10| Die Fliegenden Inseln
Einen Monat später
Ihre Reise über den Todesgipfel hatte doch länger gedauert, als Luzifer gedacht hätte. Gut drei Wochen hatten sie dort verbracht. Nun waren sie ungefähr seit einer Woche bei den hängenden Gärten, die wortwörtlich in der Luft hingen. Es war ein schöner Anblick. Roter Efeu wucherte überall. Dazwischen waren viele Bäume und Blumen in verschiedenen Farben. Auffällig waren vor allem die Bäume, die statt Blätter ausschließlich hellblaue Blüten hatten.
Auch die großen Vögel, die hier zahlreich vertreten waren, erweckten die Aufmerksamkeit der Reisenden. Sie waren ungefähr so groß wie Papageien nur nicht ganz so bunt. Ihre Schwanzfedern waren die eines Pfaus und der Kopf einem Paradiesvogel ähnlich. Es gab sie in rot, blau und gelb.
Der Engel wusste von seinen Begleitern, dass sich hier in der Nähe auch das Schloss der Erzdämonin Leraje befand. Sie machten einen großen Bogen darum.
»Um zu den fliegenden Inseln zu kommen, müssen wir ein ganzes Stück fliegen«, sprach Belphegor, als sie den Rand des hängenden Gartens erreicht hatten.
Das hat mir gerade noch gefehlt. Das bedeutete, dass Luzifer Ninurta tragen musste. Zwar konnte er sich mittlerweile schon besser in ihrer Gegenwart kontrollieren, aber sie für wer weiß wie lange in den Armen zu tragen, könnte ihn seine ganze Selbstbeherrschung kosten.
Ninurta hingegen freute sich innerlich darauf ihm wieder nah sein zu dürfen. Seit ihrem Aufenthalt bei den Echsendämonen, hatte Luzifer sie nicht mehr im Arm gehalten. Nach einer kurzen Rast packten sie ihre Sachen zusammen. Der Gefallene hob Ninurta auf seine Arme und entfaltete seine Flügel.
Mit offenem Mund starrte Belphegor ihn an. »M – Meister«, stotterte er, »Eure Flügel.«
»Was ist denn damit?«, fragte Luzifer ungehalten. Doch als er selbst einen Blick darauf warf, erkannte er, was der Dämon meinte. Die Federn waren nun nicht mehr schneeweiß, sondern aschgrau. »Der Preis der Verbannung«, meinte er darauf nur. Doch die Veränderung breitete ihm mehr Sorge, als er preisgeben wollte.
Er erhob sich in die Lüfte und Belphegor folgte ihm gedankenversunken. Luzifer wollte es nicht zugeben, aber er genoss Ninurtas Nähe. Diese hatte sich an ihn geschmiegt und die Augen geschlossen. Der Wind streifte sie. Es war angenehm die Luft zu spüren und der Engel war froh mal wieder seine Flügel benutzen zu können. Er hatte das Fliegen schon immer geliebt. Es war ein Gefühl von Freiheit. Nebenbei versuchte er zu ergründen, was sich unter ihm befand, aber dichte Wolken versperrten ihm die Sicht.
Hin und wieder flogen Vögel und andere seltsame Tiere an ihnen vorbei. Einmal flog sogar ein großer Drache mit orangenen Federn über sie hinweg. Eine gefühlte Ewigkeit schwebten sie dahin, bis sie in der Ferne eine Insel ausmachten. Kurz bevor die Gefährten diese erreicht hatten, wurde ihnen jedoch der Weg versperrt.
Unzählige Harpyien, die aus dem nichts aufgetaucht waren, erschienen vor ihnen und starrten die drei grimmig an. Ihre Oberkörper und die Unterschenkel waren fast Menschlich, wenn man von dem kurzen Flaum absah, der ihre Haut verdeckte. Die Oberschenkel und Flügel waren wie bei einem Vogel, nur das sich an den Flügeln jeweils eine Kralle befand, wie es bei Fledermäusen der Fall war. Sie hatten fast alle bodenlanges Haar. Ihre Köpfe ähnelte ebenfalls den von Menschen nur das sie Schnäbel besaßen. Außerdem hatten sie lange Schwanzfedern.
Von Belphegor wusste Luzifer, dass diese Dämonen besonders aggressiv waren. Ihre stärkste Attacke war ein lautloser Schrei, der ihre Opfer explodieren lassen konnte. Außerdem waren sie schnell wie der Wind und beinahe unverwundbar.
»Was habt ihr hier zu suchen?!«, schrie eine der Harpyien mit einer krächzenden Stimme.
»Mein Name i…«, wollte Luzifer sich vorstellen, wurde aber sofort unterbrochen.
»Wir wissen wer du bist Luzifer. Die Schergen des Königs suchen dich schon in der ganzen Welt.«
Der Engel wusste nicht, was ihn mehr überraschte, das die Dämonin ihn respektlos mit 'du' angesprochen hatte, oder das der Herrscher nach ihm suchen ließ. Wobei er sich eingestehen musste, dass letzteres nicht wirklich überraschend war. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, wann man herausfand, wer er war. Und das es dem König nicht gefallen würden, war auch vorherzusehen gewesen.
