15| Die Ältesten

Nach zwei Stunden klopfte es an Luzifers Tür. »Darf ich reinkommen, Meister?« Als der Engel laut ja rief, trat Belphegor ein. »Ich würde gerne mit Euch sprechen, wenn Ihr erlaubt.«

»Setz dich«, sagte der Engel, »ich kann mir schon denken, worüber du sprechen willst. Dein Gespräch mit Ninurta war kaum zu überhören.« Der dürre Dämon schluckte schwer. Er hatte gehofft, dass er leise genug gesprochen hätte. »Aber es kommt mir sehr gelegen, dass du jetzt hier bist. Bevor du irgendwas sagst, will ich das du eines weißt. Ob du es mir glaubst oder nicht, aber ich habe weder dir noch Ninurta noch sonst irgendwem etwas vorgemacht.« Der Engel konnte nicht verhindern, dass Wut in seiner Stimme mit klang.

Belphegor dachte darüber nach. »Ihr müsst mein Misstrauen verstehen. In meinem ganzen Leben gab es nie jemanden, dem ich Vertrauen konnte.«

»Ich verstehe das sehr gut Belphegor. Im Gegensatz zu dir Vertraue ich dir jedoch voll und ganz. Und ich muss zugeben das es mich stört, dass du an mir zweifelst.«

»Kann ich Euch vielleicht eine Frage stellen?« Als Luzifer sein Einverständnis gab, fuhr der Dämon fort. »Was habt Ihr damals bei den Paradiesfällen mit mir gemacht, bevor ich davon geflogen bin?«

»Die Frage kommt ja sehr früh«, schmunzelte der Engel. »Ich habe dafür gesorgt, dass ich es sofort spüren kann, wenn du in Gefahr geraten solltest.«

»Ist das Euer ernst?«, fragte er ungläubig. »Wieso? Ich meine wieso wollt Ihr einen niederen Dämon schützen?« Noch nie hatte jemand so etwas für ihn getan.

Luzifer wusste nicht recht, wie er das erklären sollte. Er überlegte ein paar Minuten, bevor er antwortete. »Weil ich zum einen loyale Verbündete gut gebrauchen kann, denn auch wenn du mir Misstraust weiß ich, dass ich mich auf dich verlassen kann. Zum anderen sehe ich dich nicht als niederen Dämon sondern als Freund. Mal abgesehen davon das die Bezeichnung 'niederer Dämon‘ mir missfällt. Du magst vielleicht nicht körperlich und magisch so stark sein wie manch andere, aber dafür bist du geistig sehr viel stärker. Du hast dich, trotz allem was du in deinem Leben erlebt hast, nie unterkriegen lassen und immer wieder die Kraft gefunden weiter zu kämpfen. Das fand ich zugegebenermaßen sehr beeindruckend.«

Belphegor war sprachlos. Er hatte nicht gewusst, dass der Engel so von ihm dachte. Und das er ihn noch dazu als Freund sah, freute ihn irgendwie. Doch der dürre Dämon hatte nun ein schlechtes Gewissen. Er schämte sich für seine Zweifel. »Jetzt mach nicht so ein trübsinniges Gesicht«, lachte Luzifer. »Ich nehme dir deine Sorgen ganz sicher nicht übel.«

»Das macht das ganze noch viel schlimmer«, meinte Belphegor. Konnte sich aber ein lächeln nicht verkneifen. Jegliche Bedenken die er hatte, waren wie weggewischt. Ein Last fiel von seinen Schultern. Der Engel schlug vor, zu den anderen zu gehen. Belphegor stimmte zu und sie begaben sich nach unten. Dort angekommen staunten sie nicht schlecht. Ninurta und Mara saßen zusammen am Tisch, redeten und lachten. 

