31. Sylvester
"Also. Ich habe mir gedacht, dass es vielleicht ganz cool wird wenn morgen ein paar Leute mit uns feiern", meinte Ju als er mit nassen Haaren und nur einem Handtuch um die Hüfte in sein Aufnahmezimmer trat wo ich gerade auf dem Bett saß und eines meiner Bücher las.
"Morgen?"
"Sylvester?" Lachend setzte er sich neben mich.
"Oh. Stimmt. Da war ja was. Klingt gut", ich nickte verpeilt.
Ju lachte nur leicht und lehnte sich zu mir. Seine Hand legte er auf meine Wange und zog mich dann in einen Kuss. Ich erwiderte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Allerdings schubste ich ihn auch gleich wieder spielerisch weg.
"Du machst mein Buch ganz nass!"
"Tut mir sooo nicht leid!" Ju lachte nur und stand dann auf. "Schreib du Anni schon mal ob sie kann. Ich mach mich fertig und frag dann noch ein paar andere."
"Klingt nach einem Plan." Ich nickte nur und versuchte meinen Blick von Ju abzuwenden... Was mir nicht wirklich gelang.
"Soll ich dir ein Eimer holen?"
"Warum?"
"Ich glaube du fängst an zu sabbern", Ju grinste mich an.
"Ach, nein. Lass Mal. Ein Taschentuch reicht schon", konterte ich darauf und bemühte mich schlicht zu klingen.
Für einen Moment war Ju überrumpelt, dann sah er mich mit einem Grinsen an.
"Was denn? Nicht, dass du noch zu viel von dir selber hältst?!?" Ich schnitt eine Grimasse.
"Ach halt doch die Klappe."
Von einer Sekunde auf die nächste saß er wieder neben mir, schmiss mein Buch auf den Boden und zog mich an sich. Ich protestierte keine Sekunde. Automatisch erwiderte ich den Kuss und schlang meine Arme um seinen Hals. Seine Lippen bewegten sich drängend gegen meine, allerdings auch voller Gefühl. Es störte mich keinen Moment, dass seine Haare noch nass waren oder dass er sich im nächsten Moment von mir löste um mir meinen -eigentlich seinen- Pullover auszuziehen. Ich ließ es geschehen, weil ich es wollte und es sich richtig anfühlte.
Alles was mit Julien zu tun hatte war einfach richtig.
Am nächsten Vormittag stand es also fest. Anni würde dabei sein, ihre Schwester, Rezo und TJ, aber auch Ju's langjähriger bester Freund Joon kam wieder. Sprich: Sylvester würde in einer kleinen Runde gefeiert. Genau das was ich am meisten liebte.
Um 11 Uhr machte sich Ju auf den Weg zum Einkaufen und ich war zum ersten Mal ganz alleine im Haus. Ich nutzte die Zeit und bereitete in der Küche schonmal alles vor. Gläser trug ich hoch ins Wohnzimmer, Teller, Besteck; Ich bereitete alles für meine Pizzataschen vor -die ich zum Glück auch vegan konnte, da Rezo vegan lebte- und rief währenddessen bei Felix an.
"Na, Schwesterherz?", kam es vom anderen Ende der Leitung.
"Na, Bruderherz? Alles klar bei dir?"
"Logisch. Muss nur wieder mehr lernen", Felix lachte müde. "Wie geht es dir so?"
"Ganz gut", ich lächelte vor mich hin.
"Dann bin ich froh. Wie ist das Leben so bei Julien?"
Kurz hielt ich inne, dann lächelte ich wieder los.
"Kann mich nicht beklagen. Bekomme brav etwas zum Essen und Trinken, dann hat Ju mich seinen Freunden vorgestellt, Annika hat einen Skandal verhindert, heute wird eine kleine Sylvester Party gefeiert und joa. Was soll ich noch dazu sagen?"
"Mh. Mir fiel da eine Sache ein!" Felix klang als würde er sein typisches Grinsen aufgesetzt haben. "Ist da nicht etwas wahres dran?"
"Du meinst den Artikel, oder?" Ich öffnete einen Schrank um Mehl rauszuholen. Wenigstens den Teig konnte ich schon machen.
"Natürlich, was denn sonst?"
"Ich denke ich kann Mal vorsichtig sagen, dass da etwas ist. Mehr als nur Freundschaft und ich bin auch wirklich glücklich damit wenn ich ehrlich bin", ich biss mir jetzt doch auf die Lippe.
"Ich hab es irgendwie geahnt wenn ich ehrlich bin. Es war aber auch ziemlich offensichtlich zwischen euch."
