Kapitel 45
So schnell er konnte, riss Hyunjin die Tür des Badezimmers auf und stolperte nach draußen. Er spürte, wie die kalten Hände seiner Mutter nach ihm griffen und ihn zu Fall brachte. Voller Wucht traf Hyunjins Kopf den Boden. Ein heftiger Schmerz durchzog seinen Kopf. Schmerzverzerrt kniff er die Augen zusammen. Seine Mutter stand über ihn. Ein komisches Grinsen auf ihren Lippen. Er musste sofort weg. Sofort. „Hyunjin?", rief Chan von draußen. Hyunjin krabbelte zur Tür hin, doch seine Mutter lies ihn nicht. „Du bleibst hier!" Hyunjin versuchte den Schlägen seiner Mutter auszuweichen und krabbelte zur Tür. Sein Kopf pochte vor Schmerzen. Er hievte sich nach oben und öffnete für Chan die Tür. Sofort stürzte der Australier nach innen und hätte fast Hyunjin zerquetscht, der an der Tür lag. Chan sah Hyunjins Mutter, aber Hyunjin war gerade wichtiger. Als er ihn sah, wie er mit Schmerzen am Boden lag, kniete er sich zu ihm hin. "Geht es dir gut?", fragte er besorgt. „Geht schon", stöhnte Hyunjin und hielt sich den Kopf. „Geh jetzt!", zischte Hyunjae zu Chan rüber.
Chan drehte den Kopf zu ihr. „Nein. Hyunjin ist verletzt! Komm, Angel, ich helf dir hoch". Chan packte Hyunjins Hand und zog ihn nach oben. Hyunjin sah direkt in das Gesicht seiner Mutter. „Ich werde dich anzeigen...Eomma", sagte er, während Chan ihn an sich drückte. „Nein...nicht Eomma...Hyunjae." Hyunjin war so verletzt, dass er seine Mutter mit ihrem Vornamen ansprach. „Das kannst du nicht tun, Schatz"; sagte sie und wollte zu ihm, doch Chan zog Hyunjin von ihr weg. „Wir gehen jetzt." Verzweiflung in Hyunjaes Augen. Da hat sie so lange auf ihren Sohn gewartet, dann reißt ihm dieser Junge ihr einfach aus den Händen. Wie kann er nur? Sie konnte sich nicht rühren, sah zu, wie Chan ihren Hyunjin von ihr wegnahm. „Hyunjin....", sagte sie leise aber zu spät. Zu spät die Liebe ihres Sohnes für sich zu zurück zugewinnen.
Draußen im Treppenhaus atmete Hyunjin erstmal tief durch. Er war gerade von Chan gerettet worden. Das zweite Mal. Das erste Mal war, als er seine Schnitte gezeigt hatte, wenn Chan nicht wäre, dann hätte er sich irgendwann wirklich so schwer verletzt, dass er daran starb. Und jetzt das. Seine Mutter hätte ihn weiter geschlagen, bis seine Tante kommen würde. „Alles okay?", fragte Chan den verstörten Junge. „Denke schon."
„Komm, wir gehen jetzt zu mir, okay?" Hyunjin nickte. Zuhause bei Chan setzte sich Hyunjin hin und streichelte Berry. Chan war bei ihm. Er beschützte ihn. Hannah kam auch. „Hallo Hyunjin." Das warme Lächeln von Hannah nahmen Hyunjins Angst ein wenig. „Hey Hannah. Wie geht's dir?" Hannah setzte sich zu den Jungs. „Wir haben bald wieder Schule. Die Ferien waren viel zu kurz." Der schwarzhaarige Junge lachte kurz. „Ja, das frage ich mich auch immer." Hyunjins kurze Freude wurde gestört. Chunhei rief an. „Hyunjin? Weißt du wo deine Mutter ist?"
„Nein, wieso? Ist sie wieder weg?"
„Ja. Wo bist du überhaupt? Wolltest du nicht zuhause sein?" Ich bin bei Chan. Ich bin vor Hyunjae weggelaufen. Sie hat mich geschlagen." Es wunderte Chunhei nicht, dass Hyunin seine Mutter bei ihren Vornamen nannte. Irgendwann, das fühlte sie schon immer, wird der Tag kommen, dass Hyunjin einsieht, dass seine Mutter keine Interesse an ihn hat und es nicht mehr tun wird. Sie hat gedacht, dass Hyunjae sich geändert hätte aber sie vertraute ihr nicht. Nicht seit sie ihren Sohn fast sterben lies. Hyunjin wandte sich an Chan. „Meine Mutter ist wieder weg..."
„Wirklich?", fragte Hannah vorsichtig. „Ja...."
„Honey? Könntest du mich und Hyunjin kurz allein lassen? Es ist wichtig." Hannah schmollte kurz, aber ging dann. Nur Berry blieb bei Hyunjin liegen. Chan machte es sich auf dem Sofa gemütlich und zog Hyunjin zu sich. „Ich hab Angst, dass sie mich findet und wieder schlagen will...Chan es tut weh...wieso mag mich meine Mutter nicht? Was hab ich nur falsch gemacht?" Chan nahm Hyunjins Gesicht in seine Hände. „Nichts. Du machst alles richtig. Deine Mutter sieht nicht, wie wundervoll du bist."
„Ich will mir wieder weh tun....."
Chan kannte es so gut. Dieses kranke Verlangen sich zu verstümmeln. Schmerz ist was schlimmes, nichts tolles. Er hatte es geschafft den Wunsch zu widerstehen. "Nein, musst du nicht. Erinnere dich, was du damals zu mir gesagt hast." Chan nahm Hyunjins Hand in seine und drückte sie fest. „Du schaffst das, Angel." Chan lächelte. Hyunjin hielt den Wunsch sich selbst zu verletzen dank Chans Hilfe stand.
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