Mission Osterhase

Hallo ihr Lieben!

Ich wünsche euch ein frohes Osterfest!
Trotz kleiner Schreibblockade habe ich versucht, einen Oster-OneShot mit Eri und Dadzawa zu schreiben. Mehr schlecht als recht. Irgendwie war ich dabei im Gedanken auch noch ein wenig bei EraserMic, auch wenn es nicht zu direkt hier drin vorkommt (weil eigentlich alle Dadzawa-OS shipping frei sein, und nur die Dad-Beziehungen im Vordergrund stehen sollten), aber wie immer steht es euch frei selbst im Gedanken zu entscheiden, ob die beiden hier zusammen sind, oder Yamada nur einen leichten Todeswunsch hat. xD

Viel Spaß beim Lesen!
Lg Tina

~*~*~*~

Ungeduldig sah Shota erneut auf die Uhr. Es fiel ihm schwer ein Seufzen zu unterdrücken, doch da er nicht allein war, konnte er seinen Ärger und seine Ungeduld nicht offen zeigen. Stattdessen stellte er wie immer seine eiserne Miene zur Schau und versuchte so normal wie immer zu wirken. Niemand sollte meinen, er wäre ungeduldig oder nervös. Gerade letzteres wollte er vor allem verbergen. Aizawa war schließlich niemals nervös.

„Er wird schon noch auftauchen, mach dir keinen Kopf, Buddy!" Hizashi, der neben ihm stand und die Blicke zur Uhr bemerkt hatte, kannte seinen langjährigen Freund natürlich gut genug um zu wissen, dass Pünktlichkeit eine jener Tugenden war, die Aizawa am meisten schätzte. Daher brachte dieser starre Gesichtsausdruck überhaupt nichts, um ihn zu täuschen.

Ebenso wenig wirkte er bei dem Rest der Anwesenden. „All Might hat mir vor einer halben Stunde geschrieben, dass er noch darauf wartet, das Ko.... Ähm die Überraschung abzuholen!" Schnell verbesserte sich Izuku und zuckte zusammen, als der Dunkelhaarige zu ihm sah. Mittlerweile kannte die 1-A ihren Klassenlehrer längst gut genug um zu wissen, was ihn auf die Palme bringen konnte. Allein die Tatsache, dass die Person, auf die sie warteten, All Might war, machte den Ausgangspunkt ohnehin schon sehr schwierig.

Doch auch wenn man davon ausgehen könnte, dass Shota wohl bereits gerechnet haben könnte, dass Toshinori zu spät kam, war der Undergroundhero sehr überrascht darüber. Auch wenn der große Blondschopf oft sehr chaotisch wirkte, war er doch stets verlässlich. Heute jedoch ließ er damit zu wünschen übrig. Eine Nachricht, das er sich verspätete und wann er gedachte stattdessen einzutreffen, wäre sehr nett gewesen. Dann würden sie nun nicht wie Idioten herumstehen und warten. So hatte der Plan nicht ausgesehen. Was sollten sie denn nun tun?

Obwohl er sich zuvor noch Mühe gegeben hatte es zu unterdrücken, seufzte er nun doch. „Wir sollten nicht weiter Zeit vertrödeln", verkündete er also und sah über seine Schulter. Gemeinsam mit Hizashi und einer Handvoll Schüler befand sich der Dunkelhaarige noch immer im Wohnheim der 1-A. Während er mit seinem Kollegen und Midoriya bei der Tür stand, saß Eri auf der Couch des Gemeinschaftsraumes und malte gemeinsam mit Tsuyu und Ochaco ein Bild aus. Dabei war sie so angestrengt bei der Sache, dass sie ihre Zunge zwischen die Lippen geklemmt hatte.

Die beiden Männer neben ihm nickten, sahen abwartend zu ihm hinüber. Natürlich entging Shota, nicht, dass sie wohl darauf warteten, dass er Anweisungen gab. „Seht mich nicht so an. Einer von euch muss das Reden übernehmen", erklärte er ihnen kurzerhand. Nun, da Toshinori nicht aufgetaucht war, musste irgendjemand das Sprechen übernehmen. Aizawa kümmerte sich zwar seit ihrem Einzug um das Kind, allerdings hieß das nicht, dass er wusste, wie er ihr das Vorhaben angemessen und kindgerecht erklären sollte. Yagi hätte das ganz einfach hinbekommen und sich auch dementsprechend zum Thema passend kleiden sollen. Nun mussten sie umdisponieren. Und Shota war eindeutig nicht der richtige für diesen Part.

