Kapitel 17

,,Wow", ich betrachte mich im Spiegel,  nachdem Sira fertig ist.

Meine Augen sehen größer aus, als sie eigentlich sind und ich betrachte fasziniert die rosane, gut verblendete Farbe auf meinem Auge.
Meine Wimpern die an den Spitzen sonst heller sind, sind pechschwarz und sehen länger aus als sonst.

Meine Augenbrauen, sie sonst kleine Lücken aufweisen sind schön voll und definieren mein Gesicht.

Meine Haut sieht verdammt schön aus, von meinen Pickeln keine Spur mehr, während meine Lippen von einem natürlichen Rosaton, der dem auf meinen Augen gleicht, geschmückt werden.

,,Das sieht echt gut aus. Ein richtiges Kunstwerk", staunt auch Ava über Siras Werk.

,,Das liegt aber auch an meiner Leinwand, denn ohne schöne Leinwand, kein schönes Bild", sagt Sira und grinst mich breit an während ich sie in meine Arme schließe.

,,Danke", seufze ich und Ava lächelt uns beide an.

,,Das mag ein wenig emotional klingen, aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich bin euch gefunden zu haben. Ich dachte ich finde keine Freunde, geschweige denn so tolle wie euch", sagt Sira plötzlich und grinst uns beide an.

,,Du bist immer gut drauf, die Freude ist ganz unserer Seits", sagt Ava und lächelt Sira an während ich zustimmend nicke.

,,Das stimmt"

,,In einer halben Stunde fahren wir los", höre ich meinen Dad von unten rufen.

Ich bleibe stocksteif stehen.
Jetzt muss ich das Kleid anziehen.

Ich nehme es aus dem Schrank und sage den Mädels, dass ich kurz ins Bad gehe um es anzuziehen.

Dort ziehe ich meine Sachen aus und ziehe mir das Kleid über, nach kurzem Glattstreichen betrachte ich mich im Spiegel und ich fühle mich tatsächlich wohl in einem Kleid.

Danach nehme ich meine Sachen und laufe zurück ins Zimmer und Ava und Sira hören plötzlich auf zu reden und schauen mich an.

,,Du siehst wunderschön aus", quietscht Ava als ich ins Zimmer komme und Sira kreischt.

,,Wenn ich Interesse an Mädchen hätte, dann wärst du womöglich mein Schwarm", sagt Sira und ich lache.

,,Danke Leute", sage ich und ziehe meine hautfarbenen Heels an, die ich auch auf der Party anhatte, mit dem Unterschied, dass man sie heute nicht sieht, da das Kleid so lang ist.

Ich drehe mich kurz im Kreis und mache einen Knicks vor den Mädels.

,,Du verdrehst heute die Köpfe aller Jungen da", sagt Sira und wackelt mit ihren Augenbrauen.

,,Übertreibs aber mal nicht", sage ich und werde rot.

Gerade als ich mich aufs Bett setzten will, klingelt es.

,,Dylan ist da", sagt Ava und stellt sich hin.
Sira hinter ihr wackelt mit ihren Augenbrauen. Sie kann sich nicht recht entscheiden ob sie mich nun mit Dylan oder Hiram shippen soll.
Ich glaube sogar, dass sie irgendwo eine Pro und Kontra Liste hat.

Ava ist natürlich Team Hiram.

Ich seufze und nehme mein Handy als ich die Tür zu meinem Zimmer öffne und die beiden Mädchen mir folgen.

,,Dylan ist da, wir sollten langsam los", ruft mein Dad von unten.

,,Ich komme", rufe ich vom Treppenansatz und laufe langsam die Treppen runter.
So gut ich auch mit High Heels laufen kann, ich will echt nichts riskieren indem ich mich überschätze.

Als ich langsam unten ankomme und gerade aus schaue, muss ich kurz schlucken.
Wow.

Dylan steht im Anzug vor mir und unterhält sich mit meinem Vater.
Das weiße Hemd sitzt enger um seinen Oberkörper und die Jacke und Hose passen perfekt.

Noch haben sie mich nicht bemerkt, aber als ich die letzte Stufe nach unten hinter mich bringe, dreht sich Dylan plötzlich um und schaut mir zuerst in die Augen und dann gleitet sein Blick runter.

,,Hey", sage ich langsam und schaue meinen Dad an, der mich lächelnd betrachtet.

,,Hey, du siehst wunderschön aus Bella", sagt Dad und ich schaue wieder Dylan an, der immernoch nicht auf mein Hey reagiert hat.

Mein Dad schaut ihn jetzt auch an und ich deute ihm an mir zu antworten, bevor es merkwürdig wird.

