37. All about you
♪ Story of my life – One Direction
N I A L L
Wir saßen im Wohnzimmer, auf dem Sofa und obwohl mir der Raum fremd war, so fühlte ich mich nicht unwohl hier.
Vielleicht lag es daran, dass meine Mutter die Farben und Möbel aufeinander abgestimmt hatte. Der dicke Teppich, der unter dem Tisch vor der Sitzgarnitur lag, besaß die gleich Farbe wie die zarten Gardinen und auch das Sofa passte akkurat dazu.
Es roch nach Lavendelblüten und als ich den Blick in Richtung der geöffneten Balkontür richtete, da sah ich die riesigen Pflanztöpfe dort stehen. Scheinbar liebte sie Lavendel.
Meine Mutter verhielt sich nicht aufdringlich, sondern eher abwartend. Die einzige Frage, die sie mir stellte, war, ob ich etwas zu trinken haben wollte, was ich bejahte. Ich hatte nicht vor, schon nach zehn Minuten zu verschwinden, denn ich wollte den Dingen auf den Grund gehen.
Dafür brauchte es jedoch Zeit.
Ohne mit der Wimper zu zucken, legte meine Mutter die Unterlagen auf den Tisch, als ich sie darum bat. Es handelte sich um einen fruchtbar dicken Ordner, der die Aufschrift 'Scheidung' trug.
Ein Kloß formte sich in meinem Hals, als ich die Buchstaben las, die vor vielen Jahren die Veränderung mehrere Leben bewirkten. Vor allem meines erfuhr einen tiefen Einschnitt, eine Wendung, die mich und meine Ansichten formte. Eine Denkweise, die ich heute zutiefst bereute.
Aber damals wusste ich es nicht besser.
Mit einem tiefen Durchatmen starrte ich auf die Seiten, deren Inhalt das damalige Schicksal einleitete. Ein Vertrag, aus dem hervorging, dass meine Mutter sowohl auf ihr Sorgerecht als auch auf das Besuchsrecht verzichtete. Mit ihrer Unterschrift besiegelte sie, dass wir uns nie wieder sahen, sie mich nicht mehr in ihren Armen halten konnte, mich nicht mehr zu trösten vermochte, wenn ich schlecht geträumt oder mir die Knie aufgeschlagen hatte.
Unendlich lange und mit aller Macht hatte ich die Gedanken und Gefühle von einst gnadenlos verdrängt, da sie meiner Ansicht nach keinen Platz mehr in meinem Leben verdienten. Aber gerade jetzt kam alles wieder hoch.
Ich erinnerte mich daran, wenn auch nur vage.
Das Gefühl, wenn ich auf ihrem Schoß saß und sie über mein Haar streichelte kam plötzlich aus dem nichts; es war gegenwärtig und doch weit weg. Ein kleiner Funken Liebe, der aus meinem Herzen strömte und mich wissen ließ, dass sie mich niemals würde hassen können. Dass ich ihr nicht egal gewesen war, zu keinem Zeitpunkt.
Der Vertrag war durch eine Anwaltskanzlei aufgesetzt worden, deren Namen mir mehr als nur geläufig war: Creed & Partner.
„Mr Creed hat damals schon für ihn gearbeitet?" Meine Stimme klang dumpf und ich hörte ihre Antwort: „Ja, aber sein Vater, Edward Creed."
Demnach bestand eine jahrelange Verbindung zwischen der Creedschen Kanzlei und meinem Vater. Es wunderte mich nicht, dass der Sohn in die Fußstapfen des Alten getreten war und meinem Erzeuger den Hintern puderte, indem er das fiese Testament gemeinsam mit ihm erarbeitete.
Weiterhin musste meine Mutter unterschreiben, dass sie keinerlei Geschenke für mich kaufen durfte und jeglicher Kontakt untersagt blieb. Das klang alles eiskalt und ich konnte mir plötzlich lebhaft vorstellen unter welchem Druck die gestanden haben musste.
Niemand wollte in einer Psychiatrie landen und Creed war ein Anwalt, der zu den besten Rechtsverdrehern Londons gehörte, wenn nicht sogar der beste war. Nicht umsonst hatte mein Vater alles von ihm abwickeln lassen.
Ich las alles gründlich durch, Seite für Seite und als ich fertig war, klappte ich den Ordner, begleitet durch ein lautes Schnaufen, zu.
