17| Flammenmeer

Noch bevor sich das Tor gänzlich öffnete, schlug ihnen Hitze entgegen. Nachdem sie hindurch traten, sahen sie, woher diese kam. Unter ihnen erstreckte sich ein Meer aus Flammen in unterschiedlichen Farben. Vor ihnen befand sich ein großer glatter Stein am Boden, mit einer Inschrift;

Uia zix te'ac uea' uoi tseořis

(Der Weg führt durch die Flammen) 

Zeo'sc o's roc biueoa'c

(Wählt ihn mit bedacht) 

Xiui teoabi ozc eosuiaz

(Jede Farbe ist anders) 

Tiosi tseoři ozc xsioa', 

(Keine Flamme ist gleich) 

Xi'c uea' uoi teosza'i

(Geht durch die Falsche) 

Esu ziauic 'e zceoeb

(und werdet zu Staub) 

Einladend ist anders, wie sie fanden. Von ihrer erhöhten Plattform sah es aber tatsächlich so aus, als würde kein Weg um die Flammen herum führen. Also hatten sie keine Wahl. Ergeben fügten sie sich ihrem Schicksal. 

Sie gingen die Stufen hinunter und sahen sich der ersten Aufgabe gegenüber. Vor ihnen befanden sich fünf verschiedene Wege, die je eine Flamme in unterschiedlichen Farben bereit hielten. Die einzigen, deren Eigenschaften sie kannten, waren die heiße Rote und die eiskalte Weiße. Diabolo kannte als einziger die Eigenschaften der übrigen Flammen und klärte die Dämonen auf. Die grüne war pures Gift. Die blaue kochend heiß und die schwarze absolut tödlich. Sie kamen zu dem Schluss, dass nur die rote und weiße Flamme für sie am Sichersten waren. Zwar waren sie für gewöhnlich auch gegen Gift immun, doch sie konnten nicht wissen, wie konzentriert das Gift in der grünen Flamme war. 

Sie beschlossen zuerst durch die Weiße Flamme zu gehen, da sich direkt dahinter eine rote befand. Doch als Astaroth hindurch ging, änderte sich plötzlich die Farbe der Flamme. Sie war nun Schwarz. Auch die Weiße hinter ihm hatte sich nun blau gefärbt. Doch zu seinem Glück befanden sich links und rechts von ihm weitere und eine davon war nun rot. Der Prinz ging durch diese hindurch.

Die anderen mussten hingegen einen anderen Weg einschlagen. Thelia ging durch eine rote. Wieder änderten sich die Farben. Doch nicht nur um sie herum. Astaroth wollte gerade wieder durch eine Weiße gehen, als diese mit einem mal grün wurde. Gerade noch rechtzeitig konnte er kurz vor der Flamme stoppen. Links und rechts von ihm war der Weg nun auch versperrt. Zurückgehen wollte er nicht. 

Gusion betrat nun einen der Wege. Wieder änderte sich alles. So ging es, bis alle ein Pfad betreten hatten. Mit jedem Schritt, den einer von ihnen machte, wechselten die Farbe. Sie mussten sich jedes mal genau absprechen, wer Wann einen Schritt machte. Manchmal konnten auch Zwei oder sogar drei gleichzeitig weitergehen. 

Sie hatten gut die Hälfte der Strecke hinter sich, als Dunkelheit sich mit einem mal in der Höhle ausbreitete. Die Flammen löschten sich, nur um kurz darauf wieder aufzuflammen, höher und bedrohlicher als zuvor. Lautes knistern war zu hören. Dafür konnte Thelia die anderen weder sehen noch hören. Egal wie laut sie nach ihnen rief, sie bekam keine Antwort. Dem Rest erging es genauso. So waren sie nun vollkommen auf sich gestellt. 

Sobald sie sich durch eine hindurch geschlängelt hatte, wartete sie, bis diese fünf mal die Farbe wechselten. Denn dann wusste sie, dass ihre Begleiter weiter gegangen waren. Ohne es zu wissen, taten sie alle dasselbe. Da nun jedoch nicht mehr Mehrere gleichzeitig gehen konnten, kamen sie nun viel langsamer voran. 

Es dauerte gefühlt Stunden, bis sie die Enden der Pfade erreicht hatten. Da Thelia noch immer nichts sehen konnte, lief sie direkt gegen Astaroth und murmelte ein schüchternes Entschuldigung. 

»Wie war das?«, erklang Astaroth' strenge Stimme. »Ich habe dich nicht verstanden.«

»Entschuldigung«, erwiderte Thelia nun lauter. Sie brauchte kein Licht um zu wissen, dass er amüsiert grinste. Als alle da waren, wurde es wieder taghell und sie blinzelten einen kurzen Moment geblendet. Nachdem sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, sahen sie sich erneut einem Tor gegenüber. Dieses war jedoch anders, als das vorige. 

Lautlos öffnete es sich. Was sie dann sahen, verschlug ihnen Allen den Atem. 

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