Kapitel 1 - Rat
Níniel,
es ist zu lange her um Euch um diesen Gefallen zu bitten und doch habe ich keine andere Wahl.
Ein Rat wird in Bruchtal stattfinden um das Schicksal über des einen Ringes zu entscheiden.
In der Hoffnung das Euch dieser Brief rechtzeitig erreicht, flehe ich Euch an zu kommen.
Ein Krieg ist unausweichlich und ich habe vorhergesehen, dass Ihr darin eine wichtige Rolle spielen sollt.
Ich erwarte Euch am 24. Oktober in Bruchtal
Elrond
Níniel Prov:
Die Einladung hielt ich in der Hand und ritt mit Ascar meinem Palominohengst gerade über die Ebene vor Bruchtal.
Zugegeben ich war spät dran, da das Meer aufgewühlt war und es nicht einfach mit dem Schiff war heil hier anzukommen. Gerade packte ich die Einladung in die Satteltasche zurück und zog mir die Kapuze tiefer ins Gesicht, als Ascar aufgebracht anfing auf der Stelle zu tänzeln.
"Ruhig mein Junge. Was ist los?", flüsterte ich meiner Schönheit auf elbisch zu. Als Antwort bekam ich ein leises Quietschen seinerseits und dann preschte er auch schon los. Ich begriff schnell, als hinter uns eine ganze Horde Orks auf Wargen erschien. Ich zählte über zwanzig dieser Bestien. Ich konnte sie unmöglich besiegen. Mir blieb nur die Hoffnung das Ascar noch nicht zu erschöpft von der Reise war und mich schnell nach Bruchtal brachte.
"Noro lim, Ascar. Noro lim.", rief ich ihm gegen den Wind ins Ohr und er nahm an Tempo zu. Die Ebene ließen wir hinter uns und preschten den Pfad im Wald hinunter.
Elrond Prov:
Der Rat versammelte sich und als alle Anwesenden ihre Plätze einnahmen, begann ich die Hoffnung auf ihr Kommen aufzugeben. Die Männer wurden immer ungeduldiger und wollten endlich den Grund erfahren warum sie überhaupt hier sind. Doch ich weigerte mich ohne sie anzufangen.
"Herr Elrond was wird nun aus Eurem einberufenen Rat? Warum fangen wir nicht an?", fragte Boromir, ein Mann aus Gondor, ungeduldig. Er hatte rötliches Haar und eine Lederrüstung an. Ich richtete mich in meinem Stuhl auf und erhob meine Stimme damit mich alle gut hören konnten: "Weil noch nicht alle anwesend sind." Der Zwerg Gimli sah sich um und murrte dann aufgebracht: "Ich zähle Zwerge, Menschen, Zauberer, Elben und sogar Halblinge. Also falls Ihr keine Orks geladen habt, glaube ich, dass alle Völker anwesend sind." Zustimmendes Gemurmel ertönte aus einigen Ecken.
Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Lindir herein trat und den Tumult unterbrach: "Mein Herr Elrond. Ein Reiter kommt auf Bruchtal zu." "Wer?", fragte ich hoffnungsvoll und stand auf. "Das kann ich nicht sagen, mein Herr. Aber Orks verfolgten ihn also habe ich mir erlaubt ihm einen Trupp entgegen zu senden.", antwortete er mit aller Ehrlichkeit. Nickend sah ich ihn an: "Sehr gut. Dann-" Ich brach den Satz ab, als ich donnernde Pferdehufe auf dem unteren Hof hörte.
Níniel Prov:
Ich sprang von Ascar ab, übergab ihm Lindir dankend, der mir hastig entgegen kam und eilte die Treppen hinauf in den zweiten Hof. Ich ging durch den Gang und kam schließlich bei der Ratssitzung an. Anders als ich erwartet hatte, schrien sich die Männer fast schon genervt an, anstatt auf ihren Plätzen zu sitzen. Elrond saß verzweifelt in seinem Stuhl und hielt sich den Kopf. Ich schritt die vier Stufen hinauf, Richtung Elrond und als er mich erblickte stand er sofort auf. Ich legte ihm die Hand auf die Schulter, was er mir gleichtat: "Mae govannen, Níniel. Ich bin froh das Ihr hier seid." "Le suilon.", antwortete ich ihm höflich und nahm zwischen ihm und Elladan Platz.
Als Gandalf der Zauberer, der mich noch von früher kannte, bemerkte das ich angekommen war, klopfte er mit seinem Stab laut auf den Boden, um für Ruhe zu sorgen: "Wir wären dann soweit." Alle setzten sich und manche sahen neugierig zu mir, wie der kleine Hobbit Frodo und Boromir aus Gondor. Auch einige Zwerge und Elben beobachteten mich. Ich musste unter meinem Umhang lächeln nur wissend, dass man nichts, außer meinem Kinn, sehen konnte. Auch meine Kleidung war unter dem Umhang verborgen. Dem Hobbit nickte ich einmal freundlich zu und forderte dann Elrond mit einer Handbewegung auf zu sprechen.
