2
Der nächste Tag verlief wie immer. Arbeiten... Tafel... Nach hause.
Es war ein langer Weg von der Tafel nach Hause aber was soll man machen. Ich nahm die Abkürzung durch ein paar dunkle Gassen. Ich weiß nicht gerade sicher und so aber wo war es schon wirklich sicher. Wenn mir was passieren sollte hätte es genauso gut auf offener Straße passieren können. Außerdem kannte ich die Straßen und die meisten der Leute die hier umhertrieben. So ging ich also ruhig wie immer meines Weges bis plötzlich ein blondes Mädchen vor mich sprang.
"Heyhoooo wie heißt du süße?"
"Äh (y/n)."
"Oh perfekt. Dich hab ich gesucht."
Ich sah sie misstrauisch an. Dann realisierte ich was sie gesagt hatte drehte mich um und lief los.
"Och Lauf doch nicht weg."
Es war stockduster und ich konnte kaum etwas erkennen. Dann sah ich endlich die lichter der Straße bevor alles schwarz wurde.
Ich wurde durch ein gleichmäßiges ruckeln geweckt. Ich sah mich um und schien mich in einem Auto zu befinden. Meine Hände waren zusammengebunden und ein ekelhaft schmeckender Stofffetzten hing in meinem Mund. Das Auto kam zum Stehen und die blonde stieg aus und zerrte mich raus.
"Shiggy wird sich freuen."
Shiggy? Warte meinte sie etwas Shigaraki? Oh nein ich muss hier weg. Während ich zwanghaft versuchte von ihr weg zu kommen schliff sie mich weiter zum Gebäude. Sie öffnete die große Tür und warf mich vor sich auf den Boden. Alle im Raum sahen mich an. Ich setzte mich auf meine Knie und sah mich um. Da war Kurogiri und Shigaraki..... Und Dabi. Dabi Na klar. Das war der Mann aus dem Supermarkt... Der den ich umgerannt habe... Dabi.
"Was zum Teufel Toga?", schrie Shigaraki sie an.
Toga guckte verdutzt.
"Was ist denn?"
Shigaraki ging hastig auf und ab und rieb sich den Nasenrücken bevor er stehen blieb und toga sauer ansah. Er zeigte auf mich und schrie sie weiter an.
"Sieht sie vielleicht aus wie ein David?"
"Wieso denn David?"
"Du dämlicher Blutsauger! David! David war der MANN den du herholen solltest! Wer ist das?"
"Äh das ist äh (y/n). Du hast doch gesagt das ich sie holen soll."
Nun schaltete sich auch Dabi ein.
"Nein (y/n) ist der Name unserer Toten Informantin gewesen du unterbelichteter Vampir."
Shigaraki wendete sich zu mir.
"Tja wie auch immer tut mir leid aber du wirst umsonst sterben."
Er streckte seine Hand aus doch Dabi hielt ihn auf.
"Ich kümmere mich darum."
Shigaraki nickte genervt und Dabi zog mich grob mit sich. Er schmiss mich in einen Raum und ging. Nach einiger Zeit kam er mit einer eisernen Kette wieder, an ihr waren zwei Handschellen artige enden. Er kettete mich auf dem Bett fest und setzte sich dann genervt vor mich. Nach einer Weile des Schweigens sah ich ihn erwartungsvoll an.
"Tch. Warum?", fragte er sichtlich genervt.
"Warum was?"
Er schlug mit der Faust gegen die Wand und fragte mich nun deutlich aufgebrachter.
"Warum hat sie dich hergebracht? Was hast du da gemacht?"
"I-ich bin von der Arbeit... Ähm ich wollte Nach Hause."
"Du wohnst so weit weg von deiner Arbeit?", fragte er misstrauisch.
Also so langsam nerft der Typ ein bisschen.
"Nicht jeder hat das Privileg dort zu wohnen wo er arbeitet."
Sein Gesichtsausdruck wurde weicher.
"Du hast Kampfgeist. Gefällt mir."
Ich verdrehte nur die Augen und schaute aus dem Fenster in die dunkle Nacht. Er stand auf und verließ den Raum.
Nach Stunden kam er zurück und brachte mir etwas zu essen. Jedes Mal wenn er rein oder rausging schloss er die Tür ab. Als ob ich mit den Fesseln irgendwo hin könnte. Ich nahm das Essen dankbar an und er setzte sich wieder zu mir aufs Bett.
"Hast du Angst?"
"Sollte ich denn?"
"Ja.", er grinste sadistisch.
"Und wovor?"
