Kapitel 58
Jen's Sicht:
"Hey, Süße." haucht Cathy und kommt zu mir. "Hey." schniefe ich. "Was ist denn passiert?" fragt sie und nimmt mich in den Arm. "Marco und ich haben uns irgendwie gestritten und dann ist er abgehauen." "Oh nein. Weswegen habt ihr euch denn gestritten?" Ich seufze und schildere ihr alles genau. Sie streichelt mit die ganze Zeit beruhigend über den Arm und ich versuche nicht zu sehr zu weinen. Allerdings gelingt mir das nicht so richtig. "Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Natürlich bin ich glücklich nur manchmal vermisse ich meinen Marco eben. Immer diese makellosen Anzüge, er redet oft so wie es eben ein so sehr erfolgreicher Geschäftsmann tut. Ich weiß nicht was wie man dazu sagt. Abgehoben eben und so genau und ach was weiß ich. Wo ist mein verrückter Marco hin?" "Süße, es sind 16 Jahre vergangen. Menschen ändern sich eben und Marco musste viel durchmachen. Ich meine, er dachte die ganze Zeit, dass du tot bist und das konnte er nie verarbeiten." "Ich weiß." seufze ich und putze mir die Nase. "Wie ist Mats denn so drauf?" "Naja, wie du eben sagtest: er kommt mit seinem dreckigen Sachen nach Hause und rennt mit seinem dreckigen Schuhen durch das ganze Haus." Ich schüttle traurig den Kopf. "Das würde Marco jetzt niemals passieren. Niemals." "Aber er hat auch keinen Sohn mit dem er draußen im Schlamm Fußball spielt. Nick ist ja jetzt an den Rollstuhl gebunden und selbst wenn nicht spielt Nick kein Fußball." "Ich weiß." seufze ich. "Dein Leben ist wahrscheinlich so perfekt, dass es dich langweilt. Ich meine, du kommst nach Hause und das Essen steht auf dem Tisch und das Haus ist makellos sauber, weil Helena alles macht." Ich nicke. Mag schon sein. "Vielleicht solltest du sie doch entlassen." sagt Cathy leise. Helena entlassen? Nein, das könnte ich nicht. Aber ich könnte mit ihr abmachen, dass sie sich nicht mehr ums Essen kümmert abends. Mittags vielleicht, wenn die Kinder nach Hause kommen aber abends halt nicht. Wäre eine Möglichkeit. Ich vermisse es tatsächlich Hausfrau zu sein. Ich arbeite zwar auch viel aber trotzdem fehlt mir die zusätzliche Arbeit Zuhause. Schon eigenartig. Andere Frauen würden alles dafür geben, um Zuhause immer alles sauber zu haben, ohne dafür einen Finger krumm zu machen. "Nicht mehr weinen, Jen, das gibt nur falten." Ich muss kurz lachen. "Ich meine das durchaus ernst. In unserem Alter muss man sich darum leider schon Sorgen machen. Und jetzt erzähl: wie war es heute beim Arzt?" Ich grinse. "Ich bin im der 5. Woche schwanger." Cathy quiekt vor Freude auf und zieht mich in ihre Arme. "Glückwunsch, Süße!" Sie drückt mich fest. "Dankeschön." lächle ich. Cathy ist und bleibt für immer meine beste Freundin. Auch, wenn unser Kennenlernen damals alles andere als schön war. Aber zum Glück war das alles nur ein Missverständnis. "So, jetzt sehen wir uns Filme an und Essen noch mehr Süßigkeiten." grinst sie. Gesagt getan.
Marcos Sicht:
"Was machst du denn hier?" fragt Mats überrascht. Ich seufze. "Kann ich reinkommen?" "Klar." Er lässt mich rein und schließt die Tür. "Weshalb habt ihr euch gestritten?" Ich sehe ihn überrascht an. "Woher-" "Jen hat Cathy angerufen und sie heulend gebeten vorbei zu kommen, weil ihr euch gestritten habt." Heulend? Oh nein! Was habe ich getan? "Ach man eh." stöhne ich. "Bier?" Ich schüttle den Kopf. "Hast du Whisky oder so?" "Klar. Aber meinst du nicht, dass ein Bier reicht?" Ich schüttle den Kopf. "Na schön. Setz dich, ich hol uns was zu trinken." Ich nicke und gehe in die Stube, wo ich mit hinsetze. Kurze Zeit später kommt Mats mit zwei Gläsern wieder und stellt eins vor mir auf den Tisch. "So, und jetzt erzähl." Ich kippe den Inhalt des Glases in einem Zug runter und stelle das Glas dann hin. "Sie vermisst mein altes Ich. Den Fußballer eben. Scheinbar ist sie unglücklich mit meinem jetzigen ich. Scheint meine Anzüge zu hassen, meine Art wie ich reden, mein jetziges Ich eben. Kam beinahe so rüber als würde sie mich nicht lieben sondern den Kerl, der ich mal war. Bevor sie von mit gegangen ist." Mats seufzt. "Marco, ich bin mir sicher, dass sie das so nicht gesagt hat und auch nicht, dass sie unglücklich ist." "Kam aber so rüber." brumme ich und leere mein Glas zum zweiten mal. "Marco, ganz ehrlich. Wieso streitet ihr euch wegen so was? Ihr habt so euch so ewig nicht gehabt." "Das weiß ich! Aber wenn sie so einen scheiß sagt?!" Noch ein Glas runter. "Geh nach Hause und vertrag dich mit deiner Frau!" Ich schüttle den Kopf und trinke noch ein Glas. "Komm zur Vernunft, Marco!" "Ach lass mich." brumme ich und stehe auf. Mir wird schon schummrig. "Wo willst du hin?" "Weg!" keife ich ihm an. Ich ziehe Schuhe und Jacke an und gehe nach draußen. Ich laufe und laufe durch die Gegend. Irgendwann komme ich an ein Hotel mit einer Bar, wo ich mich weiter volllaufen lasse. "Hey! Bist du alleine hier?" Ein Blondine setzt sich neben mich und legt ihre Hand auf mein Bein. Ich lächle sie an. "Ja, das bin ich. Und du?" "Ich auch." grinst sie. "Willst du was trinken?" "Sex On The Beach." schnurrt sie. Ich grinse nur noch mehr und bestelle ihr ihrem Cocktail. Als sie ihn hat stoßen wir an. "Wieso ist ein so geiler Mann wie du alleine hier?" "Ich habe Streit mit meiner Frau." "Mit deiner Frau? Wow. Verheiratet also?" Ich nicke und zeige meine Hand an der mein Ehering ist. Sie grinst. "Ist ein Grund. Aber kein Hindernis." Ich lache und trinke weiter irgendwann bin ich so voll, dass ich kaum geradeaus sehen kann. "Gehen wir hoch, Süßer?" Ich nicke. Wir gehen zusammen zur Rezeption, ich bezahle ein Zimmer für eine Nacht und dann gehen wir hoch.
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ETWAS KURZ, SORRY :D
~Jassy
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