Der Angriff

Hier ist das nächste Kapitel. ;-) 

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 Der Angriff

Alexandra

Ich schaute aus dem Fenster, tief unter mir war nichts als Wüste. Das Flugzeug war größer als der Hubschrauber und auch wenn die Hälfte des Platzes als Lager benutzt wurde, gab es mehr Raum. Am Anfang war ich ein bisschen überwältigt von allem gewesen. Ich war noch nie in einem Flugzeug geflogen, vor diesem hatte ich noch nicht einmal eins gesehen. Da der Flug ewig dauerte hatten sich alle, die übrig geblieben waren und nicht das Flugzeug flogen, um einen Tisch versammelt und spielten Poker. Aziz hatte erzählt, dass Kniffel nur die Alternative gewesen war und, dass sie eigentlich immer Poker spielten. Seit Stunden waren wir nun schon dabei und es waren, da wir mit unglaublich viel Geld angefangen hatten, bis jetzt noch alle dabei, auch, wenn sich das verutlich bald ändern würde, da Aziz fast pleite war. Raphael führte mit viel Abstand, da man aus seinem Gesicht nichts ablesen konnte. Es war als würde man mit einer Statue spielen. Plötzlich ertönte ein dumpfes Geräusch über uns, als wäre etwas auf dem Flugzeug gelandet. „Ein Vogel?", fragte Haruki. „So weit oben?", Aziz schien verwirrt. Dann krachte ein Teil des Daches herunter, jemand hatte von oben ein Loch in die Decke geschnitten. Als nächstes fand eine Tennisballgroße runde Kugel ihren Weg in das Flugzeug. „Granate!", schrie jemand und ich wurde gepackt und durch die Luft geschmissen, weg von dem Sprengkörper. Doch es explodierte nicht, stattdessen kam Rauch heraus, bis man nichts mehr sehen konnte. Ich krabbelte weiter und rollte mich dann unter einen Sitz. Aus dem Nebel heraus hörte ich die Geräusche eines Kampfes. Ich hielt die Luft an und bewegte mich nicht. Nach einer Weile lichtete sich der Nebel und ich sah mehrere Gestalten auf dem Boden liegen. Da keiner von ihnen verletzt zu sein schien, wagte ich zu hoffen, dass sie nur ohnmächtig waren. Dann trat eine Erscheinung in mein Blickfeld. Es schien ein Mädchen zu sein. Sie trug eine feste, schwarze Hose, die ihr nicht ganz bis zu ihren Knöcheln reichte, sodass man sah, dass ihre Füße und, soweit man das beurteilen konnte, auch ihre Beine aus Metall waren. Es war ein sehr seltsames Metall, es war schwarz und schien dunkelrot zu schimmern, jedoch konnte man den Ursprung des Schimmerns nicht aus machen. Zu der Hose trug sie eine passende, feste kurzärmlige Kapuzenjacke. Ihr linker Arm bestand ebenfalls bis zum Ellenbogen aus Metall. Sie hatte die Kapuze auf den Kopf gezogen und ihr Gesicht war von einer metallenen Maske verdeckt. An ihren Handgelenken trug sie zwei Geräte, die ich nicht identifizieren konnte. Plötzlich tauchte hinter ihr Raphael, der sich versteckt haben musste, auf. Das Mädchen drehte sich blitzschnell um und machte einen Sidekick. Raphael flog nach hinten, machte in der Luft einen Rückwärtssalto, drückte sich an der Wand ab und schoss wie ein Pfeil auf das Mädchen zu. Dieses duckte sich, und griff Raphael aus der Luft, als wäre er ein Papierflieger. Daraufhin flog er durch die Luft und krachte gegen ein Fenster. Ich hörte ihn stöhnen und als die Gestalt auf ihn zu ging war ich aufgestanden. Ich nahm den Griff der Peitsche in die Hand und ließ sie nach vorne schnallen. Die Gestalt schaute nicht mal zu mir, als sie ihre metallene Hand hob und die Peitsche ergriff. Als nächstes zog sie am Ende der Peitsche, sodass ich nach vorne fiel. Ich spürte wie sich ihre metallene Hand um meinen Hals schloss. Dann wurde ich hochgehoben und gegen die Wand gedrückt. Ich sah wie sich Raphael, der an der Schläfe blutete, hinter uns aufrichtete. Anscheinend hatte auch das Mädchen, das bemerkt, da sie ihre andere Hand hob. Etwas kleines schoss aus dem Gerät an ihrem Handgelenk und schoss auf Raphael zu. Dieser warf sich zur Seite, rollte sich ab und sprang auf sie zu. Ich versuchte mich zu bewegen, doch ihr Griff um meinen Hals war zu fest und ich konnte nicht atmen. Die Angreiferin lies mich los und wandte sich blitzschnell Raphael zu. Ich fiel röchelnd auf die Knie und sah, wie sie ihn aus der Luft trat. Er war kaum auf dem Boden gewesen, da stand er schon wieder. Doch Raphael hatte keine Chance. Er blockte ihre Schläge und Tritte, doch ich sah, wie er jedes Mal, wenn ihn das Metall traf, leicht zusammenzuckte. Plötzlich traf ihre Faust seine Brust und er flog durch die Luft. Ich sah Metall aufblitzen, dann regte er sich nicht mehr. „Nein", keuchte ich. „Reg dich mal nicht so auf. Er ist nicht Tod", hörte ich, dann traf mich etwas und ich sank in Dunkelheit. ***„Nimm die Hände an den Kopf, dreh dich um und setz dich auf die Knie", befahl die Stimme hinter ihm. Christopher leistete der Aufforderung folge und schaute dann in das Gesicht einer jungen Polizistin. In ihren Händen hielt sie eine Pistole. „Nenne deinen Namen und sage, warum du hier bis?" „Mein Name ist Christopher Moore. Meine Freundin wohnt hier und ich wollte sie besuchen. Ich habe gesehen, dass das Tor offen stand, was mir komisch vorkam, und bin zum Haus gelaufen, um herauszufinden warum. Dann habe ich mir Sorgen gemacht, als ich die Absperrbänder gesehen habe und bin in das Haus rein gegangen, um zu schauen, ob alles ok ist." Die Polizistin nahm ihre Waffe herunter und Christopher entspannte sich etwas. „Woher kennst du das Mädchen, dass hier wohnt und wie heißt sie?", fragte die Stimme. „Ihr Name ist Asoka Darmawan und sie ist in meiner Klasse. „Kannst du sie mir beschreiben?", ging es weiter. „Ja. Asoka ist nicht ganz eins siebzig groß und hat braune Haut. Ihre Augen und ihre Haare sind dunkelbraun. Letztere sind nicht ganz hüftlang und sie trägt sie oft in vielen geflochtenen Zöpfen. Sie ist sehr schlank und sportlich. Außerdem sieht man, dass sie viele Muskeln hat." „Nun gut, ich glaube dir. Trotzdem muss ich dich wegen Aufenthalt auf dem Tatort mitnehmen. Ruf bitte deine Eltern an, sie sollen uns an der Polizeistation treffen." 

