4| Neue Bekanntschaft

Am nächsten Morgen schwammen sie zusammen zu der Insel in der Mitte des Sees. Es war ein sonniger Tag. Luzifer sah zum Himmel hinauf und war erneut fasziniert. Ihre Umgebung schien sich dort oben zu spiegeln. Er fragte sich wie das möglich war.

Der Engel setzte sich auf den weichen Sand am Ufer der Insel. Belphegor suchte währenddessen nach Früchten und wurde recht schnell fündig. Er sammelte so viele er konnte und ging zu Luzifer zurück. Schweigend saßen sie da. Nur das Schmatzen des Dämons war zu hören, der genüsslich eine Frucht nach der anderen verputzte. Er bot auch dem Gefallenen eine an, doch der winkte ab.

»Sag mal, was für Dämonen leben eigentlich in diesem Reich?«, wollte Luzifer wissen.

Belphegor schluckte den Happen in seinem Mund runter, bevor er antwortete, »Da dieses Land vorwiegend aus Wasser besteht, leben die meisten Völker unter der Oberfläche. Die Dämonen hier gelten als freundlich und sanft. Sie beherrschen meist das Element Wasser oder Heilzauber. Da es außer hier keine Dämonen gibt, die der Heilmagie mächtig sind, wird es auch als Land der Heiler bezeichnet.«

Nach einer Weile fragte Luzifer den Dämon, ob er ihm vielleicht irgendwo neue Kleidung und ein Schwert besorgen könne. »Das dürfte kein Problem sein«, meinte Belphegor. »Es kann allerdings ein paar Stunden dauern, bis ich zurück bin.«

Der Engel nickte, doch bevor der Dämon davonfliegen konnte, hielt er ihn fest und ließ Magie in ihn fließen. Belphegor verstand nicht, was da gerade passiert war, doch da er sich nicht anders fühlte, flog er davon. Der Gefallene indes wusste das Belphegor nun sicher war. Immer wenn der Dämon nun in Gefahr geriet, würde er es spüren und ihm helfen können.

Nun allein, beschloss Luzifer sich noch ein wenig in dem See zu entspannen. Er tastete mit seinen Sinnen die Umgebung ab, konnte aber keine fremde oder gar feindselige Ausstrahlung spüren. Also sprang er, nackt wie er war in den See. Er hatte es am Vortag einfach ausgelassen sich seine Kleidung wieder überzuziehen. Während er ins Wasser abtauchte und erst jetzt bemerkte, wie weit der Grund unter ihm lag, dachte er über seine Zukunft nach. Allmählich fühlte er sich in seiner neuen Heimat wohl. Aber er wusste, dass er noch viel über diese Welt und seine Bewohner lernen musste. Doch er war froh, jemanden gefunden zu haben, der ihm half und dem er Vertrauen konnte. Denn er zweifelte keine Sekunde an Belphegors Loyalität.

Während Luzifer weiter unter Wasser dahin trieb, schwammen immer wieder kleine Wesen an ihm vorbei. Sie waren nicht größer als seine Hand. Ihre Schuppen besaßen einen lilanen Farbton und die hellrosa Schwanzflosse erschien wie ein leichter Schleier. Sie schienen nicht scheu zu sein. Im Gegenteil. Offenbar wollten sie mit dem Engel spielen. Sie stupsten ihn vorsichtig an und verschwanden schnell um sich zu verstecken. Luzifer konnte nicht anders, als ihrem Spiel amüsiert zuzusehen.

Plötzlich sah er im Augenwinkel einen großen Schatten, der an ihm vorbeischwamm. Ruckartig drehte er sich in die Richtung, doch entdeckte nichts. Er spannte seine Sinne an, konnte aber auch keinerlei Präsenz wahrnehmen. Angespannt verharrte er an Ort und Stelle. Die kleinen Fische hingegen schienen keine Gefahr zu spüren. Der Engel wollte sich gerade wieder entspannen, als er erneut eine Bewegung bemerkte. Diesmal jedoch erkannte er etwas Silbernes, bevor es wieder verschwand. Er fragte sich was das war und wieso er keine Aura von dem Wesen spüren konnte. Ob es seine Ausstrahlung vielleicht unterdrückt, überlegte er. Wenn das so war, handelte es sich bei dem Wesen wahrscheinlich um einen Dämon.