Er schaut wieder in meine Augen und schüttelt unmerklich seinen Kopf.

,,Hey", antwortet er jetzt und ich stelle mich zu ihnen.

Sira kommt polternd die Treppe runter.

,,Hallo", schreit sie und breitet ihre Arme aus, sodass mein Dad lachen muss.

,,Hey, Siren-Sira", verbessert sich Dylan schnell und ich presse meine Lippen zusammen um nicht zu lachen.

,,Wie war das?", fragt Sira und grinst provokant.

,,Nichts", presst Dylan genervt hervor.

,,Wollt ihr langsam mal los?", fragt Ava grinsend, die neben Sira steht.

,,Ja", sagt mein Dad jetzt und läuft vor.

,,Wer bringt die Mädels nach Hause? Ihr oder ich?", fragt mein Dad und bevor wir antworten können, antwortet mein Dad sich selbst.

,,Ich denke ihr, ich bin doch etwas uncool", sagt er und ich lache.

,,Du bist nicht uncool", sagt Ava jetzt grinsend.

,,Das bezweifele ich ebenfalls", stimmt Sira zu und ich haue Sira und Ava auf den Hinterkopf.

,,Hört auf zu schleimen", sage ich und mein Dad schreitet ein.

,,Hey, danke für die Komplimente", sagt er und lacht bis er uns andeutet endlich das Haus zu verlassen.

Dylan steht schon draußen vor seinem Auto.

,,Kommt mit", sage ich und steige und Auto, während die beiden hinten einsteigen.

,,Es stinkt", lügt Sira und das wissen wir alle im Auto.

,,Das glaubst du dir nichtmal selber", sagt Dylan und fährt los.

Nachdem Sira ihre Adresse angibt, hält Dylan kurze Zeit später vor ihrem Haus.

Sie schaut auf ihr Handy.
,,Oh man, mein Bruder hat mich schon 7 Mal angerufen", sagt sie und Ava und ich starren sie schockiert an.

,,Du hast einen Bruder?", fragt Ava plötzlich und ich schaue Sira tadelnd an.

,,Ja, also eigentlich ist er mein Halbbruder, aber das spielt keine Rolle. Er hat letztes Jahr seinen Abschluss gemacht und geht schon aufs College, deswegen kennt ihr ihn nicht", erklärt sie und stöhnt genervt auf, während sie die Nachrichten löscht.

,,Möchtest du langsam mal aussteigen?", fragt Dylan jetzt genervt.

Sira schaut ihn mit einem giftenden Blick an.
,,Noch einmal so eine Aussage und ich übernachte in deinem Auto", droht Sira als plötzlich ihre Autotür geöffnet wird.

,,Das denke ich nicht", sagt eine ungewöhnlich tiefe Stimme als ich mich mit geweiteten Augen umdrehe und einen Jungen betrachte, der in etwa unserem Alter ist und lieber Gott, er sieht gut aus.

Ich sehe definitiv die Züge von Sira in seinem Gesicht.
,,Entschuldigt die Unhöflichkeit meiner Schwester, ich denke sie hat immernoch nicht gelernt vernünftig zu reden", sagt er plötzlich und schaut seine Schwester tadelnd an, die beleidigt zu ihrem großen Bruder schaut.

Ich starre den dunkeläugigen, schwarz haarigen Jungen schräg hinter mir an und ich merke das ich nicht die einzige bin, denn Ava starrt ebenfalls, wobei ich befürchte, dass ihr gleich Sabber übers Gesicht läuft.

,,Danke fürs bringen", bedankt sich der Junge bei Dylan, der nur nickt.

,,Ich bin Ramires", stellt er sich vor und ich höre Ava hinter mir flüstern.
,,Ava und Ramires. Ramires und Ava, das passt"

Ich lache fast, presse meine Lippen aber zusammen und bete für meine beste Freundin, dass ihr Bruder das gerade nicht gehört hat.

,,Dylan", stellt nun auch er sich vor und lächelt kurz.

Nun schaut Ramires in den Wagen.
Als sein Blick Avas trifft, glaube ich, dass sie umkippen wird.
Zum Glück scheint Dylan das nicht zu merken, dafür aber Sira, die amzüglich mit ihren Augenbrauen wackelt hinter ihrem Bruder und Ava irgendwelche nicht jugendfreien Gestiken zu schickt.

,,Ava", stellt sie sich knapp vor.

Ramires lacht kurz.
,,Freut mich Ava und...", er schaut zu mir und ich muss schlucken.

Egal auf wen ich stehe, neben gutaussehenden Leuten bin ich immer eingeschüchtert.

,,Bella", sage ich mit hoher Stimme.