 ***

Asoka

Da ich nichts anderes zu tun hatte trainierte ich, als es an der Tür klopfte. Ich fragte mich, warum sie sich die Mühe machten, es war ja nicht so als könnte ich die Tür öffnen. Meine Eltern betraten den Raum. Ich funkelte sie an und sah zu wie sie die Tür hinter sich schlossen. „Ich weiß, dass das hart für dich ist. Aber du musst wissen, dass wir nur das Beste für dich wollen." „Wie ist es möglich, dass meine Eltern es nicht bemerkt haben?", fragte ich und betonte provozierend das Wort Eltern. „Das sind nicht deine Eltern, sondern wir sind", sagte der Mann, der mein Vater sein sollte. „Seid ihr nicht, ich weiß ja nicht mal eure Namen", erwiderte ich trotzig, „Mentari und Waluyo sind meine Eltern, meine Familie." „Satrio und Bimo", sagte Satrio und seufzte. „Du warst gerade erst geboren, noch ein Säugling genauso wie die Tochter von Mentari und Waluyo." Ich schluckte und fragte mit trockener Stimme: „Wer ist sie?" „Ihr Name war Bintang, aber sie war krank und ist gestorben." „Wir wissen, dass das viel auf einmal ist. Aber du gehörst hier hin, hier ist dein Platz", sagte Bimo. Ich warf ihm einen eiskalten Blick zu und wartete bis die beiden den Raum verlassen hatten, dann schrie ich wütend und rammte meine metallene Faust durch die Schranktür. 