Aufmerksam sah er sich um. Dann konnte er endlich die fremde Präsenz spüren, die immer stärker wurde. Der Dämon schien seine Deckung fallen zu lassen. Das Wesen schien nicht feindlich gesinnt zu sein. Dennoch machte Luzifer sich auf einen eventuellen Angriff gefasst. Er spürte den fremden Dämon hinter sich. Vorsichtig dreht sich der Engel um. Sein Atem stockte. Er war auf alles gefasst, nur nicht auf das was er nun erblickte.

Vor ihm schwamm eine nackte Dämonin, mit hellblauer Haut, die teilweise mit silbernen Schuppen bedeckt war. Sie hatte langes silbernes Haar. Luzifer vermutete, dass es ihr wohl bis zu den Hüften reichen würde. Auf ihrem Kopf befanden sich zwei dunkelblaue zur Seite gebogenen Hörner. Diese Dämonin faszinierte ihn.

»Ihr seid kein Dämon«, stellte sie fest. Ihre Stimme war hell und warm. Sie war von ihm nicht weniger fasziniert. »Was bist du?« Die blaue Schönheit legte ihren Kopf schief und betrachtete ihren Gegenüber. Luzifer musste bei diesem Anblick lächeln.

»Ein Engel. Erzengel um genau zu sein.« Die Dämonin sah ihn erstaunt an. Langsam schwamm sie näher an ihn heran. Ihre Bewegungen hatten etwas Anmutiges. Als sie direkt vor ihm war, spürte Luzifer wie sich etwas in ihm regte. Etwas, dass er nie zuvor gespürt hatte. Sie sah ihm in die Augen und der Engel glaubte sich in ihren tiefblauen zu verlieren.

»Ein Erzengel also, wie ist Euer Name?«

»Wenn ich ihn dir verrate, sagst du mir dann auch deinen?«, stellte Luzifer die Gegenfrage.

»Vielleicht.« Das war zwar nicht die Antwort, die er erhofft hatte, aber er stellte sich ihr dennoch vor. Sie schwamm ein Stück zurück und wirkte nun irgendwie ängstlich, was Luzifer gar nicht gefiel. Doch die schöne Dämonin konnte nicht anders. Sie wusste welche Stellung er im Himmel hatte und das er sie mit nur einem Fingerschnippen vernichten konnte.

»Ich tue dir schon nichts«, versuchte der Engel sie zu beruhigen. Seine angenehme dunkle Stimme jagte ihr einen leichten Schauer über den Rücken. Sie sah im so tief in die Augen, als wenn sie darin die Bestätigung für seine Aussage finden wollte. Andererseits hätte er sie vermutlich schon getötet, wenn er es gewollt hätte. »Nennst du mir jetzt deinen Namen?«

»Ich heiße Ninurta«, antwortete sie und näherte sich ihm wieder. Zaghaft wagte sie es seinen nackten Körper zu berühren. Sie spürte die Muskeln unter seiner weichen Haut.

»Was soll das?«, knurrte Luzifer. Noch nie hatte es jemand gewagt ihn ohne seine Erlaubnis anzufassen. Der finstere Blick mit dem er sie ansah und der bedrohliche Unterton seiner Stimme, ließ sie erneut zurückweichen.

Sie senkte beschämt ihren Kopf und flüsterte ein »Verzeiht.«

Er schwamm auf sie zu und hob ihren Kopf an. Ihn überkam das Verlangen sie zu berühren, was ihn irritierte. Ninurta rief Empfindungen in ihm hervor, die er nie zuvor gespürt hatte. Noch ehe er wusste was er tat, legten sich seine Lippen auf die ihren. Anfangs nur vorsichtig und sanft. Doch als die Dämonin sich nicht wehrte, sondern den Kuss sogar noch erwiderte, wurde seine Lippen fordernder. Sein Arme schlangen sich um ihren schlanken Körper und drückte sie fest an sich.

