007 : ̗̀➛ halloween-enttäuschung

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KAPITEL SIEBEN:
HALLOWEEN-ENTTÄUSCHUNG

       Das Ende des Oktobers brachte immer eine fröhliche Seite in Aurora zum Vorschein. Sie empfand den Oktober immer als ihre liebste Zeit im Schuljahr, sie liebte das Essen mit Kürbisgeschmack, sie liebte das Wetter, und jetzt freute sie sich auch auf den Ausflug nach Hogsmeade, der in einer Woche anstand.

Dean, Seamus, Harry, Hermine, Ron, Parvati und Lavender saßen um ihren Tisch herum und sprachen darüber, dass Harry nicht nach Hogsmeade gehen konnte. Seine Tante und sein Onkel weigerten sich, seine Erlaubnis zu unterschreiben. Sie hatte ihre auch nicht unterschrieben bekommen, aber sie wollte sie an dem Tag einfach selbst unterschreiben.

„Es ist Ende diese Woche, Harry. Du musst hingehen", flehte sie. Sie wollte, dass er hinging, weil sie es liebte, seinen Gesichtsausdruck zu sehen, wenn er zum ersten Mal magische Dinge sah. Sie hatte bemerkt, dass es sie mehr zum Lächeln brachte als alles andere. „Du hattest einen Monat Zeit!"

„Professor McGonagall ist nicht gerade der zugänglichste Mensch."

Sie stand auf. „Ich kann es versuchen."

Er legte ihr eine Hand auf die Taille und deutete ihr, sich wieder hinzusetzen. „Ist in Ordnung. Ich kann das... ich baue nur das notwendige Selbstvertrauen auf."

„Kommt mir bekannt vor", murmelte Ron.

„Ich unterschreibe es für dich, Kumpel, wenn du willst", bot Dean ihm mit einem halb mitleidigen Lächeln an: „Ich kann gut mit der Feder umgehen."

Sie legte den Kopf schief. „Es stimmt sogar, er hat letztes Jahr meinen Zettel unterschrieben, damit ich mit Quidditch anfangen durfte. Keiner hat je etwas geahnt."

Dean zwinkerte ihr zu.

„Professor McGonagall ist nicht dumm, Harry. Sie wird es merken", unterbrach Hermine ihn und warf Harry einen Blick zu, der alle seine Hoffnungen zunichte machte.

Ein blondes Slytherin-Mädchen zuckte erschrocken zusammen, als sie von einem Gryffindor aus ihrem Jahrgang nach einem Date gefragt wurde.

Ron rümpfte die Nase. „Verdammt...bringt jeder ein Date mit? Ich dachte, es wäre nur eine Freundschaftssache."

Seamus schnaubte. „Aber natürlich. Ich nehme Gilema aus Hufflepuff mit. Sei nicht eifersüchtig, Aurora, ich nehme dich das nächste Mal mit."

Aurora blieb emotionslos. „Ich bin gekränkt, Babe."

„Dann bleibt wohl nur noch ihr zwei übrig", schloss sie, nachdem alle gesagt hatten, mit wem sie ins Dorf gehen würden. Sie bemerkte, dass Harry die Stirn runzelte, als diese Worte über ihre Lippen kamen. Sie warf einen Seitenblick auf Ron und Hermine.

„Also, das ist doch total bescheuert, die ganze Idee mit Hogsmede. Wir können doch einfach alle als Freunde hingehen", sagte Ron mit einem Zittern in der Stimme. „Ich meine — ich schätze — mit wem gehst du denn?"

„Desmond Dice", antwortete sie.

„Wir haben keinen Desmond in unserem Jahrgang", sagte Harry.

„Er ist nicht in unserem Jahrgang. Er ist im fünften."

„Du Glückliche", antwortete er düster.

Die Diskussion wurde unterbrochen, als McGonagall die Hausaufgaben an die Tafel schrieb. Sie war erstaunlich gut gelaunt, weshalb sie ihnen erlaubte, sich untereinander zu unterhalten, während sie schrieb.

„Da ihr alle in meinem Haus seid, solltet ihr mir vor Halloween die Erlaubnisformulare für Hogsmeade geben. Ohne Formular kein Besuch im Dorf, also vergesst es nicht."

