Kapitel 39

Jen's Sicht:

"Naja, ich würde mich schon über noch ein Kind freuen." sagt Marco leise. Ich weiß nicht, ob ich mich überwinden kann mit ihm zu schlafen. Ich fühlte mich jedes mal so dreckig, wenn ein Mann sich über mich legte und mit mir schlief. Natürlich ist Marco so sehr anziehend für mich aber ich fühle mich dreckig. Was ist, wenn er mich gar nicht mehr will, wenn er mich sieht. Völlig... nackt. Ich bin lange nicht mehr die kleine unschuldige Jen, die ich mal war. Ich wurde beschmutzt, behandelt wie eine wertlose Hure im Mittelalter. "Schatz?" fragt Marco traurig und Lilly lächelt mich hoffnungsvoll an. Ich will noch ein Baby! Aber bin ich bereit dazu? Marco und ich haben uns so viele Jahr nicht gesehen und erst vor wenigen Wochen wieder gefunden. Ein Baby bedeutet so viel Verantwortung und auch, wenn wir bereits zwei Kinder haben ist das ein riesengroßer Schritt. Sollten wir warten oder nicht? Wie viel Zeit bleibt uns noch? Ab wann sollte man kein Baby mehr bekommen? Ab wann wird es aufgrund meines Alters zu einer Risikoschwangerschaft? So viele Fragen. Ich sollte mich von einem Frauenarzt untersuchen lassen. Sollte ihn fragen, ob es für meinen Körper gut ist noch ein Baby zu bekommen. "Jen?" Ich zucke zusammen. "Ich würde mich gern erst untersuchen lassen. Von einem Frauenarzt. Du weißt weswegen." Marco nickt und ich glaube Freude, Hoffnung in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Wieso ist es ihm so wichtig sofort ein Baby mit mir zu bekommen? Will er mich so noch fester an sich binden? Hat er Angst ich laufe ihm weg? Es könnte schon möglich sein. Immerhin hat er all die Jahre auf mich gewartet. Ich lächle Marco an und er umarmt mich fest. "Das ist ja wundervoll." "Aber vielleicht sollten wir vorher mit deinen Eltern drüber reden." Er nickt. "Cool! Ey, aber keinen Bruder. Ich will eine Schwester!" grinst Lilly und wirft sich uns in die Arme. Ich lächle. "Was ist dir denn passiert, dass du so lächelst?" "Ihr seid passiert. Ihr seid einfach die tollsten Eltern der Welt!" Sie küsst uns beiden die Wange und läuft dann wieder nach oben in ihr Zimmer. "Puh. Okay, wie viele werden wir sein? Wohl eine ganze Menge, was?" Marco nickt. "Lass uns mal zählen." "Okay. Also Du, Nick, Lilly und ich. Sind vier. Dann deine Eltern und deine Schwestern sind 8." "Ja, dann Mia und Nico dazu und Ralf und Oskar auch. Oh, Oskar ist der Mann von Melli und Ralf der Mann von Yvonne." "Okay. Dann sind wir schon 12. Noch Anthony und Anne dazu und wir sind 14." seufze ich. "Mein Gott, dann wird das Haus voll." Ich nicke. "Wir machen das schon. Kurz bevor wir alles in den Ofen geschoben haben gehe ich duschen und dann decke ich den Tisch und in der Zeit gehst du duschen." Okay." lächle ich. Marco und ich beginnen also das Gemüse zu schälen und zu schneiden. "Hast du manchmal noch Kartoffeln? Dann kann ich noch ein Kartoffelgratin dazu machen." "Ja, in der Vorratskammer sollten welche sein." Ich nicke und hole sie, um sie zu schälen und zu schneiden. "Okay, ich werder jetzt das Hack braten. Du kannst schon duschen gehen." "Okay." er küsst mich und verschwindet dann nach oben. Mein Gott, ich bin völlig nervös! Es ist, als würde ich Marcos Eltern noch einmal neu kennen lernen würde. Ich als ich endlich alles im Ofen habe atme ich einmal tief durch. "Oh! Hallo, Jennifer." Ich drehe mich um und da steht Helena. "Oh, Hallo." sage ich lächelnd. "Sie haben bereits gekocht?" "Ja, die Schwiegereltern kommen bald." seufze ich. "Keine Sorge, die Familie ist sehr nett." will sie mich beruhigen. "Ja, ich weiß, ich kenne sie bereits. Nur halten sie mich alle für tot, wie Sie ja wissen." "Ja, das stimmt wohl. Ihre Situation ist ziemlich knifflig. Aber Herr Reus ist so glücklich seit sie da sind. Er war immer sehr in sich gekehrt, hat nur das nötigste geredet, viel geweint. Er hat mir nur einmal erzählt, dass seine Frau gestorben ist, nachdem Sie beide geheiratet hatten, danach hat er nie wieder mit mir über Sie geredet. Es schmerzte ihn sehr auch nur an Sie zu