6. Was hab ich getan?

    "...Julien!"

  Wie in Trance stand ich da und lächelte einfach nur wären Thore mir Glück wünschte. Julien war aufgesprungen und klatschte kurz. Ich wurde von der Bühne geschoben in Julien's Richtung und ehe ich es mich versah umarmte er mich kurz.

  "Herzlich willkommen im Team", er sah mich mit einem Lächeln an und ich bedankte mich mit einem Stammeln bevor ich zu dem Ausgang ging.

  Was zur Hölle? Wie konnte das passieren? Wieso Julien Bam? Was war mit Vartan? Wieso hatte ich nicht seinen Namen gesagt? Warum ausgerechnet Julien? YouTube Star und Schwarm meiner bescheuerten Schwester?!?

  "Ich wusste du schaffst es!" Ella umarmte mich als erstes als ich in den Warteraum zurück kam.

  Ich ließ es zu und ertrug auch noch meine Eltern und Anne. Felix zum Schluss. Meinen Felix.
  Ohne es zu wollen brach ich in Tränen aus. Ob vor Wut oder Freude konnte ich nicht mal mehr sagen. Es überkam mich einfach. Felix hielt mich fester und ich war froh, dass die Kameras schon nach der ersten Umarmung weg gewesen waren. Natürlich musste ich noch zu dem Blitzinterview, aber ich hatte mich innerhalb einer Minute wieder im Griff.

  "Also, sag uns nur ganz kurz warum Team Julien und du kannst wieder zu deiner Familie", die Reporterin lächelte mich an.
  "Ich denke, dass ich ziemlich gut in dieses Team passen werde. Ich schätze Julien's Ideen sehr und ich denke ich werde auch deshalb gut in sein Team passen. Deshalb ganz klar, Team Julien", ich grinste in die Kamera und zwinkerte noch kurz.

  Ich war wirklich verrückt geworden. Nicht, dass meine Worte gelogen waren, nein, aber es war eben nicht ganz die Wahrheit... Vartan wäre doch eigentlich meine erste Wahl gewesen! Nicht Julien Bam!
  Zurück bei meiner Familie bekamen wir die Anweisungen, dass wir gehen durften und uns in den Raum begeben durften wo auch die anderen Mitglieder von Team Julien waren. Meine Familie brachte mich noch hin -Anne vernichtete mich dabei auch fast mit ihrem Blick- dann durfte ich alleine dort rein. Die letzten zwei Duelle wurden noch gezeigt bevor es vorbei war. Ich hatte mich derweilen schon mit einem Tänzer, Sergey, etwas angefreundet und saß jetzt neben einer Fiona, die ebenfalls wirklich nett war und genauso alt war wie ich.
  Es dauerte noch weitere zehn Minuten, in denen ich mich kontinuierlich fragte was eigentlich falsch gelaufen war bei mir, bis Julien den Raum betrat zusammen mit einem seiner Choreographen so wie ich es mitbekommen hatte.

  "Ich möchte mich jetzt nochmal bei euch allen bedanken. Ich denke wir sind eine super Gruppe und ich kann es kaum erwarten mit euch zu arbeiten. Morgen geht es los. Wir werden mit euch erstmal einige Dinge durchgehen damit wir die sechs Tänzer finden können die wir in den kommenden Wochen in den Shows tanzen lassen werden. Ich freue mich wirklich sehr auf die Zusammenarbeit. Ihr bekommt alle die Adresse meiner Tanzschule zugeschickt, die Uhrzeit und so weiter. Jetzt erholt euch alle gut und wir sehen uns morgen!" Julien klatschte in die Hände.

  Wir stiegen alle ein und ich war wirklich froh, dass ich zehn Minuten später draußen stand und von Felix erwartet wurde. Ich hakte mich bei ihm unter und wir liefen ohne groß etwas zu sagen vom Gelände. Meine Eltern hatten schon ein Taxi gerufen und wir konnten direkt einsteigen.

  "Ich bin so stolz auf dich, Liebling!", meine Mutter umarmte mich halb und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. "Das war wundervoll! Du bist wundervoll! Und das Lob, das du bekommen hast! Ich kann nicht glücklicher sein, Schatz!"
  "Danke, Mom", ich lächelte sie schwach an und ignorierte Anne's wütenden Blick neben ihr.