Er stand auf und begann seine Rede: "Fremde aus fernen Ländern, langjährige Freunde. Ihr seid hergerufen worden, damit wir auf die Bedrohung Mordors reagieren. Mittelerde steht am Rande der Vernichtung. Niemand kann dem entgehen. Ihr müsst euch verbünden oder ihr geht unter. Jedem Volk ist diesem Schicksal ausgeliefert auf Gedei und Verderb." Elrond wandte sich an den Hobbit und machte eine Handbewegung auf den Sockel in der Mitte des Platzes: "Hole den Ring heraus, Frodo." Der Angesprochene stand auf und ging langsam darauf zu, um dann den Ring darauf abzulegen. Ein Raunen ging durch den Rat.
Ich hörte den Sohn Gondors flüstern und sah zu ihm: "Dann ist es also wahr."
Ich hörte das Geflüster der anderen.
Ich hörte wie Frodo durchatmete, als er wieder saß.
Und ich hörte den Ring flüstern.
"In einem Traum, sah ich den östlichen Himmel sich verfinstern. Doch stand im Westen noch ein bleiches Licht. Und eine Stimme rief: Das Ende steht bevor. Isildurs Fluch ist gefunden'", sprach der Mann weiter und stand auf. Er näherte sich langsam dem Ring und streckte schließlich seine Hand nach ihm aus. Elrond sprang auf und rief etwas, was ich nicht verstand, da Gandalf anfing laut in der Sprache Mordors zu sprechen. Ich hielt mir den Kopf und verzog das Gesicht schmerzerfüllt. Dröhnende Kopfschmerzen vermischten sich mit meinem zittrigen Atem. Ich beugte mich leicht nach vorn, als der Schmerz in die Brust verlief und legte meinen Kopf in die Hände.
Der Zauberer verstummte wieder und ich atmete hörbar für alle zitternd aus. Elrond sah kurz besorgt zu mir und wandte sich dann wütend an Gandalf: "Niemals zuvor hat jemand gewagt Wörter in jener Sprache in Imladris auszusprechen." "Doch bitte ich nicht um Entschuldigung, Herr Elrond. Denn die Schwarze Sprache von Mordor wird vielleicht bald in allen Winkeln des Westens vernommen werden. Der Ring ist durch und durch böse." "Nicht bei mir, müsst Ihr Euch entschuldigen.", sagte der Elb ernst und sah zu mir bevor er sich wieder setzte. Nachdem ich nochmal durchgeatmet hatte, wank ich ab und richtete mich wieder auf.
"Er ist ein Geschenk. Ein Geschenk an die Widersacher Mordors.", sagte Boromir überzeugt, stand erneut auf und ging hin und her, "Warum sollen wir ihn nicht einsetzen? Lange hat mein Vater der Trosses von Gondor, die Mächte von Mordor abgewehrt. Bei dem Blute unseres Volkes. Eure Länder werden wir zu verteidigen wissen. Gebt Gondor die mächtige Waffe des Feindes. Lasst sie uns gegen ihn verwenden." "Du kannst ihn nicht einsetzten. Niemand kann das. Denn der eine Ring gehorcht nur Sauron allein. Er ist es der ihn beherrscht.", widersprach der rechtmäßige König Gondors ihm.
Fast schon spottend ging Boromir zurück zu seinem Stuhl: "Ein einfacher Waldläufer versteht nichts von solchen Dingen." Da sprang Legolas, ein Elb mit blonden Haaren gegenüber von mir auf: "Er ist kein einfacher Waldläufer. Das ist Aragorn, Arathorns Sohn. Du bist ihm zur Treue verpflichtet." Erstaunt blickte Boromir zu dem Elb und anschließend zu Elessar: "Aragorn? Das also ist Isuldurs Erbe." "Und er ist der Thronerbe Gondors.", sagte Legolas fast selbstgefällig. "Havo dad, Legolas.", meinte Aragorn nur und ließ es damit gut sein. Boromir grummelte noch ein "Gondor hat keinen König. Gondor braucht keinen König" bevor er sich hinsetzte.
