3. Showtime
Nervös liefen Elena und Miriam in der Umkleide hin und her als ich gerade hinein lief. Die beiden hatten heute zum ersten Mal einen Auftritt nur zu zweit und man merkte ihnen deutlich an wie angespannt sie waren deshalb. Amüsiert hielt ich schließlich Elena zurück.
"Kommt mal beide her", ich winkte auch Miriam zu mir.
"Ist was?", fragte Elena besorgt.
"Nein, natürlich nicht. Nur...", ich seufzte und schob die beiden etwas abseits von den anderen. "Hört zu. Ihr seid jetzt seit vier Jahren meine Schüler. Ich kann euch gar nicht sagen wie froh ich darüber bin. Und ich hab euch vier Jahre lang beobachten können. Ihr seid soweit. Ihr könnt das. Okay? Geht einfach da raus und erzählt eure Geschichte. Erzählt durch euren Tanz wie ihr die Jahrezeiten erlebt. Ich weiß ihr könnt das. Es ist eure Choreografie, also nicht nervös sein."
Die beiden 16-jährigen sahen mich an. Einen Moment später lächelten sie und nickten.
"Gut. Also Hand drauf", ich hielt meine Hand in die Mitte.
Die beiden taten was ich sagten und legten ihre Hände auf meine.
"1, 2, 3, Fighting!", motivierten wir uns gegenseitig, dann scheuchte ich die beiden zurück auf die anderen.
Ich selber stand auf die Bank und klatschte laut in die Hände.
"Okay, alle nochmal zuhören. Ich weiß heute seid ihr alle nervös, aber ihr seid alle soweit. Wenn ihr jetzt da raus geht, dann weiß ich einfach, dass ihr es schafft. Ihr seid alle gut. Jane, Marc und ich könnten nicht stolzer sein, und auch wenn die beiden das jetzt nicht selber sagen können weil sie noch draußen sind und sich um Licht, Technik und Musik kümmern, weiß ich trotzdem, dass sie genauso denken wie ich. Das ist einfach so. Und jetzt: Zehn Minuten noch, dann geht ihr da raus und legt die beste Show überhaupt hin." Ich klatschte für meine zehn Tänzerinnen und meine sechs Tänzer.
Heute würde ein guter Abend werden. Das wusste ich jetzt schon.
Die zehn Minuten vergingen wie im Flug und ich brachte die ersten Tänzer auf Position hinter dem Vorhang im großen Tanzstudio. Jane hielt derweilen noch ihre Anfangsrede und zwei Minuten später ging es endlich los.
Ab dann lief der Abend wie von selbst. Ich war immer hinter der Bühne und half Kleidung zu wechseln, sorgte für Trinken und sah nach ob auch alle Requisiten bereit lagen. Gegen Schluss zog ich mich selber noch um. Marc und ich hatten eine Choreografie vorbereitet zum Thema Winter.
Ich stand also ein Lied vor meinem Auftritt vor dem Spiegel und sah mein Outfit genauer an. Alles sitzte perfekt. Ella hatte ganze Arbeit geleistet.
Das weiße enganliegende Oberteil war bauchfrei und an meinem Rock war eine weiße, leichte Schleppe befestigt. Natürlich glitzerte ich auch überall. Das war Pflicht bei Ella.
"Bereit?", Marc tauchte mit einem Grinsen neben mir auf.
"Immer. War übrigens cool was Jane und du vorhin gemacht habt. Es hat genauso gut geklappt wie in der Probe", ich zwinkerte ihm zu und schielte dann zu der Fünfergruppe die gerade ihre Hip-Hop Choreografie zum Besten gaben.
"Nicht so cool wie das was du immer auf die Beine stellst. Bin wirklich froh, dass du die Chance bekommst nächste Woche noch mehr Erfolg zu haben", Marc verschränkte seine Arme und beobachtete ebenfalls die Gruppe.
"Kris? Seid ihr fertig?", Jane kam überglücklich angesprungen.
"Sicher. Eine Minute noch. Dann mal los", ich lief voraus.
Es dauerte allerdings keine Minute mehr, dann stand ich schon auf der Bühne und wir begannen zu tanzen. Wie immer fühlte ich mich so frei wie nie. Ich schaltete ab und tat was ich am besten konnte. Marc und ich vertrauten uns soweit, dass es funktionierte. Ich war wirklich froh darüber.
Erst am Schluss sah ich direkt zum Publikum. Ich entdeckte sofort Felix der wie verrückt grinste und gleich neben ihm meine beste Freundin. Anne war wirklich nicht gekommen und ich war froh darüber. Sie hätte mit ihrer Eifersucht nur wieder den Abend verdorben.
Es folgten noch zwei andere Tänze, dann war der Abend vorbei. Erst als ich zum Abschluss nochmal vor den ganzen Leuten stand und mich verbeugte fiel mir auf, dass ich nächste Woche um diese Zeit schon auf einer ganz anderen Bühne stehen würde.
Dann stand ich vor komplett fremden Menschen und vor vier Leuten die Tanzen ebenfalls zu ihrem Leben gemacht haben. Für einen winzigen Moment konnte ich schon die Aufregung spüren. Die Nervosität überrannte mich einfach. Allerdings auf eine positive Art und Weise.
Ich konnte es eigentlich kaum noch abwarten.
747 Wörter
Guten Mittag meine liebsten Kekse ♥
Kurzes Kapitel, aber heute Abend kommt nochmal eins. :3 Denke ich mal. Viiiielen, viiiielen Dank für eure Kommentare und versprochen, bald ist Ju auch voll und ganz mit von der Partie. Hihi. Danke für die Votes und für's Lesen. Uuund danke für die Rückmeldungen. 💕
xoxo eure Luna ♥
16. Juli 2o19
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