Yamada gluckste und klopfte ihm kurz auf die Schulter, ehe er zu Izuku hinübersah. „Alright, Little Listener, das schaffen wir! Wir machen das einfach gemeinsam", beschloss Hizashi einfach mal, und war froh darüber, dass der Grünhaarige ein Lächeln aufsetzte und nickte. Dieser Umstand stimmte Shota ebenso erleichtert, während er ihnen mit einem Schritt Abstand zum Sofa folgte.

Sofort gingen die beiden vor dem Mädchen in die Hocke. „Hey, Little One", flötete Yamada, um die Aufmerksamkeit des Mädchens auf sich zu ziehen, „wir haben da eine Überraschung für dich!" Langsam sah das Kind zu ihnen auf und bekam große Augen bei den Worten. Ihr Blick glitt neugierig zu den Köpfen der beiden, die mit einem besonderen Kopfschmuck verziert waren.

„Hier, das brauchst du dafür", fuhr Izuku fort und holte etwas hinter seinem Rücken hervor. Kleine Hasenohren, in weiß mit pinker Innenseite, die an einem Haarreif befestigt waren. Erstaunt sog Eri die Luft ein, und hielt den Kopf ganz still, als ihr Lieblingsheld sich nach vorne beugte, um ihr die Ohren aufzusetzen. Nun hatte sie ebenso einen hübschen Kopfschmuck wie Deku und Hizashi. „Der Osterhase hat auf dem Gelände Ostereier und Nester versteckt und du bist als Ehrenhase nun mit der Suche beauftragt", erklärte er ihr, „na? Bist du bereit?" Der Junge musste gar nicht lange warten. Sofort nickte Eri, was die Ohren auf ihrem Kopf zum Wackeln brachte.

„Auf jeden Fall!", freute sie sich und legte die Stifte beiseite.

„Klasse!", freute sich auch Yamada, ehe er aufsprang, „dann lasst uns gleich mal loslegen! Heyho, let's go!"

Eri sprang auf und lief auf Izuku und Hizashi zu, von denen sie einen kleinen Korb bekam, um die gesammelten Eier darin ablegen zu können. Dabei strahlte sie von Ohr zu Ohr, sodass sich auch auf Shotas Lippen ein leichtes Lächeln stahl. Selbst wenn Yagi sich verspätete, würde es ein schöner Tag werden und seine Idee, Eri ein besonderes erstes Osterfest an der UA zu bereiten, würde eine wunderbare Überraschung werden. Es sei denn, der Rest klappte so, wie es geplant war. Aber wann hatte an der UA jemals etwas so geklappt, wie man es sich gewünscht hatte? Kein Wunder, dass seine Nervosität nicht gänzlich verschwand.

~*~

Das Wetter könnte schöner nicht sein. Als ob selbst der Himmel Wind davon bekommen hätte, dass Shota gemeinsam mit seinen Freunden und Schülern etwas für Eri geplant hatte, strahlte die Sonne mit Eri um die Wette. Nur ein paar Wolken waren am Horizont zu sehen, die die Stimmung allerdings nicht trüben konnten. Während Aizawa und Yamada hinter den Kindern her schlenderten, waren Izuku, Ochaco und Tsuyu gemeinsam mit Eri ein paar Schritte voraus und hielten bereits nach bunten Eiern und Schokolade Ausschau.

„Ich bin gespannt, wo deine Schüler die Eier und Nester versteckt haben", gab der Blondschopf leise an Shota gewandt von sich. Auch wenn das Mädchen weit genug weg war, um ihn nicht zu hören, wollte er nichts riskieren. Immerhin war es doch der Osterhase, der die Sachen versteckt hatte, und nicht die 20 Schüler des Undergroundheros, die allesamt begeistert von der Idee gewesen waren. Jeder wollte helfen, um für Eri eine Ostereiersuche zu gestalten. Bisher hatte sie das noch nie erfahren können, und brachte auch nach wie vor alle Feiertage, die es gab, durcheinander. Daher hatte Yagi den Auftrag erhalten, im Kostümverleih ein Hasenoutfit zu finden und sich als Osterhase auszugeben. Die Statur dafür hätte er ja, doch leider war er bisher noch immer nicht aufgetaucht. Der Osterhase kam zu spät, dachte Aizawa zynisch.

„Hoffen wir mal, dass sie nicht wieder beweisen, wieso sie allesamt Problemkinder sind", murmelte er vor sich hin. Seit er für Eri verantwortlich war, ließ es sich kaum mehr leugnen, dass der sonst so strenge Aizawa langsam aber stetig weich geworden war. Es war kaum zu übersehen, dass er die Mauern um sein Herz ein wenig abgebaut hatte, um das Mädchen hinein zu lassen. Natürlich hatten die Schüler seiner Klasse auch eine Menge zu diesem Wandel beigetragen, doch würde ihn jemand darauf ansprechen, würde er es natürlich abstreiten. Er, Shota Aizawa, änderte sich nicht und hatte vor allem kein Herz oder einen Kopf für Kinder. Dass die Realität ganz anders aussah, ließ Hizashi ihn nur zu gerne stets wissen.