Doch plötzlich stieß der Engel sie von sich. Irritiert sah Ninurta ihn an. »Geh«, befahl Luzifer ihr keuchend. Als sie jedoch keine Anstalten machte sich vom Fleck zu rühren, wurde er wütend. »Worauf wartest du?!«

Wortlos kehrte die Dämonin ihm den Rücken. Seine Reaktion hatte sie gekränkt, das hatte er ihr angesehen, doch das war ihm in dem Moment egal. Ninurta schwamm zur Wasseroberfläche. Der Engel folgte ihren Bewegungen, bis sie auf der Insel war und sie somit aus seinem Blickfeld verschwand.

Luzifer fragte sich, was nur mit ihm los war. Ein solches Verlangen hatte er noch nie zuvor gespürt. Dennoch wusste er was es war. Das hatte er in der Zeit, die er unter Menschen verbracht hatte, oft genug erlebt. Dies verwirrte ihn allerdings nur noch mehr. Engeln war es nämlich nicht nur verboten, sich fleischlichen Gelüsten hinzugeben, sie konnten dieses Verlangen auch gar nicht erst empfinden. Eigentlich.

Das der Engel dies nun spürte, bedeutete, dass die Blockaden in seinem inneren, die ihm den vollständigen freien Willen nahmen, nun nicht mehr vorhanden zu sein schienen. Vielleicht hing das damit zusammen, dass er dabei war sein Engelsdasein zu verlieren. Ihm war nicht entgangen, das die weißen Federn seiner Flügel ihren goldenen Glanz verloren hatten. Auch seine Augen hatten inzwischen eher einem bronzefarbenen Ton angenommen. Luzifer hoffte, dass sich das nicht auch noch auf seine Kräfte auswirkte, denn dann wäre sein Plan von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Doch wenn er nun wirklich einen uneingeschränkten freien Willen besaß, bedeutete es auch, das er zum ersten Mal tun und lassen konnte, was er wollte. Ein neues Gefühl der Freiheit machte sich in ihm breit. Allerdings überforderten ihn diese ganzen neuen Eindrücke auch. Nicht nur das Luzifer sich an seine Heimat und ihre Gegebenheiten anpassen musste, nun kamen auch noch all diese neuen Empfindungen dazu.

Das kann ja heiter werden, dachte er missmutig. Der Engel musste dringend lernen seine neuen Gefühlsregungen unter Kontrolle zu bringen. Er durfte sich keine Schwäche erlauben. Luzifer erinnerte sich an den Kuss und ein leichtes Lächeln legte sich in seine Züge. Dies war, trotz seiner Verwirrung, das schönste Erlebnis gewesen, dass er je hatte. Er blickte zu der Stelle, an der Ninurta verschwunden war. Sie ist wahrlich wunderschön, musste er sich eingestehen. Auch ihre Art gefiel ihm. Luzifer hoffte insgeheim, dass sie ihn auf seiner Reise begleiten würde. Auch, wenn es wahrscheinlich besser wäre, sie nicht mitzunehmen.

Seufzend schwamm er nun ebenfalls an die Oberfläche. Er sah wie Ninurta am Strand saß und gedankenverloren mit dem Sand spielte. Sie hatte etwas verletzliches an sich, wie sie so da saß. Der Gefallene wollte gerade zu ihr rüber, um sich für sein benehmen zu entschuldigen, als er die Rückkehr seines Begleiters spürte. Viel früher als er erwartet hatte.

Belphegor sah Luzifer im Wasser und landete auf der Insel, gut zwei Meter hinter Ninurta, was sie erschrocken zurückspringen ließ. Sie hatte sein Kommen offenbar nicht bemerkt. Der dürre Dämon schaute erst die verängstigte Schönheit an und dann zu Luzifer. »Offenbar habt Ihr in meiner Abwesenheit eine neue Bekanntschaft gemacht. Sogar eine sehr Hübsche, wenn ich bemerken darf.«

Luzifer ignorierte diesen Kommentar einfach. »Hast du dabei, worum ich dich gebeten hatte?«

»Dieser Dämon gehört zu Euch?«, wollte Ninurta wissen und sah zwischen den beiden hin und her. Doch Antwort erhielt sie nicht.