Nevilles hob seine Hand. „Bitte, Professor, ich glaube, ich hab meins verloren."

„Deine Großmutter hat mir deine Erlaubnis direkt geschickt, Longbottom. Sie schien es für sicherer zu halten. Wenn das alles ist, dürft ihr gehen."

„Geh und frag sie", drängten alle Harry dazu, zu Professor McGonagall zu gehen, die seufzte, als sie dies bemerkte.


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       „Sag mir nochmal, warum du dein Date sausen lassen hast."

Sie schaute zu Ron, der diese Frage gestellt hatte. Sein Gesicht war gerötet vom kalten Wind, genauso wie Hermines. Die drei hatten sich letztendlich in Hogsmeade getroffen, nachdem sie ihr Date sitzen gelassen hatte. Harry hatte am Ende leider doch nicht mitkommen dürfen. Die drei standen vor dem Drei Besen. Ron sah gespannt aus, Hermine besorgt, und Aurora war voller Energie.

„Er hat gesagt, dass er mich mag. Ich kenne ihn erst seit fünf Minuten!"

Ron seufzte. „Du bist eine Herzensbrecherin."

„Du musst es ja wissen, wo du doch so in mich verknallt warst—"

„Ach, halt die Klappe. Ich war elf—"

„Ich habe gehört, du warst sehr in mich verliebt—"

„Das denkst du dir nur aus—"

„Habe ich dir das Herz gebrochen, Ron?"

Das kindliche Gezänk der beiden wurde unterbrochen, als Fred und George mit je einem Butterbier in der Hand aus dem Pub kamen.

„Du erzählst Mum besser nichts davon", erinnerte Fred ihn, wobei sein Blick zwischen allen außer Hermine hin und her flackerte. „Wir dachten nur, als die älteren, verantwortungsbewussten Brüder, die George und ich natürlich sind, wäre es das Beste, wenn wir dir dein erstes Butterbier besorgen."

„Sicher, du willst keins, Hermine?"

Hermine schüttelte den Kopf. „Nein. Nicht bevor ich achtzehn bin." Sie drehte sich zu Ron und ihr um. „Es ist ziemlich falsch von euch, so etwas zu trinken, ihr seid jung—"

Aurora und Ron stießen mit ihren Gläsern an, bevor sie das Getränk herunterstürzten. Hermine rollte mit den Augen.

Ron schien es zu genießen. „Das ist eigentlich ganz nett."

„Warte nur, bis wir im fünften Jahr sind. Dann können wir hierher kommen, wann immer wir wollen", strahlte sie und nahm noch einen Schluck.

„Und Harry, der wird das lieben", fügte Ron grinsend hinzu. Er war fast fertig mit seinem Getränk.

„Nein, werdet ihr nicht." Hermine blickte die beiden an. „ZAGs? Im fünften? Schon vergessen?"

„Ich spiel Quidditch, ich bin schon auf Zack, Hermine", entgegnete sie und schüttelte den Kopf. Hörte dieses Mädchen überhaupt zu?

Hermine antwortete nicht, sondern schlug nur vor, dass sie zurück nach Hogwarts gehen sollten. Sie waren schon überall zusammen gewesen, also war sie froh, als sie das vorschlug. Am liebsten hatte sie mit ihnen das Postamt besucht, am wenigsten mochte sie den Federkielladen.

Die Rückfahrt in der Kutsche war recht amüsant, denn Ron und Hermine stritten sich über ihre Tiere, die sich seit September miteinander anlegten. Sie war überrascht, dass Rons Ratte noch am Leben war.

Als die drei das Schloss betraten, gingen sie direkt in den Gemeinschaftsraum, um Harry zu sehen. Es war fast sieben, das hieß, sie hatten ihren Besuch längst überzogen. Als sie ihn fanden, saß er mit angezogenen Beinen vor dem Kamin und starrte auf den Boden.

„Du siehst aus, als wären tausend Dementoren hier drin gewesen", sagte sie laut und lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich.

Sein Gesichtsausdruck änderte sich. „Endlich. Ich hab mich schon gefragt, wann ihr alle zurück kommt."

