30

„Warum hast du das gemacht ?" fragte ich außer Atem und verzog meine Augen zu Schlitzen.

Ich könnte vor lauter Wut explodieren!

„Damien ich rede mit dir" rief ich aufgebracht und griff nach seinem starken Arm, damit er mich ansah, anstatt Löcher in die Luft zu starren.

Er sollte es nicht wagen mich zu ignorieren, denn ich wollte antworten auf meine Fragen haben!

Er riss sich jedoch aus meinem schwachen Griff los und packte mich unerwartet an der Taille.

Luft schnappend befand ich mich an seiner muskulösen Brust wieder.

Ich machte große Augen und sah hoch in seine grünen Augen, die mich nicht mehr wütend sondern fordernd ansahen.

Ich musste schlucken. Sein Blick hatte nichts gutes zu bedeuten.

„W-was machst du-„

Er unterbrach mich, indem er sich zu mir runter beugte und seine vollen Lippen gegen meine drückte.

Sein Griff um meine Taille verstärkte sich.

Zum zweiten Mal für diesen Tag setzte mein Herz einen gewaltigen Schlag aus und klopfte danach wie verrückt gegen meinen Brustkorb.

Das Blut pumpte schneller durch meine Adern und eine plötzliche Schwäche überkam mich.

Seine Hände fühlten sich schwer auf meiner Taille an und der drückte mich so stark gegen sich, dass es mich beinahe erdrückte.

Ich legte meine Hände auf seiner Brust ab und versuchte ihn von mir zu drücken, obwohl kein sonderlich großer Widerstand von meinem Körper kam.

Eine unerklärliche Hitze durchströmte meinen Körper und die Schmetterlinge kribbelten in meinem Bauch.

Ich wusste nicht wie mir geschah, aber ich fing an den stürmischen Kuss zu erwidern.

Ich öffnete meinen Mund und gewährte seiner Zunge Zugang.

Er nutzte diesen Gelegenheit und intensivierte den Kuss.

Meine Hände fanden ihren Weg zu seinem Nacken, während er meine Seiten entlang fuhr.

Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und drückte mich an ihm, als würde mein Leben davon abhängen.

In meinem Unterbewusstsein wurde mir bewusst, wie sehr sich mein Körper danach gesehnt hatte.

Als ein leises ‚Pling' ertönte, riss sich Damien plötzlich von mir los.

Außer Atem schnappte ich nach Luft und versuchte zu verarbeiten was eben geschehen war.

Mit erhitzen Wangen sah ich hoch in sein nachdenkliches Gesicht.

Ich versuchte meinen Atem zu regulieren und strich mir zitternd einige Strähnen aus dem Gesicht.

Er hatte mich schon wieder geküsst.

Und diesmal hast du es erwidert.

Bevor ich wieder denken konnte, packte er mich am Handgelenk und zog mich mit sich.

Ohne Aufwände ließ ich mich von ihm führen.

Dachte Damien, er konnte mich küssen wann immer er wollte und ich würde es zulassen?

Nun gut, ich hatte es ihm im Aufzug bestätigt.

Benommen folgte ich ihm mit zitternden Beinen.

Warum machte er alles so kompliziert ?

Erst als wir im Parkhaus an seinem Mercedes ankamen, ließ er mich los.

„Wohin fahren wir?" fragte ich etwas verwirrt und versuchte wieder zur Vernunft zu kommen.

Mein Kopf drehte sich immer noch ein wenig.

War ich vollkommen verblödet oder hatte mich sein Kuss tatsächlich so stark beeinflusst ?

„Zu Onkel, steig ein" sagte er und trat einen Schritt auf mich zu.

„Fass mich nicht an" zischte ich und schlug seine große Hand weg.

Die Wut durchströmte meinen Körper innerhalb weniger Sekunden und ich war auf 180.

Endlich meldete sich mein Verstand wieder zu Wort.

Damien hatte mich schon wieder geküsst und meine Gefühle noch mehr aus der Bahn geworfen.

