Ein Unerwartetes Wiedersehen
Disclaimer: Der Missbrauch von Drogen wird in dem folgendem Text angedeutet. Don't do Drugs, kids!
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Taehyun POV:
"Heeeey Taehyun, mein Kumpel.", gröllte Choi Yeonjun glücklich und nahm mich willkommend in den Arm, dabei klopfte er mir brüderlich auf den Rücken und sah mich kurzdarauf breit grinsend an. Er roch nach einem Mix von Alkohol, seinem Parfüm und etwas Zigarettenrauch. Ich sah ihm sofort an, dass er schon gut getrunken hatte und ich schloss nicht aus, dass es bei ihm nicht nur beim Tabak blieb.
"Wie läuft die Party bis jetzt?", fragte ich lächelnd und Yeonjun gab mir einen Daumen nach oben.
"Super, es gab keine Prügelei und umgebracht wurde bis jetzt auch noch niemand.", scherzte er halb und ich musste lachen.
"Hoffen wir mal, dass das so bleibt."
"Ja, auf Stress mit den Bullen hätte ich echt keine Lust, Mann."
Yeonjun führte mich zuerst zur Küche, damit ich mich dort an den Getränken und dem Buffet bedienen konnte. Auf dem Weg dorthin begrüßten mich ein paar Leute, von denen ich die meisten noch aus vorigen Partys kannte, aber es blieb nur bei einem oberflächigen Winken oder einem kurzen Anlächeln.
Nahe stand mir keiner von denen, ich hielt meinen engen Bekanntenkreis generell sehr klein und damit war ich auch völlig zufrieden.
Die Musik war gut gewählt, aber klar, das war ja auch die Party Playlist von Yeonjun. Er hatte für gewöhnlich guten Musik Geschmack.
Nach ein paar Drinks, bemerkte ich wie der Alkohol in meinem Blut seine Arbeit verrichtete und ich bewegte meinen Kopf rhythmisch zur Musik.
"Hey Taehyun, Lust auf eine Wette?", sprach Yeonjun laut in mein Ohr und ich schenkte ihm einen interessierten Blick, welches der Ältere mit einem provokativen Grinsen hinnahm.
"Wenn du es schaffst einem Jungen ein Knutschfleck zu verpassen und mir davon ein Foto zu machen, dann hast du gewonnen."
Ich hob skeptisch eine Braue.
"Nur das?"
Yeonjun grinste stumm. Sein Blick bewegte sich über die Menge, bis dieser an einem genauen Punkt stehen blieb, bevor seine Aufmerksamkeit dann wieder auf mir lag.
"Werde nicht übermütig, mein Freund. Meinst du, du packst das?"
"Was bekomme ich, wenn ich gewinne?"
Der Ältere schien kurz zu überlegen, bevor er dann meinem Ohr wieder näher kam.
"Wenn du gewinnst, dann darfst du was auf meinem offiziellen insta Account posten. Völlig egal was."
Ich musste amüsiert lachen. Dieses verlockende Angebot konnte ich schlecht abschlagen.
"Deal, mach dich bereit gedemütigt zu werden, Hyung.", prophezeite ich ihm seine nahe Zukunft, bekam aber nur ein gleichgültiges Zucken von seinen Schultern.
"Gut, da das nun geklärt ist.", sagte er, "Wie wäre es mit dem Typen dort?"
Er zeigte auf jemanden, der mit dem Rücken zu uns stand. Die Person hatte einen langen, schmalen Körper mit guten Proportionen, zusätzlich waren seine Haare pink gefärbt. Sein Outfit bestand aus einer blauen Denim Jeans, einem weißen eingesteckten T-Shirt und schwarzen Dr. Martens Schuhen. Ich erkannte auch, dass er einen schwarzen Choker trug und musste lächeln. Zu einfach.
Selbstbewusst drückte ich Yeonjun den Becher in die Hand und machte mich auf dem Weg zum besagten Jungen, der sich allein auf der Tanzfläche zur Musik bewegte.
