31. Threesome

♪ Do you wanna touch – Joan Jett & the Blackhearts


H E A T H E R


Meine Gedanken wurden weggewischt, als ich Nialls Lippen auf meinen spürte. Der Geschmack von Champagner vermischte sich mit sanften Küssen, die jedoch rasch intensiver wurden, fordernder und heiß zugleich.

Unsere Zungen spielten miteinander, ich fühlte wie die Leidenschaft sich zwischen uns aufbaute und drückte meinen Körper aufreizend gegen seinen. Ihn zu riechen, zu fühlen und zu schmecken war wunderbar.

Als Niall den Kuss nach einer gefühlten Ewigkeit unterbrach, vernahm ich sein raues Flüstern. „Beth, ich würde gerne etwas ausprobieren."

Sanft küsste er mich hinters Ohr, seine linke Hand glitt durch mein Haar und ehe ich aus meiner Trance erwachte, löste er sich von mir.

„Wo willst du hin?", lautete meine erstaunte Frage, worauf er mir zur Antwort gab: „Ich bin gleich wieder da."

Ein wenig verwirrt füllte ich die Gläser mit Champagner auf und gerade als ich mich fragte, was zum Teufel Niall vorhatte, tauchte er wieder auf. In der rechten Hand hielt er eine Schachtel, die ich eindeutig als die Verpackung des Womanizers Pro identifizierte.

Mit einem süffisanten Grinsen ließ er sich neben mir auf dem Sofa nieder und packte das Teil, nebst Bedienungsanleitung in aller Seelenruhe aus.

„Na, dann wollen wir mal die Gebrauchsanweisung lesen", sprach er. „Wir wollen ja nichts verkehrt machen."

„Wir?", ächzte ich schwach.

„Ja." Seine blauen Augen schauten kurz zu mir. „Ich wende ihn an dir an. Umgekehrt macht es keinen Sinn, da ich keine Klitoris besitze."

„Dann wäre auch irgendwas verkehrt", erwiderte ich neckend und griff nach meinem Glas, um es in einem Zug zu leeren.

„Du musst dir keinen Mut antrinken, ich werde vorsichtig sein und es wird ganz sicher nicht wehtun." Er grinste mich an und prompt musste ich lachen.

„Ich brauche keinen Mut, ich vertraue dir."

Gemeinsam beugten wir uns über den großen Zettel, den Niall aus der Packung gefischt hatte und er begann laut vorzulesen.

„Der Womanizer Pro arbeitet aufgrund der patentierten Pleasure Air Technologie mit vollkommen berührungsfreier Stimulation. Der Stimulationskopf des kleinen Orgasmusspenders wird auf die Klitoris aufgesetzt."

„Faszinierend", kommentierte ich, „das dachte ich mir fast."

Niall grinste kurz, um dann weiter zu lesen: „Eingeschaltet wird der Womanizer Pro mithilfe des großen Diamantknopfes auf der Vorderseite."

„Uh, Diamantknopf, jetzt weiß ich, warum das Ding so teuer ist", sprach ich einigermaßen verblüfft. „Das ist reine Geldmacherei, die hätten auch einen normalen Knopf aus Plastik nehmen können oder einen Stein, der einem Diamanten ähnelt."

„Ja, das denke ich auch", stimmte Niall mir zu, um zum nächsten Absatz aus der Bedienungsanleitung zu springen. „Die Stärke der Anregung lässt sich sehr einfach mit der Plus-Minus-Taste einstellen. Es sind insgesamt zwölf verschiedene Intensitätsstufen verfügbar. Vom Super-Soft bis zum Super-Power-Modus kann der Sauger multiple Orgasmen auslösen." Er griff nach dem Womanizer Pro, betrachtete ihn genau und sagte: „Ah, die Taste ist hier."