„Hast du es irgendwo schriftlich, dass er dich quasi erpresst hat?"
Sie schüttelte ihren Kopf. „Nein, denn er war klug genug, mir das gefälschte Gutachten des Psychiaters, das er hatte anfertigen lassen, niemals auszuhändigen. Allerdings durfte ich es lesen, bevor er es wieder an sich nahm. Auch der Arzt war gekauft, zudem hätte niemand die Diagnose eines renommierten Professors angezweifelt, der die Frau des Premierministers behandelte. Aber es muss irgendwo in seinem Safe sein."
„Den habe ich ausgeräumt, mir aber nicht alles angeschaut", gestand ich schuldbewusst und mir wurde klar, was meine erste Handlung sein würde, wenn ich später nach Hause kam. Einstweilen wollte ich jedoch Zeit mit meiner Mutter verbringen.
„Er wollte dich von mir fernhalten", sprach ich und schaute in ihre braunen Augen, die ruhig auf mir lagen.
„Ja, Niall, das war sein Ziel und er hat es geschafft."
„Jetzt nicht mehr." Die Worte drangen aus meinem Mund, während ich mit den Fingern durch mein Haar fuhr. „Wir haben so viel Zeit verloren, die wir nicht mehr aufholen können."
Wieder schaute ich zu meiner Mutter, auf deren Gesicht sich ein kleines Lächeln zeigte, während gleichzeitig Tränen über ihre Wangen hinabliefen. „Das haben wir, Niall, aber noch ist es nicht zu spät. Wir sind beide noch hier."
Was sie damit meinte, lag klar auf der Hand. Mein Vater war tot, er würde uns nicht mehr trennen können, oder den Kontakt zueinander verbieten. Und plötzlich keimte der Wunsch in mir auf, alles über sie und ihr Leben zu erfahren, so wie sie alles über mich wissen wollte.
„Erzähl mir von dir, Niall. Ich habe einen Sohn, den ich nicht kenne und das ist irgendwie traurig und unbefriedigend dazu."
Kurz dachte ich nach und begann schließlich mit den einfachsten Dingen, mit jenen, die keine Emotionen in mir hervorriefen.
„Ich habe ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium. Studiert habe ich in Cambridge. Ich wohne in einem Penthouse, fahre einen Range Rover und bis zum Todes meines." – Ich stockte kurz, um dann fortzufahren: „Bis zum Tod meines Erzeugers, habe ich nur selten gearbeitet. Genau genommen besuchte ich ihn nur hin und wieder in seinem Büro, das nun meines ist."
Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. „Das mit dem Studium ist toll, das freut mich sehr zu hören und auch, dass du in einem Penthouse lebst und einen tollen Wagen fährst."
Meine Mutter wirkte nicht wie jemand, der am Hungertuch nagte, doch es war auch nicht so, dass sie in einer sehr teuren Gegend wohnte. Ich vermutete, dass sie ganz gut über die Runden kam und ihre nächste Aussage bestätigte mir dies: „Ich arbeite als Krankenschwester auf der Kinderkrebsstation in der Universitätsklinik in London."
Im ersten Moment wusste ich nicht, was ich sagen sollte und mehr als der Satz: „Das muss ein harter Job sein", kam nicht aus meinem Mund. Doch meine Mutter lächelte nur, als sie zu einer Erklärung ansetzte. Eine Erklärung, die einen Teil ihres Charakters offenbarte.
„Ich vermisste dich unendlich, Niall, ich trug so viel Liebe für ein Kind in mir und ich wollte diese Liebe, die sich in positive Energie umwandelte, den Kindern geben, die sie am meisten benötigen. Deshalb entschloss ich mich dazu, zu der normalen Ausbildung als Krankenschwester, die ich ja bereits hatte, noch eine spezielle dranzuhängen."
Es war einfach unglaublich, was ich hier hörte. Sie war unglaublich und ich kam mir plötzlich total zerfahren vor. Was hatte ich schon vorzuweisen, außer einem abgeschlossenen Studium und der Tatsache, dass ich eine marode Firma aufgekauft hatte, was wirklich nicht besonders schwer gewesen war und zudem keinerlei Herzblut erforderte.
Im Gegensatz zu meiner Mutter, die ihr ganzes Herzblut in ihren Job steckte.
„Möchtest du ein Stück Kuchen essen, Niall?", stahl sich ihre Stimme in meine Gedanken.