Hinter ihm angekommen, legte ich meine Hand auf seine Schulter und er drehte sich fragend zu mir um. An seinem Blick erkannte ich, dass er mich kurz von oben nach unten beäugte. Seine Augen begannen interessiert zu funkeln und ich schenkte ihm einen meiner charmantesten Lächeln.
Ich flüsterte ihm etwas ins Ohr, was ihm ein verlegendes Lachen entlockte, dann nickte er und ich nahm seine Hand.
Als ich ihn nach oben führte, warf ich Yeonjun schnell einen Blick zu, welcher seinen Mund vor Unglauben nicht mehr schließen konnte, er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass es nach einem einzigen Versuch schon funktionieren würde. Siegessicher schenkte ich ihm ein Zwinkern meinerseits und lächelte ihn frech an.
Oben zogen wir uns in ein leer stehendes Zimmer zurück und der Pinkhaarige legte sofort die Arme um meinen Hals.
"Wie heißt du?", fragte er und sah mir neugierig in die Augen, dabei war sein Gesicht nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt. Ich konnte seinen Atem auf meine Lippen spüren und ich erwiderte seinen Blick eindringlich.
"Taehyun. Du, Hübscher?"
Er kicherte aufgrund meines oberflächigen Kompliments und zog mich zum Bett, bevor er mich dann grob runter drückte, sodass ich mit meinem Hintern auf der Matratze saß. Dann platzierte er sich auf meinem Schoß und sah bestimmend zu mir runter. Wenn ich ehrlich war, gefiel mir diese Position nicht ganz, aber ich ließ ihn erst einmal machen.
"Du musst dir das Privileg erst verdienen, bevor ich dir meinen Namen verrate.", sagte er mit einem lasziven Grinsen im Gesicht
Ich musste mir ein Lachen verkneifen, er stand also auf Dominanzspiele.
"Und wie mache ich das?"
Meine Frage zauberte ihm ein zufriedenen Ausdruck ins Gesicht und sein Zeigefinger fuhr meine Brust sinnlich hinunter, bis seine Hand an meinem Hosenbund stehen blieb und er wieder Augenkontakt mit mir aufbaute. Anstatt auf meine Frage zu antworten, bewegte er sich einfach von mir runter und platzierte sich anschließend zwischen meine Beine, doch diese Tätigkeit lag nicht in meinem Interesse. Meine Mission war schließlich eine ganz andere und zu mehr als das war ich persönlich nicht bereit. Seine Finger öffneten jetzt meine Hose und ich legte meine Hand auf seinen Kopf, um ihn anschließend wegdrücken zu können. Bevor es jedoch dazu kommen und ich ihm meine Grenzen verbal klar machen konnte, zuckten wir beide zusammen, nachdem die Badezimmertür des Schlafzimmers unerwartet mit Wucht aufgerissen wurde und jemand gebückt mit einer Hand am Mund haltend in der Tür stand. Seinen Körper hatte er stützend am Rahmen angelehnt.
Geschockt sahen wir zu, wie die Person langsam ihren Kopf hob und die ungünstige Situation in der wir uns befanden mit eigenen Augen bezeugte. In den kurzen Sekunden wusste ich, dass sich fälschlicherweise Erkenntnis in den Gesichtszügen des Fremdens gezeichnet haben musste, als er meine Hand an dem Kopf des Pinkhaarigen vorfand und die missverständliche Position meines Gegenübers erfasste.
"Oh mein Gott, es tut mir so Leid! Mir war nur super übel und ich habe viel zu viel getrunken und die andere Toilette war besetzt-", bevor er seinen Satz beenden konnte, stand der Pinkhaarige fluchend auf und rannte peinlich berührt aus dem Raum. Nachdem die Tür hinter ihm schwungvoll zuknallte, herrschte erdrückende Stille im Zimmer.
Ich seufzte genervt aus und blickte zum Übeltäter, dem ich nicht nur diese unglaublich peinliche Situation sondern auch meine jetzt verlorene Wette zu verdanken hatte.