In diesem Moment fing ich an zu kichern und als Niall fragte, was denn so lustig sei, da platzte ich mit einem lauten Lachen heraus. „Es kommt mir vor, als würde ich die Bedienungsanleitung einer Waschmaschine lesen, oder einer Mikrowelle."

Eindeutig stieg der Champagner mir bereits zu Kopf, doch Niall quittierte meine Aussage nur durch ein leichtes Grinsen, sowie den Worten: „Macht doch Spaß, oder? Die Vorfreude ist die schönste Freude."

Dann lenkte er seine Aufmerksamkeit erneut auf die Anweisung in seinen Händen. „Dank des eingebauten Akkus kommt der Lustspender komplett ohne lästiges Kabel aus. Zum Aufladen kann er mithilfe des mitlieferten Ladegeräts einfach an den USB-Anschluss eine Computers oder eine Steckdose angeschlossen werden."

„Das ist doch praktisch", lautete meine Ansicht. „Wie lange braucht er zum Aufladen?"

Als ich Nialls leicht angepisstes Gesicht sah, wusste ich, dass er keine guten Nachrichten diesbezüglich ausplaudern würde. „Sechzig Minuten, also eine Stunde", erklärte er erbost.

„Was?" Meine Kinnlade klappte nach unten. „So lange?" Ein wenig enttäuscht war ich schon, denn für diesen Preis hätte ich mindestens eine Turboladefunktion erwartet. „Was sagt die Anleitung sonst noch so?", seufzte ich.

„Eigentlich nur Dinge, die man sowieso als selbstverständlich erachtet."

Bevor er weiter las, schnappte er sich den Womanizer, sowie das dazugehörige Kabel, um es an eine der Steckdosen anzuschließen. Eine gute Idee, denn so sparten wir Zeit.

„Vor der Benutzung des Womanizer Pro solltest du dir eine entspannte und störungsfreie Umgebung einrichten. Also schalte am besten Handy und Laptop aus und mache es dir im Bett oder auf einer Couch oder einem Stuhl gemütlich."

„Ich bin für das Bett", ließ ich meinen Freund wissen, der daraufhin nickte und mit leicht anzüglicher Stimme fortfuhr.

„Am besten bringst du dich schon vor deinem ersten Womanizer Pro Test in eine erotische Stimmung. Dazu kannst du beispielsweise einen anredenden Film anschauen und/oder schon einmal damit beginnen deinen Genitalbereich sanft mit der Hand zu berühren und zu streicheln."

Langsam ließ ich meine Hand über seinen Oberschenkel gleiten und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich möchte, dass du mich überall streichelst."

„Das war der Plan", wisperte er zurück und zwinkerte mir zu, um sich dem nächsten Punkt der Bedienungsanleitung zuzuwenden. „Bist du auf diese Weise schon etwas erregt, kann das Lovetoy eingesetzt werden. Am besten trägst du ein wenig Gleitgel auf die Klitoris auf, um das Aufsetzen des Geräts leichter und angenehmer zu machen und schaltest dann das Sexspielzeug ein."

Wir schauten uns an und ich sah es förmlich in seinem Gehirn rattern. „Nein, Niall, ich habe kein Gleitgel hier", beantwortete ich seine unausgesprochene Frage.

Niall legte den Zettel beiseite, erhob sich von der Couch und schnappte seine Jacke, die über der Lehne hing. „Ich laufe schnell in die Apotheke und besorge welches. Es dauert ja noch, bis das Teil aufgeladen ist."

Seufzend schaute ich meinem Freund hinterher und während ich auf seine Rückkehr wartete, las ich mir den Rest der Anleitung durch.

„Du solltest deine Schamlippen oben leicht spreizen, damit der kleine Apparat die Klitoris gut erreichen kann. Achte darauf, dass möglichst die ganze Lustperle vom Behandlungsköpfchen bedeckt ist. Oft erfordert dieser Schritt in der Praxis etwas Übung. Zum Glück hilft aber der Lustspender selbst bei der richtigen Platzierung: Sobald sich das Köpfchen des Geräts am richtigen Punkt befindet wird das anfangs etwas laute Brummen sofort viel leiser.