In Anbetracht dessen, dass ich ein wenig Hunger hatte, antwortete ich: „Wenn du welchen da hast, dann sage ich nicht nein."
Während meine Mutter die Küche aufsuchte, schaute ich mich neugierig im Wohnzimmer um und das erste, was meinen Blick erhaschte, waren Fotos, die auf dem Kaminsims standen. Ich erhob mich, ging darauf zu und erkannte mehrere Bilder, auf denen ich, zusammen mit meiner Mutter, zu sehen war.
Alte Kinderbilder aus längst vergangenen Zeiten, da zog sich mein Magen automatisch zusammen. Ohne darüber nachzudenken nahm ich einen der Bilderrahmen in die Hand und betrachtete das Foto, das mich und meine Mutter zeigte, eingehend.
Sie sah jung und hübsch aus und ich wirkte irgendwie niedlich, mit dem Teddybär auf dem Arm. Dieser Stoffbär existierte heute noch, ich hatte ihn nur weggeräumt aber er befand sich in einer der vielen Kisten, die in der Abstellkammer des Penthouses standen. Vielleicht sollte ich ihn hervorholen, mich daran erinnern, wie es war, als wir damals noch zusammenlebten.
„Oh, du hast die Bilder entdeckt." Meine Mutter betrat den Raum, in der Hand zwei Kuchenteller, auf denen jeweils ein Stück Apfelkuchen thronte. Mein Lieblingskuchen, sie hatte es nicht vergessen.
„Ja", erwiderte ich mit belegter Stimme, „ich habe sie gefunden. Wie alt war ich damals?"
„Vier Jahre, du warst so ein Sonnenschein, aber manchmal auch durchtrieben. Und du hattest viele Freunde im Kindergarten."
Daran erinnerte ich mich noch aber als ich zur Schule ging, schloss ich neue Freundschaften, unter anderem mit einem Jungen, der heute mein bester Freund war: Harry.
Und als ob meine Mutter meine Gedanken zu lesen vermochte, sprach sie: „Ich hoffe, du hast auch heute noch gute Freunde."
„Oh ja." Vorsichtig stellte ich das Bild wieder auf den Kaminsims. „Drei besonders gute, mein bester Freund heißt Harry."
Ich erzählte, wie eng wir miteinander waren, auch mit Louis und Liam und dass wir alle in Cambridge studiert hätten. Dankbar sog meine Mutter jede Information in sich auf, sie wirkte unglaublich erfreut und ich verkniff mir jegliches Wort über das Kiffen und die wüsten Partys, die wir so oft gefeiert hatten. Das musste sie nicht wissen, davon hing ihr Seelenheil nicht ab.
Langsam piekte ich die Gabel in den Apfelkuchen, der selbst gebacken war, wie sie betonte und musste zugeben, dass er einfach sagenhaft schmeckte. Ich aß noch ein zweites Stück und wir redeten weiter. Es gab noch immer so Vieles, was wir nicht voneinander wussten.
„Darf ich dich etwas fragen, also du musst nicht darauf antworten, wenn es dir zu persönlich ist", begann ich und schob den leeren Teller von mir.
„Du bist mein Sohn, du darfst mich alles fragen", lautete ihre Antwort, die ich nickend zur Kenntnis nahm, während ich in Gedanken versuchte, die Frage zusammenzubringen.
„Gab es oder gibt es jemanden in deinem Leben? Also ich meine, du weißt schon..." Nervös knetete ich meine Hände, doch sie lächelte nur.
„Einen anderen Mann? Es gab mal einen, aber die Beziehung hielt nicht lange. Er kam nicht damit klar, dass ich im Schichtdienst arbeite."
„Idiot", entfuhr es mir prompt und meine Mutter lachte.
„Ich bin glücklich, Niall und nur das zählt. Meine Arbeit gibt mir unendlich viel und das ist manchmal schöner als alles andere."
Nachdenklich betrachtete ich ihr Gesicht, das mir fremd und gleichzeitig auch vertraut war. „Weil du Gutes tust."
Diesen Satz auszusprechen bewirkte das Loslösen einer Gefühlslawine in mir. Sie war glücklich, weil sie ihren Job liebte und Gutes tat, aber ich war unglücklich, weil ich verdammt nochmal einfach das tat, was ein Testament von mir gefordert hatte.
