37. Lügenmärchen
Da die letzte Nachricht am Abend gekommen war hatte ich wieder die ganze Nacht Zeit darüber nachzudenken. Mir ließ es keine Ruhe. Was glaubte er eigentlich was er da tat? Wieso soll ich auf einmal diejenige gewesen sein, die alles nicht mehr wollte. Völlig verwirrt von all dem saß ich im Halbdunkeln -nur meine Lichterketten waren an- und dachte nach. Alles ergab keinen Sinn mehr. Es half auch nicht, dass ich die letzten Nachrichten nochmals durchlas, die wir uns noch geschrieben hatten. Es verwirrte mich eigentlich nur noch mehr und ich stand nach einer Stunde wieder am Anfang.
Gerade als ich mein Handy weg legen wollte bekam ich eine neue Nachricht von einem Kontakt von dem ich selten noch Nachrichten bekam...
Anissa: Hey, Kris. Ich weiß du bist wahrscheinlich total im Tanzfieber, aber ich dachte mir ich melde mich Mal wieder nach drei Wochen... Wie geht es dir?
War es Zufall, dass Anni mir ausgerechnet jetzt schrieb?
Ich starrte nur auf die Nachricht und überlegte weiter. Sollte ich ihr eine Antwort geben?
Sekunden vergingen. Dann riss ich mich zusammen. Ja. Ich musste.
Krystal: Hey, Anni! Danke, dass du noch an mich denkst. Sonderlich gut geht es mir gerade nicht, aber es lässt sich hier gut leben. Wie sieht es mit dir aus?
Anissa: Irgendwie hab ich mir das schon gedacht... Mir geht es gut.
Ich lächelte schwach. Anni war immer nett zu mir gewesen und auch immer nett geblieben. Es hatte sich nichts daran geändert. Ich wollte ihr auch schon zurückschreiben was sie gerade alles so machte, da sah ich, dass sie noch am schreiben war. Geduldig wartete ich einfach.
Anissa: Es ist mir jetzt absolut peinlich, aber leider schreibe ich dich dieses Mal nicht nur an um mal wieder mit dir zu schreiben... Ich mache mir gerade auch extreme Sorgen.
Krystal: Okay, worum geht es?
Anissa: Es geht um Julien.
Anissa: UND bevor du dich aufregst ich würde das Thema nicht ansprechen, wenn es nicht absolut wichtig wäre. Ich habe schließlich versprochen es nicht zu tun.
Anissa: Allerdings bin ich jetzt echt an einem Punkt angekommen, wo ich sage "so, und nicht weiter". Ich weiß ja wie gesagt nicht warum ihr auf einmal keinen Kontakt mehr hattet. Es geht mich auch nichts an, aber seit diesem Tag geht es nur noch bergab. Ju macht zwar viel für seinen Channel und spielt allen etwas vor, aber hinter den Kulissen wird es irgendwie immer schlimmer. Er macht nicht mal mehr etwas mit mir und Rezo. Er will auch gar nicht mehr darüber reden... Er leidet... und ich hab keine Chance zu ihm durchzudringen... Ich weiß allerdings, durch Zufall, dass er dir geschrieben hat. Ich bitte dich nicht darum alles wieder in Ordnung zu bringen zwischen euch, aber vielleicht wäre es an der Zeit ein Gespräch zu führen, nur damit ihr beide endlich abschließen könnt. Und ich weiß ganz sicher, dass du unter dieser Sache immer noch selber leidest. Bitte. Tue dir den Gefallen... Und wenn nicht dir selber, dann mir. Redet. Ich will nicht zwei Freunde verlieren die ich echt gerne habe!
Ich schluckte als ich den Text las. In mir drehte sich alles. Mein Kopf schwirrte. Alles in mir hatte sich verknotet. Julien litt?
Ich wusste zwar, dass es ihm schlecht ging, aber gleich so schlecht? Warum aber hatte er dann überhaupt diese ganze Aktion durch gezogen? Warum hatte er dann das alles mit mir gemacht? Ich verstand die Welt noch weniger als vorher.