 *** 

Alexandra

Mein Kopf dröhnte. Ich öffnete die Augen und schaute mich um. Ich lag auf dem Boden eines kleinen Raumes. Die Wände waren aus Beton und außer einer dünnen, gestreiften Decke, die neben mir auf dem Boden lag, war der Raum leer. Ich entdeckte eine dicke Metalltür, sonst war absolut gar nichts zu sehen. Ich schloss meine Augen und wartete bis meine Kopfschmerzen langsam verschwanden, dann schaute ich auf mein Handgelenk, wie erwartet war der Drache weg. Auch die Uhr war verschwunden, lediglich das weiße band, welches ich zu Ehren meiner Oma und den anderen Bewohnern Marianas angezogen hatte, war noch da. Ich setzte mich hin und lehnte mich an die Wand, überlegend, was ich machen sollte. Als ich von außen Geräusche hörte, stand ich auf, meinen Blick auf die Tür gerichtet. Diese ging auf und ein Mann trat herein. In seinen Händen hielt er ein Tablett, welches er auf dem Boden abstellte. Ohne ein Wort, ging er wieder. Wie konnte das alles nur passieren?

***

Asoka

Ich machte gerade Liegestütze als die Tür aufgestoßen wurde. Im Eingang des Zimmers stand eine der Wachen. „Mitkommen", sagte sie und packte mich. Ich hätte die Wache vermutlich wieder besiegen können, doch ich wusste, dass ich im Endeffekt wieder gefangen genommen werden würde. Ich bemerkte, dass ich durch die gleichen Gänge geführt wurde, wie beim letzten Mal, was hieß, es ging zu der großen Halle. Angekommen, öffnete eine zweite Wache die großen Türen und wir traten ein, was jedoch niemand zu bemerken schien. Der General stand vor seinem Thron und streichelte eine der Hyänen. Neben ihm entdeckte ich Anastasia. Ich bemerkte, dass sie dieselben Klamotten trug, wie ich. Yang schien damit beschäftigt zu sein, mit einer Gruppe von drei Leuten zu reden. Er sah nicht erfreut aus. „Aaron, Aaron, Aaron, was soll ich nur mit dir machen? Als ich dich zum Sergeanten gemacht habe, habe ich darauf vertrau, dass du mir gute Dienste leisten wirst. Jetzt jedoch schafft eine junge Teenagerin das, woran du und deine Soldaten gescheitert bist. Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass Anastasia besser für den Job geeignet wäre. Du bist ein guter Soldat und ich weiß, dass du alles in deiner Macht tust, um meinen Wünschen nach zu kommen. Deshalb und nur deshalb werde ich dich nicht bestrafen. Du bekommst eine zweite Chance, mach was draus!", fuhr er einen Mann mit schulterlangen, schwarzen Haaren an. Schließlich drehte er sich zu mir und den Wachen. „Asoka, wie schön, dass du dich zu uns gesellst." „Als ob ich eine Wahl gehabt hätte", zischte ich. Yang überging meine Antwort und redete weiter. „Wie wäre es, wenn du mit Anastasia mitgehst? Sie ist so zusagen ein Technik Genie und wird dich ausrüsten und trainieren." Ich schaute zu dem rothaarigen Mädchen, dass das Gegenteil von mir zu sein schien. Sie hatte helle Haut und rote Haare, ich dunkle Haut und schwarze Haare. Laut dem General war sie ein Naturwissenschafts-Genie und ich war zwar sprachbegabt, verstand in Mathe, Physik und Chemie jedoch nicht all zu viel. Die einzige Sache, in der wir uns ähnelten, war, dass wir beide Kämpfen konnten, dass konnte Leute jedoch auch trennen. „Also geht es in die Hauptstadt?", fragte Anastasia. „Nun ja", der General grinste zu glücklich für meinen Geschmack, „wir haben was wir wollten. Packt alles ein, wir machen uns auf den Weg." Ich fragte mich zum einem, was sie bekommen hatten, was sie so dringend gebraucht hatten und zum anderen wo diese Hauptstadt war. „Was passiert mit diesem Mädchen, Alexandra?", fragte der Mann, der eben vom General als Sergeant bezeichnet