Da hat wohl jemand eine neue Freundin gefunden, dachte Luzifer freudig. Er hatte die Dämonin noch nie so ausgelassen erlebt. Andras hingegen saß auf an der Feuerstelle und spielte mit einem Kind, welches ihm sehr ähnlich war. Bestimmt sein Kind, dachte der Engel, was kurz darauf auch von Andras bestätigt wurde, da er das Kind als seinen Sohn Nuvak vorstellte. Die anderen Dämonen, die nach ihrer Ankunft noch hier waren, sind in der Zwischenzeit gegangen. Den restlichen Tag saßen sie zusammen und redeten. Abends verabschiedete sich Luzifer für die Nacht. Ninurta folgte ihm ein wenig später. Belphegor dagegen blieb wo er war.

Sie ging zu Luzifers Zimmer und klopfte an. Der Engel spürte, dass es Ninurta war, weswegen er einfach im Bett liegen blieb und sie herein bat. 

»Verzeiht mir die Störung«, sagte Ninurta und blieb an der Tür stehen. Luzifer wies sie an, zu ihm aufs Bett zu kommen, was sie auch sofort tat. Sie schmiegte sich von hinten an ihn. Luzifer konnte ihre weichen Brüste durch den dünnen Stoff ihres Kleides spüren, die sich an seinen Rücken pressten. Sachte drehte sie ihn gänzlich auf den Bauch.

Danach setzte Ninurta sich auf seinen Hintern und fing an ihn zu massieren, was ihm einen wohligen Seufzer entlockte. Sein ganzer Körper entspannte sich durch ihre Berührungen. Sie fing an seinen Nacken zu küssen, während ihre Hände seinen Rücken streichelten. Nach einigen Minuten befahl er ihr sich auszuziehen. Sie stand auf, streifte sich ihr dünnes Kleid ab und krabbelte wieder zu ihm aufs Bett. Luzifer legte sie auf den Rücken. Er berührte sanft ihre festen Brüste, streichelte ihren Bauch und leckte mit seiner Zunge über ihre Nippel. 

Ninurta stöhnte genussvoll auf. Er fuhr mit seinen Lippen ihren Bauch entlang, öffnete sanft ihre Schenkel und fing an sie mit seiner Zunge zu verwöhnen. Schauer der Lust durchströmten ihren Körper. Luzifer tauchte mit seinen Fingern tief in ihre heiße Mitte und leckte dabei ihre feuchte Spalte. Ihr stöhnen wurde lauter, während er seine Finger immer härter in sie stieß. Ninurtas Körper bäumte sich auf. Ihre Hand griff in sein schwarzes Haar und drückte ihn tiefer in ihren Schoß. Doch er packte ihre Hand, beugte sich über sie, leckte und saugte an ihren Nippel. Ihr Verlangen nach ihm wurde immer stärker, sie wollte ihn in sich spüren, wollte das er sie nahm. Aber egal was sie tat, Luzifer ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er genoss es sie hinzuhalten, sie zu quälen.

Langsam ließ er seine Finger aus ihr gleiten, legte sich auf sie und ließ sie sein hartes Glied spüren, ohne in sie einzudringen. Ungeduldig presste sie ihr Becken gegen seines, rieb ihre mittlerweile nasse Vagina an seinem Glied. »Sei doch nicht immer so ungeduldig«, tadelte er sie lächelnd. Ninurta wollte etwas erwidern, aber brachte nur noch ein krächzen zustande, was Luzifer offenbar amüsierte. Erst als sie ihn mit heiserer Stimme anflehte, sie zu nehmen, stieß er hart und tief in sie. Ninurta stöhnte laut auf. 

Sie krallte ihre Hände in seine Arme und umschlang seine Hüfte mit ihren Beinen. Ein Feuerwerk an Gefühlen durchströmte ihre Körper. Seine Bewegungen wurden immer schneller und härter, bis sie schließlich fast gleichzeitig ihren Höhepunkt erreichten. Erschöpft sank Luzifer neben ihr nieder. Sie drehte sich zu ihm und lächelte. Er zog sie in seine Arme und hielt sie fest. Glücklich kuschelte Ninurta sich an ihn. Sie genoss seine Nähe und hoffte einmal mehr, dass sie für immer bei ihm bleiben konnte. Sanft streichelte er sie in den Schlaf.

