006 : ̗̀➛ späte nächte

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KAPITEL SECHS:
SPÄTE NÄCHTE

      Nach einer Nacht voller ungewöhnlicher Albträume, in denen sie ertrank, erstochen und schließlich von einem Löwen gefressen wurde, war sie endlich wach. Die Uhr neben ihr zeigte kurz nach vier an.

Sie erhob sich aus dem Bett und ging zu Hermine hinüber. Als sie sie wecken wollte, stellte sie fest, dass sie beim Lesen eingeschlafen sein musste, da um sie herum verschiedene Lehrbücher lagen. Aurora beschloss, sie schlafen zu lassen, und warf sich stattdessen einen Pullover über, den Mrs Weasley letztes Jahr für sie gestrickt hatte.

Sie verließ den Gemeinschaftsraum und schlich sich an Professor Filch und seiner Katze vorbei.

Zum Glück schliefen alle Vertrauensschüler, dachte sie, obwohl Aurora sicher war, dass der Hufflepuff-Vertrauensschüler sowieso in sie verknallt war. Sie fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, als sie die Küche betrat.

Fred und George blickten beide auf, als sie eintrat.

George durchwühlte den Kühlschrank und hatte zwei Löffel im Mund. Als er sie entdeckte, winkte er ihr zu. Fred saß mit überkreuzten Beinen auf dem Tresen und trug einen ähnlichen gestreiften Schlafanzug, sein unordentliches Haar war nach vorne gekämmt, und sie fand, dass der Junge ziemlich niedlich aussah.

„Rory." Beide Jungen zwinkerten.

„Forge."

„Sag mir." Er reichte ihr einen Löffel. „Warum bist du denn noch wach?"

„Hatte nen seltsamen Traum", erwähnte sie und nahm ihm den Löffel ab. Er stellte ihr einen Becher mit etwas hin, das aussah wie Eiscreme. Sie öffnete ihn. „Ich wurde mit einem Schwert erstochen. Es war irgendwie heldenhaft."

Fred schnaubte. „Ein Schwert? Benutzt man so was überhaupt noch?"

Sie warf ihm einen Blick zu. „Wenn ich es sage; und wenn du nicht aufhörst, das Eis zu nehmen, werde ich eines herbeirufen und dich damit töten."

„Du könntest dich glücklich schätzen", antwortete Fred.

Du könntest dich glücklich schätzen ", sagte sie ihm.

Als sie wieder sprechen wollte, wurde sie von einer neuen Stimme unterbrochen.

„Meisterin Black!", kreischte eine Stimme vor Freude.

Hauselfen wurden vielleicht von den meisten reinblütigen Hexen nicht respektiert, aber sie fand, dass sie eine Menge Respekt verdienten. Sie beherrschten so viele Fertigkeiten. Im Herrenhaus der Aleksanders gab es mehr von ihnen als Menschen. Es war ihr verboten, mit einem von ihnen zu sprechen, aber manchmal, wenn sie das Abendessen verpasste, brachten sie ihr trotzdem Essen.

„Meisterin Black...", sagte Twinkle, die Hauselfe, mit leuchtenden Augen. „Was darf ich Ihnen bringen? Kuchen? Schokolade? Ich kann Ihnen frische Schokolade bringen, wenn Sie möchten?"

„Du brauchst mich nicht Meisterin Black zu nennen, Twinkle, Aurora reicht." Sie streckte die Hand aus und schenkte ihr ein leichtes Lächeln. „Ich bin übrigens völlig satt, ich würde vorschlagen, du ruhst dich aus. Du siehst erschöpft aus."

„Aber für den Fall, dass Meisterin... ich meine Aurora Hunger bekommt."

„Dann komme ich bestimmt zu dir, aber versprichst du mir erst einmal, dass du schlafen wirst?"

Twinkle nickte und eilte davon.

Sie schwieg einige Augenblicke: Wenn sie sie „Meisterin Black" nannte, fühlte sie sich wie eine Aleksander, oder noch schlimmer: Wie eine Black. Ihrer Meinung nach die beiden schlimmsten Familien in der Zaubererwelt. Aurora konnte nicht in Worte fassen, wie sehr sie sie hasste: Sie waren grausam, abscheulich, vorurteilsbehaftet und so viele andere Dinge, die sie sich nicht einmal vorstellen konnte.

Sie fand, dass alle Hexen und Zauberer gleich behandelt werden sollten, das unterschied sie von ihnen. Außerdem war sie nicht in Askaban, wie ihr Vater.