worden war und, soweit ich das richtig verstanden hatte, Aaron hieß. „Sie kommt mit, ich werde sie befragen." Wer auch immer dieses Mädchen war, vermutlich war sie genauso wie ich aus ihrem Leben gerissen wurden. Wenn ich konnte musste ich ihr helfen, vielleicht wusste sie auch ein paar Sachen über die Sekte. Als ich von vier Wachen begleitet die Halle verließ, fragte ich mich, ob ich es schaffen konnte, sie alle zu überwältigen, bevor einer von ihnen Hilfe rufen konnte. Vermutlich nicht, ich brauchte einen anderen Plan. Nachdem mich die vier wieder in mein Zimmer geführt hatten, suchte ich es bestimmt zum fünfzigsten Mal nach irgendeinem Ausweg ab. Der Raum hatte keine Fenster und auch kein Belüftungssystem. Natürlich waren auch die Rohre zu klein. Ich hatte eine bessere Idee. Ich schob den Schrank neben die Tür und als eine der Wachen von draußen rief: „Was machst du da drinnen?" Antwortete ich: „Krafttraining, irgendwie muss ich mich ja beschäftigen. Dann kletterte ich auf den Schrank und klopfte an die Tür. „Was?" „Äh, könnt ihr mal kurz reinkommen?" „Weshalb? „Hast du mal ein richtiges Workout gemacht und danach so richtig geschwitzt? So schwach wie ihr alle seid vermutlich nicht, ich jedenfalls schon und die verdammte Dusche funktioniert nicht." Als die Wachen die Tür öffneten und ins Zimmer traten sprang ich vom Schrank, und rammte ihnen meine Ellbogen gegen die Köpfe. Beide sanken ohnmächtig zu Boden. Ich schloss die Tür und zog die beiden dann in das Badezimmer. Dann stahl ich ihnen die Kommunikationsgeräte und fesselte ihre Handgelenke so gut es ging mit den Klamotten des Schrankes. Ihre Waffen versteckte ich unter der Matratze des Bettes und schloss dann die Männer im Bad ein. Da der Gang leer war schlich ich los und schaute bei jeder Abzweigung erst vorsichtig um die Ecke. Da Gefangene meistens in Zellen festgehalten wurden und diese wiederum meistens im Keller waren, schlich ich die erste Treppe herunter die ich sah. Ich kam an einigen Türen vorbei, aber zum Glück wurde keine von ihnen bewacht. Erst als ich an einer weiteren Treppe ankam, entdeckte ich an deren Fuß zwei Wachen, die eine große metallen Tür bewachten. Ich atmete tief durch, dann rutschte ich das Treppengeländer herunter und machte einen Sprungtritt. Mit voller Wucht krachte ich gegen die eine Wache, die andere erledigte ich mit einem Halbkreistritt gegen den Schädel. Erst jetzt bemerkte ich, dass die Tür keine Klinke hatte. Jedoch war neben der Tür eine Projektion eines Feldes, in das man einen Code eingeben konnte. Mir war klar, dass ich den nicht knacken konnte, aber vielleicht würde jemand von drinnen rauskommen. Ich lief die Treppe hoch, versteckte mich hinter der nächsten Ecke und wartete. Tatsächlich dauerte es kaum zehn Minuten, bis die Tür aufgedrückt wurde. Zum Vorschein kam eine ganze Truppe von Menschen. Ich zählte fünf Erwachsene und zwei Teenager in meinem Alter, die von mindestens zwanzig Wachen begleitet wurden. Eine der Teenager war ein Mädchen, welche braune Haut und fast hüftlange, zerzauste, schwarze Haare hatte. Sie musste Alexandra sein. Wie alle anderen Gefangenen schien sie sehr erschöpft, die meisten von ihnen hatten Kratzer, ein blaues Auge oder waren einfach nur dreckig. Neben dem Mädchen lief ein schwarzhaariger Junge. Er war eindeutig spanischer Herkunft und hatte eine Verletzung an der Schläfe. Der Zug blieb stehen und ich entdeckte den Sergeanten. Er redete mit vier anderen Wachen. Mit Mühe verstand ich, was sie sagten. „Bringt das Mädchen und den Jungen in die große Halle, der General möchte vor dem Aufbruch