Beim ersten Mal mit dem Womanizer Pro solltest du zunächst auf der niedrigsten Stufe beginnen. Der kleine Orgasmusspender wird den Kitzler sanft unter seiner schützenden Vorhaut hervor saugen und mit seiner einzigartigen sanft saugenden Erregung beginnen. Beim ersten Mal kann sich das Gefühl etwas ungewohnt anfühlen wird dann aber meist schnell sehr angenehm und erregend."

Das klang alles irgendwie nicht sehr sexy.

Ich hörte, wie jemand die Tür aufschloss und kurz darauf wie jemand durch den Flur lief. Niall trat durch ins Wohnzimmer und schwenkte triumphierend eine Tube Gleitgel in seiner Hand. Ein breites Lächeln zierte sein Gesicht und seine blauen Augen strahlten.

„Es war die letzte Tube, dafür verdiene ich eine Belohnung."

Mit langsamen Schritten ging ich auf ihn zu, legte meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn auf den Mund. „Danke, jetzt kann die Party losgehen."

Leider waren erst fünfzehn Minuten vergangen, seit wie den Womanizer zum Aufladen an den Strom gehängt hatten und als Niall vorschlug, duschen zu gehen, lehnte ich nicht ab. Das würde uns ganz gewiss in Stimmung bringen.

Wir entledigten uns der Klamotten im Schlafzimmer und ich griff nach Nialls Hand, um ihn schnell ins Bad zu ziehen. Zwar war die Duschkabine nicht sehr groß, aber wir beide hatten Platz darin, wenngleich Berührungen vorprogrammiert waren. Aber genau das entsprach dem Plan.

Warmes Wasser prasselte auf unsere Körper hinab, ich entspannte mich total und lehnte mich gegen Niall, der hinter mir stand. Seine Hände griffen nach dem Duschgel und ganz langsam begann er dieses auf meiner Haut zu verteilen. Dabei massierte er sanft meinen Busen, entlockte mir somit ein leichtes Stöhnen.

Immer weiter wanderten seine Hände nach unten, berührten meine Rippen, meinen Nabel und letztendlich landete eine Hand zwischen meinen Beinen.

Ich spürte, wie ihn das anmachte, aber auch, wie ich dadurch in Fahrt geriet.

Ein Keuchen entwich meinem Mund, als Niall seine Dienste fortsetzte und das Wasser sowie das Duschgel verbanden sich mit meinen Körperflüssigkeiten, als seine Finger vorsichtig in mich eindrangen. Doch dann stoppte er plötzlich.

„Was ist los?", keuchte ich.

„Macht dich das an, Beth?" Seine raue Stimme jagte mir einen Gänsehaut über den kompletten Körper.

„Ja", hauchte ich.

„Gut, denn du wirst leider warten müssen bis nachher."

Ich hätte ihn erwürgen können. Mit meinen Emotionen zu spielen, gelang ihm mal wieder ganz hervorragend und als ich mich mit einem erboten Schnaufen zu ihm umdrehte, da sah ich sein süffisantes Lächeln.

„Na warte."

Ehe er sich versah, griff ich nach dem Duschgel und begann die Flüssigkeit auf seiner Haut zu verteilen. Sein Brustkorb diente dabei als Ausgangspunkt und dann arbeitete ich mich weiter nach unten.

Als ich den Bauchnabel passierte und meine Finger in die unteren Regionen glitten, vernahm ich ein scharfes Zischen. „Beth."

„Gefällt es dir?", raunte ich ihm zu.

„Ja, und das weißt du genau", presste er hervor.

„Schön, du wirst nämlich auch warten müssen", erfolgte meine Retourkutsche. Und mit dieser Bemerkung zog ich meine Hände von seiner sich langsam bildenden Erektion zurück.