,,Ava und Bella natürlich, Sira hat schon viel von euch erzählt", sagt er und entfernt sich langsam vom Wagen.

,,Wir wollen euch nicht weiter aufhalten, viel Spaß heute Abend", winkt er uns zu, eher an Ava gerichtet, meine ich zu sehen.

Ava winkt kurz wie in Trance zurück.

Ich presse meine Lippen zusammen um nicht zu lachen.
Ava hat Interesse an jedem, der ein männliches Geschlechtsteil besitzt und relativ gut aussieht.

Als wir kurze Zeit später vor ihrer Haustür anhalten und Ava immernoch nicht reagiert, räuspere ich mich.

,,Ava, wir sind da", sage ich und sie schaut mich kurz außer sich an und steigt dann schnell aus.

,,Und mit ihr ist alles gut?", fragt Dylan der jetzt verwirrt und leicht besorgt, seiner Schwester hinterher guckt.

,,Ja", sage ich schnell, vielleicht etwas zu schnell.

Dylan schaut mich skeptisch an.
Bevor er eine Frage stellen kann, deute ich ihm an los zu fahren.

,,Wir müssen los, Dad wartet", sage ich schnell und schaue weg.

Er schaut noch ein letztes Mal zu mir und schaut dann weg um los zu fahren.

Kurze Zeit später halten wir vor einer Halle die sehr schick, schon von außen, aussieht.

Plötzlich steigt die Aufregung in mir. Hiram ist hier.
,,Dein Dad hat mir diese Adresse geschickt", erklärt Dylan und schaut kurz auf seine Uhr um festzustellen, dass wir etwas zu spät sind.

Ich streife mein Kleid glatt und atme tief ein und aus und verknote meine verschwitzten Hände.

Ich sehe aus dem Augenwinkel wie Dylan mich beobachtet.
,,Du siehst gut aus", sagt er plötzlich und ich schaue überrascht zu ihm.

Er räuspert sich.
,,Für deine Verhältnisse", ergänzt er und ich lasse meine Schultern sacken.
War ja klar.

,,Du nicht", sage ich und er schaut mich verwirrt an.
,,Ich was nicht?", fragt er mit zusammengezogenen Augenbrauen.

,,Du siehst nicht gut aus", lüge ich und er grinst.

,,Süß, wie die kleine Belana beleidigt ist", sagt er und ignoriert meine Aussage einfach.
Sein Selbstbewusstsein will ich auch haben.

,,Ich bin nicht süß", sage ich schnell und richte mein Kleid um die Autotür zu öffnen, woraufhin Dylan mir folgt.

Nachdem ich ausgestiegen bin streife ich über mein Kleid zum tausendsten Mal mit zitternden Händen.

Dylan kommt auf mich zu und, dass sein großer, gut gebauter Körper in dem Anzug nur noch attraktiver aussieht, macht es mir nicht wirklich leichter.

Er hält mir seinen Arm hin und ich hake mich ein.
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als wir durch die große Tür treten in einen vollen Saal, der mühsam dekoriert ist.
An den Wänden hängen teilweise große Plakate, die Bilder von den hilfsbedürftigen Kindern zeigen aus Asien.
Wir bereits erwähnt hat mein Dad eine Liebe für Asien und hat sich dazu entschieden seine erste Spendengala den Leuten da zu widmen.
Ich bin verdammt stolz auf ihn.

Ich sehe ganz viele Leute und letztendlich erblicke ich auch endlich meinen Dad in der Menge.

Ich laufe mit Dylan auf ihn zu und er dreht sich zu mir.
,,Dylan und Bella! Ich dachte ihr taucht nicht mehr auf", sagt er und ich grinse.
,,Dad wir sind nur 20 Minuten zu spät", sage ich und er lächelt schließlich.

,,Darf ich euch meinen Kollegen Till vorstellen"  sagt er und deutet auf den Mann neben ihn, der uns lächelnd betrachtet.
,,Belana ist aber gewachsen", sagt er und lächelt mich an und ich lächele unbeholfen zurück.

,,Und das ist ihr Freund Dylan", sagt mein Dad und Dylan reicht dem Mann die Hand.
,,Freut mich sie kennenzulernen, Sir", sagt er und der Mann schüttelt seine Hand.

,,Ein entzückendes Pärchen ist das", sagt die Frau neben ihm, die sich jetzt zu uns gesellt und sich bei Till einhakt.

,,Nicht wahr?", stimmt ihr Mann uns zu als ich plötzlich eine mir bekannte Stimme rufen höre.

,,Bella!", ruft die Stimme und ich drehe mich lächelnd um, um in das grinsende Gesicht von Beth zu gucken.