Gandalf ergriff das Wort und mein Kopf wandte sich ihm zu: "Aragorn hat recht. Wir dürfen ihn nicht einsetzen." Elrond neben mir erhob sich: "Es gibt nur einen einzigen Weg. Der Ring muss vernichtet werden." Kurze Stille herrschte bevor Gimli, Gloins Sohn aufstand, seine Axt mit den Worten "Worauf warten wir dann noch?" hob und auf den Ring niederließ. Während Elrond schon auf ihn zugehen wollte um ihn davon abzuhalten, blieb ich ruhig sitzen und hielt den Elben sanft am Arm fest. Er sah mich kurz erstaunt an, bevor er zusah wie die Axt zersprang und der Zwerg rücklinks umfiel. Frodo hielt sich den Kopf und ich sah ihn mitleidig an, als ich Saurons Stimme hörte.
Der Ring hatte nicht einen einzigen Kratzer. Ich ließ Elrond wieder los und er meinte etwas belustigt: "Der Ring kann nicht zerstört werden Gimli, Gloins Sohn, jedenfalls von keiner Kraft die wir hier besitzen. In den Feuern des Schicksals Bergers kann er nur dort vernichtet werden. Man muss ihn tief nach Mordor hineinbringen und in die feurige Kluft zurückwerfen aus der er stammt. Einer von euch muss dies tun." Stille herrschte erneut bevor der Sohn Gondors wieder das Wort ergriff: "Man kann nicht einfach nach Mordor spazieren. Seine schwarzen Tore werden von schlimmerem bewacht als Orks. Das Böse dort schläft niemals und das große Auge ist steht's wachsam. Nichts weiter als karges Ödland übersäht mit Feuer, Asche und Staub. Selbst die Luft die man atmet ist wie giftiger Dampf. Nicht mit 10.000 Männern könnt ihr das schaffen. Das ist Wahnsinn."
Legolas stand auf: "Habt Ihr nicht gehört was Herr Elrond gesagt hat. Der Ring muss vernichtet werden." "Und Ihr haltet Euch wohl für den der das tun soll.", maulte Gimli wütend. Boromir erhob sich: "Und wenn es uns misslingt was dann? Was geschieht wenn Sauron sich zurücknimmt was ihn gehört." Der Zwerg sprang auf: "Eher will ich sterben als das ich den Ring in den Händen eines Elben sehe." Dieser eine Satz bracht den kompletten Rat dazu sich zu erheben und sich gegenseitig wütend anzuschreien. "Niemand traut einem Elben.", setzte Gimli noch eins drauf und Legolas hielt seine Volksleute zurück.
Als ich Saurons Stimme hörte, stand Gandalf auf und versuchte wieder Ordnung zu schaffen. Ich erhob mich währenddessen und schritt zu Frodo der sich den Kopf an der Hand abgestützt hatte. Leise setzte ich mich neben ihn und hob meine Kapuze etwas, als er zu mir sah. "Hallo Frodo Beutlin.", sagte ich sanft lächelnd, da er nun bis zu meinen Lippen sehen konnte. Ich wollte ihn etwas von Sauron ablenken. "Ha-Hallo.", antwortete er mir unsicher, was mein Lächeln noch breiter werden ließ, "Woher kennt Ihr meinen Namen?" "Ich kenne jeden beim Namen, Frodo. Ich weiß auch das dein treuer Freund Samweis Gamdschie hinter diesem Busch dort lauscht.", teilte ich ihm freundlich mit.
Verblüfft sah der Hobbit sich um. "Woher? Wie ist Euer Name?", flüsterte er schon fast. "Ich heiße Nìniel. Das bedeutet Tränenmaid.", erwiderte ich genauso leise. "Aber psst. Nicht verraten.", sagte ich und stupste ihm auf die Nase. Ich bemerkte nach einiger Zeit, dass Frodo schneller atmete und auf den Ring starrte. Dann sprang er auf und rief: "Ich nehme den Ring!" Erstaunt sah ich zu ihm und stand ebenfalls auf. Keiner achtete auf den Hobbit, der verzweifelt drein sah. Ich beschloss das es nun an der Zeit war Mittelerde erfahren zu lassen wer hier in Bruchtal steht.
Ich legte Frodo meine Hände auf die Schultern und stellte mich hinter ihn. Dann rief ich mit klarer Stimme "Sedho!" und augenblicklich wurde ich angesehen. Natürlich nicht wegen dem 'Seid still' sondern, die Tatsache das hier gerade eine Frau gesprochen hatte. Als Frodo und ich die Aufmerksamkeit hatten wiederholte er sich und wurde von den anderen erstaunt angesehen. "Ich bringe den Ring nach Mordor. Obwohl-", er drehte sich zu mir um und sah mich zweifelnd an, "ich den Weg nicht weiß." Ich musste unter meiner Kapuze lächeln und nickte bestimmend zu Gandalf. Dieser nickte mir zurück und antwortete Frodo: "Ich werde dir helfen diese Bürde zu tragen, Frodo Beutlin. Solange sie dir auferlegt sein mag." Mit diesen Worten nahm er meinen Platz hinter dem Hobbit ein und ich ging etwa zwei Meter weiter weg.