nochmal mit den beiden reden. Ich bringe den Rest schonmal in die Transporter." „Ja, Sir", antworte einer der vier. Das war meine Chance. Ich presste mich in einen Türeingang, als die große Truppe in die andere Richtung lief und beobachtete wie die vier Wachen und die beiden Jugendlichen zurückblieben. Einer von ihnen gab einen Code in das Feld ein und die Tür ging von selbst zu. Dann kamen sie auf mich zu. Ich atmete tief durch und rannte dann los. Ich sah noch den überraschten Ausdruck der Wache, bevor sie von meinem Sprungtritt getroffen wurde. Die anderen drei zogen ihre Schusswaffen. „Ich glaube nicht das ihr auf mich schießen dürft", sagte ich und grinste. Der Junge warf sich gegen die eine Wache und auch das Mädchen begann sich zu wehren. Ich wich einem Angriff der vierten aus, die tatsächlich ihr Gewehr fallen gelassen hatte, und parierte mit einem Sidekick in den Magen. Da mein Bein aus Metall war und meine Tritte seit der Dämpfung, die durch die Projektoren erschaffen worden und welche nun verschwunden war, viel härter waren, flog die Wache durch die Luft und fiel die Treppe herunter. Die erste, ein älterer Mann, war jedoch inzwischen wieder aufgestanden doch ein Fuß Feger von mir änderte das. Ich verpasste dem Soldaten noch einen Schlag auf den Kopf und er war ohnmächtig. „Stopp!", rief die dritte Wache, sie hielt dem Mädchen ein Messer an den Hals. Dadurch abgelenkt, konnte auch die zweite Wache den Jungen überwältigen, der, obwohl er gefesselte Hände hatte, eigentlich ziemlich gut kämpfen zu können schien. Ich hielt inne und wollte mich geschlagen geben, doch da trat das Mädchen dem Sektenmitglied auf den Fuß und traf gleichzeitig mit ihrem Kopf den des anderen. Überrumpelt ließ dieser das Messer fallen. Wenige Minuten später waren beide Wachen überwältigt und wir schauten uns an. „Danke", sagte das Mädchen, während der Junge fragte: „Wer bist du?" Sein Blick schweifte über meinen metallenen Arm, ich hatte die Ärmel der Jacke hochgekrempelt, und über meine Beine. „Mein Name ist Asoka und ich möchte euch helfen." Der Blick des Jungen sagte deutlich, dass er Zweifel hatte. „Wir müssen hier weg, hier wird bald jemand kommen." „Ok, aber erst muss ich meinen Kater retten", sagte das Mädchen. „Du willst dich wegen dieses Tier in Gefahr begeben? Nicht ernsthaft", sagte der Junge und seufzte. „Ja will ich", antwortete sie und griffs sich eines der Gewehre. „Du weißt doch gar nicht, wie man damit umgeht", sagte der Junge, doch das Mädchen, Alexandra, war schon die Treppen herunter gerannt. „Ich kann damit nicht schießen, aber um es jemanden auf die Birne zu hauen, reicht es aus", rief sie. „Öhh", stöhnte der Junge und lief hinterher. Ich nahm mir auch ein Gewehr und folgte ihnen. Als ich an der Wache vorbeikam, die stöhnend am Fuße der Treppe lag, haute ich ihr das Gewehr auf den Kopf. „Sie hat recht, das funktioniert super", stimmte ich Alexandra zu, als der Mann keinen Mucks mehr machte. „Und wie wollen wir da reinkommen?", fragte ich die beiden. „Als wir hierhergebracht wurden, habe ich mir den Code gemerkt", antwortete der Junge und gab die Nummer ein. Als die metallene Tür aufging sah ich, dass ich mit meiner Vermutung, dass dahinter Zellen waren, recht gehabt hatte. Auf beiden Seiten des Ganges waren alle paar Meter metallene Türen in die Wände eingelassen, die in kleine Zellen führten. „Woher weißt du eigentlich, wo die Katze ist?", fragte ich Alexandra, die ich eingeholt hatte. Seit ich wusste, dass ich Prothesen hatte war ich viel schneller geworden. Der General hatte recht gehabt. Das Wissen um einen