Ein lautes Klirren weckte Ninurta. Der Platz neben ihr war leer. Sie setzte sich auf und sah Luzifer, der schon angezogen war, am Fenster stand und hinaus schaute. Offenbar ist er schon länger wach, dachte sie, bevor sie ihn fragte, was das für ein Krach war. Langsam stand sie auf und ging auf ihn zu, um ebenfalls hinaus zu schauen. 

»Scheinbar trainieren die hier.« Tatsächlich. Als Ninurta hinaus sah, sah sie unten einen großen Platz, auf denen sich viele Stierdämonen versammelt hatten. Sie schienen gegeneinander mit den unterschiedlichsten Waffen zu kämpfen. Luzifer war von ihren kämpferischen Fähigkeiten beeindruckt, wie Ninurta an seinem Gesichtsausdruck sehen konnte. 

»Du solltest dich anziehen«, meinte er plötzlich, ehe er sich vom Fenster abwendete. Eilig ging er aus dem Zimmer und stieg die Treppe hinab in die Wohnstube. 

Ninurta blieb währenddessen irritiert zurück. Was hat er denn plötzlich, grübelte sie, während sie sich ihr Kleid anzog. Als sie dann in der Wohnstube stand, war von Luzifer nichts zu sehen. Auch die anderen waren nicht anwesend. Nur Belphegor lag auf einem der Felle und schien zu schlafen. Sie ging rüber zu ihm, um ihn zu wecken. Doch Mara, die plötzlich neben ihr stand, hielt sie zurück. 

»Er war die ganze Nacht wach und hat sich mit Andras besoffen. Wir sollten ihn in Ruhe seinen Rausch ausschlafen lassen.« Ninurta nickte knapp und fragte wohin Luzifer gegangen sei. Er sei mit Andras im Dorf unterwegs, antwortete Mara ihr. Enttäuscht ließ Ninurta sich an dem großen Esstisch nieder. Eigentlich wollte sie Luzifer begleiten, dass er einfach gegangen ist, machte sie traurig. Andererseits konnte sie sich denken, dass sie bei den diplomatischen Gesprächen, die die beiden sicherlich führten, gestört hätte. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als im Haus zu bleiben und auf seine Rückkehr zu warten. Sie beschloss die Zeit sinnvoll zu nutzen. Also stand sie auf und half Mara bei der Hausarbeit. 

»Da wären wir«, erklärte Andras. Sie standen vor einem länglichen Gebäude, was der Versammlungsraum der Stierdämonen war. Andras hatte eine Versammlung der Ältesten ihres Stammes einberufen, die darüber entscheiden sollten, ob sie sich Luzifer im Kampf anschlossen oder nicht. 

Sie traten ein und gingen zum anderen Ende des Raumes. Misstrauische, abwertende Blicke beäugten Luzifer. Er fühlte sich mit einem Mal unwohl. Die Abneigung, die sie ihm gegenüber empfanden war deutlich zu spüren. 

»Was will dieser widerliche Engel hier?«, sprach einer von ihnen auch schon. Luzifer wurde übel. Das kann ja heiter werden, dachte er grimmig. Das Dämonen in seiner Gegenwart Angst verspürten, hatte er schon oft erlebt, aber diese Tiefe Verachtung, die man ihm hier entgegen brachte war für ihn eine neue Situation. Natürlich wusste er, dass Dämonen nicht gut auf Engel zu sprechen sind. Umgekehrt war es nicht anders. Immerhin waren sie seit jeher verfeindet gewesen. Doch seine Herkunft hatte ihm hier noch keine Probleme gemacht, bis jetzt. Sie davon zu überzeugen ihm zu folgen, würde noch schwieriger werden, als er bisher angenommen hatte. 

Luzifer stellte sich vor die Versammelten und begann seine Ansprache, die er vorher mit Andras durchgegangen war. 

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