Belphegor gab dem Engel einen Sack, in dem sich schwarze Kleidung, samt Stiefel befanden. Auch ein Schwert, welches Luzifer als erstes begutachtete, war dabei. Die Klinge war silbern und sehr scharf geschliffen. Ein gutes Schwert. Zwar nicht so gut wie sein Flammenschwert, dass er vor seinem Fall noch besessen hatte, aber es würde ihm dennoch sehr von Nutzen sein.

Er legte das Schwert wieder zur Seite und zog sich die neuen Sachen über. Zu seiner Überraschung passte alles wie angegossen. Danach legte er sich auch seine Waffe an. Wie er so in schwarzer Montur dastand, erweckte er fast den Eindruck eines Racheengels.

»Ich denke, wir sollten gleich schon weiterziehen«, meinte Luzifer.

Der dürre Dämon blickte überrascht drein. Eigentlich hatte er gedacht, dass sein Meister bis morgen hier bleiben wollte. Belphegor packte seinen Proviant zusammen, den er sich unterwegs zusammen gesucht hatte.

»Wohin wollt ihr?«, wollte Ninurta wissen.

»Erstmal zum Todesgipfel«, erwiderte der Engel.

»Ein sehr gefährlicher Ort«, meinte sie nachdenklich. »Darf ich euch begleiten?«

Bloß nicht, dachte der Engel insgeheim, doch er bejahte ihre Frage. Er war sich sicher, dass er das noch bereuen würde. Sie stellte eine Ablenkung dar. Andererseits könnte er so lernen sich zu kontrollieren. Was alles andere als leicht werden dürfte. Sein Körper reagierte viel zu intensiv auf sie. Doch da musste er jetzt durch.

»Zuerst einmal müssen wir dort hoch«, meinte Belphegor und deutete ans obere Ende der massiven Felswände, an denen die Wasserfälle hinab flossen. »Dahinter befindet sich das Kristallmeer. Wir werden wohl darüber fliegen müssen und hin und wieder auf den einzelnen Inseln Rast machen. Denn ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich kann mich nicht lange unter Wasser halten und der beste Schwimmer bin ich auch nicht.«

Der Engel dachte darüber nach. Er selbst könnte, genau wie Ninurta wohl auch, ewig unter Wasser bleiben. Ertrinken gehörte definitiv nicht zu den Möglichkeiten ihn ins Jenseits zu befördern. Dennoch würden sie wohl fliegen müssen. Da die Schönheit aber keine Flügel zu haben schien, musste Luzifer sie wohl die ganze Zeit tragen. Ein Gedanke der ihm überhaupt nicht gefiel.

»Ihr müsst nicht fliegen«, meinte Ninurta plötzlich. »Wir Meeresdämonen können mit den Wasserdrachen kommunizieren. Wir haben sie genutzt, um Kutschen zu ziehen. Ich weiß, wo ich einen für euch finden kann.«

Diese Idee war schon eher nach Luzifers Geschmack. »Gut, dann wäre das geklärt.«

Der Engel hob Ninurta auf seine Arme und gemeinsam mit Belphegor flogen sie auf die Felswand. Vor ihnen erstreckte sich nun ein riesiger Ozean. Weit und breit war nichts als Wasser zu sehen. Die Dämonin sprang hinein. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie wieder auftauchte. Doch sie war nicht allein. Ein Drache mit weißer glatter Haut war bei ihr. Sein Körper sah wie der einer Schlange aus. Der Kopf erinnerte jedoch mehr an einen Karpfen. Die Oberseite seines Körpers hatte eine Art minzgrüne Mähne, die sich vom Kopf bis fast zur Schwanzspitze erstreckte. An ihm war eine mit Muscheln besetzte Kutsche befestigt. In ihr konnten bis zu vier Personen Platz nehmen.

Luzifer und Belphegor stiegen ein. Ninurta selbst wollte lieber neben dem Drachen schwimmen. Als sich die beiden setzten, wunderten sie sich, dass die Polster trocken waren, sagten jedoch nichts dazu. Langsam setzte sich der Drache in Bewegung. Der Engel schaute unentwegt auf das Wasser. Er entdeckte kleine Fische, die ab und zu an die Oberfläche kamen. Manchmal sprangen auch seltsam aussehende Tiere heraus. Dämonen entdeckte er jedoch keine. Doch darüber wunderte er sich nicht mehr. Das Ninurta sich überhaupt in seine Nähe getraut hatte, grenzte schon fast an ein Wunder.