Natürlich ließ dieser Kommentar Hizashi leise auflachen. „Gibs doch zu, dass du sie alle unglaublich liebst!", meinte er etwas lauter, sodass die vor ihnen Gehenden sich kurz umdrehten und ihnen zu lächelten. Shota hingegen entlockte dies nur ein Grummeln. Über solche Dinge wollte er einfach nicht reden. „Das wird bestimmt klasse, keine Sorge! Immerhin war es deine Idee, und die Kiddos fanden das so toll, dass sie sofort helfen wollten. Lächle doch mal!", forderte der Blonde ihn auf und knuffte ihn sanft in die Seite.

Diese Geste führte jedoch nur dazu, dass Shota ihn unsanft zur Seite schubste, sodass Yamada fest hinfiel. „Oi! Du kriegst kein Geschenk vom Osterhasen, wenn du so böse bist!", schmollte der Blonde sofort und fragte sich, ob der Osterhase ebenso eine Liste führte mit den Artigen und Unartigen, oder ob er sich diese einfach mit dem Weihnachtsmann teilte. Nur den Bruchteil einer Sekunde später fragte er sich, wieso er überhaupt über so etwas nachdachte. Er war alt genug um zu wissen, dass es weder den Eier versteckenden Hasen gab, noch einen dicken alten Mann, der Geschenke brachte. Schnell schloss er wieder zu Aizawa auf und legte einen Arm um seine Schulter. „Bleib ruhig, Großer", scherzte er, „kein Grund gleich grob zu werden."

Shota schnaubte, fügte jedoch nichts weiter an. Stattdessen hing sein Blick nur mehr an Eri und ihren wackelnden und flauschigen Hasenohren, die bei jedem Schritt auf und ab wippten. Allein der Anblick erwärmte sein Herz, doch er wollte es nicht offen zeigen. Er würde sein Ansehen und jeglichen Respekt verlieren, den die Schüler vor ihm hatten, wenn er zugeben würde, dass es ihn unglaublich glücklich machte, wenn Eri sich über etwas freute. Oder wenn die Schüler sich so ins Zeug legten, damit er Stolz auf sie sein konnte. Wenn er das zugeben würde, was bliebe denn da noch übrig von Shota Aizawa, dem strengen und unnabaren Undergroundhero? Nein. Lieber blieb er still und behielt seine eiserne Miene bei, während sie den Kindern folgten.

~*~

Schon bald sammelten sich die ersten bunt gefärbten Eier in Eris Körbchen. Sie hatten diese im hohen Gras entdeckt. Kaum sichtbar, allerdings in so knalligen Farben gehalten, dass sie durch das satte Grün hindurch stachen. Tatsächlich war Shota froh darüber, dass die Verstecke doch recht simpel gewählt waren. Nachdem er ein paar Pläne im Vorbeigehen aufgeschnappt hatte, war er bereits vom Schlimmsten ausgegangen. Nun zu sehen, dass sie zum Glück einfache und Kindgerechte Verstecke gefunden hatten, ließen ihn erleichtert ausatmen. Jedoch hatten sie bisher noch einiges mehr zu suchen. Seine schlimmsten Vorstellungen könnten sich also noch immer bewahrheiten. Seine Schüler waren schließlich kreativ und das Schulgelände bot auch sehr viel Inspiration für ausgefallene Verstecke.

„Seht mal!", rief Eri plötzlich laut aus, sodass auch die Erwachsenen aufsahen und in die Richtung blickten, in die sie zeigte. Ein paar Meter entfernt schien etwas durchs hohe Gras zu laufen. Aus Spaß und Jux hatte Nedzu dem Gärtner in den letzten Tagen verboten, sich um die Wiesen zu kümmern, sodass sie im hohen Gras Ostereier verstecken konnten. Da die Halme jedoch so hochgewachsenen waren, hatte Aizawa den Verdacht, dass der Schulleiter sogar jemanden mit einer Wachstumsmacke gesucht hatte, um es so hoch anwachsen zu lassen.

Daher konnte man nun erkennen, dass sich etwas näherte, weil die Grasbüschel sich bewegten, allerdings konnte man nicht sehen, was es war. Gespannt starrten auch Shota und Hizashi darauf, traten näher an die Kinder heran, um ihm schlimmsten Fall sofort eingreifen zu können. Aizawa wusste, dass es am Gelände eine Menge streunender Katzen gab, woran er maßgeblich Schuld trug, doch das Tier, das auf sie zukam, war keiner dieser Streuner oder ein gefährliches Wesen.