Umstand machte einiges aus. „Ich habe eine der Wachen mit Honig gesehen, als wir hier reingebracht wurden." Während wir den Gang entlang rannten, bemerkte ich, dass neben jeder Tür ein Name angebracht war. „Sicher, dass hier nicht noch irgendwo Gefangene sind?" „Ja, sie haben alle mitgenommen", sagte Alexandra und blieb dann vor einer weiteren Tür stehen, auf deren kleinen Schild stand: Lager. „Und wie bekommen wir die auf? Ich bezweifle, dass die denselben Code hat", merkte der Junge an. „Ich habe eine Idee, geht mal bitte ein bisschen zu Seite." Ich stellte mich auf, holte tief Luft, sammelte meine Energie und machte einen Sidekick. In der Tür erschien eine große Delle. „Amiga, deine Prothesen sind echt recio?", stieß der Junge aus. Auch Anastasia schien baff zu sein. Drei Male später, krachte die Tür aus den Angeln und fiel mit einem lauten Poltern zu Boden. „Also, wenn bis jetzt noch keiner Bescheid wusste, dass wir fliehen, dann definitiv jetzt", sagte Alexandra und lief in den Raum. „Kurze Zeit später kam sie mit einem Rucksack auf dem Rücken und einem sandfarbenen Kater wieder. „Da drinnen liegen auch deine Armschützer", sagte sie an den Jungen gewandt. Nachdem er diese geholt hatte liefen wir los. Keiner von uns wusste, wo ein Ausgang war, doch zum Glück fanden wir ziemlich schnell eine Treppe, die in eine Art Kellergarage führte. Wir schlichen in die Garage und versteckten uns hinter ein paar großen Kisten, als wir Stimmen hörten. Die Garage war riesig und am anderen Ende stand ein Autozug von bestimmt zwanzig Autos. Die meisten waren Lieferwagen und ich war mir ziemlich sicher, dass in ihnen bereits die Gefangenen saßen. Neben den Autos stand eine Gruppe von Leuten. Ich erkannte den Sergeanten, der mit einigen Wachen eine Besprechung zu machen schien. „Ich kenne diesen Typen, er hat versucht mich gefangen zu nehmen", sagte Alexandra. „Ich habe ihn auch schon gesehen. Kann einer von euch zufälligerweise Autofahren?", fragte ich und scannte die Halle nach einem Fluchtfahrzeug ab. „Nein, aber Motorrad", Alexandra grinste und schlich geduckt weiter. Ich dachte daran, wie ich immer mit Asmo Motorrad gefahren war und erlaubte mir ebenfalls ein kleines Lächeln. ***Der General saß in der großen Halle auf seinem Thron. Um diesen herum lagen seine geliebten Hyänen und er wartete darauf, noch einmal mit Anastasia und dem Jungen zu reden, bevor in die Hauptstadt gefahren wurde. Alles lief nach Plan. Es ertönte ein lautes Geräusch, als die große doppelflügelige Tür aufgestoßen wurde. Im Eingang standen vier lädierte Soldaten, es war das Trupp, welches die Jugendlichen hätte herbringen sollen. Nur waren diese nicht da. „General, wir haben ein Problem, Wir wurden von den beiden Jugendlichen ...". Der Soldat wurde unterbrochen, als zwei weitere in die Halle stürmten. „General, Asoka hat uns ausgetrickst und ist geflohen." ... und Asoka überwältigt", beendete die andere Wache ihren Satz. Yang ballte seine Hände zu Fäusten und drückte seine Fingernägel dabei so tief in seine Haut, bis er die Wärme seines Blutes spürte. Wut ballte sich in seinem Körper, wie eine Wasserflut vor einem Staudamm. Yang schnalzte mit seiner Zunge und seine acht Hyänen standen auf. Er drückte auf einen Kopf auf seinem Thron, sodass die Ketten der Hyänen von ihren Körpern abfielen und diese schreiend auf seine Soldaten stürmen. Währen die Schreie seiner Soldaten die Halle erfüllten wandte er sich an seine Leibgarde, die sich immer im Thronsaal aufhielt und vor den Wänden stand. „Die Kinder werden versuchen zu fliehen, findet sie und bringt sie zu mir!" 