„Wir haben ein Geschenk für dich, Blackielein." Fred riss sie aus ihren Gedanken, als er das sagte.

„Mein Geburtstag ist erst—"

„Am ersten Januar, ja, das wissen wir. Mum strickt schon seit Monaten an so einem Schal für dich", unterbrach George sie. „Und jetzt das Geschenk!"

„Spoiler-Alarm." Fred verdrehte die Augen.

„Nicht wirklich. Mum strickt ihr jedes Jahr einen."

„Ja, aber dieses Jahr ist er schwarz-weiß..."

„Fred! Spoiler."

„Oh. Sorry."

Sie beobachtete, wie Fred in seine Hosentasche griff und ein leeres Stück Pergament herauszog. Sie zog die Augenbrauen zusammen, als sie etwas sagen wollte, doch George hielt einen Finger an seine Lippen.

Er hob seinen Zauberstab. „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin."

Er beugte sich vor und tippte sanft auf die Mitte der Karte. Sie wartete eine Sekunde lang ab, bevor sich langsam eine Schrift auf der Karte abzeichnete. Alles fügte sich zu einem Plan der Schule zusammen.

Im obersten Stockwerk lief Albus Dumbledore mit Fußspuren in seinem Büro herum.

Auroras Augen funkelten schelmisch und Fred und George bereuten ihre Entscheidung.

„Vorsicht, ich sehe fast Sabber", sagte Fred sarkastisch und tat so, als würde er ihr den Sabber von der Lippe wischen.

Sie schlug ihn weg. Allerdings blieb ihr Blick danach noch eine Sekunde lang an ihm haften.

„Wie ist das überhaupt möglich? Ihr zwei habt das doch kaum selbst gemacht."

„Äh — entschuldige — hallo!", mischte George sich ein. „Wie kommst du darauf, dass wir so was nicht könnten?"

Sie sah George an. „Habt ihr sie gemacht?"

„Nein."

Fred grinste zu ihr hinunter. „Wir haben sie aus Filchs Büro gestohlen. Professor Snape hat uns damit erwischt, vermutlich wird er versuchen, sie sich von jetzt an zurückzuholen. Er hat ein bisschen erschrocken ausgesehen, als er uns damit gesehen hat. Also haben wir beschlossen, dass wir dich eine Weile damit rumspielen lassen."

„Bewahre sie sicher auf. Setze sie weise ein. Sie bedeutet Macht", tönte George.

„Das ist unglaublich. Ich frage mich, wer sie gemacht hat."

Aurora fuhr mit den Fingern über den Schriftzug, der Rumtreiber zeigte.

Ein seltsames Gefühl der Vertrautheit überkam sie. Sie wusste nicht, warum ihr dieser Name so bekannt vorkam. Rumtreiber?

Moony
Wurmschwanz
Tatze
Krone

„Tatze?", flüsterte sie, der Name klang vertraut und fremd zugleich. „Warum klingt das so vertraut? Tatze. Habt ihr zwei das schon mal gehört?"

„Keine Ahnung, Rory, aber wir schulden ihnen ein großes Dankeschön."

„Vergiss nicht, nachdem du sie benutzt hast, die Karte wieder zu löschen. Missetat begangen."

„Wir sehen uns morgen, Quidditchtraining", erinnerte Fred sie. Sie blinzelte, weil sie Quidditch vergessen hatte. „Sei vorsichtig, wenn du wieder in den Gemeinschaftsaum gehst. Filch ist immer darauf aus, dich in Schwierigkeiten zu bringen."

„Schlaf gut, Blackielein." George tätschelte ihr liebevoll den Kopf.

Sie steckte die Karte zurück in ihre Tasche und winkte ihnen zum Abschied. „Gute Nacht, Jungs."

Als die Weasley-Zwillinge gingen, war sie mit ihren Gedanken allein. Diese Karte würde ihr so viel bringen. Sie würde sehen können, ob die Professoren in den Klassen waren. Oder ob Filch durch die Flure irrte, es gab eine Menge Dinge. Wie konnte jemand so etwas anfertigen können?

Sie mussten Genies sein.

Vielleicht war es von einer älteren Schülergruppe, vielleicht aus dem letzten Jahr oder von vor ein paar Jahren.

Aurora verließ die Küche und ging zu einem der Geheimgänge beim Hufflepuff-Gemeinschaftsraum.