denken. Er hat ihr Tagebuch unter seinem Kopfkissen." "Mein Tagebuch?" Ich werde rot. Wer weiß was ich da mal alles reingeschrieben habe! "Ja, ich habe es mal beim Aufräumen dort gefunden und hatte es ins Bücherregel gestellt. Stunden hat er es gesucht, war schon am verzweifeln. Bis ich gemerkt hatte, dass er dieses Buch suchte hat es gedauert. Als er es dann wieder hatte, war er sehr erleichtert." Ich lächle. Mein Sensibelchen. Ich stelle das beim Kochen dreckig gewordene Geschirr in den Spüler. "Jennifer? Kann ich mit Ihnen über etwas für mich sehr wichtiges sprechen?" "Aber natürlich, Helena." lächle ich und setzte mich zu ihr. "Naja, da Sie jetzt wieder da sind und kochen, etc. Werde ich meinen Job verlieren?" Ich sehe sie mit großen Augen an. Ach herrje! Daran hatte ich ja überhaupt noch nicht gedacht. "Nein, Helena, das werden sie nicht. Wissen Sie, Marco und ich haben soeben festgestellt, dass wir gern noch ein Kind möchten. Natürlich müssen wir darüber noch einmal reden und ob es klappt wissen wir ja auch nicht, aber dann werde ich sehr froh sein Sie zu haben. Dieses Haus ist so riesig und ich werde es nicht durchgehend so sauber halten können. Zumal ich auch arbeiten muss. Das Kochen wird vermutlich nicht länger zu ihren Hauptaufgaben gehören, da ich für mein Leben gerne koche. Aber wir können gerne zusammen kochen. Das würde mich sehr freuen." Sie strahlt mich an. "Oh dann bin ich aber froh! Ich hatte schon Angst, dass ich nicht länger gebraucht werde." "Machen Sie sich darum keine Sorgen. Das bekommen wir hin. Vielleicht könnten sie im der Woche ab und zu kochen oder einkaufen aber wenn ich kann übernehme ich das gerne. Weniger Arbeit und trotzdem gleiches Gehalt. Dafür werde ich sorgen." zwinker ich. Sie grinst. "Wenn sie wollen kann ich schon den Tisch decken." Ich überlege kurz. "Wissen sie was? Machen Sie Feierabend, gehen sie aus. Lassen wir diese Aufgabe mal Marco erledigen." Sie lacht. "Mal sehen was das wird." "Naja, zur Not rette ich noch das was sich retten lässt." lache ich. "Gut, vielen Dank, Jennifer, dann werde ich ich nicht jetzt mit einer Freundin treffen." "Viel Spaß." wünsche ich ihr und wir stehen auf. "Einen schönen Abend wünsche ich." winkt sie und verlässt die Küche. Ich mag sie, sie ist sehr nett und vor allem eine große Hilfe in diesem riesen Haus. "So, ich bin dann fertig. Du kannst jetzt duschen gehen. Ich habe dir schon alles hingelegt." "Danke." lächle ich und lege meine Hände um sein Gesicht, um ihn dann zu küssen. Ich laufe also nach oben ins Schlafzimmer und dann ins zugehörige große Bad. Das Bad ist so wunderschön und modern. Schnell ziehe ich mich aus und stelle mich unter den warmen Wasserstrahl. Nach dem duschen putze ich noch ein mal meine Zähne über, föhne meine Haare und binde sie zu einem Zopf zusammen, damit sie mir nachher nicht ins Essen fallen. Anschließend ziehe ich mir Strümpfe an, mache sie an den Strumpfhaltern fest und ziehe mir einen schicken Rock an. Dazu eine weiße Bluse. Ja, das sieht okay aus. "Mom! Nick will nicht aus dem Bad rausgehen!" Ich verdrehe die Augen. "Nick!" "Ja das geht hier nicht ich häng fest!" "Lilly, dann hilf deinem Bruder!" "Aber das geht nicht! Nur, weil er zu doof ist zum Wenden kann ich nicht duschen gehen!" "Du hättest doch eher gehen können!" Mein Gott! "Wenn ich noch einen Ton höre ziehe ich euch die Handys ein und schließe das Bad ab, damit ihr es gar nicht mehr benutzen könnt. Dann musst ihr zusehen wie ihr euch sauber bekommt!" rufe ich und schon ist Ruhe. "Sorry, Mom!" kommt es dann leiser von beiden gleichzeitig. Ich grinse mein Spiegelbild zufrieden an und schlüpfe in schwarze High Heels. Ja, High Heels sind immer noch mein Ding. Auch in meinem Alter kann man so was tragen. Das geht nicht nur bis 30. "Äh, Schatz?" höre ich Marco nervös rufen. Oh Gott. Sind seine Eltern schon da und haben die Auseinandersetzung mit den Kindern gehört? Boden öffne dich und verschling mich! Peinlicher geht es ja wohl nicht!

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