 ***

Alexandra

„Bevor wir fliehen müssen wir noch die anderen befreien, sie sind vermutlich in diesen Autos", sagte ich. „Flieht ihr, ich werde mich darum kümmern. Ich kann sowieso nicht weg. Der General braucht mich, er würde nicht Ruhe geben, bis er mich gefangen hat. Ich wäre mein ganzes Leben auf der Flucht. Bevor ich je wieder wagen kann an ein normales Leben zu denken, muss ich diese Sekte loswerden", sagte das neue Mädchen, Asoka. „Aber wir können helfen", sagte ich. „Nein, geht, ich kriege das hin", antwortete sie. Ich schaute zu Raphael, der in der letzten Zeit sehr wenig gesagt hatte, und bat ihm mit meinem Blick um Hilfe. „Sie hat Recht, wir sollten gehen, wir müssen die anderen Jais warnen." Ich gab mich geschlagen und wandte mich ein letztes Mal an Asoka: „Der Grund, warum mich diese Sekte überhaupt gejagt hat, ist ein flacher, silberner Drache. Er sieht aus, wie ein Schlüsselanhänger und ich bin mir ziemlich, dass die Sekte damit nichts Gutes im Sinn hat." „Ich schaue was ich machen kann", antwortete Asoka und lächelte. Ich sah zu, wie sie davon schlich und wandte mich dann Raphael zu: „Was jetzt?", fragte ich. Raphael grinste und zeigte auf zwei Motorräder, die nicht weit entfernt standen. „Kannst du auch fahren?", fragte ich erstaunt. Nickend sagte er: „Frag mich bloß nicht, wo ich das gelernt habe." In diesem Moment hörte ich einen Schrei: „Dort, dort ist das Mädchen, Asoka!", rief jemand. Raphael und spähten über die Kisten und sahen wie sich die ganze Gruppe, die den Lastern gestanden hatte, aufgemacht hatte, um Asoka zu folgen. Als auch der letzte die Garage verlassen hatte sagte Raphael: „Jetzt." Wir sprinteten zu den Motorrädern. Zum Glück steckten die Schlüssel in den Schlössern. Vermutlich erwartete die Sekte keinen Diebstahl in ihrer eigenen Garage und wollte selbst, wenn sie musste schnell einsatzbereit sein. Vorsichtig machte ich den Rucksack, der bis jetzt offen gewesen war, damit Honig sich umschauen konnte, zu, dann schwang ich mich auf eine teure Harley und startete den Motor. Raphael war bereits losgefahren und ich folgte ihm. Wir steuerten auf ein riesiges, metallenes Tor zu. Ein paar Meter vor dem Tor war ein Hebel in die Wand eingelassen, den Raphael beim Fahren umlegte. Das monströse Tor öffnete sich quietschend. Das Geräusch wurde nur von einer losgehenden Alarmanlage übertönt. Hinter dem Tor kam eine Straße zum Vorschein, die im dreißig Grad Winkel nach oben an die Oberfläche führte. Raphael und ich rasten, sich auf ein weiteres Tor, welches sich bereits öffnete und hinter dem Sonnenlicht zum Vorschein kam, zusteuernd, in halsbrecherischem Tempo herauf. Hinter uns hörte ich Gebrüll und das Starten von Motoren. Das Tor, das bis jetzt nach oben gefahren war, hielt kurz an und begann sich dann wieder zu schließen. „Sie schließen das Tor!", rief Raphael und fuhr schneller. Ich tat es ihm nach und der Motor jaulte auf. Ein Blick nach hinten sagte mir das wir verfolgt wurden. Ich entdeckte drei Trucks und fünf Harleys vom selben Modell, wie unsere. Zum Glück schienen sie uns nicht verletzen zu dürfen, da keiner von ihnen schoss. Raphael der etwas vor mir fuhr, duckte sich zur Seite und schaffte es unter dem sich schließenden Tor hindurch. Ich wusste, dass ducken nicht reichen würde, ich zog die Maschine zur Seite, bis meine Hand fast den Boden berührte und schlitterte unter dem Tor hindurch. Dann drückte ich mich mit dem Fuß vom Boden ab und richtete das Motorrad wieder auf. Erstaunt schaute ich mich um. Wir fuhren durch eine sehr grüne Landschaft. Um uns herum befanden sich Berge, wenn auch nicht allzu hoch, aber nicht klein genug um als Hügel bezeichnet zu werden. Nicht weit weg entdeckte ich eine große Stadt, wie ich noch keine gesehen hatte. Ich erinnerte mich daran, wie ich bei meiner Ankunft Stadt Geräusche gehört hatte. Ich schaute nach hinten. Das Tor fuhr wieder hoch, damit die Trucks hindurch kamen. Erst jetzt sah ich, dass das jenes von außen, wie ein Hügel aussah. „Wir sollten in der Stadt untertauchen!", rief Raphael mir zu und steuerte auf die Häuser zu. 