Nialls Arme umschlangen meine Taille, er zog mich ganz nahe zu sich heran. „Du bist ein Biest, weißt du das?"

„Was du kannst, kann ich schon lange", erwiderte ich grinsend.

Eine Weile ließen wir das warme Wasser noch auf uns herabprasseln, standen engumschlungen in der Dusche und ich fühlte seinen Herzschlag. Es war schön, ihm so nahe zu sein, seinen Körper zu spüren, seinen Atem zu hören. Langsam köchelte die Leidenschaft erneut hoch und ich fragte mich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis der Womanizer endlich aufgeladen war.

Den Kopf gegen Nialls Brust gelehnt und mit geschlossenen Augen, spürte ich, wie seine Finger an meiner Wirbelsäule entlang glitten. Ganz sachte und zart, auf und ab. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe mein Körper darauf reagierte und ich das Pochen in meinem Unterleib fühlte, das sich stetig vergrößerte.

Niall machte mich echt rasend, doch in der nächsten Sekunde stoppten die Bewegungen seiner Finger, sie verloren den Körperkontakt zu mir und im nächsten Moment hörte das Wasser auf zu prasseln. Niall hatte es abgestellt.

Mit einem Ruck öffnete er die Duschkabine, angelte nach einem Handtuch und trat auf den kleinen Badevorleger, der auf den Fliesen lag. Als er auf sein Handy schielte, das auf er auf der Ablage des Waschbeckens deponiert hatte, wurden seine Mundwinkel durch ein zufriedenes Grinsen umspielt.

„Noch zehn Minuten, dann ist es soweit."

Ich beeilte mich mit dem Abtrocknen und föhnte kurz die Ansätze meiner Haare trocken. Ich hasste es, mit nassen oder noch halb feuchten Haaren im Bett zu liegen und ich wollte im Moment nichts spüren, was mir ein unkomfortables Gefühl geben würde.

Niall, der Womanizer Pro und ich, das klang nach einem netten, aufregenden Dreier.

Während ich es mir im Bett bequem machte, holte Niall das teure Sexspielzeug aus dem Wohnzimmer, welches er einstweilen dem Nachtisch niederlegte.

Erwartungsvoll schaute ich ihn an, mein Herz klopfte zum Zerspringen und als er begann, mich zwischen den Beinen zu streicheln, keuchte ich erregt auf. Es brauchte nicht viel, um mein Inneres zum Brennen zu bringen. Angestachelt durch den Abbruch in der Dusche, sowie den Gefühlen, die sich gerade in meinem Unterleib aufbauten, entwich mir ein Stöhnen, als er kurz mit seinen Fingern meinen Eingang streifte.

Das Pochen in mir nah zu.

Als ich meinen Unterleib anhob, um diesen Niall entgegenzustrecken, langte er nach dem Womanizer und sofort begann mein Herz schneller zu schlagen. Mit angehaltenem Atem beobachtete ich, wie mein Freund das Teil sehr vorsichtig auf der dafür vorgesehenen Stelle platzierte und kurz darauf vernahm ich ein leises Summen.

Ich hielt die Luft an und ließ mich augenblicklich von den Gefühlen treiben, die sich in mir aufbauten wie ein Wolkenkratzer. Das Ding war verdammt gut. Es puschte mich nach oben, immer weiter, schneller, höher und ich kam schließlich mit geschlossenen Augen und einem mächtigen Seufzen.

„Oh, das ging ja schnell", kommentierte Niall leicht erstaunt. Dabei glaubte ich so etwas wie Enttäuschung aus seiner Stimme herauszuhören.

„Ist alles okay? Du klingst so seltsam", meinte ich leicht atemlos, während mein Herz noch immer heftig gegen die Rippen schlug. Ich brauchte einen Moment, um mich zu erholen, um wieder richtig Atem zu schöpfen.