Stumm saß ich da, suchte nach Worten, um ihr klar zu machen, wie ich mich zur Zeit fühlte, wie es in mir aussah, doch da waren so viele Dinge, die zusammenspielten und ich wusste nicht, wie und wo ich beginnen sollte.
Wie gerne hätte ich jetzt eine Zigarette geraucht, aber meine Kippen lagen im Auto und ich verspürte wenig Lust, mich zu erheben und nach draußen zu gehen, damit ich meine Sucht befriedigen konnte, die zudem meine Nerven beruhigte.
Während ich noch mit mir debattierte, wo ich das Gespräch ansetzen sollte, richtete meine Mutter eine Frage an mich, die plötzlich den Weg wies.
„Gibt es denn in deinem Leben jemanden?"
Meine Hände wurden feucht, das Schlucken fiel mir schwer und mein Herz raste beunruhigend schnell, als ich an Heather dachte. Sie bedeutete mir unendlich viel, auch wenn sie mich mit ihrer Aktion verletzt hatte. Gefühle ließen sich nicht abschalten wie ein Autoradio, schon gar nicht, wenn sie so tief gingen wie meine Heather gegenüber.
„Ja", sprach ich schließlich, „ es gibt jemanden oder ich sollte besser sagen, es gab jemanden."
Zum ersten Mal an diesem Tag berührte meine Mutter meine Hand und ich zog sie nicht zurück, sondern ließ es einfach geschehen, während ich die aufkommenden Tränen zu unterdrücken versuchte.
„Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht möchtest", vernahm ich ihre sanfte Stimme.
„Ich will aber." Entschlossen drehte ich mich zu ihr, holte tief Luft und brachte die ersten Worte hervor: „Sie heißt Heather und unsere Vergangenheit ist miteinander verknüpft."
Meine Mutter hörte zu, ohne mich ein einziges Mal zu unterbrechen. Sie ließ mir Zeit, wenn ich eine Redepause benötigte und erst als ich komplett fertig war, was ich daran festmachte zu sagen: „Das ist die ganze Geschichte", begann sie zu reden.
„Das tut mir sehr leid für dich, Niall. Die Situation ist schwierig und ich wünschte, es gäbe ein Patentrezept um eine Lösung herbeizuführen."
„Ich weiß, dass das unmöglich ist", wisperte ich leise, mit gesenktem Blick. Dass meine Mutter so ruhig bleiben konnte, wunderte mich, denn im Prinzip hatte ich nicht anders als mein Vater gehandelt. Eigentlich sollte sie mich dafür verachten und rausschmeißen, aber das tat sie nicht.
Im Gegenteil, sie machte mir keinen einzigen Vorwurf, sondern verhielt sich eher nachdenklich.
„Ich glaube, es wird Zeit zu gehen. Ich habe dich genug mit meinen Problemen belastet", erklärte ich und erhob mich von der Couch, doch sie hielt mich kurz zurück.
„Eine Mutter wird sich nie darüber beschweren, wenn ihr Kind mit einem Problem daherkommt. Das solltest du dir merken, Niall."
Unwillkürlich begann ich zu lächeln. Obwohl wir uns kaum kannten, gelang es ihr, die richtigen Worte zu finden und vielleicht war das das Geheimnis einer Mutter.
„Möchtest du mir vielleicht deine Telefonnummer geben, bevor du gehst?", fragte sie und prompt begann ich sarkastisch zu lachen. Es war die banalste Sache überhaupt, ihr zu erzählen, dass ich mein Handy verloren hatte, als ich das Grab meines Vaters besuchte.
„Ich war so wütend und bin weggerannt, vermutlich fiel es aus der Hosentasche", erklärte ich den Verlust des Gerätes. „Aber ich kriege am Montag ein Neues mit neuer SIM Karte. Meine Nummer bleibt aber die gleiche. Ich kann sie dir gerne aufschreiben und auch die Festnetznummer."
„Das wäre nett."
Schnell notierte ich alles auf dem kleinen Zettel, den sie bereitgelegt hatte und griff anschließend nach dem Tablet, das auf dem Tisch lag. Meine Mutter brachte mich zur Tür und als wir uns verabschiedeten, da sprach ich ohne nachzudenken: „Danke fürs Zuhören, Mum."
Mum, ich hatte sie Mum genannt, nicht weil es sich gehörte, sondern weil sie es verdiente.
