Todeslust (Teil 6)

Auf den Klingonen kamen Schritte zu. Jetzt musste er also noch kämpfen. Zurück konnte er nicht. Ein Schott war zwischen den Schritten und ihm. Er machte sich für die Gefahr, die hinter der Tür lauerte, bereit. Das Schott glitt auf. G'dath wollte los springen doch halt, nein. Es ist der Junge! Alexander! G'dath wollte sich nicht anmerken lassen, dass er erleichtert war. Doch es gelang ihm seiner Meinung nach nicht. Alexander schien es dennoch nicht zu bemerken. „G'dath, Sie? Was machen Sie hier?" G'dath erklärte seine Situation und Alexander seine.

Sie waren schon einige hundert Meter gekrochen. Plötzlich fragte Worf: „Wo ist Alexander?" „Er muss doch an der Kreuzung geblieben sein." antwortete Data. Worf wollte zurück. Spock hielt ihn auf. „Keiner von uns kehrt jetzt um. Wir müssen zusammen bleiben." Worf sah das ein und sie krochen weiter.

Samuel hatte eine Idee. Nachdem sie schon das ganze Schiff durchsucht hatten, fiel ihm ein, wo sie noch suchen könnten.

„Was ist mit den Jeffries-Röhren?" fragte er seinen Vorgesetzten. Er antwortete: „Da haben wir noch nicht nachgesehen. Holen Sie das nach!" McDonald gehorchte und winkte sein Team zu sich.

Schritte, schon wieder Schritte! Diesmal von vorne. Worf stieß einen Fluch aus. Sie saßen jetzt in der Falle. Das Sicherheitsteam kam näher und näher. Worf und die anderen machten sich bereit zum kämpfen. Viel konnten sie nicht ausrichten. Das Team war zu groß. Nach ein paar Minuten fanden sie sich in der Arrestzelle wieder, in der zuvor Quinn war.

Alexander und G'dath krochen den ganzen Tag umher. Sie hatten mitbekommen, dass ihre Freunde gefangengenommen wurden. Alexander hatte eine Idee. „Wir sind nicht weit von Frachtraum drei entfernt. Wir könnten Picard und Keth täuschen, indem wir Fracht, die etwa die Masse von uns Beiden hat von Bord beamen."

„Auf den Planeten?" „Welcher Planet?" „Keth hat befohlen, dass die Enterprise nach Veridian III fliegt." „Na gut. Auf den Planeten." Sie krochen bis zum Frachtraum und lauschten am Schott. Niemand war da. Sie konnten hinein. Es dauerte eine Weile, bis sie zwei geeignete Container gefunden hatten. Die Fracht sollte ursprünglich nach Deep Space Nine. Sie gehörte einem Ferengi namens Quark. G'dath war der Name geläufig. Er erinnerte sich nur ungern an das Geschäft mit ihm. G'dath kaufte Quark drei Fässer Blutwein ab – die Schimmelschicht war gratis. Alexander stellte die Fracht auf die Transporterfläche. Wie ging das mit dem Beamen noch mal? Er überlegte ein paar Sekunden und betätigte dann die Kontrollen. Die Container verschwanden. „Wir müssen in der Nacht versuchen auf die Krankenstation zu kommen."

„Was gibt es da?" „Ein MHN-Programm, das versucht ein Gegenmittel für die Krankheit zu finden." „Und du glaubst, dass ein Hologramm fähig ist, eine Krankheit zu identifizieren?"

„Ja!" „Wenn du meinst!" Sie krochen wieder in die Jeffries-Röhre.

Data hatte wohl seinen Emotionschip aktiviert. Er fluchte. Spock blieb optimistisch. „Alexander wird jetzt alleine versuchen, die Krankenstation zu erreichen. Offensichtlich haben sie ihn noch nicht gefunden."

Dank seiner Verbesserung, die Zimmermann nach dem Verschwinden der Voyager an ihm vornahm, konnte der Holodoc mit den Dateien wie ein Wegfinder arbeiten, auch wenn er nicht aktiviert war. Das beschleunigte die Suche nach dem Virus wesentlich. Wahrscheinlich würde er in der Nacht das Virus gefunden haben. Ein weiterer Tag, dann hätte er ein Antivirus.

Endlich war es Nacht geworden. Alexander und G'dath krochen zur Krankenstation. Doch in der Zwischenzeit hatten sich zwei Wächter vor die Tür gestellt. Irgendwie mussten sie aber den Holodoc aktivieren können.

Keth grinste. Jetzt war die Zeit gekommen, Veridian III mit Genesis zu bombardieren. Er drückte den Knopf des Kommunikators.

„Picard, Sie können Genesis jetzt starten." Picard bestätigte. Er gab den Befehl an Hawk weiter. Hawk war noch nicht lange an Bord der Enterprise, betätigte die Kontrollen aber genauso routiniert, wie Worf damals. Ein kleiner Lichtpunkt bewegte sich auf den Planeten zu. In spätestens drei Stunden würde der Planet eine andere Erscheinungsform haben.