„Irgendwie kommt es mir so vor, als ob das Ding dich schneller zum Höhepunkt bringt als ich und das gefällt mir nicht", erwiderte Niall, noch immer in dem gleichen Tonfall.

„Du bist doch nicht etwa eifersüchtig auf einen Sextoy, oder?" Als ich ihm in die Augen schaute, wusste ich, dass die Fähigkeiten des Womanizer ihn leicht verstimmten, wenn nicht sogar kränkten. Dafür gab es meines Erachtens jedoch keinen Grund, denn der Sextoy würde mir, trotz seiner beachtlichen Vorzüge, niemals das geben können, was Niall mir gab.

Langsam setzte ich mich auf, rutschte zu Niall und legte meine Arme um seinen Nacken. „Er kann mir nicht das geben, was du mir gibst", flüsterte ich. „Ich habe deine Wärme, deine Nähe, deinen Atem vermisst." Sanft küsste ich ihn auf die Lippen. „Und auch das Gefühl deiner Zunge. Der Sextoy mag hervorragend sein, wenn man keinen Freund oder Liebhaber hat, aber er ist und bleibt ein Ding und kein Mensch, dessen Nähe und Gefühle auf mich übergehen, wenn -."

Ich konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, denn Nialls Lippen verbanden sich in diesem Moment mit meinem, zu einem sehr leidenschaftlichen Kuss, der damit endete, dass Niall irgendwann auf mir lag.

Unser Sex war heftig, voller Emotionen und als wir später eng aneinander gekuschelt auf dem Bett dösten, da wurde mir bewusst, wie sehr ich mich in Niall verliebt hatte.