Aragorn stand auf und kam auf den Hobbit zu: "Sollte ich dich durch mein Leben oder meinen Tod schützen können, werde ich es tun.", er kniete sich vor Frodo, "Du hast mein Schwert." "Und du hast meinen Bogen.", fügte Legolas hinzu und gesellte sich neben Gandalf. Auch Gimli schwor Frodo seine Axt und bekam von Legolas einen genervten Blick, was mich nun wirklich zum Lachen brachte. Boromir trat hervor: "Du bestimmst unser aller Schicksal kleiner Mann. Und wenn dies dann der Wille des Rates ist, so wird Gondor sich anschließen."
"He!", ertönte da auf einmal und ich ging einen Schritt näher zu Elrond um Sam zu seinen Freund zu lassen. "Damit das klar ist, ohne mich geht Herr Frodo nirgends hin.", behauptete sich Sam und verschränkte die Arme. "Nein für wahr es ist kaum möglich euch zu trennen, selbst wenn er zu einer Geheimberatung eingeladen ist und du nicht.", meinte Elrond belustigt. "Hey wir kommen auch mit! Oder ihr werdet uns in einem Sack verschnürt, heim schicken müssen.", rief da Merry und kam mit Pippin angerannt. Als die zwei an Elrond vorbei liefen, zog dieser eine Augenbraue in die Höhe und ich konnte es mir nicht verkneifen zu sagen "So geheim konnte diese Beratung ja dann doch nicht sein, nicht wahr?"
Die Hobbits stellten sich zu Frodo und Sam. "Wie dem auch sei. Man braucht Leute mit Verstand für diese Abenteuer- Was auch immer- Geschichte.", meinte Pippin stolz und wurde von Merry komisch angesehen: "Dann wirst du gewiss nicht ausgewählt Pip." Elrond nickte: "Neun Gefährten-" "Verzeiht das ich Euch unterbreche Herr Elrond.", entschuldigte ich mich höflich und trat vor. "Ihr habt mir diese Einladung nicht zukommen lassen, damit ich mich nach zwei Stunden Besprechung wieder über die Meere nach Hause in Sicherheit begebe. Ihr habt Euch sicherlich etwas dabei gedacht und ich denke Ihr hegt den Wunsch das ich noch etwas länger hier in Mittelerde bleibe. Euer Plan war es, dass ich mich dieser Gemeinschaft hier anschließe denn Ihr saht den Krieg. Und auch mich habt Ihr in diesem Krieg gesehen. Ihr habt mich nicht vor den Orks gewarnt, was ich Euch auch nicht verüble. Ihr wolltet das ich sehe wie es um Mittelerde steht. Glaubt Ihr wirklich die Valar haben euch aus den Augen verloren? Habt Ihr so wenig Vertrauen in sie? Nein mein Herr Elrond. Dadurch das ich gekommen bin, könnt Ihr nur gewinnen. Ginge ich mit den Gefährten könnte ich persönlich dazu beitragen, dass der Ring vernichtet wird. Ginge ich zurück nach Hause, würdet Ihr von mir erwarten das ich dort Bericht erstatte."
Elrond wirkte verlegen und die anderen Anwesenden verstanden wohl gar nichts mehr. "Diese Entscheidung liegt ganz bei Euch.", sagte der Elb schließlich. "Ich habe sie bereits getroffen. Ich werde helfen indem ich in den Krieg ziehe. Diese Schlachten werden nicht ohne mich stattfinden und so wahr ich hier stehe. Ich werde auch den Valar berichten. Also bitte macht aus den neun Gefährten, zehn." Elrond verbeugte sich leicht und fuhr seine Rede fort: "So sei es. Ihr bildet die Gemeinschaft des Ringes." Pippin strotzte vor Stolz: "Großartig. Und wo soll's hingehen?" Ich musste auflachen als ich Merrys 'Dein-Ernst-Blick' sah und Frodo schmunzelte.
"Ich denke es ist Zeit diese Kapuze abzulegen, Kind.", meinte der Zauberer amüsiert und auch ich musste lächeln. Ich packte die Seiten der Kapuze und schmiss den Stoff nach hinten. Die Männer blickten mich erstaunt und mit offenen Mündern an, was ich mit einem verschmitzten Lächeln zur Kenntnis nahm.
"Ich hoffe die Herren entschuldigen mich nun. Ich hatte eine anstrengende Reise und muss mich dringen um Ascar kümmern.", verabschiedete ich mich, nachdem ich merkte, dass die Stille nicht endete und schritt den Weg hinunter zum Stall.
Noro lim
Laufe schnell
Mae govannen
Willkommen
Le suilon
Seid gegrüßt
Sedho
Seid still
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