Als ich in meinem Wagen saß, warf ich einen Blick auf das Tablet. Harry hatte mir geschrieben und mir in seiner netten Art, zum Verlust des Handys gratuliert. „Du Arschgesicht", murmelte ich grinsend vor mich hin. Noch war ich zu aufgewühlt um ein vernünftiges Gespräch führen zu können, denn die Dinge, über die ich mit meiner Mutter heute gesprochen hatte, wollten erst verdaut werden.
Einstweilen debattierte ich, ob ich nach Hause fahren sollte oder nicht. Ich entschied mich dagegen, sondern schaute beim Sushi Restaurant vorbei, um eine ordentliche Portion mit nach Hause zu nehmen. Allerdings verdrückte ich das Meiste bereits während der Fahrt, indem ich mir an jeder roten Ampel, und weiß Gott, heute war London damit bestens gesegnet, etwas in den Mund schob.
Die Box mit dem Sushi lag auf dem Beifahrersitz, das Tablet daneben und als es sich meldete, fuhr ich kurzerhand auf den Taxistreifen, um den Anruf entgegenzunehmen.
„Hey, Liam."
„Hey, du handyloses Wesen."
Es war so klar, dass er mich aufziehen würde, aber ich nahm es mit Humor.
„Was treibst du gerade?"
„Ich bin auf dem Heimweg", erklärte ich.
„Ach, was, komm doch lieber zu mir. Wir könnten ein bisschen quatschen, ich bin einsam, habe Isaac gerade zum Bahnhof gebracht. Er hat mich einige Tage besucht."
Liam schien noch keine Ahnung zu haben, dass ich Stress mit Heather hatte, wie auch? Harry war keine Klatschbase und wir uns seitdem noch nicht über den Weg gelaufen. Ich ließ mich breitschlagen, schlug den Weg zu meinem Kumpel ein und stand, dank des starken Verkehrs, erst eine halbe Stunde später vor seiner Haustür.
Inzwischen hatte ich das komplette Sushi vernichtet, da die rote Welle der Ampeln anhielt und freute mich einfach nur auf ein kühles, alkoholfreies Bier. So etwas hatte Liam immer im Kühlschrank und auch am heutigen Abend enttäuschte er mich nicht.
„Ein Bier, Niall?", lautete die Begrüßung nach dem obligatorischen Schulterklopfen und ich nickte zur Bestätigung.
Minuten später saßen wir auf dem Sofa und ich erzählte Liam alles. Meinem Kumpel blieb der Mund offenstehen, er wusste gar nicht, was er sagen sollte und schüttelte mehrmals nur den Kopf.
„Das mit Heather ist echt scheiße aber das mit deiner Mutter umso schöner", lauteten seine Worte, nachdem er sich ein wenig gefasst hatte.
„Das kannst du laut sagen", seufzte ich und erhob mich anschließend, um zu dem großen Billardtisch zu schlendern, der in Liams Wohnzimmer stand. „Was ist, spielen wir eine Runde?" Auffordernd schaute ich ihn an und er kam meinem Wunsch nach.
Wir zockten etliche Runden, tranken Bier und nach der vierten alkoholfreien Flasche verabschiedete ich mich, um nach Hause zu fahren. Es war viertel nach zwölf, als ich das Penthouse betrat und das erste, was mir hektisch entgegenblinkte, war das Lämpchen des Anrufbeantworters.
Eigentlich besaß niemand diese Nummer, außer meiner Mutter und als ich den Anrufbeantworter abhörte, erkannte ich ihre Stimme sofort.
„Hallo, Niall, ich habe gerade eine Entdeckung gemacht, die dir vielleicht weiterhilft. Bitte ruf mich morgen zurück, denn ich bin jetzt auf der Arbeit."
In diesem Moment regte sich etwas in mir, ein kleines Quäntchen Glück. Ich hatte meinen Vater verloren, aber meine Mutter zurückbekommen.
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Neues Kapitel, da ich motiviert war :)
Was sagt ihr dazu? Mögt ihr Nialls Mum? Was haltet ihr von dem Gespräch, das die beiden geführt haben?
Ich weiß, Heather kommt im Moment ein bisschen kurz, aber Nialls Entwicklung ist an dieser Stelle sehr wichtig und er braucht diesen Platz. Aber ihr werdet schon sehr bald von ihr hören.
Wie immer würde ich mich über Feedback freuen, denn es hilft mir wirklich sehr zu wissen, wie ihr die Dinge betrachtet.
LG, Ambi xxx
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