„Black!", sagte plötzlich jemand hinter ihr und sofort entwich ihr ein Seufzen. Sie drehte sich um und sah Filch, der einen grimmigen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Er zeigte mit einem Finger auf sie. „Nicht im Bett! Schon wieder!"

„Filch, wenn Sie mich noch einmal melden—"

„Schülerin außerhalb der Betten!", kreischte er. Seine Stimme dröhnte in ihrem Kopf und wenn sie ihren Zauberstab gehabt hätte, hätte sie ihn verhext. „Komm mit zu deiner Hauslehrerin!"

„Muss ich—"

„Das ist deine achte Verwarnung, weil du dich außerhalb der Zeiten hier aufhältst."

„Dann kommen Sie." Sie ging auf ihn zu. „Lassen Sie uns McGonagall wecken."

Nach einem Vortrag von McGonagall und Lupin (der durch die Aufregung geweckt worden war) darüber, wie gefährlich es war, außerhalb des Bettes zu sein, stapfte Aurora ein paar Minuten nach zwei zurück in ihren Schlafsaal.

In ihrer Hand hielt sie einen Keks, den sie aus McGonagalls Schublade gestohlen hatte.

Sie ging immer noch mit der Frage ins Bett, wer zur Hölle Tatze war?


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       Als Quidditch am nächsten Tag anstand, wollte sie eigentlich nicht hingehen. Deshalb war sie kurz vor dem Abendessen immer noch bei den Gryffindors und war kurz davor, Harry anzublaffen, der versuchte, sie zum Quidditchfeld zu schleifen.

Sie saß neben Ron, während Harry neben ihr stand.

„Harry, ich gehe nicht..."

„Aber ich will dich doch dabei haben."

„Das ist süß, aber mir egal. Geh allein."

„Ich will nicht allein gehen", flehte Harry. „Bitte. Es sind doch nur ein paar Stunden Training. Komm schon, du sagst doch immer, dass du besser in Quidditch bist als ich, dann zeig es mir!"

„Ich bin besser im Quidditch als du—"

„Nein, bist du nicht, aber darum geht es nicht!", sagte Harry so schnell, dass sie es nicht verstand, „Bitte Rora."

„Nein", sagte sie langsam, als würde sie mit einem Zweijährigen sprechen. „Ich mag Quidditch, aber das Training ist so anstrengend. Meine Arme tun weh."

Der Junge der überlebte streckte die Hand aus und nahm ihre Hand in seine. Seine Augen weiteten sich leicht. Harry schwor, dass er eine leichte Röte auf ihren Wange sah, aber sie war innerhalb einer Sekunde wieder verschwunden.

„Welpenblicke funktionieren bei mir nicht. Ich sollte es wisse , ich habe sie erfunden."

Von ihrem Platz aus sah sie zu ihm und seinen nervigen grünen Augen auf, die vor Hoffnung strahlten.

Merlin, dachte sie, sie hatte nie bemerkt, wie schön seine Augen waren.

„Gut", murmelte sie und ließ seine Hand los. „Aber du trägst mich huckepack runter."

„Ich frage mich, wem das mehr Spaß macht?", murmelte Ron mit einem Schnauben in seine Tasse.

„Was hast du gesagt?", fragte sie, da sie ihn nicht gehört hatte.

„Nichts, er hat nichts gesagt."

Bevor sie ein weiteres Wort sagen konnte, wurde sie aus der Halle gezerrt. Der Junge nahm sie tatsächlich huckepack und brachte sie zum Spielfeld. Harry stieß sie praktisch von sich, als sie dort ankamen, was sie zu der Bemerkung: „Schön zu wissen, wo deine Prioritäten liegen" veranlasste.

„Mein Hals hat wehgetan."

„Weil du so langsam gehst..."

„Es ist schwer, schnell zu gehen, wenn man von einem verdammten Affen umklammert wird."

„Du hast gesagt, ich bin leicht!"

„Das bist du auch, nur dass du dich buchstäblich so festhältst, als würdest du gleich sterben."

„Naja, du hast nicht viele Muskeln, ich hatte Angst, ich würde fallen."

„Haltet die Klappe", grölten Fred und George gleichzeitig.

„Schön, dass ihr beide euch entschlossen habt, hier aufzutauchen", warf Oliver scheinbar amüsiert von vorne ein.

