Gefangen in mitten von Feinden -Soraija- Teil 2.

-Soraija-

Mit pochendem Schädel lag ich am Boden und dann tauchte das Gesicht des Jungen auf, es war blass und man konnte die Sommersprossen auf seiner Nase und Wangen deutlich erkennen seine Augen waren angstvoll geweitet und ich vernahm deutlich seine zitternde leicht piepsige Stimme.

„Das wollte ich nicht!" klagte Riley leise und legte den Schläger auf die Seite. Verschwand dann aus meinem Blickfeld und ich hörte wie er den Wasserhahn öffnete, kurz laufen ließ und dann wieder schloss. Kurze Zeit später tauchte er wieder auf und streckte mir einen kalten Lappen entgegen. Dankend nahm ich ihn an und hielt ihn zum kühlen an die schmerzende Stelle. Langsam erhob ich mich mit Hilfe des Jungen dann wieder und er brachte mich hinüber zum verstaubten Sofa. Ich ließ mich darauf nieder und hielt mir noch immer den Lappen an die Stirn. Der Schwarzhaarige wischte daraufhin den Staub von dem Möbelstück und setzte sich darauf nieder. Ohne lange zu zögern legte ich mich die Länge nach auf das kleine Sofa und legte meinen Kopf in die Schoss des kleinen Jungen. Sein Gesicht war noch immer blass, dass konnte ich selbst in dem schwachen Licht sogar sehen.

„Riley." Sprach ich ihn dann an. „Du solltest aufpassen, so ein Schläger kann gefährlich sein." Versuchte ich es ohne ihn gleich einen totalen Vorwurf zu machen.
„Es tut mir leid." War alles was der Junge heraus brachte, was aber nicht ganz zu dem Bild passte das er vor einigen Stunden von sich zeigte. „Ich wollte das nicht, es ist einfach so geschehen." Erklärte der Jüngere.
Sanft griff ich nach der Hand des Dunkelhaarigen, drückte sie leicht. „Ich weiß doch, dass du kein schlechter Mensch bist." An sich wusste ich es nicht, aber er war noch so jung, so schlecht konnte er wahrlich nicht sein. „Aber wieso bist du so vorlaut und so zerstörerisch?"
Schweigen, das war für den Augenblick das Einzige was er herausbrachte. Bis er dann doch leise sprach: „Ich will nicht das mich jemand mag. Auch haben meine Freunde mich belogen und machen sich gerne ab und an auf meine Kosten einige Scherze. Ich will kein Mensch mehr sein, ich will nicht mehr zurück." Flüsterte er ganz leise. „Hier sah ich einen Weg meinen Frust heraus zu lassen, mich ein wenig abzureagieren."

„Riley." Jetzt war ich es die Sprachlos war. Was sollte ich dem Jungen sagen? „Deine Freunde, du hast was Besseres verdient." Versuchte ich es und der Junge weichte gekonnt meinem Blick aus, hatte seinen Kopf leicht gesenkt und schaute auf den staubigen Boden. „Warum willst du denn, dass dich niemand mag? Warum möchtest du keine wirklichen Freunde?" wieder wich Riley meinem Blick aus und ich musste einsehen gerade nichts zu erreichen mit meinen Fragen. Der Junge war wohl nicht bereit darüber zu sprechen. „Aber du kannst gerne ein wenig in meiner Welt bleiben." Erklärte ich ehrlich. Er würde schnell wieder zurück wollen, das war mir schon klar.

Stumm saßen wir dann beide da und ich hielt noch immer seine Hand und genau dann vernahm ich einige Stimmen, die näherten sich der Tür. Ohne zu zögern sprang ich auf, löschte mit Hilfe meiner Magie und einer gezielten Handbewegung die Kerze und sah mich nach einem Versteck um, dabei viel mein Blick auf den Schrank vor mir. Riley stand auch schon, hatte sich aber den Baseballschläger geschnappt und stand damit unweit von der Tür entfernt. Entsetzt benutzte ich schon wieder meine Magie um den Jungen damit zu mir zu ziehen, er hätte keine Chance, was auch durch diese Tür schritt, wer magischen Ursprunges. So packte ich den Kleineren, drückte ihm meine Hand auf den Mund und zerrte ihn in den Schrank. Mit einer kurzen Bewegung schloss ich die Schranktür und kniete mich mit dem Jungen hin. Noch immer hielt ich seinen Mund zu und schaute durch den schmalen Schlitz hinaus in den dunklen Raum. Knarrend glitt die Tür auf und eine Gestalt trat hinein, sie war groß und hünenhaft, auf der geöffneten Handfläche befand sich ein Feuerball und er spät in das Zimmer. Ein Dämon, auch wenn er gerade eine menschliche Gestalt hatte, so war mir dies sehr wohl bewusst, die meisten Dämonen waren Feuermagier und dies war sonst wahrlich selten. Dafür gab es kaum andere Dämonenrassen, die eine andere Magie benutzten oder benutzen konnten.