Ich hob schmunzelnd eine Augenbraue was ihn ein wenig zu verwirren schien.
"Vor dem Tod... All dem hier... Vor mir!"
Ich legte das essen hin.
"Willst du mir irgendwas sagen?"
"Nein."
Ich schob ihm den Teller hin.
"Nanu schon fertig?"
"Offensichtlich."
"Nicht so frech. Man beißt nicht die Hand die einen Füttert.", sein Auftreten war stark und selbstbewusst auch wenn ich das Gefühl nicht loswurde das es nur Fassade war.
"Die Hand wäre nicht was ich beißen würde."
"Versuchst du dir deinen Weg hier raus zu flirten oder drohst du mir?", fragte er amüsiert.
Ich fing an zu lachen. Sein Blick wurde fragend doch ein Lächeln konnte auch er nicht unterdrücken. Ich versuchte das Thema zu wechseln.
"Kann ich ein Buch haben?"
"Klar worauf stehst du so?"
Ich konnte es mir beim besten Willen nicht verkneifen.
"Könnte ich erst das Buch haben bevor wir darüber reden?"
Dabi wurde ein wenig rot und stand schlagartig auf. Er verließ den Raum mit meinem Teller und kam nicht wieder zurück. Ich war ihm nicht böse schließlich hatte er irgendwie mein Leben gerettet. Mit der Zeit schlief ich ein. Lange schlief ich nicht schließlich war die Nacht ja schon fast vorbei als ich einschlief. Die Zeit die ich darauf wartete das irgendwas passierte vertrieb ich mir in dem ich aus dem Fenster schaute. Plötzlich fiel es mir ein. In einem von diesen futuristischen Filmen hatte ich gesehen wie ein Mann mit einer Haarnadel ein Schloss knackte. Ich zog meine aus den Haaren und fummelte im Schloss rum. Es war die einzige die ich hatte und meine einzige Chance. Es klappte ich bekam die Handschellen auf und lief zur Tür.
"Okay Haarnadel bitte geh jetzt nicht kaputt.", flüsterte ich.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit und ich hatte schon fast aufgegeben als es klickte und die Tür aufging. Ich atmete erleichtert aus und schlich den langen Flur entlang zur Treppe. Ich ging ein paar Stufen hinunter und schaute vorsichtig durchs Geländer. Alle waren in dem Raum versammelt und redeten.
(D-Dabi, T-Toga, S-shiggy, K-kurogiri)
S:wir sollten sie einfach töten.
D: nein.
S: wieso nicht?
D: sie hat nichts gemacht.
T: Dabi ist verliebt.
D: Nein bin ich nicht.
T: doch bist du.
D: Tch. Und wenn schon was interessiert es dich huh?
T: uhhh aber das ist ja klasse. Shiggy wir können sie nicht töten wenn Dabi verknallt ist.
K: ich denke nicht das sie irgendjemandem in diesem Zustand schaden kann.
Gerade wollte Shigaraki etwas sagen als Kurogiri plötzlich aufsah und mich sah wie ich versuchte mich an der Wand zum Ausgang zu schleichen.
"Hey!"
Alle sahen nun zu mir. Ich lächelte unsicher und wunk. Toga rannte zur Tür also rannte ich zurück nach oben. Ich hörte wie sie mir hinterher liefen. Ich lief zurück in "mein" Zimmer und öffnete das Fenster. Ohne groß darüber nachzudenken sprang ich raus. Ich kam relativ sanft unten auf und rannte los über eine große grüne Wiese zu einem Wald. Ich hörte hinter mir Leute rufen, bis es plötzlich still wurde. Ich hatte den Waldrand erreicht und schaute kurz zurück. Alle waren stehen geblieben. War ich entkommen? Ich lief weiter durch das Gestrüpp und sprang das eine oder andere mal über einen Baumstamm oder große Steine. Ich lief so weit ich konnte bis ich gegen etwas lief und nach hinten fiel. Erst dachte ich es war ein Baum den ich nicht gesehen hatte weil ich nach hinten schaute, doch es war Kein Baum. Es war Dabi. Ich kroch rückwärts von ihm weg und wollte aufstehen, doch er griff meine Beine und zog mich zurück. Gelassen setzte er sich auf mich, was eine weitere Flucht für mich unmöglich machte. Er beugte sich ein Stück zu mir runter und begann ruhig und leise zu sprechen.
"Ich rette und verschone dein Leben, bringe dir essen... Bin nett zu dir und du dankst mir das indem du versuchst abzuhauen? (y/n) ich hatte mehr erwartet."