Nun musste Luzifer noch vorsichtiger sein als zuvor. »Werdet ihr dem König nun verraten, wo ich mich aufhalte?«, fragte er lauernd.
Die Dämonin flog näher auf ihn zu und sah ihm tief in die Augen. Er spürte, wie Ninurta sich in seinem Armen versteifte. »Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, warum ich das tun sollte. Diese erbärmlichen Soldaten trauen sich ohnehin nicht in unser Gebiet.«
Das verblüffte Luzifer. Er wusste nicht genau, wie er diese Dämoninnen einschätzen sollte. Einerseits scheinen sie ihnen gegenüber feindlich gesinnt zu sein, aber andererseits sind sie dem König nicht treu ergeben.
»Was heißt das jetzt genau?«, stellte Belphegor die Frage, die auch seinen Meister beschäftigte.
»Sagen wir es so, wir haben von unserer Herrin Leraje den Auftrag bekommen, euch Unterschlupf zu gewähren. Natürlich nicht offiziell versteht sich.«
»Dann ist das also eure Art, Gäste Willkommen zu heißen?« Der sarkastische Unterton in Luzifers Stimme war deutlich zu hören.
Die Harpyie meinte, dass ihre Gastfreundschaft davon abhängig sei, wie Luzifer vorhatte sein neues Leben in der Unterwelt zu gestalten. Argwöhnisch betrachtete er sie. Er wusste nicht, ob er ihr von seinen Plänen erzählen sollte. Andererseits würde es wohl keinen Unterschied machen, also sagte er ihr, dass er vorhabe den Thron zu erobern.
Kaum hatte er das ausgesprochen, ging eine Veränderung in den Reihen der Harpyien vor. Sie schienen erleichtert. Eine nach der anderen flog zur Insel zurück. »Dann Willkommen in unserem Reich«, sagte die Harpyie, die Luzifer am nächsten stand, stolz. Sie folgten ihr auf die schwebende Insel. Dort befand sich ein kleines Dorf. Die geräumigen Häuser dort, waren Rundbauten und in der Mitte befand sich ein großer Platz.
Nachdem sie gelandet waren, setzte Luzifer Ninurta ab. Dann folgten sie der Harpyie zu einem der Häuser, die sich direkt an dem Platz befanden. »Dieses Haus haben wir vorsorglich schon für Euch hergerichtet, für den Fall, dass Ihr hierher kommen würdet. Allerdings haben wir nicht daran gedacht, dass Ihr Begleitung dabei haben könntet, weswegen wir für die beiden noch was vorbereiten müssen.«
»Das ist schon in Ordnung«, meinte Luzifer und fragte die Dämonin, wie sie eigentlich hieß. Sie erwiderte, dass ihr Name Maricha sei. Sie folgten ihr in das Innere des Hauses. Dort gab es eine Badestelle und ein großes Bett, auf dem zwei Harpyien lagen. Der Engel trat auf das Bett zu und fragte Maricha, was das sollte.
»Sie werden Euch, für die Dauer eures Aufenthalts, jeden eurer Wünsche erfüllen.« Die zwei Harpyien standen vom Bett auf und schmiegten sich links und rechts an Luzifer, der diese Annäherung zu genießen schien, sehr zum Ärger von Ninurta. Er bemerkte nur am Rande, wie Belphegor und Maricha die Hütte verließen. Seine Sinne konzentrierten sich ganz auf die schöne Dämonin. Er spürte ihre Eifersucht.
Ninurtas Körper spannte sich an, ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Das Luzifer diese aufdringlichen Harpyien nicht zurück stieß, kränkte sie. Enttäuscht drehte sie sich weg, um das nicht länger mit ansehen zu müssen. Was habe ich auch erwartet, dachte sie frustriert, während sie die Hütte verlassen wollte.
»Halt!« Luzifer befahl den Harpyien ihn allein zu lassen und wendete sich dann Ninurta zu, die sich nicht von der Stelle rühren konnte. »Wo willst du hin?«, fragte er sie.
»Weg«, war alles was sie erwiderte.
»Weg von mir?« Er ging langsam auf sie zu und blieb vor ihr stehen. Sie traute sich nicht ihn anzusehen. »Glaubst du wirklich, ich würde diese Dämoninnen dir vorziehen?«
»Euch scheinen ihre Berührungen nichts ausgemacht zu haben, im Gegenteil«, Ninurta konnte nicht verhindern, dass sie verbittert klang, »Als ich Euch so nah kam, habt ihr mich weggestoßen.«
Nun verstand der Gefallene, warum sie sich so aufführte. Er zwang sie ihn anzusehen und erklärte ihr, dass diese Empfindungen, die sie in ihm hervorrief, zu dieser Zeit noch neu für ihn waren und er damit überfordert war. Luzifer sah ihr tief in die Augen, ehe er sie fragte, »Glaubst du, ich würde dich noch immer wegstoßen?«
Sie wusste es nicht. In ihrem Blick konnte er die Zweifel sehen. Er legte ihr einen Arm um ihre Taille und zog sie eng an sich. Seine Lippen senkten sich auf ihre. Hitze durchflutete ihren Körper. Sie gab sich ganz seinem Kuss hin, der immer inniger und leidenschaftlicher wurde. Ihre Hände legten sich um seinen Nacken.