Oliver Wood war jetzt in seinem siebten und letzten Jahr in Hogwarts, was er oft erwähnte. Er war der hingebungsvollste Quidditchspieler, den sie je kennengelernt hatte, weshalb er auch so verzweifelt war.

Die beiden setzten sich auf die Bank und Oliver ging die Übungen für den Tag durch. Sofort stöhnte sie auf, als er von vier Runden sprach.

„Gott, ich bin so talentiert", schwärmte sie und flüsterte dem Jungen der überlebte zu: „Schau mich an. Ich bin buchstäblich das erste Mädchen in der Geschichte von Hogwarts, das in diesem Alter im Team ist."

„Aurora, Oliver redet gerade", unterbrach Harry sie.

„Ich mag es nicht, wenn du mir keine Aufmerksamkeit schenkst."

„Glaub mir, es ist schwer, dich zu ignorieren."

„Das ist unsere letzte Chance. Meine letzte Chance, den Quidditch-Pokal zu gewinnen. Ich verlasse die Schule am Ende dieses Schuljahres. Ich werde nie wieder eine Chance bekommen. Gryffindor hat jetzt seit sieben Jahren nicht mehr gewonnen. Wir hatten so viel Pech wie noch nie, Verletzungen, dann wurde das Turnier letztes Jahr abgesagt, aber am Ende des Tages haben wir das beste... verdammte... Team der Schule."

Olivers Stimme verstummte, als er die sechs Leute vor sich ansah.

Harry schaute sich unbeholfen um.

Fred und George starrten ihn beide an.

Angelina tippte ungeduldig mit dem Fuß herum und blies einen Kaugummi auf.

Aurora war fast eingeschlafen.

Katie war den Tränen nahe.

„Wir haben drei großartige Jäger." Wood deutete zu Angelina, Katie und Aurora hinüber. Sie zwinkerte ihm zu.

„Wir haben zwei unschlagbare Treiber—"

„Oh, ich würde sagen, sie sind schlagbar", sagte Aurora und brachte Harry leicht zum Lachen.

„Hör auf, Oliver, du bringst uns in Verlegenheit", grinsten Fred und George und taten so, als würden sie rot werden.

Oliver hingegen sah unbehaglich aus.

„Wir haben einen Sucher, der jedes Spiel für uns gewonnen hat", grummelte Wood und blickte mit rasendem Stolz in Harrys Richtung.

Daraufhin beugte sich Aurora vor und drückte ihm einen Kuss auf die linke Wange.

Olivers Worte waren keine Frage, wenn es um Harry ging: Sie waren eine Feststellung. Harry war einer der besten Quidditchspieler von Hogwarts. Er war der erste Elfjährige in der Geschichte von Hogwarts, der gespielt hatte.

Das war eine beachtliche Leistung.

Sie war nicht perfekt im Quidditch, aber sie war in Ordnung, was in ihren Augen gut genug war. Als Alicia Spinnet letztes Jahr aufgehört hatte, ging sie ganz offen auf den Sechstklässler zu und fragte ihn, ob sie in der Mannschaft mitspielen könne: Er war zunächst etwas verwirrt, bot ihr aber ein Probetraining an, bei dem sie seine „Erwartungen übertraf".

Wie für gewöhnlich, dachte sie.

Ein Windhauch wehte durch die Luft und alle sahen sich um. Eigentlich würde sie jetzt sofort ihre Runden drehen. Aurora wickelte ihren Schal fester um ihren Hals, als sie unter der Neun-Uhr-Kälte fröstelte.

Fred zwinkerte ihm zu. „Und du natürlich Oliver! Der beste Quidditch-Kapitän und ein hervorragender Hüter."

Oliver seufzte.

„Der Punkt ist, dass der Quidditch-Pokal in den letzten zwei Jahren unseren Namen hätte tragen sollen. Seit Harry zum Team gestoßen ist und dann Aurora, dachte ich, wir hätten das Ding in der Tasche, aber wir haben ihn nicht und dieses Jahr ist die letzte Chance, endlich unseren Namen auf diesem Ding stehen zu haben", sprach er so niedergeschlagen, dass sie fast Mitleid mit dem Jungen bekam.

„Oliver, dieses Jahr ist unser Jahr."

„Wir werden es schaffen", versicherte Angelina mit einem breiten Lächeln.

Und so soll es sein, hoffte sie, vielleicht können sie den Quidditchpokal gewinnen, nach Hogsmeade gehen und ganz vielleicht ein ganz normales Jahr in Hogwarts haben.

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