Mit einem selbstgefälligem Grinsen im Gesicht stand er auf und brachte mich zurück, wo er mich erneut ankettete.
" So und diesmal bleib wo du bist verstanden? ", sein Ton war fordernd.
" Und wenn nicht? Was dann wirst du mich töten? ", fragte ich ihn aufgebracht.
"Nein aber du wirst dir wünschen ich hätte es getan."
"Ah so ist das also du drohst mir ja?", ich sah ihn wütend an.
"Das ist doch keine Drohung Liebes, nur ein gut gemeinter Rat mich nicht zu reizen.", er hatte wieder dieses grinsen im Gesicht.
Er schmiss mir ein Buch aufs Bett und verließ den Raum. Ich nahm das Buch und las den Titel : Die schöne und das Biest.
Ich schmunzelte ein wenig. Wollte er mir damit irgendwas sagen... Idiot. Ich fing also an ein wenig zu lesen. Nach einer ganzen Weile, der Sonne nach zu urteilen irgendwann nachmittags, kam Dabi zurück. Er hatte essen dabei und setzte sich wie gewöhnlich zu mir aufs Bett. Sein Rücken war an die Wand gelehnt. Ich sah ihn nicht an sondern las einfach weiter.
"Gefällt dir das Buch?", fragte er schließlich.
"Ja."
"Wieso?"
Ich sah ihn fragend an.
"Wieso gefällt dir das Buch?", hakte er nach.
"Weiß nicht. Ich mag die Vorstellung das oberflächliche Denken abzulegen. Anders nicht mit Falsch sondern mit einzigartig gleich zu setzen... Tja ich schätze in dieser Hinsicht bin ich wohl ein zu romantischer Mensch.", gab ich nachdenklich von mir.
Er nickte.
" Verstehe. "
Ich schaute wieder zurück ins Buch und las noch ein paar Zeilen bis er mich wieder unterbrach. Diesmal schloss ich das Buch während er erzählte.
" Woher kamst du als wir uns das erste Mal trafen?"
"Du meinst als ich in dich reingelaufen bin?"
Er nickte lächelnd.
"Ich hatte ein Vorstellungsgespräch oben."
"Wieso wolltest du oben arbeiten?"
"Ich habe gehofft dadurch mehr Geld zu verdienen."
Er lachte gespielt auf.
"Und dann? Wärst du dann nach oben gezogen huh?"
Ich sah ihn etwas traurig an.
"Nein."
"Wozu dann mehr Geld?"
"Für... Die Kinder."
"Welche Kinder?"
"In den Waisenhäusern. Was ich ihnen monatlich gebe reicht kaum aus. Dann die Tafel. Das Essen schafft sich nicht von allein dort hin und viele Menschen sind darauf angewiesen. Ich bin es leid das wir nur das kriegen was die oben übrig lassen... Ich hoffte ich könnte so ein wenig mehr helfen. "
Er sah mich fasziniert an.
" Was ist? ", fragte ich.
" Das ist eine sehr ehrenhafte Absicht."
"Was hast du sowas nicht erwartet von jemandem wie mir? Das auch Abschaum sich um andere kümmern kann?", das Thema erzürnte mich.
"So meinte ich das nicht das weißt du.", sagte er ruhig.
Ich lehnte meinen Kopf an die Wand und schloss die Augen.
"Ja ich weiß."
Eine Weile lang sagte keiner was.
"Du bist sehr hübsch."
Ich sah ihn irritiert an. Wo kam das denn jetzt her?
"Ähm danke schätze ich."
"Und du bist gütig und ehrlich, ehrenhaft, mutig... Ein wenig temperamentvoll und stur aber doch ein wirklich guter Mensch..."
Er wirkte irgendwie nachdenklich während er das so sagte.
"Worauf willst du hinaus?", fragte ich nun ein wenig misstrauisch.
Er schien wie aus einer starre zu erwachen und sah mich nun direkt an.
"Huh? Äh gar nichts."
Wir unterhielten uns noch den ganzen restlichen Tag bis in die Nacht hinein und lachten sehr viel. Wir waren irgendwie auf einer Wellenlänge und ich hatte fast schon vergessen warum ich eigentlich hier war. Langsam wurde er mir richtig sympathisch. Ich hatte schmetterlinge im Bauch und... Oh nein ich werd mich doch jetzt wohl nicht in ihn verlieben oder? Ich hielt das Stockholm-Syndrom immer für lächerlich.... Nein auf gar keinen Fall... Oder doch?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top