Wie konnte ich seinen Kuss bloß erwiedern und ihn so toll finden?

Mein Körper wartete immer noch auf eine Berührung von ihm und meine Lippen sehnten sich nach seinen.

Alles zum verrückt werden!

„Für wen hältst du dich eigentlich Damien Adams? Glaubst du, du kannst mich küssen wann immer du willst" fuhr ich ihn an und schubste ihn an seiner Brust von mir.

Er war so stark, dass ich einige Schritte zurück trottete anstatt ihn wegzuschubsen.

Er zog seine Augenbrauen zusammen und blickte auf mich hinab.

„Glaubst du, du kannst mich küssen wann immer du willst?" zischte ich und versuchte ihn erneut aus meinem Weg zu schubsen.

Mit angespanntem Gesicht sah mich Damien an und sagte Zähne knirschend „Steig ein".

„Nein!"

„Diskutier nicht mit mir Madison" knurrte Damien mit einem gefährlichen funkeln in den grünen Augen, die ich insgeheim so wunderschön fand.

„Warum hast du mich vor Liam geküsst?" fragte ich stur und verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Einsteigen hab ich gesagt" sagte er diesmal etwas ungeduldiger.

Sein markantes Gesicht war angespannt und vor Wut hoben und senkten sich seine Nasenlöcher.

Sah man eine Frau, die man gerade eben geküsst hatte, etwa so wütend an?

„Ich hab dich etwas gefragt! Wie kommst du darauf mich vor meinen Kollegen zu küssen? Willst du mich jetzt auch vor der ganzen Firma als eine Schlampe darstellen?" fuhr ich ihn an.

„Du bist keine Schlampe, sondern meine Frau" sagte Damien dieses Mal auch etwas lauter und trat wütend einen Schritt auf mich zu.

„Nur für ein Jahr!" schrie ich.

„Selbst wenn es auch nur für einen Tag ist!" fuhr er mich an.

Er zog seine Augenbrauen noch enger zusammen und mahlte seinen Kiefer.

Was um alles in der Welt war falsch mit diesem Mann?

„Du hast mir meine Frage nicht beantwortet. Was hat Liam dir angetan? Was hast du für ein Problem mit ihm?"

„Steig endlich ein" sagte er und deutete auf seinen schwarzen Mercedes.

Er hatte meine Fragen ignoriert.

„Ich will zuerst wissen, was dein Problem mit Liam ist!" entgegnete ich stur.

„F#ck nicht meinen Kopf Madison und steig endlich in dieses gottverdammte Auto" knurrte Damien zurück und schien überhaupt nicht in Stimmung für Diskussionen zu sein.

Fassungslos starrte ich ihn an, während er wütend seine Haare raufte.

Wie sprach er bitte mit mir? Was war das für eine Art zu sprechen?

Da er nichts mehr sagte, stieg ich wortlos in seinen Mercedes ein und knallte wütend die Tür zu.

Mein Körper zitterte. Ich wusste nicht ob es vor lauter Wut oder Verzweiflung war.

Was denkt Liam wohl über mich? Sophias Verdacht hat sich bestimmt auch bestätigt.

Sie hatte mich als eine Schlampe bezeichnet und Damien hatte es ihr gezeigt, indem er mich mitten in der Firma geküsst hatte.

Ich kämpfte schwer gegen meine Tränen an, während Damien sich ebenfalls reinsetze und das Auto startete.

Jedes Mal hatte er mich geküsst, um mich entweder zum Schweigen zu bringen oder um mir seine Wut zu verdeutlichen.

Er nahm keinerlei Rücksicht auf meine Gefühle.

Ich Idiot habe sogar den Kuss erwidert. Wobei ich ganz genau wusste wozu mich dieser Kuss führen würde.

Ich biss mir auf die Zunge und die ersten Tränen fanden ihren Weg über meine Wangen.

Das Auto setzte sich in Bewegung und ich schluckte schwer, um den Klos in meinen Hals zu lösen.

Doch umso mehr ich es versuchte, desto schlimmer wurde es.