„Es scheint niemand da zu sein." Knurrte der Dämon und schritt hinein.
Nach ihm folgten noch drei weitere. Der zweite war eher klein und wohl etwa in meinem Alter, unsicher ließ er den Blick durch den Raum schweifen und durchsuchte sofort die dunklen Ecken auf unliebsame Gäste. Die nächste Gestalt war groß, aber keinesfalls so hünenhaft wie der erste Dämon, dafür waren seine roten Haare sehr auffällig. Als der letzte durch den Eingang Schritt, musste ich kurz selbst die Luft anhalten. Er war deutlich kräftiger als der Erste und ich würde niemals gegen diese alle ankommen, nicht mal mit meiner gesamten Magie. Sie war jetzt schon so gut wie aufgebraucht.

Der erste Dämon, mit den dunkelblonden Haaren, ließ sich in den Sessel fallen. „Such nicht mehr weiter Yanneck, du wirst hier nichts finden. Setzt dich hin." Es war unverkennbar das dies wohl der Anführer der kleinen Gruppe sein musste.
Der kleinste gehorchte dann den Worten und setzte sich auf einen der Stühle in der Küche und war so außer Reichweite meiner Blicke. Der zweite Hüne, der mir noch immer Kopfzerbrechen auslöste, setzte sich ebenfalls, aber dieses Mal auf das Sofa. Nur der Rothaarige schritt weiterhin durch den eher dunklen Raum.

„Wir sollten endlich handeln." Murrte der Rothaarige. „Sind wir ehrlich, es wird nur eine Frage der Zeit sein bis unser Fürst auf die Idee kommt auch unter seinen Wächtern ein wenig aufmerksamer zu sein." Genau vor meinem Blickfeld blieb er stehen und raubte mir somit die gesamte Sicht. „Vasco, wenn er hinter dein Geheimnis kommt, dann bist du tot und wir anderen genau so sehr."
„Vasco war also der Name des Dämons der die Gruppe anleitete."
Ein Schnauben war zu hören, dass vermutlich von Vasco kam. „Und was ist mit dir Set und deiner kleinen Liebelei? Diese könnte uns auch allen den Kopf kosten. Ich würde es sogar als sehr wahrscheinlicher betrachten, dass er zuerst dahinter kommt als bei mir. Nur einmal unter uns, ich bin nicht der Liebhaber unserer Königin, das wird unser aller Untergang. Den ich habe dich nicht verraten und wir als seine Wächter sollten uns mehr als jeder sonst an die Regeln halten die er aufstellt."
Der rothaarige Dämon namens Set vor mir schnaubte und bewegte sich nicht von seinem Platz weg.

„Hört auf ihr zwei!" mischte sich die kindliche Stimme von Yanneck in das Ganze ein und ich konnte sehen wie sich der Raum vor uns ein wenig erhellte. Jemand der Dämonen schien wohl ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen, aber ich konnte nicht sagen welcher es war.
„Schnauze!" erwiderte Set nur und danach folgte ein kurzer Moment der Stille.
„Yanneck hat Recht, wir sollten uns nicht streiten." Gab Vasco schon viel ruhiger und gerade zu besonnen von sich und dann folgte wieder ein Moment der Stille. Man konnte nichts hören und einige Sekunden verstrichen, bis der Rotschopf sich auf einmal zur Tür umdrehte. Meine Arme hatte ich noch immer um Riley geschlungen und hielt ihm den Mund mit meinen Händen zu. Jedoch ließ ich ihn jetzt abrupt los. Das Licht, die Spuren im Staub, es führten zwar welche zum Schrank, aber nirgendwo waren welche zu sehen, die davon wegführten. Vasco musste dies erkannt haben und da Set genau vor der Tür stand, ihm dies wohl mit einigen Handzeichen übermittelt haben. In diesem Augenblick wurde die Schranktür schon aufgerissen und ich machte mich bereit ihm einen Zauber entgegenzuschleudern. Vermutlich würde es mir nicht gelingen ihn außer Gefecht zu setzen, aber vielleicht würde uns so die Flucht ermöglichen? Das blasse Gesicht des Rothaarigen erschien und ich war bereit ihm einen Zauber entgegenzuwerfen, als der Junge aufsprang, seinen Schläger erhob und dem Dämon damit einen kräftigen Schlag ins Gesicht verpasste. Fast im selben Augenblick, schloss die Krallen besetzte Hand des Monsters auf den Kleineren zu. Zwar mochten sie aussehen wie Menschen, aber sie waren keine. Ihre wahre Gestalt war einfach unpraktisch um sich in so einem Haus zu bewegen, aber das wusste Riley nicht, dass konnte er einfach nicht wissen. Ohne mich an meinen eigenen Plan zu halten, sprang ich nach vorne, bekam die Kleider des Jungen zu fassen und riss ihn zu Boden. Knapp entging sein Gesicht und der Rest seines Körpers den Krallen des Dämons und wir prallten beide auf den staubigen harten Boden. Jetzt waren wir erledigt, aber vielleicht würde ich den Jungen noch retten können?

„Lasst den Jungen, er hat mit dem ganzen nichts zu tun!" brachte ich gerade noch heraus und versuchte ihn mit meinem Körper zu schützen. Blickte zu dem Dämon hinauf der direkt vor mir stand und in seine jetzt rot glühenden Augen, in das gehörnte Antlitz des Monsters und auf seine scharfen Krallen. Dies war noch lange nicht seine vollständige Form, aber furchteinflößend genug. Die anderen drei waren aufgestanden, es gab für mich jetzt keinen Weg mehr aus diesem Haus heraus zu kommen, es würde mein Ende sein.  

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