Luzifer umfasste ihre Hüften, hob sie hoch und trug sie Richtung Bett. Er setzte sich so ans Fußende, dass Ninurta auf seinem Schoß saß, ohne ein einziges Mal von ihr abzulassen. Seine Zunge drückte sich gegen ihre Lippen, die sie willig öffnete.
Ninurta fühlte sich wie berauscht. Jede Berührung von ihm sog sie wie einen Schwamm in sich auf. Ihre Zungen umtänzelten sich. Langsam knöpfte sie sein Hemd auf und zog es ihm aus. Seine Haut fühlte sich warm und weich an. Seine Erektion drückte sich gegen ihre Scham, was ihre Lust noch mehr entfachte.
Sachte drückte sie seinen Körper aufs Bett. Sanft liebkoste sie seinen Hals, während ihre Hände sich an seiner Hose zu schaffen machten. Ninurta versuchte ihm die Hose auszuziehen, was ihr nicht ganz gelang, weshalb Luzifer ihr half.
Nun lag er vollkommen nackt vor ihr. Er genoss, was Ninurta mit ihm machte. Sein Verlangen nach ihr stieg, doch er versuchte sich zu beherrschen. Ihre Hand umfasste seine Erektion, was ihm ein leises knurren entlockte.
Ninurta wurde mutiger. Sie beugte sich hinab und ließ ihre Zunge seine Schaft entlang gleiten. Luzifers Atmung beschleunigte sich. Ihre Lippen umschlossen sein Glied und sie begann langsam daran zu saugen. Er stöhnte auf. Lange würde er sich nicht mehr zurückhalten können. Ninurta saugte immer gieriger, bis Luzifer es nicht mehr aushielt.
Er zog sie zu sich, drehte sie auf den Rücken und beugte sich über sie. Die Art, wie Luzifer sie ansah, erregte sie noch mehr. Die Dämonin spürte, wie seine Hand zwischen ihre Schenkel wanderte. Mit der anderen streichelte und knetete er ihre Brüste. Seine Finger fuhren sanft ihre feuchte Spalte entlang. Sie stöhnte genussvoll auf.
Wie lange hatte sie sich danach gesehnt, auf diese Weise von ihm berührt zu werden. Ninurta wollte ihn endlich in sich spüren. Er sollte sie voll und ganz in Besitz nehmen. Sie spürte, wie Luzifer mit zwei Fingern in sie stieß. Ihr Körper bäumte sich auf, ihr stöhnen wurde lauter. Nun hielt auch Luzifer es nicht mehr länger aus. Er zog seine Finger raus und stieß seine Erektion fest in sie. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Sie presste ihren Schoß fester gegen ihn, um ihn noch tiefer zu spüren. Immer schneller und härter wurden seine Stöße.
Er war wie berauscht, diese ganzen neue Eindrücke, die Hitze und Lust, die seinen Körper durchströmte. Alles um ihn herum verschwamm, er wusste nicht mehr wo er anfing und sie aufhörte, alles verschmolz miteinander. Sie kamen beide dem Höhepunkt immer näher, bis sich seine Lust in ihr entlud.
Erschöpft und ausgelaugt, ließ er sich neben ihr nieder. Lange blieben sie still nebeneinander liegen. Luzifer hatte sich in seiner gesamten Existenz noch nie so glücklich und ausgeglichen gefühlt. Er fühlte sich wohl bei ihr.
Luzifer drehte sich zu Ninurta. Ihrem Lächeln nach zu urteilen, ging es ihr genauso, wie ihm. »Kann ich dich um etwas bitten?«
»Natürlich.« Ninurta setzte sich auf und sah ihn gespannt an.
»Ich möchte von dir, dass du dich ab sofort nicht mehr unbekleidet zeigst. Außer du bist mit mir allein.«
»Wollt Ihr damit sagen, dass Ihr mich zu Eurer persönlichen Gespielin machen wollt?«, fragte sie hoffnungsvoll.
Luzifer fragte sie, was das bedeutete. Sie erklärte ihm, dass viele mächtige Dämonen Gespielen haben. Persönliche Gespielen würden aber über den anderen stehen und stehen ausschließlich ihrem Herrn oder ihrer Herrin zur Verfügung und dürfen von keinem anderen angefasst, geschweige denn unbekleidet gesehen werden. Man kann solche an einem Halsband, beziehungsweise einer Kette erkennen, an dem ein Anhänger dran ist, auf dem das Zeichen ihres Herrn eingraviert ist.
»Die Tatsache, dass dich niemand außer mir anfassen darf, gefällt mir«, grinste er.
»Heißt das ja?«, kam sie auf ihre Frage von vorhin zurück. Luzifer bejahte und gab ihr einen innigen Kuss.
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