Todeslust (Teil 3)

Quinn hatte endlich das Quartier von Julia gefunden. Er betätigte den Türmelder und eine junge Frau mit dunklem Haar und spitzen Ohren guckte aus der Tür. Es war eine Vulkanierin. „Sie sind nicht Julia Tompson?" „Nein, ich bin Lieutanant T'Para." Sagte sie in einem typisch vulkanischem Ton. Quinn war wegen der Verwechselung leicht verlegen. „Sie wohnt jetzt auf Deck sieben, Fähnrich."

„Danke." Quinn machte sich auf den Weg zum Turbolift. Deck sieben, stimmt ja. Samuel hat es mir vor einer Woche erzählt. Im Turbolift stand Botschafter Spock; Er wollte wohl in einen der Konferenzräume. „Wissen Sie, wo der Captain ist, Fähnrich?" Er gab sich nicht mit unzähligen Höflichkeitsfloskeln ab. „Nein, Sir. Ich habe ihn seit meinem Dienst auf der Brücke nicht mehr gesehen." „Wo wohnt der Captain?" „Ich glaube auf Deck sieben. Warum lassen Sie nicht den Computer den Captain lokalisieren?" „Der Computer kann den Captain nicht auffinden." „Komisch. Vielleicht liegt ein Kathenes im Computersystem vor." „Wie bitte?" Spock hob eine Augenbraue. „Ich... äh... meine einen Defekt." Bei dem Wort Defekt wusste Spock was los war. Wie oft hatte er erleben müssen, wie ein Mann namens Kathenes am Warpantrieb rumgefummelt hat. „Wenn ich meinen Dienst wieder antrete, finde ich vielleicht Zeit, um den Computer zu überprüfen." „Gut." Der Turbolift hielt bei Deck sieben und Quinn ging wortlos auf den Flur. Botschafter Spock begab sich zurück in sein Quartier.

Julia kam gerade aus dem Quartier ihrer Nachbarin als Quinn Julias Türmelder betätigen wollte. „Oh! Hallo Quinn! Suchst du Samuel?" „Nein. Ich wollte eigentlich mal unter vier Augen mit dir reden." Quinn mimte einen ernsten Tonfall. Julia wirkte plötzlich besorgt. „Ist etwas mit Samuel passiert?" „Nein. Es geht ihm gut." Die beiden betraten Julias Quartier. Quinn sollte sich auf einer weichen Couch setzten. Er begann, die Sache zu erklären. „Es ist so, dass Samuel in der Offiziersmesse ziemlich eng mit einem anderen Mädchen zusammen saß. Ich dachte, du solltest es wissen." Als Julia hörte, dass Samuel mit einer Anderen zusammen ist, wirkte sie erfreut. „Wie schön für ihn. Findest du nicht auch, Quinn?" sie kam Quinn langsam näher. „Du ... du bist nicht sauer auf ihn?" sie kam noch näher. „Wieso sollte ich das sein? Jeder erlaubt sich mal einen kleinen Ausrutscher." nun kam Julia ihm seiner Meinung nach zu nahe. Sie setzte sich auf seinen Schoß. Quinn begann zu schwitzen. Sie küsste ihn. Quinn wollte abhauen, denn irgendwas fing an sich in und an ihm zu regen. Was sollte er denn jetzt machen? Er konnte Julia doch nicht einfach von seinem Schoß stoßen.

Geordie betrat das Quartier von Botschafter Spock. „Sie hatten doch den Captain gesucht. Ich hatte auch vorgehabt, ihn zu sprechen und eine Möglichkeit gefunden, ihn zu orten." Spock hörte zu.

„Ich musste das Notfallsystem seines Kommunikators aktivieren. Er ist in seinem Büro. Wenn Sie wollen kann ich vom Maschinenraum aus eine Frequenz öffnen. Sie müssten allerdings mitkommen." „Gut." Spock stand auf und machte sich auf den Weg.

Worf war gerade dabei zu versuchen, die Tür zum Büro aufzubrechen, doch die neuen Türen hielten besser dicht als die alten und Worf schaffte es nicht. „Commander, vielleicht sollten wir die Tür aufschießen." Riker, der neben Worf stand, ging zum Kommandosessel und setzte sich hin. „Das geht nicht. Wir könnten den Captain verletzen. Wir sollten versuchen den Code zu knacken." „Ich verständige Mr. LaForge, Sir." Riker schaute aufgeregt um sich. „Und wo bleibt das Sicherheitsteam? Die sollten schon längst hier sein!" Worf sagte, dass er seine Leute noch einmal darauf ansprechen würde.

LaForge und Spock waren im Maschinenraum angekommen. Geordie öffnete die Frequenz. Alles was sie hörten war ein Blubbern. Spock hob eine Augenbraue. „Faszinierend. Solch eine Interferenz habe ich noch nie gehört." „Ich auch nicht." sagte LaForge verwundert. Geordie hatte auf einmal eine Vermutung.