Ich wollte ihm meine Tränen nicht zeigen.

Auf der einen Seite gibt er mir das Gefühl in seinem Leben irgendeine Rolle zu spielen und andererseits hatte er irgendwas mit Sophia am laufen.

Ich dachte für eine Weile, dass er sich tatsächlich für mich und mein Wohlbefinden interessiert.

„Warum weinst du?" fragte Damien mich nach einer ganzen Weile.

Seine Stimme klang monoton.

Erst jetzt fiel mir auf, dass mir einige Tränen übers Gesicht liefen.

Ich blickte aus dem Fenster raus in die Dunkelheit.

„Ich weine nicht".

„Hälst du mich etwa für blöd,  Madison?"

Weil du mir ständig das Gefühl gibst nicht gut genug zu sein, um wenigstens ehrlich von dir geküsst zu werden.

Immer wieder küsste er mich, um mir seine Wut und seinen sturen Kopf zu beweisen.

Der eisige Tonfall seiner Stimme trieb mir noch mehr Tränen in die Augen.

Warum spielte er schon wieder das Arschloch?

Ich hatte allen Ernstes einen Grund zum weinen.

Wie konnte er bloß so kaltherzig sein und immer noch so ruhig fragen warum ich weinte?

Warum küsste er mich, wenn er es nicht ernst meinte?

Ich zog meine Brille von der Nase ab und wischte mir die Tränen mit den Händen weg.

Nachdem ich mir die Tränen einigermaßen trocken gewischt hatte, setzte ich meine Brille wieder auf.

Damien äußerte sich nicht mehr dazu und fuhr weiter.

Wenn es ihn nicht interessiert wie es mir ging, warum fragte er dann überhaupt ?

Als er das Auto in der Einfahrt der Adams parkte, öffnete ich die Tür und stieg schnell aus.

„Madison".

Ich setzte mich in Bewegung und wollte schnell ins Haus gelangen, um nicht mehr mit ihm reden zu müssen.

Meine Gedanken und Gefühle waren ein einziges Durcheinander.

„Bleib stehen" sagte Damien und stellte sich mir in den Weg, ohne mich diesmal anzufassen.

Ich zuckte zurück und sah hoch zu ihm.

Seine große Gestalt baute sich in der Dunkelheit vor mir auf.

„Hör mir zu-„

„Geh mir aus dem Weg Damien" unterbrach ich ihn und vermied den Blickkontakt mit ihm.

Die Lichter des Hauses schienen in der Dunkelheit und der kalte Wind wehte an meinen nackten Armen vorbei.

„Was hast du schon wieder?" fragte Damien und sein eisiger Blick durchbohrte mich.

Warum stellte er mich jetzt als den Idioten dar?

„Ist das dein Ernst? Du fragst immer noch was mit mir los ist?"

Er verschränke die Arme vor seiner Brust.

„Du machst so ein riesen Theater wegen Johnson".

„Er ist mein bester Freund vor dem du mich bloßgestellt hast!" unterbrach ich ihn und war sehr bemüht meine Stimme leise zu halten.

Die Adams mussten nicht wirklich etwas von unserem Streit erfahren.

„Bester Freund?" hakte Damien sarkastisch nach und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„Für einen besten Freund ist er dir aber  ziemlich nah und woher kommt das Kleid? Heute Morgen hattest du noch etwas anderes an. Du kannst mir auch gleich verraten, weshalb du zu spät zum Meeting erschienen bist. Anstatt dich für deine Verspätung zu entschuldigen und dich auf das fucking Meeting zu konzentrieren, haben du und Johnson nichts anderes zu tun gehabt, außer zu tuscheln und meine Präsentation zu stören" knurrte er.

Ich lachte ironisch auf. War doch klar, dass er mal wieder nichts anderes außer seine blöden Meetings im Kopf hatte.

Jetzt kannte ich wenigstens den Grund für seine schlechte Laune.