Stattdessen steckte plötzlich ein hellbrauner Hase seinen Kopf nach oben um sie anzusehen und die Umgebung zu beschnuppern. Seine Ohren hingen schlapp an seinem Kopf hinab, und er wirkte ein wenig dürr und kränklich. Dennoch schien das zarte Wesen keine Angst davor zu haben, auf die Menschen weiter zu zu hoppeln. Ein wenig unsicher darüber, was sie tun sollte, sah Eri zu Shota, der ihr kurz in die Augen sah und nickte, um sie zu ermuntern. Schon war das Mädchen in die Hocke gegangen und streckte langsam den Arm nach dem Hasen aus. Vorsichtig kam das Tier näher und schnupperte an ihren Fingern, ehe er seinen Kopf dagegen schmiegte und noch näher auf sie zukam.

Ohne einen Laut zu verursachen, der das kleine Wesen verschrecken könnte, war Aizawa näher getreten. „Du darfst ihn wohl streicheln", erklärte er die Geste dies Tieres. Während Eri den Worten nachkam, entdeckte Shota eine Schleife um den Hals des Hasen. Ein Zettel schien daran befestigt zu sein. Vorsichtig nahm er ihn ab. „Der Osterhase schickt mich als Vertretung um Eri bei der Suche beizustehen. Passt bitte gut auf mich auf", las er laut vor, ehe er fragend aufsah. Ob Koji diesen Hasen hierher geschickt hatte, weil sich bereits herumgesprochen hatte, dass der Osterhase zu spät kam?

Während er sich diese Frage stellte, nahm Eri den Hasen bereits sanft hoch und drückte ihn sanft an sich. „Ich werde ganz gut auf dich aufpassen!", verkündete sie lächelnd und hielt das Fellknäuel hoch und Shota unter die Nase, „ist der nicht süüüüß!"

Tatsächlich stellte Shota sich unter dieser Bezeichnung etwas anderes vor. Das Fell des Hasen wirkte struppig und er schien unterernährt zu sein. Für einen Hasenbraten reichte es also nicht wirklich, dachte er belustigt bei sich. Doch Eri zu liebe setzte er ein leichtes Lächeln auf, da sie ihn mit großen Augen ansah. „Ist er", bestätigte er gerade mal so laut, dass nur sie es hören konnte, und wuschelte ihr kurz durchs Haar.

Breit grinsend drückte sie erneut den Hasen sanft an sich. „Ostern ist schon toll. Viel besser als Weihhalloween", meinte das Mädchen.

„Du meinst Weihnachten. Halloween ist im Oktober", versuchte Shota sie zu verbessern und fragte sich, wie lange es dauern würde, bis sie diese Tage nicht mehr durcheinander brachte. Alles war noch so neu für sie, weswegen er auch nicht zu streng sein wollte. Irgendwann würde sie es schon lernen.

Natürlich hörte das Kind nur mit halben Ohr zu, und kuschelte viel lieber mit dem Hasen. Also war es nun an Shota den Weidenkorb aufzuheben, den Eri abgestellt hatte. Noch während er sich hinabbückte und wieder aufrichten wollte, bemerkte er, dass Hizashi plötzlich über ihm war, und ihm etwas auf den Kopf drückte. „Was zum ...", setzte er zum Fluchen an, bis sich dann jedoch auf die Lippen. Seine freie Hand glitt zu seinem Kopf nach oben.

„Die wollte ich dir schon vorhin aufsetzen, aber du hast mich weggeschubst ...", erklärte der Blondschopf breit grinsend. Während er selbst hellbraune Hasenohren trug, die auf einem Haarreif befestigt waren, die seine langen Haare aus seinem Gesicht hielten, hatte er für Shota extra welche in Schwarz besorgt. Jene von Izuku waren natürlich grün. Immerhin musste alles perfekt zu den Haaren passen, damit es authentisch wirkte. „Damit wirkst du wirklich süß", fügte Yamada leise an und zwinkerte, was Shotas Wangen zartrosa anlaufen ließ. Glücklicherweise trug er, im Gegensatz zu Hizashi, seine Heldenuniform, sodass er sein Gesicht halb hinter seiner Fangwaffe verstecken konnte.

„Idiot", motzte er gerade noch für Yamada hörbar, während seine Finger kurz über den schwarzen Plüsch seiner Ohren glitten. Früher hätte er den Kopfschmuck wohl ohne zu zögern vom Kopf gerissen und auf den Boden geworfen, doch da Eri sie längst entdeckt hatte und es ihr zu gefallen schien, beließ er sie dort, wo sie waren. Nur dem Kind zu liebe.