  Es war blöd gewesen mich nicht nach hinten zu Ella und Felix zu quetschen, aber im Nachhinein ist man bekanntlich immer klüger. Ich eben auch.
  Die Fahrt verging mit viel Lärm, Glückwünschen und einem gewissen Selbsthass. Ich ärgerte mich immer noch mehr als ich zugeben konnte und wollte. Ich hatte heute meine Chance verspielt in die Flying Steps zu kommen. Ich hatte es von vorne bis hinten in den Sand gesetzt. Ohne Grund hatte ich Team Julien gewählt und ohne Grund hatte ich die Chance meines Lebens vertan! Bis wir im Hotel waren konnte ich meine Gedanken nicht ordnen. Ich saß in einem Chaos fest und wusste nicht mal mehr wie ich da wieder raus kommen sollte. Sicher, ich würde auch in dem Team mein Bestes geben, aber ich hatte nicht mehr die Chancen die ich haben hätte können.

  "Also, gehen wir noch was essen?", fragte mein Vater gut gelaunt.
  "Puh, Dad. Nimm es mir nicht übel, aber ich denke ich muss ins Bett. Morgen ist das erste Treffen, jetzt ist halb 12 und ich sollte mindestens sechs Stunden Schlaf bekommen." Ich lachte leise.
  "Schade... Naja, aber morgen zusammen Frühstück, verstanden? 7 Uhr okay?"
  "Das ist perfekt! Und nochmal danke für all eure Unterstützung!" Ich drückte meine Eltern, danach Ella.
  "Bis morgen dann", murmelte meine beste Freundin und drückte mich fest.
  "Bis morgen", ich lächelte noch schwach, dann ging ich mit meinem Bruder zum Aufzug.

  Natürlich begleitete er mich. Wenn nicht er, wer dann? Allerdings redeten wir keinen Ton miteinander bis wir im Zimmer waren.

  "Was ist passiert, Kris? Was ist los? Julien? Wirklich jetzt?"
  "Ich... Keine Ahnung. Ich weiß es selber nicht. Es ist mir so rausgerutscht. Einfach so!" Ich schüttelte meinen Kopf und schnappte nach Luft. "Ich kann es auch nicht mal mehr zurück nehmen! Ich bin so bescheuert..."
  "Aber irgendwie muss es doch einen Grund gegeben haben, oder? Du weißt schon, dass Vartan dich wirklich im Team haben wollte? Kaum warst du draußen hat er das zu Julien gesagt!"
  "Ich sag ja... Ich weiß nicht! Vielleicht... Keine Ahnung! Es kam einfach so und es hat sich auch richtig angefühlt es gesagt zu haben, aber jetzt? Ich hab mir alle Chancen verbaut einmal, nur ein einziges Mal mit den Flying Steps zu trainieren! So blöd!" Ich schmiss mich auf mein Bett und war den Tränen nahe. "Wie konnte ich nur?"
  "Warte. Hast du gesagt, dass es sich richtig angefühlt hat?"
  "Ja!", grummelte ich in das Kissen.
  "Dann war es das auch. Bis jetzt hast du dich immer auf dein Gefühl verlassen können, oder? Sonst wärst du niemals so weit gekommen wie du es jetzt bist! Verstehst du?" Felix setzte sich neben mich. "Und wenn ich anmerken darf: Ich glaube Julien hat sich in deinen Tanzstil verknallt. Hat dich tatsächlich zwei Sekunden länger umarmt als die anderen die in sein Team gekommen sind!"
  "Felix! Spinn nicht rum! Du Idiot!"
  "Meine ja nur. Ich hab das bemerkt weil ich eben darauf geachtet habe. Schade, dass ich schon wieder gehen muss am Sonntag, aber nächste Woche kannst du mir mit Sicherheit bestätigen was ich gesagt habe, oder das Gegenteil behaupten", er stieß mich sanft in die Seite.
  "Haha. Danke für die reizende Unterstützung!"

  Felix lachte nur, dann legte er sich ganz hin.

  "Lässt du noch Musik laufen? Ich bleibe hier, wenn ich darf...?"
  "Ich mache mich nur schnell fertig, okay? Du solltest das auch, dann kannst du von mir aus bis Sonntag hier bleiben."
  "Das hast du jetzt gesagt!" Felix sprang putzmunter vom Bett auf. "Bis gleich!"

1188 Wörter

Hello meine liebsten Kekse ♥
Ich hoffe sehr, dass euch dieses Kapitel gefallen hat. :3 Auf jeden Fall ein riesen Danke für einfach ALLE Kommentare und Votes! Es ist eine riesen Motivation für mich! Danke! Danke! Danke! Einfach für alles. Bestimmt gibt es morgen ein neues Kapitel! Bis dahin: Schlaft gut und einen schönen Donnerstag!
xoxo eure Luna ♥

17. Juli 2o19

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top