Kapitel 17

VORHER KURZE FRAGE: SOLL ICH MEHR AUS LILLYS SICHT SCHREIBEN ODER AUS MARCO'S?

LIEBE GRÜßE

~Jassy

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"Willst du reden?" Ich schüttle den Kopf, woraufhin Chris nur seufzt. "Wer war es?" Ich sehe ihn an und überlege. Chris würde nicht mehr hier sitzen bleiben, wenn ich es ihm sage. "Ich weiß, dass du es weißt. Bitte sag es mir. Ich will dich doch nur beschützen." Ich nicke. Ja, er hat schon recht. "André." flüstere ich. Chris' Griff um meine Hand wird stärker. "Nochmal kommt der mir nicht davon." faucht er und steht auf. Seine Hand lässt meine los und er stellt sich an das große Fenster. Die Lichter der Nacht scheinen hinein, erhellen den Raum ein wenig. "Ich möchte, dass du dich da raushälst." Er dreht sich zu mir um und verschrenkt die Arme vor der Brust. "Ganz sicher nicht! Niemand vergewaltigt meine Freundin!" Ich zucke zusammen. "Tut mir leid, Baby." seufzt er nun deutlich ruhiger und kommt wieder zu mir ans Bett. "Ich will doch nur, dass es dir gut geht und du nicht noch einmal in Gefahr gerätst." "Ich weiß. Mir geht's nicht gut." Chris sieht mich verzweifelt an. "Du kannst mit mir darüber reden. Ich höre dir zu, okay?" Ich nicke. "Ich hätte nicht zum Friedhof laufen sollen und mich dort nicht auf die Erde legen sollen." krächze ich und bekomme im nächsten Moment einen heftigen Hustenanfall. "Ach herrje. Nicht auch das noch." seufzt Chris und nimmt sein Handy hervor, da es einen Ton von sich gegeben hat. "Das ist dein Bruder. Er fragt wie es dir geht." klärt Chris mich auf. "Sag ihm, dass es mir gut geht und ich schon schlafe." "Na gut." Er tippt schnell die Nachricht ein und legt sein Handy dann beiseite. Ob er viele weibliche Freunde hat? "Was ist?" Ich sehe Chris an. "Wieso schaust du mein Handy so an?" schmunzelt er. "Äh." mache ich nur und suche nach einer plausiblen Erklärung. Soll ich ihn fragen? Kann doch nicht schaden. "Hast du eigentlich Freundinnen?" "Was?" lacht er. "Naja, ob du viele weibliche Freunde hast?" "Willst du nachsehen?" grinst er und hält mir sein Handy hin. Oh je. Was soll ich antworten? "Mach Platz dann stöbern wir in meinem Handy rum." lacht er und zieht sich seine Schuhe aus. Zögerlich mache ich Platz für ihn. Er klettert hinter mich, sodass seine Beine links und rechts von mir ausgestreckt liegen und ich lehne mich zurück. Ich spüre seine harten Muskeln und seine wundervolle Wärme im Rücken. Seine Arme streckt er unter meinen durch und legt seine Hände dann auf meinen Bauch. "Na los guck nach." lacht er. Seufzend nehme ich sein Handy in die Hand. Code? "160732" sagt Chris. "Was? Wieso? Das ist das Datum von..." Ich sehe auf die Uhr. Schon 01:31Uhr. "Das Datum von gestern." "Japp." antwortet er. "Wir sind gestern zusammen gekommen." flüstert er. Ich sehe ihn mit großen Augen an. "Ich wusste ja gar nicht, dass du so ein Softi sein kannst." "Tja, wenn du wüsstest." lacht er. Ich grinse und er küsst meine Stirn. Schnell gebe ich den Code ein und schon ist sein Handy entsperrt. "Woher hast du das?" frage ich wie in Trance, als ich sein Hintergrundbild sehe. Da bin ich drauf von dem Tag, an dem Chris und ich uns das erste mal gesehen habe. Am Strand. Ich sitze am Lagerfeuer und sehe das Feuer verträumt an. "Habe ich heimlich gemacht." lächelt er. Er ist so toll! Ich blättere in seinem Handy herum und sehe nach, was er so für Spiele hat. "Kann es sein, dass du Langeweile hast? Ich meine wer hat denn so viele Spiele auf dem Handy?" "Na ich! Ich hab doch nichts zu tun den ganzen Tag." lacht er. Ich verdrehe die Augen und sehe mir