Es dauerte allerdings nicht lange, dann verließ ich den Chat mit Anni und tat etwas, das ich nie von mir erwartet hätte.
Ich rief Julien an. Mitten in der Nacht und mit einem schlechten Gefühl im Magen.
"Hallo?" Julien's Stimme klang fad. Allerdings hatte sie immer noch diese Wirkung auf mich.
Ich wusste im ersten Moment nicht wie ich darauf reagieren sollte. Es zeriss mein Herz innerlich auf's Neue. Ohne, dass ich es überhaupt wollte.
"D-du wolltest... r-reden. Oder wie kann ich deine Nachrichten deuten?", stammelte ich in mein Telefon und kniff meine Augen zusammen.
"Bist du es, Krystal?"
"Wer sollte sonst von meinem Handy aus anrufen?" Ich kämpfte mit den Tränen.
Kurz herrschte eine unangenehme Stille.
"Ich hab nicht nachgesehen..."
"Oh...", machte ich nur und schwieg wieder.
Es dauerte Sekunden bis ich mich wenigstens wieder so weit gefasst hatte, dass ich nicht zu heulen begann. Irgendwie wollte ich auch anfangen zu schreien. Ihn zu fragen, warum er mir das alles antat. Warum er mich auch nach allem nicht in Ruhe lassen konnte!
Allerdings blieb ich ruhig.
"Was genau erwartest du von mir, Julien?", fragte ich leise.
"Ich wollte mit dir reden, Kris...", antwortete er mir leise. "Ich weiß, es sind Wochen vergangen... Monate, aber ich komme nicht darüber hinweg. Ja, vielleicht denke ich auch zu viel, aber es ist einfach eine Tatsache, dass ich mich bis jetzt frage wo der Fehler war... Was ich getan habe... Warum es von einem Moment auf den nächsten enden musste...!"
"Das fragst du dich?" Ich wischte mir eine Träne von der Wange. "Du wagst es dich das zu fragen? Du warst doch derjenige, der einfach geschrieben hat, das du nicht daran glaubst! Nicht ich. Du warst derjenige der keinen Kontakt mehr wollte! Nicht ich! Also erkläre mir bitte von was du da gerade überhaupt redest! Denn ich weiß es nicht!"
"Kris... Verdrehst du da nicht etwas?", fragte Julien verwirrt.
"Ich? Nein."
"Glaubst du wirklich, ich hätte dich einfach so gehen lassen ohne deine Nachricht? Ich kann jetzt nicht mal loslassen... Warum also sollte ich derjenige sein, der es beendet hat? Ich wollte deine Entscheidung respektieren, aber es geht einfach nicht mehr... Nur wenn du das alles was du mir geschrieben hast auch mir direkt sagen kannst werde ich dir glauben und dich für immer in Ruhe lassen...!"
"Schon wieder! Ich habe dir nichts in diese Richtung geschrieben! Willst du mich verarschen? Ist das dein Weg eine Entschuldigung dafür zu finden was du mir angetan hast?" Ich schluchzte los. "Spiel dieses Spiel mit jemand anderen. Nicht mehr mit mir. Da bin ich raus!"
"Kris... Warte..."
Mehr hörte ich nicht mehr, denn ich hatte aufgelegt. Ich konnte mir sowas einfach nicht länger anhören. Egal wie viel Gefühle ich noch für ihn hatte... Das konnte ich mir nicht mehr geben.
1040 Wörter
Guten Morgen meine liebsten Kekse ♥️
Ich hoffe sehr euch hat dieses Kapitel gefallen! Vielen Dank für die vielen Kommentare. 😍 Es freut mich riesig. (Auch wenn ich manchmal nicht richtig antworten kann, weil ich ja sonst Spoilern würde. 😆) Nichts desto trotz: lässt gerne ein Vote da, damit ich weiß euch hat dieses Kapitel auch gefallen. Kommentare sind immer willkommen uuuuund: VIELEN DANK FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG! ❤️
Bis zum nächsten Kapitel! 🧡
xoxo eure Luna ♥️
29. April 2o2o
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top