Er stand auf, und sie gingen alle zu ihm hinüber. Sie begrüßte ihn mit einer Umarmung. Ein breites Lächeln erschien auf ihren Lippen, als sie sich zu ihm hinauf streckte, um ihn zu umarmen. Sie hatte Harry schon einmal umarmt, letztes Jahr, aber seitdem waren sie alle gewachsen, und als Harrys Hand für eine kurze Sekunde auf ihrem Rücken ruhte, fühlte sie sich ein wenig seltsam.

Sie setzte sich ihm gegenüber, während Ron ihm einige der Süßigkeiten zuwarf, die sie für ihn besorgt hatten.

„Danke", lächelte Harry und nahm ein Päckchen mit kleinen schwarzen Pfefferkobolden in die Hand, „Wie ist es in Hogsmeade? Wo seid ihr gewesen?"

Hermine strahlte. „Das Postamt, Harry! Gut zweihundert Eulen, alle auf Stangen, alle in verschiedenen Farben, je nachdem, wie schnell der Brief ankommen soll!"

Ron ergriff das Wort. „Im Honigtopf gibt es einen neuen Sirup, sie haben Kostproben verteilt. Wir glauben, wir haben einen Oger gesehen."

„Äh — also ich — ich erinnere mich nur daran, dass ich viel Butterbier getrunken habe", sagte Aurora dümmlich.

„Wie ist dein Date gelaufen?", fragte Harry.

„Nicht gut, nicht schlecht, einfach normal, nehme ich an."

„Oh, schade."

„Und was hast du getrieben?", fragte Hermine und unterbrach ihr Gespräch. „Hast du ein wenig gearbeitet?"

„Nein. Lupin hat mir eine Tasse Tee gemacht und dann ist Snape reingekommen..." begann Harry, bevor er sich in eine Geschichte darüber verrannte, wie „dumm" er es fand, dass Lupin alles ausgetrunken hatte, was Snape ihm gegeben hatte.

„Lupin hat es getrunken? Ist er verrückt?"

„Verdammt noch mal. Ich würde eher etwas trinken, das Fred und George mir gegeben haben, als Snape."

„Wir sollten jetzt nach unten gehen, das Festmahl beginnt nämlich in ein paar Minuten."

Widerwillig standen sie alle auf und gingen durch das Porträtloch. Die Gänge waren wahnsinnig überlaufen, auch die Treppe runterzukommen dauerte sehr lange.

„Aber wenn er — wisst ihr? — versucht hat, Lupin zu vergiften, dann hätte er es nicht vor Harry getan", fuhr Hermine mit leiserer Stimme fort.

„Ich glaube, Snape wäre das ziemlich egal", widersprach sie.

Sie betraten die Große Halle. Sie war mit Hunderten von kerzengefüllten Kürbissen, einer Wolke flatternder Fledermäuse und orangefarbenen und roten Luftschlangen geschmückt, die über die stürmische Decke schwammen wie ein Seerosenblatt in einem Teich.

„Ich liebe Halloween", grinste sie und setzte sich hin.

Hermine schüttelte den Kopf. „Ich bevorzuge Weihnachten."

„Ich hasse Weihnachten", murmelte sie.

Sie schaute zum Kopfende des Tisches. Lupin wirkte sehr fröhlich und so gesund wie immer, er sprach mit Professor Flitwick. Sie sah zu Snape, dessen Augen alle paar Sekunden zu Lupin flackerten.

Ja, er hatte ihn ganz sicher vergiftet.

Der Rest des Festmahls verlief angenehm. Sie verbrachte die meiste Zeit damit, sich mit Harry über das Quidditch-Training zu unterhalten, das Oliver sie machen ließ. Sie hatte zwei blaue Flecken von seinen harten Übungen, und sie hasste es zutiefst.

Danach machten sie sich wieder auf den Weg zum Gryffindor-Turm, wo sie alle versammelt vorfanden.

„Warum gehen sie denn nicht rein?" fragte Ron neugierig und schaute Hermine an, um eine Antwort zu bekommen.