Er besaß mein Herz.

~~~

Viel zu früh holte mich der Wecker am nächsten Morgen aus dem Schlaf. Niall drehte sich grummelnd zur Seite und murmelte, dass er erst um zehn Uhr einen Termin hätte. Leider war ich gezwungen aufzustehen, da ich pünktlich im Büro sein wollte.

„Zieh' einfach die Tür hinter dir zu, wenn du gehst", flüsterte ich Niall ins Ohr, bevor ich ihm einen Kuss auf die Stirn hauchte.

„Hm", kam es von ihm, „bis später."

Ganz wach war er noch nicht und ich fand es ziemlich süß, dass er nun in meinem Bett schlief. Es gab mir das Gefühl einer Zusammengehörigkeit.

Gut gelaunt stieg ich in die Tube und betrat zwanzig Minuten später mein Büro, wo Carl mich mit seiner üblichen Laune empfing. Darauf gab ich nichts, es ging eiskalt an mir vorbei, denn ich hatte die Beförderung in meiner Tasche, sowie einen ziemlich heißen Freund, mit dem Carl in keiner Art und Weise zu konkurrieren vermochte.

Konzentriert stieg ich in die Unterlagen ein und kurz vor der Mittagspause vibrierte mein Handy. Als ich Nialls Namen aufleuchten sah, nahm ich den Anruf sofort entgegen.

„Hi, Heather, alles klar? Hast du dich von unserem Dreier erholt?"

Nur mit größter Mühe gelang es mir, nicht in Gelächter auszubrechen. Kurz drehte ich mich weg, damit meinen Kollegen der Blick auf mein Gesicht verwehrt blieb und ich antwortete: „Natürlich, und du dich hoffentlich auch?"

„Aber klar doch. Ich habe ihn übrigens wieder an den Strom gehängt", ließ er mich wissen.

„Du sorgst dich um ihn, wie um ein Haustier", entfuhr es mir, worauf Niall in Gelächter ausbrach.

„Der war gut, aber eigentlich rufe ich nicht an, um mit dir über Womanizer zu reden. Ich war gerade bei dem Gutachter, der die Firmenbewertung vornehmen soll und er fängt nächste Woche damit an."

„Das klingt gut, dann steht der Verkauf also bald an?"

„Kommt darauf an, wie flott er ist und wie schnell wir Käufer finden."

„Ich denke, das geht schnell", sprach ich zuversichtlich. Schließlich hatten meine Kollegen, die dafür zuständig waren, reichlich Erfahrung auf diesem Gebiet. Niall musste sich überhaupt keine Sorgen machen.

„Sehen wir uns morgen Abend? Ich bin heute Abend bei Harry", meinte er und ich antwortete sofort: „Natürlich, ich freue mich schon darauf."

„Gut, wenn es nicht so spät wird, melde ich mich heute nochmal, okay?", ließ er mich wissen.

„Okay." Mein Herz schlug schneller, Niall meinte es durchaus ernst mit unserer Beziehung und ich konnte es kaum erwarten, ihn morgen wieder zu sehen.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, begab ich mich in die Mittagspause und arbeitete später den kompletten Nachmittag, bis zum frühen Abend durch.

Es war halb sechs, als ich das Büro verließ, mit einem Lächeln auf den Lippen, da Niall mir noch eine Nachricht geschrieben hatte.

„Wünsche dir einen schönen Abend mit Womanizer. Morgen bin ich wieder dran."

„Genau", sprach ich laut zu mir selbst, „morgen bist du wieder dran."

Die Tube fuhr ein und ich stieg in den Wagon, wo sich die Menschen bereits im Gang quetschten. Im Geiste stellte ich die Einkaufsliste der Dinge zusammen, die ich noch beim Supermarkt besorgen wollte und war froh, als ich dort endlich ankam.

Es dauerte eine Viertelstunde, ehe ich an der Kasse stand und als ich später mit den beiden Einkaufstüten die Treppe nach oben ging, ächzte ich ein wenig.

Schnell kramte ich nach dem Schlüsselbund und als ich endlich die Tür aufstieß und in die Wohnung trat, bemerkte ich, dass jemand einen braunen Umschlag unter der Tür durchgeschoben hatte.

Wie merkwürdig, denn die Briefkästen befanden sich unten, im Haus.

Kurzentschlossen bückte ich mich, hob den Umschlag auf und nahm ihn mit in die Küche, wo ich zunächst die Einkäufe in den Schränken verstaute. Anschließend goss ich mir ein Glas Wasser ein und versuchte den Umschlag, der fest zugeklebt war, mit den Fingern zu öffnen. Dies ging jedoch nur mäßig vonstatten, sodass ich nach dem Brieföffner suchte, den ich in der Besteckschublade aufbewahrte.

Vorsichtig setzte ich das Teil an, um nichts am Inhalt zu beschädigen und als es endlich geschafft hatte, holte ich ein zusammengefaltetes Stück Papier hervor. Bei näherem Hinsehen erkannte ich, dass es sich dabei um einen Zeitungsartikel handelte. Er war leicht vergilbt und demnach schon älter.

Langsam faltete ich das Schriftstück auseinander und begann den Artikel zu lesen.

Mit jedem Wort schnürte sich meine Kehle enger zu, mit jedem Satz begann ich mehr zu begreifen, dass mein Leben gerade in einzelne Teile zerfiel. Tränen bildeten sich in meine Augen, liefen über meine Wange und ich zitterte am ganzen Körper.

Alles in mir krampfte sich zusammen und mein Herz zerbrach.

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Cliffhanger!

Hallo meine Lieben, hier kommt nun das langersehnte Drama.

Eigentlich möchte ich gar nicht so viel dazu sagen, denn was genau passiert ist, wird sich im nächsten Kapitel herausstellen.

Ich bin trotzdem gespannt auf eure Vermutungen.

Wie fandet ihr die Szene mit dem Womanizer? Ich habe das alles gegoogelt und hoffe trotzdem, dass es glaubhaft rüberkam.

Danke für eure Rückmeldungen und die Motivation. Ich verteile eine Runde Herzchen an alle. ♥♥♥

LG, Ambi xxx

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