 ***

Asoka

„Hey Idioten!", rief ich. Ich schaute noch zu, wie sich, die Gruppe, angeführt beim Sergeanten, in Bewegung setzte, dann sprintete ich los. Ich sprang gegen die Metall Tür, sodass sie aufflog und flog beinahe durch den Korridor. Ich bog um eine Ecke und dann eine Treppe hoch, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. „Was ist denn los ihr Schnecken, schlecht geschlafen?", rief ich. Ich stellte fest, dass ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Eigentlich war es irrwitzig, ich wurde von bösen Sektenmitgliedern verfolgt, die behaupteten ich gehöre zu ihnen und ich hatte Spaß. Vielleicht war der Trick, um nicht an seine Familie und sein eigentliches Leben zu denken, dass man sich nur irgendwie ablenkte. Als ich den Fuß auf die nächste Stufe setzte, drückte ich mich ab und flog hoch in die Luft. Ich vollführte einen Rückwärtssalto über einen der Soldaten herüber und vor ihm. Blitzschnell trat ich diesem mit einem Vorwärtstritt in den Rücken, sodass er die Treppe herunterfiel und wirbelte dann herum. Mit meinem linken Bein macht ich einen Halbkreistritt gegen einen weiteren Soldaten. Der Kopf des Mannes flog nach hinten und er schrie auf. Der nächste Tritt, ein Sidekick, war für den Sergeanten gedacht, doch er packte mein Bein und zog. Ich fiel nach vorne und wollte mich abrollen, doch er ließ nicht los und packte mich. Also krachte ich gegen die nächste Wand. Ich schmeckte Blut in meinem Mund und fühlte, wie eine warme Flüssigkeit meine Stirn herunterlief. Bevor ich mich aufrappeln konnte traf mich etwas in meinen Nacken. Ein Schmerz zuckte durch meinen Körper und ich stellte fest, dass ich gestromschockt worden war, bevor ich in Dunkelheit versank. 

***

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