„Lasst mich bitte durch, warum steht ihr hier rum? Ihr könnt doch nicht alle das Passwort vergessen haben....Entschuldigt mal bitte, ich bin der Schulsprecher—" Percy drängte sich an ihnen allen vorbei. Aurora konnte nicht sehen, was er gesehen hatte, aber sie hörte ihn keuchen. „Jemand muss Professor Dumbledore holen!", rief er und verursachte einen Tumult. „Schnell!"

„Was ist denn los?", fragte Ginny Weasley.

„Keiner weiß es", antwortete Aurora. „Oh, da ist Dumbledore."

Dumbledore schob sich an ihnen allen vorbei.

Sie blickte zu Ron und gab ihm ein Zeichen, dass er sie auf seinen Rücken klettern lassen sollte. Er rollte mit den Augen und erlaubte ihr, einen Moment lang einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen. Sie legte ihre Hände auf seine Schulter und schaute über alle hinweg, um zu sehen, was es mit dem Chaos auf sich hatte.

„Die Fette Dame ist verschwunden!", teilte sie ihnen mit und landete auf dem Boden.

„Professor McGonagall, bitte sagen Sie Filch, er soll jedes Gemälde im Schloss nach der fetten Dame absuchen."

„Da werdet ihr kein Glück haben", gackerte eine Stimme über ihr. Sie blickte zu Peeves auf. Er blickte zu ihr hinunter. „Sie geniert sich, Herr Oberschulleiter. Will nicht gesehen werden. Sieht fürchterlich aus. Hab sie durch das Landschaftsgemälde oben im vierten Stock rennen sehen. Hat etwas Schreckliches gerufen. Armes Ding."

Wer hatte sie in diese Panik versetzt?

„Hat sie gesagt, wer es war?", fragte Dumbledore, und sie hätte schwören können, dass er ihr in die Augen sah.

„Oh ja. Er wurde sehr zornig, als sie ihn nicht einlassen wollte, weil er jemanden sehen wollte, der ihm besonders am Herzen liegt, wissen Sie. Übles Temperament hat er, dieser Sirius Black."


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       In der Nacht, in der die Fette Dame verschwand, wurden alle Häuser zum Schlafen in die Große Halle geschickt.

Aurora wurde von McGonagall und Lupin gepackt. Keiner ließ sie los, bis sie in der Halle war. Jeder einzelne Professor der Schule schaute nach ihr.

Zum ersten Mal gefiel ihr die Aufmerksamkeit nicht, die sie bekam.

Kaum hatte Dumbledore die Halle verlassen, fingen alle zu reden an.

Aurora schaltete ab und fummelte an ihrem Pullover herum. Sie konnte hören, wie sich ihre Mitschüler um sie herum unterhielten. Er war im Schloss, irgendwo, er hätte überall sein können. Es war seltsam. Bis zu diesem Jahr hatte sie nie gewusst, wie er aussah. Nun war sein Gesicht auf jeder Zeitung zu sehen, die es gab.....

Sie sahen sich überhaupt nicht ähnlich.

„Das war entsetzlich."

„Ich schwöre, er war direkt hinter mir."

„Glaubst du, er war hier, um Aurora umzubringen? Ich vermute, das ist es, was er will."

„Natürlich wollte er das. Oh nein, sieh sie dir an. Sie sieht schrecklich aus. Armes Mädchen."

„Aurora? Ist alles in Ordnung mit dir? Willst du, dass ich und Seamus neben dir schlafen?" bot Dean an.

Sie wollte zu den beiden rübergehen und neben ihnen schlafen, aber Percy schrie sie alle an und befahl ihnen, in ihre Schlafsäcke zu gehen.

Sie schaute sich in der großen Halle um, bevor ihr Blick auf Draco fiel, der sich in der Ecke des Raums befand, und seltsamerweise funkelte er sie weder an noch machte er eine finstere Miene. Er warf ihr noch einen mitleidigen Blick zu, und ihr Gesicht nahm Verwirrung an, während sie die Augen leicht zusammenkniff, als er sich abwandte.

Die Kerzen erloschen alle, und es wurde dunkel.

Sie legten sich hin und schauten zu den Sternen hinauf.