~*~

Mit dem Hasen auf dem Arm setzten sie die Suche fort. Sie fanden noch einen Schokohasen und etwas, das wie eine Käseplatte aussah. Izuku musste sich auf die Zunge beißen, um nicht sofort Aoyamas Namen ins Spiel zu bringen. Immerhin hatte das alles der Osterhase versteckt. Dennoch war es ein wenig seltsam, eine Käseplatte ins hohe Gras zu stellen. Eri störte das allerdings nicht. Sie wusste ja schließlich nicht, was alles zu diesem Fest und Brauch dazu gehörte. Einzig die verwirrten Blicke der anderen ließen sie auch argwöhnisch werden.

Danach fanden sie jedoch sehr lange nichts. Erneut stieg Shotas Nervosität etwas an. Schließlich sollte jeder der Schüler etwas versteckt haben und die Anzahl der Dinge, die sie bisher ausmachen konnten, war zu gering. Entweder waren letzten Endes doch noch welche abgesprungen, und hatten sich nicht weiter darum gekümmert, oder aber die Nester waren so gut versteckt, dass nicht einmal drei Jugendliche und zwei Erwachsene sie entdecken konnten. Natürlich gab es noch eine Möglichkeit, doch an die wollte Aizawa gar nicht erst denken.

„Guckt mal! Ist das ein Pfeil?", stellte Ochaco plötzlich fest. Um besser sehen zu können, hatte sie sich selbst zum Schweben gebracht und die Gegend erkundet. Nachdem sie die Schwerkraft für sich selbst wieder hergestellt hatte, lotste sie die Gruppe in die Richtung. Tatsächlich war im Gras ein gelber Pfeil. „Wirkt wie Minas Säure", murmelte Midoriya vor sich hin.

„Sollen wir ihm folgen?", fragte Eri neugierig und sah erneut zu Shota, der nachdenklich die Stirn runzelte, ehe er nickte. Einen Versuch war es schließlich wert.

Ein paar Meter weiter fanden sie erneut einen Pfeil. Diesmal war er jedoch aus Hantas Tape gefertigt. „Ich weiß nicht, ob ich gespannt darauf bin, was der Bakusquad bereit hält, oder ob wir lieber Angst haben sollten", flüsterte Hizashi leise in Aizawas Ort, der nur ein leises „Hmpf" von sich gab. Genau darüber hatte er soeben auch nachgedacht. Wenn sie schon so offensichtlich in eine Richtung gelotst wurden, konnte da nur etwas faul sein.

Fast als ob der Hase auf Eris Arm ihre Gedanken lesen konnte, sprang er mit einem Satz plötzlich davon. Vollkommen überrascht darüber, ließ das Mädchen ihn los und sah ihm nach. Ein paar Schritte vor ihnen erstarrte das Tier plötzlich und stand nach oben gestreckt auf seinen beiden hinter Pfoten um größer zu wirken. Im nächsten Moment sah der Hase auf einmal breiter aus und seine Ohren standen kerzengerade nach oben.

Im nächsten Augenblick schossen auch schon seltsame violette Kugeln auf die Gruppe zu. Gekonnt wich der Hase aus, versuchte die seltsamen Bälle mit gezielten Tritten und Kicken wegzulenken, sodass keiner der Anwesenden davon getroffen wurde. Der Angriff war so schnell zu Ende, wie er begonnen hatte. Vollkommen erschöpft taumelte das Häschen zurück. Eri konnte ihn gerade noch rechtzeitig auffangen, ehe es zu Boden fallen konnte. Nun wirkte es wieder schwächlich und die Ohren hingen schlapp hinab.

Argwöhnisch zog Hizashi eine Augenbraue nach oben. „Erinnert dich Meister Lampe nicht an jemanden?", fragte er an Shota gewandt, der im Moment jedoch etwas ganz anderes im Sinn hatte. Während die anderen nur darauf geachtet hatten, dass der Hase sie vor den seltsamen Wurfgeschossen bewahrt hatte, war dem Dunkelhaarigen nicht entgangen, woher sie gekommen waren. Schnell sprang er nun ebenso los und warf sein Fangtuch hoch in einen Baum.

Laut polternd fiel plötzlich ein weißer Kokon aus den Ästen. Knapp vor dem Boden zog Shota jedoch an seinem Fangtuch um zu verhindern, dass der Gefangene aufschlagen konnte. Zappelnd versuchte Mineta sich zu befreien. „Das ist Kindesmisshandlung!", motzte er.

„Du hast uns angegriffen!", erwiderte Tsuyu, „das ist nicht nett! Vor allem hast du Eri erschreckt, quack!" Das hätte ganz schlimm ins Auge gehen können, wenn das Kind aus Schreck die Kontrolle über ihre Macke verloren hätte. Zum Glück hatte allerdings der Hase so schnell reagiert, noch ehe sie überhaupt bemerkt hatten, was vor sich ging, und hatte sie alle vor den klebrigen Kugeln von Minoru bewahrt.

