Ich habe dich tatsächlich total vergessen!
Undzwar wirklich, es ist nicht so als wäre nichts spannendes passiert.
Inzwischen sind einige Jahre vergangen, ich bin fünfzehn.

Das heißt sieben Jahre sind vergangen.
Aber ich werde nichts zusammenfassen.
Hätte es etwas erwähnenswertes gegeben, hätte ich es aufgeschrieben.
Meine kleine Schwester, Daia, ist inzwischen Zehn Jahre alt und sieht verdammt gut aus. Ich bin mir sicher in Sachen Beziehungen wird sie sehr erfolgreich sein.

Aber heute, heute ist etwas besonderes passiert, nichts schönes, nein...

Ich ging gerade durch die Straßen, es ging schon die Sonne unter und ich wollte eine Abkürzung nach Hause nehmen. Also ging ich durch eine Gasse wo mein Arm gepackt wurde.
Ein großer Mann drückte mich gewaltsam gegen die Hauswand und Tat etwas wirklich grausames, ich will es wirklich nicht beschreiben.
Ich dachte immer, dass nur Frauen vergewaltigt werden, aber anscheinend wohl auch Männer.
Dann, plötzlich, meine Rettung: ein Polizist!

„Heeeyyy!!! Hilfee!!!”
Ich schrie so laut ich konnte, innerlich war es mir peinlich, meine Stimme brach ziemlich oft.
Der Mann hielt mir den Mund zu, machte hemmungslos weiter.
Der Polizist stürmte in die Gasse und warf den Mann zu Boden.
In diesem Moment konnte er keine Rücksicht nehmen.
Ich richtete verängstigt meine Kleidung und sah den Polizisten an.
Tränen bildeten sich, kullerten langsam meine Wangen hinunter und ich konnte nicht anders als ihn zu umarmen.
Als Kollegen des Polizisten den Mann mitgenommen hatte brachte der Polizist mich nach Hause, erklärte meiner Mutter was passiert war.

„Ihr Sohn wurde vergewaltigt, er könnte psychische schäden davon tragen. Zum Glück hat er so laut geschrien, ich hätte ihn wohl in dem Stadtgetümmel nicht gehört wenn nicht.”
Meine Mutter sah mich an, nahm mich in den Arm und während ich sie umarmte hielt ich die Hand des Polizisten.
Er lächelte mich an und struwwelte durch meine Haare.
„Ich bin stolz auf dich kleiner, wie heißt du denn?”
„Dai... Daiamon”
„Alles klar Dai! Wir sehen uns!”

Der Polizist ging, ließ jedoch einen Zettel auf der Küche liegen.
Meine Mutter nahm diesen und musste grinsen.

Daia kam herunter, sah mich verschlafen an.
Mein Bauch kribbelte, ich gähnte und ging ins Bett.

Doch die Nacht war komisch...
Ich habe etwas ziemlich komischen geträumt, ich sehe es verschwommen vor mir.
Aber jetzt wo ich das aufgeschrieben habe werde ich wohl wieder ins Bett gehen.
Schlaft gut.