„Ich hatte einen kleinen Zusammenstoß mit Kaffee und musste mir etwas neues zum anziehen besorgen. Deswegen habe ich mich verspätet" rechtfertigte ich mich, um dieses Thema endlich zu beenden.

Ich bekam langsam Kopfschmerzen und wollte diese Diskussion mit ihm nicht weiterführen.

Was er gegen Liam hatte, würde ich wahrscheinlich niemals verstehen.

„Und was hatte Johnson mit all dem zu tun?"

„Er hat mich in die Stadt gefahren, damit ich mir etwas neues zum anziehen kaufen konnte. Damit es in deinem tollen Meeting bloß nichts zu bemängeln gibt" sagte ich sarkastisch.

„Warum fragst du ihn und nicht mich?" knurrte Damien wütend und ich sah ihn entgeistert an.

Was sollte das jetzt heißen?

„Warum hätte ich dich fragen sollen? Du hast nur deine blöden Meetings im Kopf! Wenn du nicht immer so sehr mit Sophia beschäftigt wärst, würdest du wissen was um dich herum passiert" rutschte es mir wütend aus dem Mund, während ich ihn an seiner Brust von mir schubste, um an ihm vorbei zugelangen. Oder es zumindest versuchte.

Verwirrung blitzte in Damiens Augen auf und er hielt mich vom gehen ab, indem er sich mir wieder in den Weg stellte.

„Was hat das mit Sophia zu tun?" fragte er verwirrt.

„Tu bloß nicht so. Sophia hier! Sophia da! Weißt du eigentlich überhaupt was um dich herum vor sich geht?!" redete ich mich in Rage und kochte vor Wut.

Mir war nicht aufgefallen, dass ich einige Schritte auf ihn zugelaufen war.

„Wenn es dich so sehr interessiert was mit mir ist oder was ich mache, dann solltest du dich vielleicht weniger auf deine tolle Arbeitskollegin konzentrieren, die du so gerne beim Vornamen nennst und mehr auf mich!"

„Ich verstehe nicht-„

„Ich bin doch deine angebliche Verantwortung, um die du dich kümmern willst. Ich wusste gar nicht, dass Sophia auch in deiner Verantwortung liegt. Sprich nicht immer so groß, wenn du dein Wort nicht halten kannst, Damien Adams" unterbrach ich ihn.

Nachdem ich diesen Satz rausgehauen hatte, biss ich mir stark auf die Zunge.

Wieso konnte ich nie zuerst nachdenken und dann sprechen?

„Kannst du mir bitte erklären, was du damit meinst? Was habe ich falsch gemacht? Warum sollte ich Sophia als meine Verantwortung ansehen?" fragte Damien verwirrt und fuhr sich durch die dunklen Haare.

„Mir ist kalt Damien, ich will rein" wich ich dem Thema aus und fröstelte tatsächlich.

Bevor er mich wieder in ein Gespräch verwickeln konnte, lief ich zügig auf die Haustür der Adams zu.

„Madison meine hübsche! Welch eine Überraschung. Du siehst bezaubernd aus" begrüßte mich seine Tante sehr herzlich an der Tür.

Lächelnd zog sie mich in eine Umarmung, die ich erwiderte.

„Es freut mich sehr dich wieder zu sehen, Madison. Ihr müsst viel öfters vorbeikommen!" sagte sie, als wir uns lösten.

„Hallo Tante" stieß Damien dazu und stellte sich zu mir.

„Damien mein Sohn!" rief seine Tante überglücklich und umarmte Damien ebenfalls, die er gezwungenermaßen erwiderte.

Nachdem wir von den anderen ebenfalls begrüßt wurden, zog mich Selin mit sich in die Küche.

„Mama wo ist Onkel?" fragte Selins Tochter verschlafen und trottete in die Küche.

„Sie hat mitbekommen, dass Damien gekommen ist" sagte Amber und lief ebenfalls in die Küche rein.

Selin nahm ihre Tochter in die Arme und strich ihr die braunen Haare aus dem Gesicht. 