„Ich wollte doch nur eure Schokolade mopsen!", quengelte der Junge, während er versuchte sich zu befreien, „die Falle war doch so perfekt!" Erst jetzt bemerkte die Gruppe die braunen Flecken um die Lippen des kleinen Schülers. Scheinbar hatte er nicht nur das aufgefuttert, was er hätte verstecken sollen, sondern war auch der Grund dafür, wieso sie seit längerer Zeit nichts mehr hatten entdecken können.

Wütend zog Shota fester an der Fangwaffe. „Wegen Schokolade führst du dich auf wie ein Schurke?", knurrte er rasend vor Wut. In seinem Alter und mit dem bestreben ein Held zu werden, sollte man eigentlich nicht auf die Idee kommen, einem Kind die Süßigkeiten stehlen zu wollen. „Es reicht, du bist ab jetzt nicht mehr mein Schüler", verkündete Aizawa finster. Es enttäuschte ihn, dass Mineta immer noch nicht gelernt hatte, sich zu bessern. Dabei hatte Shota ihm bereits so viele Möglichkeiten dazu gegeben, über sich hinaus zu wachsen und das ungebührliche Verhalten fallen zu lassen. Wenn er das bisher nicht wahrgenommen hatte, würde es wohl nie passieren. Wozu also weiterhin zulassen, dass er die Mädchen ständig ärgerte und einen Platz im Heldenkurs besetze, den jemand anderes besser nutzen konnte.

„Was? Aber das können Sie doch nicht ..." Minoru wollte sich beschweren, doch da der Undergroundhero im Moment keinen Nerv für weitere Diskussionen hatte, wickelte er mit einer schnellen Bewegung das Fangtuch um den Mund des Jungen, um ihn verstummen zu lassen. Nachdem er sicher ging, dass er gut verschnürt war, sah er kurz zu Yamada, der bereits sein Handy zückte, um Nedzu Bescheid zu geben, und ging dann schließlich vor Eri in die Hocke.

„Bei dir alles in Ordnung?" Aufmerksam musterte er das Kind, um sicher zu gehen, dass sie nicht verletzt wurde. Sie schien keinen Kratzer abbekommen zu haben, dennoch waren ihre Augen voll Sorgen.

Besorgt wiegte sie den Hasen in ihren Armen, der komplett erschöpft wirkte und schlaff an ihren Armen hing. „Er hat uns gerettet, aber ich glaube, dass es ihm nicht gut geht", meinte sie traurig und strich sanft über das Fell am Rücken des Hasen.

Tatsächlich wirkte er so, als würde er jeden Moment bewusstlos werden. Das wäre eine Katastrophe, wenn dem Tier nun auch noch etwas zustoßen würde. Darüber nachdenkend, was dem Tier wohl gut tun würde, sah Shota sich um, und riss ein paar Löwenzahnblätter aus. „Er braucht einfach nur etwas zu fressen, damit er wieder zu Kräften kommt", erklärte der Dunkelhaarige und hielt das Grünzeug unter die Nase des Hasen. Dieser begann sofort damit es zu beschnuppern und mampfte es kurz darauf auch schon. „Vielleicht finden wir ja irgendwo einen Apfel, oder Karotten." Oder was Hasen sonst so fraßen. Shota hatte nur Ahnung von Katzen, aber nicht von anderen Tieren, die ihn bisher kaum interessiert hatten.

„Das wird schon wieder, wirst schon sehen!", meinte auch Izuku, der seine Hand auf Eris Schulter legte.

„Wollen wir den Pfeilen weiterfolgen?", fragte Ochaco, die kurz etwas auf ihrem Mobiltelefon gecheckt hatte und nun grinste. Auch Tsuyu hatte eine Nachricht erhalten und auf das kleine Gerät geblickt. „Wir sollten auf jeden Fall in die Richtung weitergehen", erklärte das Froschmädchen.

Dass Mineta rebellierte, und die Schokolade und Süßigkeiten für sich aus den Verstecken geholt und gegessen hatte, machte in der 1-A sehr schnell die Runde. Aus diesem Grund hatten die Jugendlichen einen Notfallplan ins Leben gerufen, um Eri doch noch einen schönen Tag zu bereiten. Dafür mussten sie allerdings dafür sorgen, dass die Suchtruppe weiter in die vorgesehene Richtung gelotst wurde. Die Mädchen hatten nun die Aufgabe, eben das zu tun.

Argwöhnisch musterte Shota die beiden Schülerinnen, ehe er zu Hizashi sah, der nur kurz mit den Schultern zuckte. „Solange es keine weiteren bösen Überraschungen gibt ...", meinte der Dunkelhaarige und seufzte. Sollte noch jemand meinen, er müsste einem Kind Süßigkeiten stehlen, würde er bald vor einer leeren Klasse stehen.

