Chapter 2

Samira P. O. V.

Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, aber ich bin eingeschlafen. Einfach so! War ich wirklich so erschöpft? Oh, Mist. Vielleicht hat Mom ja schon ausgepackt und versucht bei mir zu klopfen und hat aber keine Antwort bekommen...

Schnell springe ich vom Bett und checke die Uhrzeit auf meiner Armbanduhr. Schon 20:34, sie ist bestimmt schon fertig. Vielleicht sollte ich sie zuerst suchen gehen, bevor ich meine Sachen ausräumen.

Andererseits wird sie sich wahrscheinlich gedacht haben, dass ich müde war und eingeschlafen bin und erkundet jetzt das Hotel.

Letzten Endes entscheide ich mich doch dazu, zuerst meine Sachen auszuräumen, was ziemlich schnell verläuft, bis ich auf etwas unglaublich stoße.

" Verdammte Scheiße!", murmele ich aufgeregt vor mir her als ich einen Schrank öffne im Wohnzimmer und eine Küche raus ziehe. Also fast Küche...Hinter den zwei Schrank Türen befindet sich ein Herd, ein Ofen, ein Kühlschrank und ein Regal mit Tellern. " Wow!", flüstere ich begeistert vor mir hin. Das ist der Wahnsinn! Ich war schon immer extrem beeindruckt von den kleinsten und unnötigsten Dingen.

Vor lauter Bestaunen hätte ich beinahe das kräftige Klopfen überhört. Diese eingebaute halb Küche muss ich und unbedingt meiner Mom zeigen! Aufgewühlt haste ich durchs Wohnzimmer, zur Zimmer Türe, um meine Mutter zu empfangen, doch sie steht nicht wie erwartet vor mir, sondern ein gut aussehender junger Mann mit Schulter langen leicht lockigen Haaren und grünen Augen, der plötzlich anfängt sich zu beschweren:

" Mister Garcia, ich muss Sie wirklich bitten-"

Apprupt unterbricht er sich selbst. Sein Blick fällt auf mich und seine Augen weiten sich. Seine tiefe einschüchternde Stimme hat mich erstarren lassen und ich traue mich nicht irgendwas zu sagen. Ein leichtes freundliches Lächeln umspielt aus Gewohnheit meine Lippen.

"Tut mir Leid Miss, da muss es wohl ein Missverständnis gegeben haben." ,entschuldigt er sich höflich und sieht mich von oben bis unten an ehe er sich auf die Unterlippe beißt und mich schief angrinst. Mein Herzschlag verdoppelt sich und ich fange an nervös zu werden, wie immer.

Ich schlucke einmal, ehe ich erneut zurück lächle und hoffe er würde es dabei belassen & gehen, doch ich irre mich.

"Mein Name ist Harry." Er steckt mir selbstsicher seine Hand entgegen, die ich annehme. " Samira."

Er hat einen festen Händedruck, was mich noch unsicherer macht als ich es schon bin, bis er endlich meine Hand los lässt.

"Samira...ein schöner Name."

Er sieht mir tief in die Augen und beobachtet genau wie ich erröte und schließlich schüchtern meinen Blick senke.

" Danke." ,murmele ich immer noch lächelnd." Immer höflich bleiben.

" Wohnst du hier alleine? ", frägt er stirnrunzeld.

Ich nicke schlicht, was ihm erneut ein Grinsen entlockt. Scheiße...Ich muss echt locker werden & mal zurück flirten, statt so verkrampft zu sein.

" Also dann. Ich bin mir sicher wir sehen uns bald wieder. ", meint er und geht einen Schritt zurück.

Mit heißen Wangen lächle ich noch einmal bevor ich mich in mein Zimmer flüchte und hastig die Türe hinter mir schließe als er sich abwendet.

Mein Atem ist die nächste Minute unkontrolliert und mein Puls immer noch erhöht, während ich die Wand anstarre. Ich hasse es mich mit anderen Menschen unterhalten zu müssen, vor allem wenn sie älter, selbstbewusster und gut aussehender sind als ich -was alles auf diesen Harry zutrifft. Ich konnte mich noch nie mit Jungs unterhalten, weil ich schlicht und ergreifend zu feige war und Angst hatte was falsches zu sagen. Ich bin Perfektionist. Das Ganze führte dann dazu dass ich mit meinen 16 Jahren noch keinen Freund hatte und sobald auch keinen haben werde. Vielleicht wenn ich aufs Abitur gehe kann ich mich besser unterhalten, aber was sollte sich da bitte den groß ändern? Ich würde genau so zurückhaltend sein wie die letzten Jahre.

Langsam löse ich mich aus meiner Starre und laufe zum Spiegel, welcher in dem kleinen Gang hängt, um mich genauer zu betrachten. Meine Wangen sind gerötet, meine braun-blonden langen Haare sind etwas verstubelt, meine schwarze Brille sitzt etwas schief auf meiner Nase und mein Schulterfreies Top entblößt mehr meiner rechten Schulter als ich es in Erinnerung hatte.

Shit, so hat mich Harry gesehen. Ich sehe unmöglich aus! Nicht das ich wie ein Model für einen Fremden aussehen möchte, aber ich möchte wenigstens den Eindruck hinterlassen hübsch auszusehen, was ich meiner Meinung nach nur selten bin -vorallem im Moment. Wieso passiert auch immer mir sowas peinliches?

Verärgert suche ich das Bad auf, kämme mir meine Haare, richte meine Klamotten und parfümiere mich etwas. Jetzt werde ich erstmal meine Mom suchen gehen und dann brauche ich unbedingt etwas zum Essen.

Hoffentlich begegne ich nicht Harry, dass wäre nur peinlich. Vorallem wenn er meiner Mutter begegnen würde! Wie ich sie kenne würde sie sofort an fangen zu plappern und wäre nicht mehr zu stoppen, sie würde kein Blatt vorn Mund nehmen.

Entschlossen verlasse ich mein Zimmer mit nichts außer meinem Schlüssel und einem freundlichen Lächeln im Gesicht um mich auf die Suche nach meiner Mutter zu machen. Natürlich könnte ich versuchen sie anzurufen, aber da ich mein Handy nur für Notfälle mitgenommen habe und es deshalb irgendwo tief in meiner Handtasche versteckt ist, habe ich keine Lust es erst zu suchen. Bis ich es finden würde, hätte ich meine Mutter schon längst aufgespürt.

Also fange ich mit meiner Suche bei ihrem Zimmer an, doch dieses Mal nehme ich die Treppen. Immerhin ist es nur ein Stockwerk tiefer.


Auch die Treppen sind mit einem wunderschönen, wenn auch altmodischen Teppich überzogen, was perfekt zum schlichten Holzgestell passt. Staunend eile ich die Treppen runter, achte darauf niemanden umzuwerfen, bis ich schließlich schon im 2 Stockwerk angekommen bin und den Flur entlang gehe. Als ich dann fast ganz hinten angekommen bin, erblicke ich die Türe mit der Nummer 113. Erwartungsvoll klopfe ich gegen die Holztüre, doch auch nach dem 2ten Klopfen öffnet sich die Türe nicht. Dann ist sie wohl schon fertig, wie erwartet...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top