»Ihr scheint sie zu mögen«, lachte Belphegor leise, der Gegenüber von ihm saß. Erst jetzt bemerkte Luzifer, dass er sie die ganze Zeit angesehen hatte und brummte nur. Das Lächeln des dürren Dämons wurde breiter. Luzifers Reaktion war ihm wohl Antwort genug. »Eigentlich habe ich gedacht, dass die Meeresdämonen längst ausgelöscht wurden, doch es haben offenbar doch ein paar dieses Volkes überlebt.« Der Engel zog fragend eine Augenbraue nach oben. Doch Belphegor schüttelte den Kopf. »Darüber sprechen wir lieber ein anderes mal.« Luzifer blickte zu Ninurta rüber, die auf das Gespräch aufmerksam geworden war und stimmte seinem Begleiter zu.

Ihre Reise verlief ruhig und entspannt. Manchmal zogen Inseln in allen möglichen Größen an ihnen vorbei. Doch alle schienen unbewohnt und verlassen. Auf manchen konnte man jedoch Ruinen erkennen. Ein Zeichen dafür, dass sie einst bewohnt gewesen waren.

Plötzlich schossen riesige Tentakel aus dem Wasser. Luzifer machte sich zum Angriff bereit, doch Belphegor hielt ihn zurück und deutete auf Ninurta. Regungslos stand sie auf der Wasseroberfläche, die Augen geschlossen. Sie schien sich zu konzentrieren. Das Tentakel Monster war inzwischen ganz aufgetaucht. Es war riesig. Dessen Körper war rund wie eine Kugel. Unzählige rote Augen blickten auf sie herab. Aus seinem Maul ragten hunderte spitze Zähne heraus. Der Geisterkraken, wie man diese Art nannte, hatte halb durchsichtige milchige Haut.

Noch immer stand Ninurta regungslos da. Auch der Kraken regte sich nicht. Die Zeit schien still zu stehen. Dann, blitzschnell, schossen drei Tentakel auf die Dämonin zu. Sie wehrte diese ab, indem sie eine hohe Welle entstehen ließ, die in einem Sekundenbruchteil zu massivem Eis gefror. Gleichzeitig begann sich das Wasser unter dem Monstrum langsam zu drehen. Ninurta sperrte das Wesen in eine Kuppel aus Wasser ein, welches sie ebenfalls gefrieren ließ.

Der Geisterkraken gab seltsame Laute von sich. Es versuchte sich aus seinem Gefängnis zu befreien. Jedes Mal wenn seine Tentakel es schafften das Eis zu durchbrechen, schloss sich das entstandene Loch wieder. Währenddessen drehte sich das Wasser unter ihm immer schneller. Dem Kraken ging langsam die Kraft aus. Seine Attacken wurden immer schwächer und weniger. Mittlerweile hatte sich ein Trichter unter ihm gebildet, welcher das Monster immer weiter in die Tiefe zog. Ein ohrenbetäubendes Brüllen war das Letzte, was sie von ihm hörten.

Luzifer sah zu Ninurta rüber. Noch immer stand sie dort, hatte aber die Augen geöffnet und lächelte ihn an. Er war beeindruckt. Nie hätte er gedacht, dass sie solche Kräfte besaß. Nun war er doch froh sie mitgenommen zu haben. Nicht, dass er nicht auch allein mit dem Monster fertig geworden wäre. Aber bei all den Gefahren, die noch auf sie zukommen mögen, war es gut zu wissen, dass er nicht allein kämpfen und aufpassen musste.

»Wir sollten weiter, bevor er wieder kommt«, ertönte Belphegors Stimme. Kaum hatte er das gesagt, setzte sich der Drache auch schon in Bewegung.

Der Rest der Reise verlief ohne weitere Komplikationen. Belphegor angelte sich zwischendurch einen Fisch aus dem Wasser und verspeiste ihn Roh. Luzifer hingegen hatte sich weit zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Man könnte fast meinen er würde schlafen. Doch der dürre Dämon wusste, dass sein Meister niemals schlief. 

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