"Offensichtlich scheint das neue Lieblingswort zu sein von allen die über Ju und mich reden."
"Es ist aber auch nur die Wahrheit, tut mir leid, dass ich das an dieser Stelle auch nochmal sagen muss", Felix lachte nur.
"Jaja, schon gut. Hab es verstanden", ich grinste nur.
"Was hast du verstanden?", meldete sich eine vertraute Stimme hinter mir.
"Omo! Ju... Erschrecke mich nicht so..." Ich schnappte nach Luft.
"Sorry", er stellte zwei Taschen ab und gab mir einen Kuss. "Hi!"
"Hey~", verlegen sah ich ihn kurz an, dann fasste ich mich wieder. "Felix ist gerade am Telefon." Mit einer Hand deutete ich auf das Telefon auf der Arbeitsfläche.
"Hey, Julien", begrüßte Felix ihn.
In diesem Moment war ich einfach nur froh, dass wir nicht über Video telefonierten.
"Hey, Felix. Alles klar bei dir?", fragte Ju gut gelaunt und umarmte mich von hinten.
"Logisch. Bei euch?"
"Könnte nicht besser sein. Deine Schwester ist eine exzellente Haushälterin.... Autsch."
"Hast du verdient." Ich lachte nur.
"Kann ich mir vorstellen. Kris, dafür brauchst du ihn echt nicht schlagen."
"Sicher? Hin und wieder schadet sowas doch nicht."
"Haha", Ju stubste mich nur in die Seite, dann legte er seinen Kopf auf meiner Schulter ab. "Egal. Felix, ich denke wir reden nochmal wann anders. Ich muss noch ein paar Sachen aus dem Auto holen. Bis dann."
"Ja. Bis dann", kam es von Felix.
Ju ging allerdings nicht sofort. Er küsste mich am Hals und dann auf die Wange bevor er einfach ging. Wieder ließ er mich völlig atemlos zurück.
"Kris? Noch da?"
"Oh, ja. Sorry. Ich musste gerade nachdenken was ich noch alles brauche..."
"Jaja, du hast ihm wahrscheinlich nachgesehen wie ein verlorener Welpe der unbedingt bei ihm Zuhause sein will."
"Boah ey, Felix!" Jetzt war ich wieder ganz auf dem Planeten Erde angekommen.
"Sorry~" Er lachte nur kurz, dann wurde er ernst. "Spaß beiseite. Ich hoffe euch beiden geht es gut und ich lass dich jetzt echt Mal weiter werkeln. Richte Julien noch einen Guten Rutsch aus und wir telefonieren so oder so wieder... Oh, und dir auf alle Fälle auch einen Guten Rutsch!"
"Danke, Felix!" Ich strahlte los. "Ich gebe es weiter und du hast bitte auch einen guten Rutsch. Fall nicht hin. Letztes Jahr hat gereicht."
"Stimmt! Und danke. Bis dann!"
Damit legten wir auf. Es dauerte auch nicht lang und Julien war wieder da. Zusammen machten wir dann das Essen. Gegen Abend war alles fertig und die Pizzataschen warteten nur darauf endlich in den Ofen zu wandern. Allerdings hatten wir noch eine Stunde, die wir zusammen eng aneinander gekuschelt unter einer Decke auf dem Sofa verbrachten. Eigentlich war der Plan einen Film anzusehen, aber es endete damit, dass ich auf Ju's Schoß saß und ihn einfach küsste. Es gab irgendwie kaum noch einen Moment an dem wir nicht aneinander klebten.
"Am liebsten würde ich den anderen absagen...", murmelte Ju, als er mich am Hals küsste und bis zu meinem Schlüsselbein wanderte.
"Du weißt, dass das nicht geht... Und auch auffällig wäre." Ich lachte nur leicht. "Aber ich würde es auch so wollen... So viel Ehrlichkeit muss ich mir zugestehen."
"Hab ich mir schon fast gedacht", Ju sah amüsiert zu mir auf, dann hielt er inne. Mit einer Hand strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich bin froh, dass du hier bist. Bei mir."
"Ich bin auch froh bei dir sein zu können", ich legte nur eine Hand an seine Wange.
In diesem Moment merkte ich wieder wie sehr er mein perfektes Unperfekt war. Ju zog mich näher und platzierte einen sanften Kuss auf meinen Lippen. Mein Herz flatterte wieder und ich wusste: für mich gab es nur noch Ju. Auch im neuen Jahr.
Ein Klingeln ließ uns etwas auseinander schrecken. Verwirrt sah Ju auf sein Smartphone, dass neben uns lag und seufzte.
