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Part 5
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Am nächsten Tag regnete es in London, aber das hinderte Hermine nicht daran, zum Vordach zu laufen. Sie schlenderte mit einem mulmigen Gefühl durch die nassen Straßen der Stadt, während der Regen leise auf sie herabprasselte. Einen Regenschirm hatte sie diesmal nicht bei sich.
Draco Malfoy, stand wie immer auf dem Dach, sein Mantel flatterte im Wind, während er scheinbar gedankenverloren in die Ferne starrte. Hermine war überrascht, dass ihm die Tatsache, dass es regnete, wohl auch nichts auszumachen schien.
So lässig wie sonst auch, schien er in Gedanken versunken zu sein, da er sie nicht bemerkte, als sie sich ihm näherte und ihn an der Schulter antippte.
„Hallo Gran...Hermine. Bei Salazar du siehst aus, als ob dir jemand ein Fläschchen Verwirrungstrank über den Kopf gegossen hätte.
„Wow danke für die charmante Begrüßung."
„Haha sehr witzig, aber jetzt mal im Ernst. Was ist los?"
„Ach ich weiß nicht. Es war einfach ein ziemlich Stressiger Arbeitstag. Deswegen bin ich jetzt umso froher hier zu sein..." gestand sie.
„Nicht froher als ich, Granger".
„Hey waren wir nicht schon beim Vornamen."
„Sorry so gefällt es mir einfach besser. Ich liebe es dich damit etwas aufzuziehen Bücherwurm."
„Ach Tatsächlich", flüsterte sie mit heiser Stimme, während er langsam einen Schritt auf sie zutrat.
Sie spürte, wie ihr Atem stockte, als er sich ihr näherte. Ihre Blicke trafen sich und für einen Moment schien die Welt um sie herum still zu stehen. Sie konnte das vertraute Gefühl seines Atems auf ihrer Haut spüren, als er sich ihr Gesicht näherte, seine Lippen nur einen Atemzug entfernt von den ihren.
„Du machst mich wahnsinnig".
Hermine spürte, wie ihr Herz einen Schlag übersprang, als sie seine Worte hörte. Sie sah tief in seine Augen und erkannte die Wahrheit darin. Die Intensität seiner Gefühle berührte sie tief in ihrem Inneren und ließ eine Welle der Zuneigung über sie hinwegrollen.
Ihre Hände fanden den Weg zu seinem Gesicht, ihre Finger strichen sanft über seine Wangen.
„Weißt du, es gibt da etwas, dass ich gerne tun würde."
„Ach und was wäre das", fragte sie vor Anspannung platzend.
„Tanz mit mir Hermine Granger".
Für einen Moment war sie von einer Welle der Freude überwältigt, aber dann wirkte sie leicht enttäuscht. Sie hatte gehofft, dass er mehr sagen würde.
Trotzdem aber lächelte sie und gewehrte ihm diesen stillen Tanz.
Draco spürte ein warmes Kribbeln in seiner Brust, als sie ihm ihre Zustimmung gab. Sein Herz schlug schneller und ein Hauch von Erleichterung durchströmte ihn. Er nahm ihre Hand in seine und fühlte die zarte Berührung ihrer Finger, die sich sanft um seine schlossen. Ihre Schritte waren leicht und anmutig, im Einklang mit dem Rhythmus ihres Herzschlags.
Die Umgebung um sie herum verschwamm und sie waren allein in ihrer eigenen kleinen Welt aus Musik und Zuneigung. Hermine spürte, wie sich ein warmes Gefühl der Geborgenheit in ihr ausbreitete, während sie sich in Dracos Armen befand. Seine Nähe war wie ein Schutzschild gegen alle Sorgen und Zweifel, die sie bis vor kurzem noch gehabt hatte.
„Du bist ein erstaunlich guter Tänzer Malfoy", stellte sie nach einer Weile fest.
„Natürlich bin ich das, Granger. Ich wurde in eine Gesellschaft hineingeboren in welcher soetwas erwartet wurde."
„Wie alt warst du, als du Tanzunterricht bekamst?"
„Ich weiß nicht, acht oder neun vielleicht."
„Ah verstehe, du bist mir also einige Jahre voraus".
Malfoy lachte.
„Und ich dachte es gäbe gar nichts was du nicht auch beherrscht oder in kürzester Zeit erlernen kannst."
„Entschuldige mal. Ich hatte- anders als du- nicht oft die Gelegenheit meine Tänzerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen oder daran zu feilen, bis jeder Tanzschritt saß", erwiderte sie, während sie nur noch auf der Stelle tanzten und sie ihr Hände um seinen Nacken geschlungen hatte.
„Na ja, was war dann das mit Krum auf dem Winterball. Ihr wart das angesehenste Paar an diesem Abend. Alle Augen lagen bei der Eröffnungszeremonie auf euch, außerdem hatten alle Hogwarts Schüler Tanzstunden."
„Mein Abend mit Viktor war sehr improvisiert. Ich hatte eigentlich keine Ahnung, was ich da tue", gab sie zu.
„Tja dafür, dass du angeblich keine Ahnung hast, ist das doch schon recht gut. Besser als die beiden Waschlappen warst du damals mit Sicherheit."
Hermine entfuhr ein unterdrücktes Lachen.