„Die nächste Überraschung ist Weltklasse!", verkündete Uraraka und sprang freudig in die Luft.

~*~

Nachdem sie ihren Weg fortgesetzt hatten, tauchten tatsächlich langsam wieder versteckte Ostereier und Süßigkeiten auf. Sogar kleines Spielzeug war hin und wieder dabei. Shota vermutete, dass diese wohl von Yaoyorozu stammen mussten. Immerhin hatte er diese Kleinigkeiten noch nie gesehen und er und Yamada hatten alle Sachen besorgt und bezahlt, die die Schüler verstecken sollten. Schließlich wollten sie nicht, dass diese sich in Unkosten stürzten, nur weil Aizawa sich in den Kopf gesetzt hatte, etwas für Eri zu veranstalten. Da Mineta nun allerdings einen Strich durch diese Rechnung gemacht hatte, hatten die Schüler sich einen kreativen Weg gesucht, um dagegen vorzugehen.

Neben den Spielsachen, fanden sie auch hier und da Kekse oder Cupcakes, die Sato in aller Eile gebacken hatte. Nur dank Koda blieben die Ameisen und anderen Insekten von den kleinen Gebäckstücken fern, wofür auch Hizashi dankbar war. Immerhin hatte die Abschlussprüfung von Koji und Kyoka seine Phobie vor diesen kleinen Krabbelviecher nur noch verstärkt. Deswegen hatte auch Shota den Schüler, der mit Tieren sprechen konnte, darum gebeten, die Insekten am heutigen Tag darum zu bitten, weit weg zu bleiben. Ansonsten hätte er Hizashi nicht einmal aus dem Wohnheim bekommen. Schließlich hatte es bereits gestern ein Problem mit einem großen Grashüpfer gegeben, der den Blondschopf traumatisierte. Hohes Gras lockte eben große Insekten an.

Damit Eri die Hände frei dafür hatte, um die kleinen Osternester und Spielsachen aufzusammeln, nahm Shota ihr schließlich den Hasen ab, der immer noch ziemlich k.o. wirkte und nun auf seiner Schulter lag, um sich auszuruhen. Immer wieder schob Yamada dem armen Tier ein paar Grashalme zwischen in den Mund, in der Hoffnung es würde helfen, damit er wieder zu Kräften kam. Dabei sah es ganz niedlich aus, wie das kleine Wesen müde an dem Grünzeug herumkaute. Hizashi ließ es sich nicht nehmen, ein Bild davon zu knipsen.

Immer weiter folgten sie den Spuren aus Süßigkeiten, Ostereiern und Spielsachen, ehe sie sich plötzlich vor Ground Omega wiederfanden. Das große Waldgebiet erstreckte sich vor ihnen, allerdings nicht nur das. Der Eingang zu dem Trainingsgelände war verziert worden mit bunten Schleifen und Osterdekoration. Knapp dahinter waren Tische und Sitzbänke aufgestellt worden, die unter weiterer Osterdeko und Speisen nur so ächzten. Die Schüler hatten sich wirklich ins Zeug gelegt, um die Suche in einer kleinen Osterfeier gipfeln zu lassen.

Freudig begrüßten die Schüler, die noch die letzten Handgriffe an Vorbereitungen vollbrachten, die Ankömmlinge. Ursprünglich hatten Eijiro, Mina, Denki, Hanta und Bakugo vorgehabt, die Suchenden mit den Pfeilen hierher zu lotsen, um ihnen eine kleine Überraschung zu bereiten, doch nachdem sie bemerkt hatten, dass Mineta alle Nester geplündert hatten, mussten sie ihren Plan überdenken. Glücklicherweise hatte sich ihr Lehrer längst um den kleinen Nichtsnutz gekümmert und sie hatten etwas Zeit, mit ihren Klassenkameraden eine neue Überraschung zu planen.

„Herzlich willkommen zum Osterfest!", begrüßte Tenya sie freudig mit den Armen fuchtelnd.

Die restlichen Mädchen der 1-A liefen sofort auf Ochaco und Tsuyu zu, um Eri in Beschlag zu nehmen und sie ein wenig herum zu führen, da sie sich auch ein paar kleine Spiele für das Mädchen überlegt hatten. Währenddessen schlenderte Aizawa zu Koji, der mit Mashirao und Mezo gerade dabei war, eine kleine Herde an süßen Häschen mit Schleifen zu schmücken, damit sie später hübsch waren für Eri.

„Hey, habt ihr vielleicht Karotten oder etwas gehaltvolleres als Gras zu fressen?", fiel Shota sofort mit seiner Bitte ins Haus, ehe er sich direkt an Koda wandte, „der Hase hier sieht ziemlich mitgenommen aus."