Schmunzelnd betrachtete ich sie. Die kleine war so niedlich!

„Er ist bestimmt draußen mein Schatz" erklärte Selin ihrer Tochter, die sich eng an Selin schmiegte.

Wieso mochten Kinder diesen Tyrannen eigentlich so sehr ?

„Darf ich mit ihm spielen gehen?" fragte die Kleine gähnend.

„Später Sarah. Wach doch erstmal richtig auf" meckerte Selin und ich musste leise auflachen.

Selin grinste mich als Antwort an.

„Wie gehts dem Baby?" fragte ich und schaute lächelnd auf ihren leicht gewölbten Baby Bauch.

„Zum Glück sehr gut. Ich war gestern erst beim Arzt. Wir finden bald das Geschlecht heraus!" erzählte Selin aufgeregr und lächelte.

„Hi Selin" stieß Damien in die Küche dazu und lief auf seine Schwester zu.

„Damien! Schön, dass du gekommen bist und Madison mitgebracht hast" sagte Selin und umarmte Damien so gut sie es mit Sarah im Arm konnte.

„Onkel!" rief die kleine Tochter von Selin und streckte ihre Arme nach Damien aus.

„Hi Prinzessin" begrüßte er sie und ein leichtes Lächeln huschte über seinem Gesicht.

„Sie ist so unglaublich verzogen in letzter Zeit und du bist daran Schuld" beschwerte sich Selin und Damien nahm ihr Sarah ab.

Ich beobachtete die Adams Geschwister und hatte das Verlangen auch Geschwister zu haben.

Sophia zählte nicht als meine Schwester, da wir kaum Draht zueinander hatten.

„Du bist viel zu streng zu ihr, stimmt's?" sagte Damien an Sarah gewandt und grinste, als sie ihm nickend zustimmte.

„Mama ist viel zu streng" murmelte sie und Damien küsste ihre Schläfe.

„Wie gehts dir?" fragte Damien an Selin gewandt und sah auf ihren Bauch hinab.

„Sehr gut. Ich habe Madison eben erzählt, dass wir bald das Geschlecht herausfinden" erzählte Selin ihrem Bruder und streichelte seinen Arm, während er ihr zunickte.

Sie ging so liebevoll mit Damien um, aber er war trotzdem sehr verschlossen und zeigte nicht offen seine Gefühle.

Ich war mir sicher, dass sie ihm sehr viel bedeutete aber warum zeigte er ihr diese Liebe denn nicht?

„Madison willst du dich nicht umziehen? Wir essen gleich zu Abend und danach chillen wir draußen auf der Terrasse" sagte Amber, die ich Damien seitlich umarmte.

„Hi Lieblingscousin" flüsterte sie Damien zu und grinste breit, als dieser die Augen verdrehte.

„Ich habe leider nichts zum anziehen dabei. Damien hat mir keine Möglichkeit gegeben etwas von zuhause mitzubringen" antwortete ich Amber und dachte an das ganze Theater im Auto zurück.

Damien warf mir einen kurzen Blick zu und wirkte nicht mehr wütend wie vorhin im Hof der Adams.

„Das ist überhaupt kein Problem. Du kannst etwas von mir haben" rief Amber und küsste Damien schnell auf die Wange, bevor sie auf mich zusteuerte.

Genervt rieb Damien sich die Wange und starrte Amber Löcher in den Rücken.

Diese grinste nur teuflisch. Sie tat dies mit Absicht, da sie wusste dass es ihm nicht gefiel.

„Komm mit! Dir sollten meine Sachen passen".

Bevor wir Ambers Zimmer erreichten, wurde ich von Damiens Onkel herzlichst begrüßt.

Das Szenario aus Damiens Büro trat mir wieder vor Augen und ich schämte mich so sehr. Sein Onkel war aber sehr locker drauf und sprach es zum Glück nicht an. Trotzdem war es mir ungeheuer peinlich!

Amber führte mich nach einer Viertelstunde in ihr Zimmer und übergab mir eine weiße Jogginghose und ein weißes Top von sich.

