Note 3
Meine ersten Tage im Knast.
Das ist ein echt geiler Titel. Natürlich war ich am Anfang nicht in Einzelhaft, wie manch einer denken würde.
Ich hatte teilweise Kontakt zu anderen Häftlingen, aber nachdem ich einem von ihnen ins Gesicht geschlagen habe und mein Messer in sein Herz rammen wollte, sitze ich in Einzelhaft.
Jedenfalls habe ich am Anfang so gelacht, dass mein Bauch weh tat. Sie haben mich auch kontrolliert. Jede meiner Taschen haben sie durchsucht und nun kriege ich nur Besteck aus Plastik. Hätte ich damals jemanden umbringen wollen, hätte ich es geschafft, aber irgendwie war das Machtgefühl genug für mich. Ich fühlte mich überlegen, mächtig und klug. Ich suche auch nicht wirklich mehr nach einem Ausweg oder überlege, wie ich am Besten ausbrechen kann.
Manchmal habe ich aus dem kleinen Fenster mit Gittern geschaut und nicht wirklich viel gesehen. Ich habe einmal sogar meine ganze Einrichtung hin und her geworfen und geschoben. Ich habe nahezu alles zerstört, was sich zerstören ließ. Ich hatte natürlich nur einen Anfall, saß in der Mitte des Chaos und habe gelacht. Natürlich sahen die Wärter das anders und haben mich wieder zu einem Psychologen gebracht, der mich für geisteskrank erklärte, als er mein Grinsen sah.
Irgendwie ist es ein tolles Gefühl jeden glauben zu lassen, ich wäre grausam und ein Psychopath. Okay, ich habe jemandem die Zunge rausgeschnitten und ein Auge entfernt, aber das war nichts. Der Knast ist relativ grau und langweilig. Die kennen das Wort Dekoration einfach nicht und selbst jetzt vermuten sie, dass ich etwas vorhabe. Es ist so langweilig. Jemanden abzustechen nur um Unterhaltung zu kriegen, ist irgendwie eine gute Idee, aber ich kriege das nicht mit einem behinderten Plastikmesser hin.
Ich habe mal mit Säure hantiert und jemandem den goldenen Schuss gegeben. Mit Drogen habe ich generell viel hantiert und hatte beinahe so ein Chemielabor. Ich wollte einer Person sogar mal Säure spritzen, aber irgendwie war die Spritze kaputt. Meistens habe ich jemandem sogar die Stimmbänder durchgeschnitten oder zumindest den Mund mit Panzertape verschlossen.
Manchmal bilde ich mir ein, ich höre die Schreie meiner Opfer. Irgendwie muss ich dann meistens lachen. Sie haben mich alle angesehen, als würden sie um Hilfe betteln oder auch um ihr Leben. Jedenfalls war beides keine Option für mich. Sehe ich so aus, als juckt mich ihr hilfloser Blick? Als sie dann erkannten, was für ein grausamer Mensch ich bin, haben sie mich voller Abscheu und Angst angeschaut. Eine hat sogar eine Panikattacke gekriegt und letztendlich musste ich sie schneller töten.
Jedenfalls haben mich die Wärter am Anfang noch wie jeden anderen Häftling behandelt, aber jetzt sind sie immer äußerst vorsichtig und wollen keine Fehler begehen. Alles nur Vollidioten. Als wäre ich ein Schwerverbrecher oder bringe den Tod. Obwohl, in gewisser Weise bringe ich Menschen ja den Tod. Doppeldeutigkeit ist geil. Wenn es da draußen einen Gott gibt, bin ich der Teufel.
Ich hasse euch alle,
Logan Connors (2014)
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