,,Wärt ihr noch ein bisschen später gekommen hätte ich euch die Hölle heiß gemacht", sagt sie und schaut uns tadelnd an, als mein Dad anfängt zu lachen.

Schließlich muss ich auch kichern und Dylan hat ein belustigten Grinsen auf seinen Lippen.
Zumindest für seine Verhältnisse, kann ich das ausmachen, für andere wirkt er wahrscheinlich relativ genervt.

Beth lässt uns zurück und geht zu meinem Dad.

Plötzlich wird Musik gespielt und Leute laufen auf die Tanzfläche zu.

Meine Augen weiten sich und ich mache den großen Fehler Blickkontakt mit Beth aufzunehmen.

,,Mist", zische ich.

,,Was?", fragt Dylan verwirrt und ich packe ihn am Arm um ihn zu den Klos zu ziehen.

,,Bella!", höre ich Beth von hinten und seufze ergeben.

,,Ja?", frage ich langsam und drehe mich um in der Hoffnung, dass sie mich jetzt nicht darum bittet.

,,Ab mit euch auf die Tanzfläche ", sagt sie und ich lasse meine Schultern sacken, das war's dann wohl mit meinen Hoffnungen.

,,Aber", will ich ihr widersprechen, aber nein, keine Chance.

,,Hop hop", sagt sie und macht die passende Gestik dazu.

Mein Dad neben ihr macht ein gequältes Gesicht, ist aber schlau genug ihr nicht zu widersprechen.

Ich stöhne genervt auf und schaue hoch zu Dylan, der das ganze nicht ganz zu verstehen scheint.

,,Na los", sage ich gespielt enthusiastisch und lässt sich schließlich von mir mitziehen.

,,Kannst du überhaupt tanzen?", fragt er als er gegenüber von mir steht.

Empört will ich ihm sagen, dass ich sehr gut tanzen kann, als mir etwas viel besseres einfällt.

,,Nein", sage ich unschuldig und er verdreht die Augen.

,,Super", sagt er und tritt an mich ran, als er seine Hände auf meine Taille legt.

Ich schaue nach den anderen Leuten die sich amüsieren und plötzlich sehe ich zwei bekannte Gesichter an dem Buffet, die zu uns schauen.

,,Da sind Hiram und Lorraine", sage ich leise, wobei es keine Rolle spielt, ob ich es laut gesagt hätte, da sie sowieso zu weit weg sind.

,,Wo?", fragt er überrascht und ich finde es fast niedlich wie sehr er auf Lorraine steht.
Aber dann wieder doch nicht, ist schließlich Dylan.

,,Hinter dir, dreh dich ja nicht um", sage ich und lege meine Hände in seinen Nacken, während ich mich extra tollpatschig anstelle.

Beim langsamen bewegen zur Musik, trete ich ihm ganz aus versehen auf den Fuß.

,,Ouch", stöhnt er auf und ich schaue ihn gespielt entschuldigend an.

,,Anfängerpech schätze ich mal", sage ich und er schließt die Augen.

,,Nachdem du mir in die Eier getreten hast, ist das hier garnichts", sagt er leise während er mich näher zu sich zieht.
Bei dem Gedanken daran verziehe ich mein Gesicht.

Und plötzlich nähert sich Dylan mir.

,,Dylan was machst du?", frage ich heiser.

,,Diesesmal hast du keine Chance Dorothee", sagt er und ich kann sehen wie sich seine Mundwinkel teuflisch heben.

,,Nicht hier bitte", flehe ich und ziehe meine Augenbrauen verzweifelt zusammen, während ich versuche Abstand zu schaffen.

Zu meinem Pech spornt das Dylan an, mich noch fester an sich zu drücken, sodass ich keine Luft mehr bekomme.

,,Und hier Dorothee, kommt dein erster Kuss", sagt Dylan und ich sehe das teuflische in seinen Augen aufblitzen, während er amüsiert grinst.

Und bevor ich erneut flehen kann, wandert eine Hand von meiner Hüfte zu meinem Gesicht.

,,Sorry Dory", sagt er noch kurz sarkastisch und sieht mich falsch mitleidig an und dann passiert es.

Seine Lippen landen auf meinen.

Und in dem Moment glaube ich an Karma.
Vielleicht hätte ich Dylan nicht anlügen und extra auf seinen Fuß treten sollen.

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Endlich Leute ich habe keine Lust mehr auf mein Leben, zu lange Schule und zu viele Hausaufgaben D:

Meinung da lassen und Wow Leute ich bin euch für die Votes im letzten Kapitel so dankbar weiter so bitteee.

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