„Harry hatte zwei linke Füße. Eindeutig und Ron na ja...Parvati hat mir in dem Moment leidgetan."
„Ich war leider zu sehr mit Pansy beschäftigt, als das ich irgendetwas von Weasleys wahrhaftigem Talent mitbekommen hätte. Obwohl wenn ich so drüber nachdenke, sind ich und Pansy nicht lange dortgeblieben. Mindestens nach dem zweiten Tanz wurde es mir zu bunt, da hab ich einmal auf meine wohlhabende Erziehung geschissen."
„War Panys denn so schlecht", fragte Hermine.
„Nein, aber ihre Art ist einfach nicht das, was ich mir als eine gute Tanzpartnerin erhoffe."
„Ach ja und was sollte eine gute Tanzpartnerin besitzen um dem großen Draco Malfoy würdig zu sein."
„Nun sie sollte nicht strohdumm sein, sondern sich behaupten können. Nicht bloß stumm mitlaufen und das tun, was man von ihr verlangt. Und dann sollte sie natürlich noch Humor besitzen. Keiner möchte eine Partnerin, die zwar schlau ist, aber keine Persönlichkeit hat. Das wäre dann so ziemlich alles."
„Das sind aber hohe Ansprüche, findest du nicht auch."
„Ich bin ein Malfoy. Was erwartest du? Ansprüche haben ist praktisch mein zweiter Vorname."
„Tja ich kann mich wohl glücklich schätzen".
„Wieso", fragte er.
„Weil ich zufälligerweise eine Person kenne, die genau deinen Ansprüchen gerecht wird"
„So so du musst mich ihr unbedingt mal vorstellen Granger", schmunzelte er.
„In Ordnung ich werde sie kontaktieren und daran erinnern dich irgendwo dazwischen zu schieben. Vielleicht hat sie ja Zeit für dich. In zehn Jahren", erwiderte die Gryffindor sarkastisch.
„Jetzt wirst du frech kleine Gryffindor. Bist du sicher, dass der Hut dich in's richtige Haus gesteckt hat", fragte er neckisch.
„Hmm ich bin mir nicht sicher, könnte sein, dass ich gewisse Neigungen habe. Neigungen die mich mein Haus wirklich hinterfragen lassen."
„Lass das bloß nicht Potter und Weaslebee hören"
„Ich denke meine slytherinischen Neigungen haben sich schon viel früher gezeigt. Als ich dir damals eine verpasst habe. Das Gefühl meiner Faust in deinem Gesicht werde ich nie vergessen."
„Jetzt übertreibst du es maßlos. Meine Nase war gebrochen!"
„Das war sie nicht, höchstens angeknackst. Nichts, was Madam Pomfrey nicht wieder hinbekommen hätte"
„Ja du hast ja gut reden Granger, du warst nicht diejenige die drei Tage im Krankenflügel liegen musste und den Unterricht verpasst hat"
„Du hast den Unterricht verpasst? Oh, man wir beide wissen ja, wie schlimm das für dich war", entgegnete sie grinsend.
Draco lachte und nachdem es langsam immer später wurde, hörten sie auf zu tanzen und setzen sich wieder.
„Das war schön", stellte Hermine fest.
„Oh ja fand ich auch. Trotzdem Granger muss ich dich etwas fragen".
„okay", antworte Hermine.
„Denkst du du bist bereit die Regeln zu brechen und mich auch außerhalb dieses Daches zu treffen. In der realen Welt".
„Du meinst...Du fragst mich gerade nach einem... Date", fragte sie nervös.
„Schau nicht so überrascht Granger. Ich würde es bereuen dich nicht gefragt zu haben. Also was sagst du?"
Draco Malfoy unerwartete Frage nach einem Date ließ Hermine einen Moment lang sprachlos. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, während sie versuchte, die plötzliche Veränderung in ihrer Beziehung zu verarbeiten. Überraschung und Verwirrung spiegelten sich in ihrem Gesicht wider, als sie Malfoy ansah. Sie hatte nicht gedacht, dass er mehr wollte als einfach nur Gesellschaft auf einem Dach über Muggellondon. Diese unerwartete Geste warf sie komplett aus der Bahn und sie rang nach Worten, um angemessen zu reagieren. Doch alles, was ihr nur einfiel, war ein Wort.
„Ja", sagte sie entschlossen.
„Bist du sicher Granger, du betrittst gerade neues Terrain, gefährliches Terrain."
Sie schmunzelte.
„Ich war mir noch nie so sicher", sagte sie dann schließlich.
„Hervorragend, morgen? Selbe Zeit, selber Ort?"
„Ja wieso nicht".
„Gut...ach und zieht was schickes an", fügte er hinzu und Hermine fühlte einen kleinen Schauer über ihren Rücken laufen.
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Diese zusätzlichen Worte verstärkten das Gefühl der Aufregung und Ungewissheit in ihr. Sie spürte, wie ihre Wangen sich leicht röteten und ein zögerliches Lächeln huschte über ihr Gesicht. Innerlich kämpfte sie gegen ihre überraschten Emotionen an und zwang sich, ruhig zu bleiben, obwohl ihr Inneres vor Spannung bebte.
„Was hast du vor?"
„Lass dich überraschen".
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