"Wer auch immer jetzt zu früh ist bekommt Ärger", meinte er.
"30 Minuten zu früh ist aber auch echt frech", ich lachte nur und setzte mich neben ihn.
Ju gab mir noch einen Kuss dann stand er auf. Ich rutschte nur an den Rand und griff nach meinem Handy. Anni hatte mir geschrieben, dass sie wahrscheinlich eine Viertelstunde später kam. Ich schrieb ihr ein Kein Problem zurück und machte mich dann daran nochmal alles zu überprüfen ob alles da war.
"Kris?", rief Julien mir zu.
"Ja?", ich ließ die Sachen auf dem Tisch Sachen sein und lief in den Eingangsbereich.
"Mama, das ist Krystal", Julien ließ mir keine Zeit die kleine Frau zu mustern die gerade ins Haus getreten war.
"Krystal? Die Tänzerin von der Show?" Die Frau sah mich freundlich und besonders neugierig an. "Das freut mich wirklich sehr dich endlich kennenzulernen!" Sie nahm erfreut meine Hand in ihre und lächelte mich an. "Julien hat uns über Weihnachten so viel erzählt. Ich bin ganz neugierig geworden."
"Es freut mich auch, Frau Budorovits", verlegen lächelte ich sie an.
"Meine Güte, Julien, du hast nicht gesagt wie hübsch sie ist. Noch hübscher als im Fernsehen. Ich hoffe wir können dich auch einmal einladen!"
"Mama, du bringst sie wirklich in Verlegenheit." Julien wirkte etwas peinlich berührt.
"Schon okay." Ich winkte ab.
"Siehst du. Und jetzt bring das Essen auf den Tisch oder wo auch immer du es haben wirst... Ich habe für euch alle noch etwas gemacht. Julien hat erzählt, dass ein paar Freunde kommen", Julien's Mutter kicherte leicht, dann scheuchte sie Ju davon. "Ich hoffe sehr ihr habt einen schönen Abend!"
"Das werden wir sicherlich haben", ich nickte sofort.
"Und wenn er Ärger macht, dann sagst du es einfach mir!" Sie lachte.
"Ich kann dich hören", rief Julien aus dem Wohnzimmer.
Ich begann nur zu lachen. Julien's Mutter war wirklich total lieb.
"Ich meine ja nur. Und jetzt lass ich euch auch wieder alleine. Muss wieder nach Hause", sie nahm nochmal meine Hand in ihre. "Es war sehr schön dich kennenzulernen. Julien soll ja auf dich aufpassen."
"Ich denke da brauchen sie sich keine Sorgen machen", ich lächelte nur überglücklich. "Ich wünsche ihnen auf jeden Fall einen guten Start in das neue Jahr."
"Das wünsche ich dir auch", sie nickte, dann umarmte sie Ju der auch wieder da war. "Pass auf sie auf oder du bekommst Ärger."
"Ja, Mom!" Ju seufzte nur.
"Und bleib anständig", sie lachte noch, dann ließ sie ihn los. "Bis dann ihr zwei!"
Sekunden später war sie auch schon verschwunden. Ich grinste Julien einfach nur an und er stieß mich in die Seite. Als ich zu lachen begann schnappte er mich und schob mich an die Wand.
"Pass bloß auf, Kris."
"Aber das war soooo süß von ihr", beschwerte ich mich nur amüsiert und legte meine Arme um seinen Hals. "Und du musst ihnen ja echt viel von mir erzählt haben. Echt niedlich von DIR!"
"Halt die Klappe", er sah mich warnend an.
"Bring mich doch dazu~"
Ju grinste nur los und küsste mich dann einfach.
Man konnte sozusagen auch von Glück reden, dass Rezo und TJ früher kamen, sonst wäre es zwischen uns doch wieder einen Schritt weiter gegangen als geplant. Als ich allerdings Rezo begrüßte und mich TJ vorstellte spürte ich immer noch dieses körperliche Verlangen nach Ju. In meinem Kopf klang es wirklich albern je mehr ich darüber nachdachte, aber es war einfach ein Fakt. Julien zog mich auf jede nur erdenkliche Weise an...
"Und es tut mir echt leid, dass wir zu früh da sind, aber irgendwie haben wir die Wohnung zu früh verlassen", erklärte Rezo als wir alle zusammen in das Wohnzimmer liefen.
"Kein Problem. Wir sind ja so oder so hier gewesen", Ju winkte mit einem falschen Grinsen ab.