„Kathenes!" Fähnrich Kathenes kletterte aus einer Jeffries-Röhre. „Ja Sir?" „Haben Sie schon wieder am Interkom rumgeschraubt?" „Nein Sir." „Wirklich nicht?" „Ja, Sir." Der dunkelhaarige, kleine Fähnrich wusste nicht, was er anderes sagen sollte. Er war dieses mal unschuldig und wurde trotzdem beschuldigt. „Sie können wieder an Ihre Arbeit zurück." Spock hatte einen Vorschlag. „Wäre es nicht logischer, wenn Sie zunächst versuchen würden, persönlich zum Büro zu gehen?" „Das wollte ich auch gerade vorschlagen." Im gleichen Moment piepte Geordies Kommunikator. „Mr. LaForge, kommen Sie bitte auf die Brücke." „Bin schon auf dem Weg." Geordie wandte sich wieder an den Botschafter. „Ich werde Sie benachrichtigen, wenn ich was neues vom Captain höre." „In Ordnung." Die Beiden machten sich erneut auf den Weg. Spock zu seinem Quartier und LaForge auf die Brücke.

Quinn schluckte. Julia war gerade dabei Quinns Uniformjacke auszuziehen, um sich anschließend selbst zu entblößen. Das ist zu viel. Ich muss hier weg! Plötzlich hörten die beiden ein Zischen. Samuel kam mit einem großem buntem Blumenstrauß und einer Schachtel Andorianischer Pralinen zur Tür herein. Julia sprang sofort von Quinns Schoß, zeigte auf ihn und sagte empört zu Samuel: „Er wollte mich ins Bett locken!" Quinn war entsetzt. Was redet die da? „Samuel, Kumpel, sie hat sich doch auf meinen Schoß gesetzt. Du kannst doch sicher daraus schließen, dass sie mich ins Bett locken wollte!" Alles, was Samuel tat war Quinn am Kragen zu packen und ihn und seine Jacke auf den Flur zu werfen. Quinn rappelte sich auf und ging. Auf Julia konnte man also nicht zählen.

Jean-Luc saß in seinem Büro auf seinem umgeworfenen Schreibtisch. Er hatte sich Holz repliziert, es auf dem Tisch ausgelegt, angezündet und röstete ebenfalls replizierte Marshmallows. Die Computerstimme warnte ihn immer wieder vor dem Feuer. Picard störte sich nicht an dieser Meldung. Er nahm einen Marshmallow und warf ihn in das Aquarium um seine Fische zu füttern. Dann schob er sich selbst noch einen rein und deaktivierte die Computerstimme, die ihm inzwischen doch auf die Nerven ging.

Geordie war auf der Brücke angekommen. Er machte sich daran, Picards Code zu deaktivieren. Die Tür zum Büro ging zischend auf. Endlich konnten sie das Büro betreten. Worf ging vor. Verdutzt betrachtete er das „Lagerfeuer". Doch er bekam nicht die Zeit, den Sinn des Lagerfeuers zu erfassen. Picard sprang neben der Tür hervor und packte Worf am Hals. Worf hatte große Mühe ihn abzuwehren. Er konzentrierte sich zunächst darauf, Picards Hände von seinem Hals zu lösen. Er schaffte es und warf den Captain zu Boden. Dieser wollte sich wieder aufrappeln, als Riker in das Büro kam und Picard mit einem Phaser betäubte. Sofort kamen zwei Offiziere von der Sicherheit und schleppten Jean-Luc auf die Krankenstation.

Riker machte sich daran die Löschfunktion zu aktivieren. Er schaute von der Schalttafel auf und sah etwas im Aquarium glänzen. Komisch, das war gestern noch nicht da. Er trat an das Aquarium heran und traute seinen Augen nicht, als er sah, was da glänzte. Es war Picards Kommunikator. Und oben auf dem Wasser schwammen Marshmallows. Riker griff durch die klebrige Schicht in das Aquarium und holte den Kommunikator heraus. In der Zwischenzeit betraten zwei weitere Sicherheitsoffiziere und Botschafter Spock das Büro. Die Offiziere machten sich daran, das Büro aufzuräumen. Spock hob eine Augenbraue. „Wo ist der Captain?" „Auf der Krankenstation. Ich muß Ihnen wohl die Wahrheit sagen. Ich übernehme das Kommando, da Captain Picard offensichtlich arbeitsunfähig ist. Er hat das Chaos hier angerichtet." Spock ließ es sich nicht anmerken, aber er war erstaunt. „Faszinierend, wie ein fast völlig rationaler Mann plötzlich so irrational sein kann." Die Situation schien Riker anzuspannen. „Das ist nicht faszinierend," schrie er „das ist das... blödeste, was uns überhaupt passieren kann!"

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