Das Licht aus dem Badezimmer, welches hinter dem Fremden ins Zimmer rein strahlte, machte sein Gesicht schwer erkenntlich. Ich stand auf und bemerkte wie der Typ langsam nervöser wurde, als ich mich nichts sagend zu ihm hin bewegte, dabei entschuldigte er sich in einem verunsicherten Ton wieder bei mir, doch aus irgendeinem Grund irritierte mich seine unbeholfene Art nur noch mehr.
Wegen seiner Inkompetenz musste ich jetzt Yeonjun erklären, dass meine Wette panisch aus dem Zimmer rausgerannt war und durfte anschließend das Lachen, das garantiert darauf folgen würde, über diesen persönlichen Fehlschlag von mir ertragen. Ich stellte mir diesen Moment jetzt schon als außerordentlich demütigend und unangenehm vor.
"Deine Entschuldigung bringt mir nichts.", verließ es nun ungefiltert meinen Mund, bevor ich mich stoppen konnte, was ziemlich untypisch für mich war, aber ich schob es auf den Alkohol. Als ich nur noch einige Zentimeter von ihm entfernt war und sein Gesicht genauer betrachten konnte, durchfuhr mich Schock, als ich das Gesicht, welches beinahe aus meinem Gedächtnis verschwunden war, wieder erkannte. Ich schnaubte ungläubig aus.
Na klar, wer hätte es denn sonst sein können.
"Ist es neuerdings dein Hobby Menschen Probleme zu bereiten? Macht dir das Spaß? Oder bin nur ich Opfer deiner kleinen Kinderspielchen geworden?", fragte ich und Beomgyu sah mich daraufhin irritiert an, dann blickte er beschämt zur Seite und strich sich kaum merklich am Arm, während er die Lippen aufeinander presste. Er öffnete den Mund kurzdarauf aber, um unverschämt zu kontern:
"Nein, das ist nicht der Fall. Ich weiß aber, dass die Eigentümer des Zimmers es nicht wertschätzen würden, wenn sie wüssten was du hier gerade tun wolltest.", murmelte er gewagt und ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Belehrte er mich gerade etwa?
"Was wollte ich denn tun?"
Beomgyu sah mich verwirrt an, dann fiel sein Blick nach unten und ich erinnerte mich wieder an die Tatsache, dass meine Hose noch geöffnet war. Dies bestätigte sich nur nochmal, als die Wangen meines Gegenübers an mehr Farbe gewannen und er hastig wieder zur Seite schaute. Seine Reaktion gewann, aufgrund der absurden Situation in der ich mich gerade befand, ein abfälliges Lachen von mir. Besagter musterte mich kurzdarauf finster, dann wollte er sich an mir vorbei stehlen und dreist die Flucht ergreifen, als ich gerade anfangen wollte mich zu rechtfertigen. Ich packte nach seinem Handgelenk.
"Das ist ein Missverständnis. Ich wäre nicht so weit mit ihm gegangen."
Mein Satz fing ein skeptisches Augenbrauen hochziehen von Beomgyu ein und ich konnte nicht glauben, dass ich mich ernsthaft bei ihm erklären musste.
Das ist doch lächerlich, das Ganze wurde mir langsam zu blöd.
"Wenn dem so wäre, dann würde ich das auch so sagen, verdammt. Ich sage die Wahrheit."
"Aha... verstehe schon."
Dieser Satz triefte nur so vor Ironie und ich bemerkte wie sich mein Kiefer anspannte, die Hitze in mir aufstieg und mein Puls sich wie auf Knopfdruck beschleunigte. Ich wurde tatsächlich wütend.
Er versuchte sich aus meinem Griff zu winden, murmelte dann eine kleine Drohung, aber ich verstärkte nur den Druck an seinem Handgelenk und drückte ihn bestimmend gegen die Wand.
Ich wusste nicht wieso, aber mein Ego erschwerte es mir ihn einfach so gehen zu lassen.
Wenn er jetzt abhauen würde, hatte ich das Gefühl gegen ihn verloren zu haben.
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