Dankend nahm ich es ihr ab und lief in Damiens Zimmer, welches wir beim letzten Mal benutzt hatten.

Ich schloss die Tür hinter mir ab und betrat das Badezimmer, welches im Zimmer mündete.

Beim Betreten des Badezimmers kam mir der Geruch von Nikotin entgegen.

Hatte Damien etwa im Badezimmer geraucht?Nicht cool .

„Sophia können Sie noch einmal einen Blick hier drüber werfen? Was meinen Sie hierzu  Sophia?" ahmte ich Damien gespielt nach und verdrehte meine Augen.

„Wie kann man diese unerträgliche Frau nur so toll finden?" regte ich mich auf und zog mir das enge Kleid über die Schultern.

Ich schlüpfte schnell in die Jogginghose und das Top.

„Warum hat er sie nicht geheiratet, wenn sie doch so toll ist" murmelte ich und band meine Haare zu einem Zopf.

War ich eigentlich verrückt geworden? Ich führte schon Selbstgespräche!

Ich schnappte mir kopfschüttelnd mein Kleid und verließ wieder das Badezimmer.

Als ich im Zimmer ankam, kam mir Ashar entgegen.

„Hallo Madison. Wie gehts dir ?" begrüßte er mich und war noch in seinem Anzug gekleidet.

„Gut und dir?" fragte ich lächelnd zurück.

Er war viel sympathischer und offener als Damien. Unfassbar, dass diese beiden miteinander verwandt sind.

„Mir auch, danke. Wo ist Damien geblieben?" fragte er.

„Ich glaube er ist-„

Ich wurde durch das öffnen der Badezimmer Tür unterbrochen.

„Damien, was geht!"

Damien?! Ich wurde blass und mein Herz setzte einige Schläge aus. 

Damien lief tatsächlich aus dem Badezimmer heraus, indem ich mich keine 5 Sekunden vorher umgezogen hatte.

Ich lief auf Anhieb knallrot an, während er sich etwas verlegen am Nacken fasste.

„Hi Ashar".

Wo war er bitte gewesen und warum hatte ich ihn in der Eile nicht gesehen?

Meine Fingerspitzen fingen an zu zittern und ich schluckte schwer.

Der Gedanke, dass ich mich unbewusst vor ihm umgezogen hatte, ließ mich stärker erröten.

Das durfte doch wohl nicht wahr sein!

„Ich warte unten auf dich" sagte Ashar, ganz als hätte er verstanden, dass etwas zwischen uns beiden nicht stimmte.

Konnte es etwas peinlicheres geben?

Ich fasste mir in mein erhitztes Gesicht, um es einigermaßen zu kühlen.

Deswegen hatte es im Badezimmer so frisch und stark nach Nikotin gerochen.

Dieser bastard! Wie konnte er mich bloß beim umziehen beobachten?

„Ich habe nicht hingesehen" räusperte sich Damien und mein Kopf schnellte zu ihm, bevor er ein Kissen von mir an den Kopf geschmissen bekam.

„Du bist so ekelhaft!" schrie ich ihn an.

Es folgten weitere Gegenstände, die mir in den Weg kamen.

„Was ist daran ekelhaft, wenn ich dich beim umziehen sehe? Du bist meine Frau und außerdem  hast du mir keine Möglichkeit gegeben dich zu warnen" sagte Damien mit einem amüsierten Grinsen um den Lippen und bekam von mir ein Kissen gegen den Kopf geworfen.

Ein leises Lachen entwich seiner Kehle,  während er das nächste Kissen geschickt auffing und die Tür hinter sich mit dem Fuß schloss.

„Du ekelst mich so an, Damien!"

„Ich habe dich doch bereits einmal in Unterwäsche gesehen. Es war wirklich kein neuer Anblick, Prinzessin".

Sein süffisantes Lächeln lies mich vor Wut kochen und meine Pulsader pochte am Hals.

Ich bringe ihn um!

Verschiedene Meinungen?

Wie soll's weitergehen !

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