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Ich saß im Auto und überlegte.
Meine Eltern standen noch vor dem Auto und diskutierten mit Fiona.
,,IHR KÖNNT DOCH NICHT EINFACH IHR LEBEN ZERSTÖREN" Hörte man sie durch das innere des Autos.
Finn saß auf der zweiten Stufe unserer Treppe die zur Veranda führte.
Neben ihm saß Sophia und auf dem nassen Gras saß Jack und riss die Grashalme aus der Erde nur um sie danach in die Ferne zu werfen.
,,SIE HAT HIER FREUNDE!" Fiona zeigte Demonstrant auf die anderen die einfach bloß still da saßen.
Während ich mir sie so ansah stellte ich fest das sie echt traurig aussahen.
Alle bis auf Finn.
Er saß da und versuchte ruhig zu bleiben.
Er schien am Boden zerstört zu sein, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen.
Als hätte man ihm gesagt, er hätte Krebs.
Unheilbaren Krebs im Endstadium.
Als würde er sich jeden Moment in ein Zombie verwandeln würde, in ein Crank im Stadium vier.

>>Schau nicht so <<

Als ich das schrieb zwang ich mir ein Lächeln, doch ich merkte das Finn nicht auf die Nachricht reagierte.
Also schrieb ich Jack.

>>sag Finn mal das er auf sein Handy schauen soll <<

Jack war natürlich gleich neugierig und kramte sein Handy aus seiner Jackentasche.
Er brauchte ein Moment bis er die Wörter verstand und kurz darauf versuchte er, leise, Finn seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
Vergeblich.
Genervt verdrehte Jack seine Augen und sah zu mir ins Auto.
Ich deutete ihn einen kleinen Stein vor ihm.
Jack lächelte frech und warf Finn mit diesem Teil ab.
Finn Fauchte irgendwas und rieb sich sein Arm.
Nach einer fluchenden Diskussion holte Finn sein Handy raus und sah auf meine Nachricht.

>>wie soll ich sonst schauen, wenn mein Leben gleich für immer weg geht? <<

Irgendwie machte mich diese Nachricht traurig.
Ich hab bis jetzt immer versucht positiv zu denken.
Wir könnten sie immer besuchen, dachte ich mir.
Doch so langsam Zweifel ich an dem Gedanken.
So wie meine Mutter mit meiner Tante rumschrie konnte ich den Kontakt für die nächste Zeit vergessen.
Ich müsste irgendwas tun, irgendwas was sich hier hält.
Vergebens suchte ich in der Handtasche meiner Mutter nach etwas.
Auch in den Seitenfächer der Autotüren war nichts.
Dann fand ich etwas.
Etwas geniales und doch so dummes.
Etwas genialdummes.

,,ich diskutiere jetzt nicht mit dir, ich hab noch was wichtiges mit meiner Tochter vor" meine Mutter stieg in die Beiseiterseite und lächelte mich an.
,,bereit?" Sie sah zu mir hinter und schnallte sich gleichzeitig an.
,,Mama, ich glaube du bist nicht richtig angeschnallt" sie sah verwirrt auf den Stecker und drückte den Gurt nochmal feste rein.
,,doch, ich glaube schon" sicherheitshalber drückte sie es doch noch mal fest und richtete sich ihre Haare im Rückspiegel.
,,soo" mein Vater stieg ein und trommelte auf das Lenkrad.
,,geht's los?" Er sah erst zu seiner Frau dann zu mir.
Ich wartete bis auch er sich anschnallte und er den Motor startete.
,,nein, nein ich glaube ich möchte nicht mit" ich öffnete die Autotür und
Stieg aus.
,,Avery,  sei nicht dumm, steig wieder ein." Meine Mutter versuchte sich abzuschnallen.
Vergeblich .
Auch mein Vater rüttelte und zog an seinem Gurt.
,,Sekunden Kleber sollte nicht unterschätzt werden und auch nicht im Handschuhfach gelagert werden. Vorallem nicht wenn man ein Kind entführen will" ich hielt ihnen den Klebstoff entgegen und schmiss ihn im weitem Bogen über die Straße.
,,Komm" ich zog den verwunderten Finn auf seine Beine und rannte mit ihm, Hand in Hand die Straße runter.
,,AVERY!" Hörte ich meine Mutter schreien und kurz darauf folgte ein ,,DAS IST MEINE NICHTE"

Wir saßen da einfach und versuchten unser Atem unter Kontrolle zu bekommen.
Finn hielt mein Hand fest in seiner und schaufte angestrengt.
,,das wird noch ärger geben" Unterbrach ich die Stille.
,,hier werden die uns nicht finden." Finn zog mich Näher an sich.
Wir saßen in der Gasse.  In unsere Gasse.
Ich glaube ich möchte gar kein anderern Namen für sie. Es ist eben unsere Gasse.
Einen anderen Namen hat sie nicht.
Finn fuhr mir durch mein Haar und ich konnte nicht leugnen das es mir gefiel.
Ohne zu lügen, es war kalt und ein klappern meiner Zähnen konnte ich nicht unterdrücken.
,,ist dir kalt?"
,,Nein, ich habe Mozart mit meinen Zähnen nachgemacht"
Als sein lachen ertönte musste ich auch lächeln.
Sein lachen war anstegend; sein lachen war schön.
Alles an ihm war schön.

,,über was denkst du nach?" Er stellte diese Frage plötzlich und unerwartet.
,,über einiges" wir saßen immer noch hier und Finn meinte, dass er mir seine jacke geben würde, hätte er eine an.
,,Sag mir das was dich am meisten beschäftigt"
,,meine Eltern. Ich konnte jetzt abhauen, später geht es wahrscheinlich nicht mehr"
,,denk nicht an das was später passiert, denk an das was jetzt ist. Jetzt sitzen wir hier. Gemeinsam und frieren uns zu tode" Finn musste wieder lachen.
Er nahm das gar nicht so ernst wie er eigentlich sollte.
,,hey. Bekomm jetzt mal deinen hübschen Schädel frei. Komm wir gehen zu mir" Finn stand auf und verursachte somit mit hoch zu ziehen.
,,Wieso? "
,,Wir können auch sitzen bleiben und warten bis dich deine Eltern finden"
Er schüttelte seinen Kopf, als wolle er den Gedanken los werden.
,,Komm"

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