„Du hättest vielleicht einen von denen da zu uns schicken sollen", merkte Hizashi belustigt an, ehe er in die Knie ging, um einen der Häschen zu streicheln. Sie waren alle so süß!

Der Junge sah seine Lehrer jedoch verwirrt an. „Was?", fiepste er erschrocken, „ich habe keinen der Hasen losgeschickt." Zwar hatte er die Idee dazu, allerdings hatte die Zeit nicht ganz dafür gereicht.

„Hätte denn nicht All Might im Hasenkostüm vorbeikommen sollen?", fragte Ojiro nun ebenso verwirrt, ehe er sich noch einmal umsah, aber nirgendwo den Heldologielehrer entdeckte.

Tatsächlich hätten sowohl Yamada als auch Aizawa gehofft, dass Toshinori zumindest hierher kommen würde, wenn er so zu spät kam. Allerdings fehlte von ihm nach wie vor jegliche Spur. „Langsam mache ich mir wirklich Sorgen. Wo bleibt der Große nur?" Hizashi sah auf und musterte die Mienen der Jugendlichen. Scheinbar wussten sie auch nicht mehr.

Noch während Shota sein Handy aus der Tasche zog und Yagis Nummer wählte, steckte Koda dem Hasen, der schlapp auf Aizawas Schulter lag, eine Karotte zu und versuchte herauszufinden, wieso er so kränklich wirkte. Er wechselte ein paar Worte mit dem Tier, ehe er erschrocken die Karotte fallen ließ. „Ähm ...", entfuhr es ihm.

Seufzend legte Shota ab, da Toshinori nicht ranging. Entweder hatte der Chaot wieder einmal sein Handy verlegt, oder aber er wagte es nicht hierher zu kommen, weil er kein Kostüm auftreiben konnte. Dennoch wäre ein Lebenszeichen nicht schlecht. Als Koji neben ihm jedoch seltsam reagierte, sah der Dunkelhaarige zu ihm. „Alles in Ordnung?"

Koda schüttelte mit dem Kopf und zeigte nervös auf den dürren Hasen. „All Might ...", gab er quietschend von sich, „das ist All Might!" Das Tier hatte ihm soeben erklärt was ihm passiert war.

Ungläubig starrte Shota ihn an. Hizashi, der sich wieder erhoben hatte, trat wieder an ihn heran und tätschelte den Hasen. „Ich sagte doch, er kommt mir bekannt vor!", meinte er grinsend und streichelte über das struppige Fell, „wie konnte das nur passieren, Big One?" Die Frage interessierte ihn brennend. Nachdem es Shota bereits passiert war, dass er in einen Kater verwandelt wurde, war es extrem amüsant den großen Blondschopf nun als Hasen zu erleben.

Mit schief gelegtem Kopf sah das Tier zu ihnen hoch, ehe er zu Koda sah. Natürlich musste der Schüler, der dank seiner Macke mit Tieren kommunizieren konnte, vermitteln. „Er sagt, dass der Kostümverleih keine Hasenkostüme mehr hatte, und man ihn eine Adresse gegeben hatte, wo er sein Glück versuchen könnte. Aber danach erinnert er sich an nichts mehr, außer, dass er hier aufgewacht ist und plötzlich so klein war. Dann hat er euch gefunden", übersetzte Koji.

Yamada konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, was ihm natürlich ein böses Gemurmel von dem Hasen einbrachte. Zum Glück konnte niemand verstehen, was er von sich gab. Zumindest Kodas Miene nach zu urteilen schien es nicht sonderlich nett zu klingen. „Wenigstens hat er sein Wort gehalten", erklärte der Blondschopf, nachdem er sich wieder eingekriegt hatte.

Auch Shota musste schmunzeln. „Hoffen wir mal, dass die Verwandlung nicht allzu lange anhält", meinte er und nahm den Hasen von seiner Schulter. Bis dahin mussten sie sich eben um ihren Kollegen kümmern. Vorsichtig graulte er den Hasen, um ihn etwas zu besänftigen, unterm Kinn.

~*~

Viel zu schnell sprach sich herum, dass der müde wirkenden Hase eigentlich All Might war. Jedoch hinderte das die Kinder, allen voran Izuku und Eri, nicht daran, ihm ständig irgendein Gemüse oder Obst zuzustecken, das der Hase ein wenig widerwillig fraß.

Trotz der kleinen Pannen wurde es doch noch ein ziemlich toller Tag, was jedoch nur seiner Klasse zu verdanken war. Shota war ihnen dafür sehr dankbar. Alleine hätte er es bestimmt niemals so hinbekommen. Zum Glück war auf die Kinder stets verlass, zumindest auf die meisten von ihnen. Der eine, der sich daneben benommen hatte, war glücklicherweise nun nicht mehr sein Problem.

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