weiter die unzähligen Spiele an. "Sims?" "Kann manchmal echt entspannend sein!" verteidigt er sich. "Wolltest du nicht nach Kontakten und Nachrichten und so sehen?" "Naja, wenn du es mir alles schon so bereitwillig vorlegst brauche ich ja nicht nachsehen. Außerdem ist das alles eine Sache von vertrauen. Und ich vertraue die seit dem Tag, an dem ich dich das erste mal gesehen habe." erkläre ich ihm ehrlich. "Es ist komisch. Mir geht es genauso. Normalerweise hätte ich dich weiterlaufen lassen sollen aber ich konnte es einfach nicht. Ich bin kein guter Umgang für dich. Und meine Welt ist auch nichts für dich. Eigentlich solltest du dich von mir fern halten. Das was ich mache ist für dich viel zu gefährlich. Aber aus irgendeinem Grund kann ich dich einfach nicht gehen lassen. Ich muss dich bei mir haben. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen, Lilly. Den Jungs passt es auch nicht so, dass du immer bei uns bist oder ich bei dir, weil es eben zu gefährlich für dich ist aber sie akzeptieren das. Sie haben auch gar keine andere Wahl. Nur, wenn ich sage, dass du Zuhause bleiben sollst und nicht zu mir kommen sollst, dann musst du auf mich hören, okay? Ich will dich einfach nicht noch mehr in Gefahr bringen. Also bitte, hör immer auf das was ich sage, ja?" Ich nicke langsam. Sein Blick fesselt mich, er sieht mir so tief in die Augen wie es noch niemand zuvor getan hat. "Okay." haucht er und küsst wie immer meine Stirn. "Du hast noch nie sehr enthaltsam gelebt, oder?" Er sieht mich überrascht an. Mit dieser Frage hat er sicher nicht gerechnet. "Wie kommst du darauf?" "Man sieht es dir an. So selbstbewusst und herrisch wie du rüberkommst. Das sagt vieles über dich aus. Unter anderem, dass die Frauenwelt dich ehrt." Er grinst mich schief an, wird dann aber wieder ernst. "Du hast recht, ich hatte schon sehr viele Mädchen. Zumindest im Bett. An Erfahrung mangelt es mir auf gar keinen Fall. Allerdings meinte ich es noch nie mit einem Mädchen ernst. Deine Vorgängerinnen waren nur kurze Bettgeschichten und One Night Stands. Nicht mehr und nicht weniger. Und dennoch macht es nur überhaupt gar nichts aus, dass ich bei dir warten muss, Geduld haben muss. Es zeigt mir, dass du mich nicht wegen meines Aussehens oder so willst. Oder nur, weil ich vielleicht gut im Bett bin. Deine Unerfahrenheit reizt mich. Zwar bist du jetzt keine Jungfrau mehr aber irgendwie bist du es für mich trotzdem. Dein erstes Mal wird das beste, was dir je passieren wird, das verspreche ich dir." Mir steigen Tränen in die Augen. Seine Worte und der Klang seiner Stimme sind wir Balsam für meine Seele, für mein gebrochenes Herz. "Ich hatte mein erstes Mal bereits." schluchze ich. "Nein, Prinzessin, das hattest du nicht. Das war nichts. Das war kein Gefühl, keine Liebe, nichts. Wir beide werden das, was passiert ist zusammen verarbeiten und dann werden wir dir dieses Gefühl neu definieren." "Definieren?" frage ich etwas verwirrt. "Ja, definieren. Dein Kopf denkt bei dem Wort Sex oder so jetzt etwas anderes. Er hat Angst. Stell dir das so vor: Die jetzigen Informationen darüber werden wir beide zusammen löschen und dann werden wir diese Lücke wieder mit neuen Erfahrungen, Gefühlen, Eindrücken bereichern. Wir zeigen deinem Kopf, dass es schön ist und nicht schrecklich. Verstehst du was ich meine?" Ich nicke langsam. Seine Hand streichelt sanft meine Wange. Ich schmiege mein Gesicht in seine Handfläche und schließe wohlig seufzend die Augen. "Wir bekommen das schon hin, keine Sorge. Du und ich. Zusammen."

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