G'dath hatte die rettende Idee. „Funktioniert der Doktor nicht auch woanders?" „Ja, auf dem Holodeck, aber da gibt es keine Replikatoren." Alexander dachte einen Moment nach. „Auf den meisten Schiffen gibt es auch in den Offiziersmessen Holoemitter. Wahrscheinlich auch hier. Die könnten schon in Betrieb genommen werden." G'dath kroch drauflos. „Gut, dann gehen wir in die Offiziersmesse." Alexander guckte G'dath hinterher und räusperte sich. G'dath drehte sich um und knurrte „Was?" „Sie kriechen in die falsche Richtung!" Alexander zeigte in die richtige Richtung. G'dath quetschte sich an Alexander vorbei und kroch in die richtige Richtung. Auf dem Weg in die Offiziersmesse gab es keine Zwischenfälle. In der Offiziersmesse trafen sie noch nicht einmal Samuel. Gut. Durch die großen Fenster in der Offiziersmesse konnte man Veridian III sehen. Eine riesige, schimmernde Welle rollte über den Planeten. Genesis hatte also schon begonnen!

„Computer, das MHN-Programm in die Offiziersmesse transferieren." Der Holodoc erschien. Er war überrascht über die ungewohnte Umgebung, doch gewöhnte sich schnell daran. „Was ist mit den anderen passiert?" fragte das Hologramm. „Sie wurden festgenommen. Dafür habe ich G'dath mitgebracht."

„Ich habe das Virus entdeckt, aber ich brauche noch ein paar Minuten, um ein Antivirus zu finden und das Gegenmittel zu synthetisieren."

Die Welle hatte ihre Reise über den Planeten abgeschlossen. Neues Leben entwickelte sich jetzt.

Keth befahl der Enterprise einen langsamen Kurs auf die veridianische Sonne zu nehmen. Die Enterprise sollte langsam verglühen – ganz langsam. Picard gab den Befehl weiter. „Wir erreichen die Sonne in fünf Stunden." sagte Fähnrich Lynch.

Die Unterprogramme des holographischen Arztes arbeiteten auf Hochtouren. Alexander und G'dath bemerkten eine geringe Änderung im Summen des Warpantiebes. Menschen hätten diese Veränderung nicht bemerkt, aber Klingonen haben sehr gut ausgebildete Sinnesorgane. Alexander sah aus dem Fenster und sah, wie sich Veridian III langsam von der Enterprise weg bewegte. Besser gesagt, die Enterprise von Veridian III. Alexander und G'dath ahnten Schlimmes. Der Holodoc erschien wieder in der Offiziersmesse „Ich weiß jetzt, wie ich ein Gegenmittel herstellen kann." Er ging zum nächsten Replikator. „Ich habe schon die entsprechenden Einstellungen am Replikator vorgenommen." er nahm mehrere Injektoren und mehrere Ampullen aus dem Replikator. „Jetzt ist es an Ihnen, das Mittel zu verteilen. Versuchen Sie die Spritzen am Hals anzusetzen." Der Holodoc gab G'dath und Alexander die Injektoren und verschwand wieder in seinen Datenbanken.

Langsam erlangte er das Bewusstsein. Wer bin ich? Was bin ich? Er lag unter einem Steinhaufen. Es gelang ihm sich auszugraben. Neben dem Steinhaufen fand er eine Anstecknadel. Das hat eine Bedeutung. Welche Bedeutung? Er blickte an sich hinunter. Er war mit einer viel zu großen Hose, einem viel zu großen Pullover und einer viel zu großen Jacke bekleidet. Die Kleidung war staubig, die Jacke hatte einen großen dunklen Fleck. An der Schulter hatte die Jacke Anstecknadeln. Andere Anstecknadeln, als die auf dem Boden. Ebenfalls ohne Bedeutung. Wo bin ich? Wo kam ich her? Er nahm die Anstecknadel vom Boden auf und machte sich auf den Weg, seine Umgebung zu erforschen.

„Wem geben wir die erste Injektion?" fragte G'dath. „Der ersten Person, der wir begegnen. Die Zeit wird langsam knapp. Wir sollten uns jetzt auf den Weg machen." Im gleichen Moment kam Samuel zur Tür herein. Weil er sich geprügelt hatte, musste er die Offiziersmesse sauber machen. Er war wohl auch von der Krankheit befallen. Er stürzte sich ohne den Injektor zu sehen auf Alexander. Alexander reagierte sofort und gab ihm eine Ladung von dem Gegenmittel. Er stand ein paar Sekunden benommen da. Dann fragte er: „Was ist passiert?" Alexander erklärte ihm die Situation und gab ihm einen Injektor.

„Am besten ist es, wenn wir uns verteilen." sagte G'dath. Alexander und Samuel stimmten zu.

Irgendwo tief im Innern von Picard erwachte etwas. Doch es konnte nicht siegen, kam nicht einmal zum Vorschein. Es war dazu verdammt wieder einzuschlafen, bis zum Ende der Krankheit.

Er hatte seine Umgebung erkundet. Es kam ihm alles bekannt vor. Er wusste nicht warum. Irgendwo her wusste er, dass seine Umgebung mal anders aussah. Er wusste nicht mehr, warum er das wusste. Er hatte keine Erinnerung.


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