Es vergingen noch etwa zwanzig Minuten mit leichtem Geflüster und Scherzen, bevor ein Schüler nach dem anderen langsam einschlief.

Sie rutschte weg von Hermine, die ihre Katze an die Brust drückte. Nicht weil sie Hermine nicht mochte — sie hasste Katzen. Katzen und Aurora vertrugen sich nicht. Ihr Gesicht verzog sich bei dem Gedanken an Katzen.

„Ich bin noch wach", flüsterte Hermine. „Geht es dir wirklich gut? Du kannst mit mir reden, wenn du willst?"

„Mir geht's gut—"

„Ich kann nicht einmal sagen, ob das eine Lüge ist oder nicht, weil du so unglaublich schwer zu durchschauen bist!"

„Ich will nur, dass er wieder in Askaban geworfen wird, okay? Ich will einfach nur ein normales Jahr in Hogwarts haben, ohne den ganzen Trubel. Harry bringt uns schon genug Aufmerksamkeit", fügte sie grinsend hinzu.

Wenn Sirius Black diese Worte gehört hätte, wäre sein Herz entzwei gebrochen.

Hermine lächelte sanft. „Da hast du recht. Wir werden jeden Tag gemeinsam mit dir durchstehen."

„Ich will nicht, dass du dich einmischst."

„Du bist meine beste Freundin, natürlich werde ich mich einmischen..." Hermine wurde unterbrochen, als ein Haufen Hufflepuff- und Gryffindor-Schüler anfingen, „aww" zu rufen.

Da sie nicht gemerkt hatten, dass sie sich so laut unterhalten hatten, legten sich die beiden ohne ein weiteres Wort wieder schlafen.

Aurora lag danach noch stundenlang wach. Alle anderen schliefen schon. Sie bemerkte, dass viele der Jungen auf der anderen Seite zuerst eingeschlafen waren, kurz darauf die Mädchen. Jungen schliefen auch sehr seltsam, stellte sie fest, als ihr Blick über Ron schweifte, der mit dem Fuß in der Luft schlief.

Sehr seltsam.

Als sie sicher war, dass alle schliefen, kroch sie aus ihrem Schlafsack und stand auf. Leise schritt sie über Hermine hinweg.

Sie trat vorwärts, drehte sich aber um, als sie ein Rascheln hörte. Noch bevor sie sehen konnte, wer es war, griff eine Hand nach ihrer. Sie öffnete den Mund, um zu schreien, aber eine Hand wurde schnell über ihren Mund gelegt. Doch ihre Angst verließ ihren Körper, als sie die Hand erkannte.

Harry nahm seine Hände weg und gab ihr ein Zeichen, still zu sein.

Sie schlichen sich an Filch und Sprout vorbei, die selbst kaum noch wach waren. Die Lichter im Schloss waren nur schwach erleuchtet, sodass die Große Halle fast stockdunkel blieb, als sie die Tür öffneten und gingen.

Sie drehte sich zu ihm um. „Du hast mich erschreckt."

„Oh. Tut mir leid. Warum verlässt du die Halle, das ist im Moment der sicherste Ort für dich. Du musst vorsichtig sein, wenn er wirklich im Schloss ist..." Harry brach ab und runzelte die Stirn.

„Du hast Recht. Wenigstens hab ich dich jetzt bei mir."

Er grinste dümmlich. „Na gut, wo gehen wir dann hin?"

„In mein Zimmer. Ich muss etwas holen."

Sie sagte nichts weiter, sondern drehte sich auf dem Absatz um und machte sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum. So still hatte sie Hogwarts noch nie erlebt, und das auch in normalen Nächten. Harry folgte ihr, ohne zu widersprechen, und ging dicht neben ihr her. Auch er hatte seinen Zauberstab gezückt, was sie amüsant fand.

„Geht es dir gut?", fragte er leise.

„Mir geht's gut", sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln.

„Soll ich dir das abkaufen?", fragte er. „Ich kenne dich. Du bist schwer zu durchschauen, aber ich weiß, dass du aufgebracht bist, weil ich dich kenne."

