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Minho PoV

Jisung und ich lagen bereits ein paar Stunden lang auf seinem Bett und kuschelten, während nebenbei ein Film nach dem anderen lief, als mir plötzlich ein Blick auf die Uhr verriet, dass es Zeit wurde, sich umzuziehen, da Felix bald vorbei kommen würde, um mit uns zur Party zu gehen.

"Ji, wir sollten uns langsam fertig machen.", meinte ich, woraufhin er sich nur noch näher an mich kuschelte und irgendetwas unverständliches brummelte.

"Was hast du gesagt?", fragte ich und fuhr ihm einmal durch seine Haare.

"Wir können auch noch liegen bleiben und uns schnell fertig machen."

"Ich hab auch keine besonders große Lust aufzustehen, aber wir sollten es trotzdem."

"Aber es ist so schön mit dir...", schmollte er.

"Finde ich auch. Wir können nachher wieder kuscheln, okay?"

"Na gut..."

Wir standen auf und ich kramte meine Klamotten aus dem Rucksack, während Jisung sich bereits umzog. Ich wollte mir gerade mein Oberteil ausziehen, als Jisung mich stoppte.

"Ich will.", meinte er nur und zog am Zaum meines Oberteil herum.

"Darfst du auch.", antwortete ich und ließ ihn das Oberteil über meinen Kopf ziehen. Er konnte es sich nicht verkneifen mit seinen Händen auch einmal über meinen Oberkörper zu fahren, wobei seine Hände ein warmes Kribbeln auf meiner Haut hinterließen.

"Warum bist du nur so unglaublich schön?", fragte er und sah mir in die Augen. Ich wusste genau, dass er mehr meinte als nur meinen Körper, was mich unfassbar glücklich machte.

"Für mich bist du noch viel schöner. Ich habe noch nie so eine schöne Person gesehen wie dich."

"Dann hast du offensichtlich keinen Spiegel.", gab er zurück und küsste mich verlangend, was ich genau so erwiderte. Für ein bisschen knutschen war doch immer Zeit, oder nicht? Jisung fand das offensichtlich, denn er zog mich langsam mit aufs Bett, sodass er unter mir lag und ich mich mit meinen Armen neben seinem Kopf abstützen musste.

Ich verwandelte den Kuss in einen Zungenkuss, was Jisung nur noch mehr anspornte. Seine Hände wanderten weiter über meinen Körper und ließen mich alles um uns herum komplett ausblenden. Zumindest bis ich hörte, wie Jisung's Zimmertür geöffnet wurde und der Junge unter mir mich hastig von sich runter schob. Seine Mutter stand dort im Türrahmen und sah uns fragend an.

"Uhm... Mama, das ist Minho. Mein- Ähm... Ein Freund. Er ist hier, weil Felix uns eingeladen hatte und wir vorher noch Mathe machen wollten.", versuchte Jisung uns zu retten, was vermutlich ziemlich sinnlos war. Schließlich hatte seine Mutter gerade gesehen, wie ich ihrem Sohn meine Zunge in den Hals gesteckt hatte und die Tatsache, dass ich immer noch oberkörperfrei war, machte nichts wirklich besser.

"Jisungie...", seufzte sie und schloss die Tür hinter sich.

Jisung sah ängstlich zu ihr und schien mit jeder Sekunde nervöser zu werden, weshalb ich seine Hand nahm und versuchte, ihm so ein wenig seelischen Beistand zu leisten.

"Ich weiß, dass ihr zu Felix wolltet. Er steht unten mit Hyunjin und noch zwei andere Personen, die ich nicht kenne, aber bevor ihr weggeht, will ich dir das noch sagen:", fuhr sie fort, "Als allererstes habe ich nichts gegen deine Beziehung mit diesem Jungen. Wenn er dich glücklich machen kann, dann ist das alles was für mich zählt."

"Das kann er.", antwortete Jisung, wofür ich ihm einen kleinen Kuss aufs Haar drückte. "Ziemlich gut sogar."

"Das freut mich für euch beiden, aber Jisung... Ihr müsst aufpassen, was ihr macht und vor allem, wann und wo ihr es macht. Wenn dein Vater das mitbekommen sollte, dann wird er mehr als nur wütend sein und ich will nicht wissen, was dann passiert. Du weißt ja, wie er zu dem Thema Homosexualität steht..."

"Ja, leider.", seufzte Jisung traurig.

"Wir passen einfach besser auf, ja, Baby? Zusammen schaffen wir das schon. Und wenn dir an einigen Tagen nicht danach ist, es zu verstecken, dann treffen wir uns einfach bei mir, okay? Du weißt ja, dass bei uns alle cool damit sind, also sollten wir das alles hinbekommen."

"Danke, Min.", antwortete er und gab mir einen kleinen Schmatzer auf die Lippen, "Und jetzt zieh dir was an. Felix und Hyunjin warten."

"Gehst du nachher noch mit zu Minho?", erkundigte sich seine Mutter, während ich mir mein Oberteil anzog und mein anderes zusammen mit meinem Buch in den Rucksack stopfte.

"Ja, gehe ich. Sein Haus ist näher dran, deshalb ist es einfacher, wenn wir zu ihm gehen."

"Okay, sehr schön. Dann weiß ich ja, dass es dir gut geht. Minho passt schließlich gut auf dich auf."

"Mach ich."

"Dann mal los mit euch beiden. Ihr wollt die anderen doch nicht noch unnötig warten lassen."

Wir gingen gemeinsam runter zu den anderen, begrüßten sie und verabschiedeten uns noch von Jisung's Mutter, die uns viel Spaß wünschte. Die beiden Jungen, die sie nicht kannte, stellten sich als Chan und Jeongin heraus, die Felix anscheinend auch noch eingeladen hatte. Felix und Chan kannten sich durch ihre Eltern, da diese schon befreundet waren, seit Felix nach Australien gezogen war. Sie halfen der Familie, sich hier besser zurecht zu finden und Chan machte es Felix einfacher Freunde zu finden. Jeongin war dann vermutlich von Chan eingeladen worden, da Chan es nicht mochte, ohne seinen festen Freund auf solche Veranstaltungen zu gehen.

"Felix, zu wem gehen wir überhaupt?", fragte Jisung irgendwann, was eine wirklich berechtigte Frage war. Felix hatte uns zwar die Adresse gegeben, aber hatte uns keinen Namen genannt.

"Wir gehen zu Binnie.", antwortete er mit einem Lächeln.

"Läuft es wieder besser zwischen euch?", erkundigte sich Hyunjin, woraufhin der Australier nickte.

"Es könnte kaum besser laufen."

Felix schwärmte noch den restlichen Weg von seinem Freund, während ich mit meinem Freund Händchen haltend hinterher ging.

"Hey, Binnie.", begrüßte Felix seinen Freund aufgeregt und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor dieser auch nur den Hauch einer Chance hatte etwas zu sagen.

"Hi, Lix. Ich sehe schon, dass du einige deiner Freunde mitgebracht hast."

"Sind es zu viele?", fragte er verunsichert.

"Nein, nein. Keine Sorge. Ich hätte nur mit wenigen gerechnet, deshalb bin ich ein wenig überrascht. Aber das ist alles kein Problem. Kommt ruhig rein."

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