"Schon okay, wirklich", ich begann zu lachen und ließ mich auf den Sofa fallen. "Wie Ju schon sagte, wir waren so oder so hier und hatten auch nichts mehr zu tun."
Ju trat nur leicht gegen mein Schienbein, dann lief er zu dem Tisch den wir hinter dem Sofa aufgestellt hatten. Ich konnte nur doof grinsen.
"Wer will was trinken? Anni und ihre Schwester kommen später." Gekonnt lenkte Julien ab.
"Hier. Bin dabei", TJ hob seine Hand an und keiner hatte etwas dagegen einzuwenden.
Als wir schließlich alle waren aßen wir, hörten Musik und spielten ziemlich witzige Spiele. Es ging Jungs gegen Mädchen. Wir waren auch ziemlich gut, vor allem dafür, dass wir nur zu dritt waren und die vier Jungs somit einen Vorteil hatten. Ju und ich kamen allerdings auch nicht daran vorbei uns ein Dancebattle zu liefern, was damit endete, dass ich nach einer Minute lachend auf dem Sofa lag und mir den Bauch hielt als Anni Blackpink aus meiner Playlist raus suchte für Ju.
Nach unserem Spiel war es nur noch eine Stunde bis Mitternacht. Wir saßen auf dem Sofa und quatschten. Ich fand es besonders interessant mit Joon zu reden, und das teilweise auf Koreanisch.
Kurz vor Mitternacht packten wir uns in unsere Jacken ein und gingen nach draußen in den Garten. Keiner von uns war daran interessiert ein Feuerwerk zu machen, aber Wunderkerzen mussten sein.
"Ich glaube 2019 wird ein gutes Jahr", meinte Anni als sie sich neben mich stellte.
"Ich denke das selbe", ich begann zu lächeln.
"Du musst uns auf jeden Fall so oft es geht besuchen."
"Habe ich vor... So in der Art zumindest", mein Blick wanderte zu Ju, der gerade Rezo in die Seite stieß, weil dieser es irgendwie nicht hinbekam die Kerze anzuzünden für unsere Wunderkerzen.
"Klingt gut", Anni nickte, dann zog sie mich näher zu den Jungs.
"Noch 30 Sekunden", warf Joon ein.
Wir stellten uns also alle in Position um die Kerze, die auf einen kleinen Tisch gestellt wurde.
"Zehn, Neun, Acht, Sieben, Sechs, Fünf, Vier, Drei, Zwei, Eins! Frohes neues Jahr!", riefen wir alle gleichzeitig und hielten die Wunderkerzen in die Flamme.
"Und gaaaaanz viel Glück euch allen und gaaaaanz viel Liebe und so", Anni umarmte mich halb.
"Und euch allen Erfolg mit YouTube. Ich meine ich halte mich da ja raus", gab ich noch dazu.
"Ach, wer weiß. Ju hat auch mich zur YouTuberin gemacht."
"Nein, nein. Vorher werde ich auswandern", japste ich los.
"Sag niemals nie!" Rezo grinste mich nur an.
"Haha", ich warf ihm nur einen drohenden Blick zu.
"Spaaaaß. Komm her! Frohes neues Jahr!" Rezo umarmte mich auch kurz so gut es ging mit den Wunderkerzen.
Dann machten wir alle die Runde. Als letztes zog Ju mich an sich. Ehe ich es mich allerdings versah hatte er mich richtig geküsst. Mein Verstand schaltete natürlich wieder ab und ich hörte nur Anni aufgeregt "ich wusste es" rufen, aber es war mir egal. Als wir uns voneinander lösten sah Ju mich nur liebevoll an.
Im Moment war einfach alles perfekt!
2396 Wörter
Schönen Mittag meine liebsten Kekse ♥️
Ich hoffe euch hat dieses Kapitel wieder einmal gefallen. :3 hab euch auch Mal ein Video von Blackpink hinzugefügt, falls jemand die Gruppe nicht kennt. (Wahrscheinlich kennt sie keiner der nicht gerade K-Pop hört. 😅) Die Musik macht mir auf jeden Fall auch immer gute Laune (und ich kann die meisten Tänze der Mädels. Hihi.
Ich hoffe sehr ihr könnt den Tag genießen so wie ich (liege in der Sonne im Garten und schreibe. Hihi), wenn nicht, dann hoffe ich zumindest, dass ihr einen erholsamen Abend haben könnt. ☺️
Lasst mir gerne Kommentare da und wenn euch das Kapitel gefallen hat auch ein Vote. 🧡
Damit verabschiede ich mich dann mal. Bis zum nächsten Kapitel.
xoxo eure Luna ♥️
24. April 2o2o
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