Sie kam nicht dazu, darauf zu antworten, denn Harrys Augen weiteten sich. Schneller als der Blitz legte er seine Hände auf ihr Schlüsselbein und schob sie hinter die Ritterstatue im zweiten Stock. Er trat zu ihr und stellte sich vor sie. Er schirmte ihren Körper ab und bewegte sich nicht.

Es war eine unmittelbare Nähe. Sie konnte den Besenreiniger riechen, und den Kaugummi aus seiner Tasche. Er konnte den Kaffee und das Haarspray von ihr riechen. Einige Augenblicke lang bewegte sie sich nicht.

Sie blickte zu ihm auf. Er ließ ihre Hand nicht los.

Ein Teil von ihr fand das merkwürdig. Hätte sie seine Hand loslassen sollen? Sie wollte nicht den Eindruck erwecken, sie würde sie festhalten. Natürlich tat sie das nicht. Es war nur Händchenhalten, etwas, das sie schon früher getan hatten, aber trotzdem. Wenn sie seine Hand losgelassen hätte, hätte das den Eindruck erweckt, dass ihre Hand in seiner sie störte. Es war ja nicht so, dass sie noch nie Händchen gehalten hätten... sie hatten es ein paar Mal getan, aber normalerweise war es unter anderen Umständen. Wenn sie Hilfe brauchte oder er ihr etwas zeigen wollte, hielt sie sich normalerweise an seinem Arm fest. Sollte sie loslassen?

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als er ihre Hand losließ.

Für den Bruchteil einer Sekunde starrte Aurora verwirrt auf Harrys Hand, ihr Magen kribbelte, sie zog die Augenbrauen hoch — war ihr schlecht?

„Sie erinnern sich an das Gespräch, das wir hatten, Direktor, kurz vor Beginn des Schuljahres?", erklang Snapes Stimme, was dafür sorgte, dass die beiden Teenager einen kurzen Blick austauschten.

„In der Tat, Severus." Aurora musste ein Schnauben unterdrücken. Severus Snape? Das war sein Name? Es musste doch einen Spitznamen für ihn geben.

„Es scheint fast unmöglich, dass Black ohne Hilfe aus dem Schloss hereingekommen ist. Ich bezweifle, dass es Aurora war, da ich glaube, dass sie ihre Gefühle, was ihn betrifft, deutlich gemacht hat. Auf unerfreuliche Art und Weise. Ich habe damals wegen dieser Stellenbesetzung meine Vorbehalte zum Ausdruck gebracht—"

Ich glaube nicht, dass auch nur ein Einziger hier im Schloss Black geholfen hat", unterbrach Dumbledore ihn.

Keiner von ihnen konnte den Rest des Gesprächs hören, da beide in Richtung der Kerker gingen. Als sie weg waren, kamen sie beide aus ihrem Versteck.

„Auf unerfreuliche Art und Weise?", wiederholte Harry.

„Er ist ein Vollidiot", murmelte sie.

Als sie das Gryffindor-Porträt erreichten, war es bereits offen. Die Fette Dame war immer noch nicht da. Sie und Harry traten ein. Sie ging schnell zu ihrem Schlafsaal hinauf, und er wartete unten an der Treppe.

Sie kramte in ihrem Koffer herum, bis sie die Karte des Rumtreibers fand, und grinste, als sie sie in ihren Händen spürte.

Sie zog ihren Zauberstab heraus. „Lumos." Ein Licht erschien. „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin."

Sie hatte erwartet, dass sein Name dort stehen würde. Sie war davon ausgegangen. Ein Teil von ihr hoffte es sogar, weil es bedeutete, dass sie ihn finden und einsperren würden. Aber das war nicht der Fall. Sie war leer. Sie blätterte durch alle Seiten. Leer. Leer. Leer—

Sie legte die Karte zurück in ihren Koffer und seufzte. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Halloween war nun vorbei.

Leider war das diesjährige Halloween ihr bisher am wenigsten liebstes gewesen.

ANMERKUNG
Updates kommen jetzt wieder wöchentlich, bis wir den Gefangenen von Askaban beendet haben!
Danke an jeden, der Crucio liest — ich hoffe, ihr liebt Aurora genauso wie ich <3

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