im Schlaf einmal, sodass ich mein Shirt und meine Jogginghose ausziehen konnte, ehe ich ihn von hinten umarmte und mein Gesicht in seinen Haaren vergrub.
Eine ganze Weile genoss ich einfach den Duft seines Shampoos, bis ich irgendwann auch einschlief.
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